Neueinsteiger sind in der Regel sehr bemüht, bis die Erkenntnis über die Aussichtslosigkeit dieser Tätigkeit und der Frust einsetzt.
Wie oft kommt der selbe Zusteller (außer DHL)? Wie lange hält der Nachfolger durch?
Im Modellflug sind vermutlich fast alle Berufsgruppen vertreten, außer diejenigen, die sich kein Hobby leisten können. Kennt einer von euch einen modellfliegenden Paketzusteller?
Die unfreundliche Bedienung, die einem das Schnitzel auf den Tisch knallt und das falsche Getränk liefert bekommt Trinkgeld, weils der Brauch ist.
Den immer kurz vor Weihnachten auftauchenen angeblichen Hilfsorganisationen spendet man Geld, genauso wie den etablierten wie Farbiges Kreuz, Caratus usw. bei denen sich die Vorstände bereichern und in Saus und Braus leben.
Der Postbote (man kennt ihn ja), Müllmann, Zeitungsausträger, auch die gehen zumindest Weihnachten nicht leer aus, aber diejenigen, die sich 12 Std. am Tag den Ar.ch aufreissen und unsere schweren Pakete ein paar Stockwerke hochschleppen um sie dann wieder runterzutragen weil keiner da ist, die bekommen .....Mecker!
Hallo Erwin,
ich beziehe mich jetzt einfach mal auf Deinen Beitrag. Zuerst einmal kennen wir die Paketzusteller schon mit Vornamen, denn die meisten davon machen den Job schon etliche Jahre. Manch einer ging auch wieder zurück aufs Fahrrad, O-Ton "weil das besser für meine Figur ist". Viele davon erkundigen sich auch regelmäßig nach den Baufortschritten oder können anhand der Sendung erkennen, weit ich bin
Weiter zeichnest Du da ein allzu schwarzes Bild. Modellflieger sind keine dabei, aber Motorradfahrer etc. Bei Hermes arbeiten zudem sehr viele Rentner (zumindest bei uns). Alles kein Problem. Und ungerechtfertigt motzige Bedienungen bekommen vielleicht 'ne Ansage, aber definitiv kein Trinkgeld. Die gibt es im Münsterland allerdings nicht
Um es nochmal klarzustellen: Dieser Lieferant hat es nicht einmal für nötig gehalten, eine Benachrichtigung einzuwerfen oder, wie alle anderen, 7m gegenüber zu klingeln. Das dauert definitiv keine 5 Minuten (dort ist immer jemand zuhause) und es werden bekanntermaßen die Pakete für die gesamte Straße angenommen. Ach, fällt mir gerade ein: vor ein paar Wocghen hat er das ja sogar mal geschafft?!
Eure weiteren Argumente entziehen sich meiner Logik. Dieser folgend könnte auch der unterbezahlte KfZler bei PitStop einfach ein paar Schrauben an den Bremsen vergessen. "Ach, der arme Junge ist doch soo schlecht bezahlt". Oder ich erzähle meinen Kunden demnächst, dass der Packer der Leihfirma dermaßen schlecht entlohnt wird (werden sie nicht, aber das nur am Rande), dass man ihm das Eintüten von Lebensmittelverpackungen mit sauberen Fingern/Klamotten nicht zumuten kann?! Oh, sehe ich da entsetzte Gesichter und Schnappatmung
?
Aus meiner Erfahrung in der Industrie heraus sind eher die niedrig bezahlten Mitarbeiter diejenigen, die noch was reißen wollen und motiviert sind. Die Alteingesessenen sind sehr oft "satt".
Das driftet mir hier aber zu sehr in den Bereich der Philosophie oder der Wirtschaftsethik ab:
Ist es ethisch vertretbar, jemanden zu Niedriglöhnen zu beschäftigen?
Oder ist es deswegen ethisch vertretbar, weil er sonst vielleicht gar keinen Job hätte?
Ist es gerechtfertigt, den Job, für den man unterschrieben hat, ihn auszuüben, schlecht zu machen, weil man weniger Geld dafür bekommt als Derjenige, für den man tätig ist?
Nee, lass mal, sowas habe ich schon im Studium gehasst ...
Ganz klar: Anwalt? BNA (gleichwohl interessant)? Ich hab noch was anderes zu tun
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