So, ich war wieder am testen:
Funcub (die alte)
Der Flieger gehört nicht mir, ist übel eingestellt und ich musste ihn mit einem mir ungewohnten Sender fliegen. Eigentlich haben mich nur die neuen Wassereigenschaften interessiert, Flugeigenschaften ignorieren wir. Die Schwimmer waren noch übler als die von meiner FCXL, ich wusste gar nicht dass das geht. Jedenfalls habe ich einen
10°-Keil von den Fussohlen abgeschnitten.
Da manche die nach vorne gekippte Position bemängelt haben (das Wasserschlagen habe ich anders gelöst, siehe FCNG), schwächte ich den Schwimmerauftrieb vorne und verlegte die Stufe um volle
6,5cm nach vorne, indem ich einen 4,5cm grossen Block entfernte und die Schwimmergestänge 2cm weiter hinten auf den Schwimmern anschraubte.
Viel hilft viel... sie steht jetzt so im Wasser:
Das verstehende Auge sieht ein immer noch vorne hohes HR. Im Startlauf wird sich dieses anheben bis es auf 0° steht (ausser man zieht wie blöd). Dann würde es die Originalschwimmer in die Tiefe bohren - aber mit den neuen 10° steileren Schwimmern bleibt dann immer noch 6° Anstellwinkel bei diesen und die FC hebt problemlos ab.
Die neuen Eigenschaften im Wasser durch den abgesägten Keil? Auf den mm genau wie vorhergedacht - ein braves Lämmchen. Gleitet auf der Stufe wie es hätte immer sein sollen, langsam und schnell. Auch langsam mit gezogenem HR war ein Hakenschlagen nicht zu provozieren. Langsam gelandet, schnurgerade geglitten... Und die FC war früher ein Modell, dass geschmeichelt alle unisono für "suboptimal" hielten und das nur bei jedem zweiten oder dritten Startversuch abwasserte statt die üblichen Haken zu schlagen. Sein jetziger Besitzer flog sie schon lange nicht mehr auf dem Wasser, weil sie ihn nur nervte.
Ein (schlechtes) Video folgt nächste Woche, ich bin ein paar Tage weg.
Also wenn sich noch jemand fragt, ob Stufe vor- oder hinterversetzen etwas bewirkt: nur so wenig, dass ich es nicht bemerke. Dabei geht es ja nur um den Winkel beim stehenden Schwimmen im Wasser - ab 10kmh ist es sowieso nur das HR, das bestimmt, in welchem Winkel die gesamte Fuhre über das Wasser rauscht, und die Schwimmauftriebsverteilung im Schwimmer ist ab dann ziemlich egal.
Trainer-S
Starts
Ganz anders als die Flitzerei die letzten Tage habe ich es beim Start mal auf so langsam wie möglich ankommen lassen. Graupner hat damals für den Wasserflug 3s-Lipos empfohlen (waren bei den alten Saug-Schwimmern auch nötig), aber ich fliege sie ohnehin nur mit 2s. Heute habe ich sie mit Halbgas (Halbgas und 2s! Das waren so um die
50Watt Startleistung... Watt, nicht Ampere. Und das bei etwa 1kg Gewicht) nach längerer Strecke aus dem Wasser bekommen - und wäre beinahe abgeschmiert. Langsamer und mehr Anstellwinkel geht echt nicht.
Wenn man so langsam anfährt, kann man schön zuschauen, wie sie unwillig wird, im Verdrängermodus zu bleiben. Ein kurzer Zug am HR und sie ploppt geradezu hoch (ohne Richtungsänderungen übrigens, bzw. im statistischen Windrauschen nicht erkennbar) und nimmt bei der nun folgenden "Eisenbahnfahrt" erkennbar Fahrt auf.
Nur weil sie so wunderschön auf zwei Briefmarken fährt, kommt sie mit so wenig Startleistung überhaupt in die Luft - wenn man ein zweites Mal kurz am HR "tickt"... denn im Moment ist sie so eingestellt wie der Wingo, rast also endlos über das Wasser. Ein kurzer Tipper und sie steigt sanft weg.
Landungen
Ich muss kurz erklären, wie echte Kleinflugzeuge nach FIAA eingestellt sind: Der Gashebel stellt Steigen/Sinken ein, die Höhenrudertrimmung die Geschwindigkeit. Wenn man also den Sinkflug beginnt, wird einfach das Gas entsprechend reduziert. Anschliessend wird die Geschwindigkeit nicht einen Knoten weniger...
Das können unsere (gut eingestellten) Modelle auch. Nicht jedoch der Wingo: der wird einfach langsamer und sinkt kaum. Er muss in die Tiefe gesteuert werden. Das liegt am Schubpropeller, vielleicht könnte man mit seiner Achse noch etwas korrigieren. Ich habe damit keine Mühe, aber Anfänger (Zielgruppe) verstehen ggf. nicht, was da los ist.
In den letzten Tagen habe ich meine Landetechnik komplett umgestellt auf FIAA, und es ist ein Märchen so zu fliegen:
Bisher das Gas "erfahrungsgemäss" auf 1/3 oder so, wenn man zu hoch reinkommt auf 1/4 oder 1/5, mit etwas Überfahrt anschweben und abfangen bis sie sich bei Minimalgeschwindigkeit mit (fast) voll gezogenem HR setzt. Das ist die Technik, die jeder Saugschwimmerpilot automatisch intuitiv anwendet, wenn er sein Modell nicht sofort umwerfen will.
Inzwischen trimme ich die Maschine weit vor der Landung im
Gegenanflug auf eine angenehme nicht zu hohe Reisegeschwindigkeit, aber nicht etwa auf Langsamflug! Man will ja noch rumkommen. Etwa in Mitte des weit ausgeholten
Queranfluges stelle ich mit dem Gashebel ein sanftes, aber gut erkennbares Sinken ein, das vermutlich zu einem Wassern erheblich vor mir führen würde. Das HR wird nicht angefasst! So in sehr wenigen Metern Höhe angekommen, ca. 100-50m vor mir, schiebe ich wieder wenig Gas nach, dass sich das Sinken verlangsamt und sie möglichst querab vor mir aufsetzt und gleitet. Mit dem unveränderten Gas tut sie das von ganz alleine weiter, irgendwann lasse ich das Gas nach und sie ins Wasser sinken, grosse Kurve mit Gasstössen zurück und Fahrt gegen den Wind zurück an den Steg.
Mit dem Gas lässt sich die Sinkgeschwindigkeit beim Aufsetzen um Welten besser regulieren als mit dem HR. Das geht aber natürlich nur, wenn man zu 100% sicher sein kann, dass einem kein Hakenschlagen bevorsteht...
FCNG
Die FCNG schlägt beim Start wegen des hohen Bocks (statt der Schwimmerkeile) am meisten in die Verdränger-Bugwelle, ähnlich meiner FCXL. Das wollte ich heute noch einmal studieren. Die Lösung ist simpel. "Ausnahmsweise" wird das HR voll gezogen. Das reicht schon, und man braucht das nur die ersten 10m, danach kann man es wieder loslassen und die FCNG alleine machen lassen, wie ich es ja geplant hatte. Das füge ich jetzt also der Startprozedur hinzu: die ersten 10m voll ziehen, danach alle Knüppel (ausser Gasknüppel) loslassen...
Ja, und sonst? Wie alle anderen auch, Ab- und Anwassern als ob sie nie etwas anderes gemacht hätte und als ob Probleme dabei kaum zu verstehen seien (sind sie ja auch nicht...
)
Haken schlagen
Es ist mir beim besten Willen bei allen drei Modellen nicht gelungen, ungewollte selbständige Kursänderungen oder gar Hakenschlagen durch langsame/mittlere Geschwindigkeit (durch schnelle ja sowieso nicht) und höhere oder maximale Anstellwinkel zu provozieren. Kein ungewolltes Abbiegen oder Hakenschlagen..., nicht 1x mehr seit den Umbauten. Heute nur vom seitlichen Föhn umgeblasen, deutlich nach der Landung bei langsamer Wasserfahrt.
Es war noch eine Beaver unterwegs, die von einem erfahrenen Piloten recht sicher auf dem Wasser beherrscht wird. Meiner Meinung nach ist der Anstellwinkel der Schwimmer zwar auch zu tief, aber nicht so extrem wie bei den oben genannten Modellen. Mit Zug am HR wird man wohl einen ausreichenden Anstellwinkel am Schwimmer hinbekommen. Aber auch sie: mitten im Startlauf - zack - Kursänderung um 20° nach links, evtl. durch eine Böe? Wir hatten innerhalb des Seegebietes wechselnde Winde (aufkommender Föhn gegen aufkommenden Talwind). Meine Modelle zeigten in den gleichen Bedingungen kein solches Verhalten.
LG Bertram
(nach Diktat verreist
)