VIATOR F5J Modell aus Russland

Ich persönlich würde an den Querrudern eines solchen Fliegers keine X06 Servos verwenden. Auch wenn es auf dem Papier passen könnte, hätte ich Bedenken, dass das Getriebe dieses winzig kleinen Servos bei diesem Anwendungsfall sehr schnell Spiel bekommt. Auch wenn wir es hier mit einem "Leichtflieger" zu tun haben, ist die Klappengröße nicht zu unterschätzen. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass zu mit diesen Servos als Leitwerksantreiber glücklich wirst.
Zudem sind die X06 auch keine Preisschnapper.

Ich selbst fliege eine JUNA, also ein ähnlich großes Modell mit HS08 auf Klappe (würde ich den X08 Plus vorziehen) und X08 auf Quer. Für Höhe und Seite verwende ich ebenfalls X08.

Ich kann ja grundsätzlich verstehen, dass man hier und da noch ein paar EUR sparen möchte. In der Summe der Servos reden wir dann vielleicht von 30-50 EUR. Fällt eine solche Summe beim Gesamtinvest ins Gewicht? Dann ist es - mit Verlaub - die falsche Modellkategorie, die du dir ausgesucht hast. Sparpotential besteht eher beim Antrieb. Nimm beispielsweise einen AXI long, wie hier vorgeschlagen. Der Viator sollte in einer ähnlichen Gewichtskategorie der JUNA liegen. Ich betreibe sie mit einem Hacker A20L. Dieser Motor ist vergleichbar zum AXI 2212 und reicht dicke für ein ordentliches Steigen. Der verlinkte Dualsky dürfte schon einen Ticken zu schwer sein. Ein 150-200 EUR Antrieb muss es aber definitiv nicht sein.
 
@ goone75

Bezüglich der Servos werde ich wohl Deinen Vorschlag 1:1 übernehmen.

Beim Antrieb wird es schon schwieriger, denn hier sind mehrere Parameter unter einen Hut zu bringen.

1) Der Spinnerdurchmesser beträgt 32mm ... wird schwierig für einen "normalen" Aussenläufer

2) Der Motor soll leicht sein

3) Die K/V Zahl soll niedrig sein um eine "große" LS verwenden zu können.
Niedrige K/V bedingt "viel Kupfer" = "viel" Innenwiderstand.
Da die Leistung in diesem Fall durch ein entsprechendes Drehmoment erbracht wird, ist
ein solcher Motor schwerer.

Im Umkehrschluss: "Hohe" K/V Zahl = besserer Motorwirkungsgrad bei gleicher Leistung , ...
leichter ... aber kleinere LS (mit schlechterem Vortriebswirkungsgrad) erforderlich.

4) Mein Modell soll bei 3,15 m Spannweite und 1000g Abfluggewicht eine Steigleistung von ca.
15 m/s mit 3S und aus der Akkukapazität eine möglichst hohe Gesamtsteighöhe und
eine lange Gleitflugzeit, ohne Thermikeinfluss, zu erreichen... und alles bei WF von 3-4.

Natürlich führen viele Wege nach Rom. Ich will auch nicht das Rad noch einmal erfinden aber suche eben den besten Kompromiss für mein neues Flaggschiff.

Gruß
Robert R.
 
Hi Robert,

bei den Servos kann man ein bisschen experimentieren, aber ob es wirklich Sinn macht hier auf Teufel komm raus Gewicht sparen zu wollen ...
Gerade bei den Wölbklappen gehen wir immer auf Nummer sicher und nehmen das größte was passt. Die erste Landung bei der Butterfly nicht wirklich “auf Null” war könnte der Tod der Leichtgewichte sein.

Beim Motor muss man halt schauen was reinpasst und welches Gewicht du brauchst. Ich hab mehrere Axi-Long in m mit einem 32iger Spinner verbaut. Die Dualisky-Motoren sollten auch passen. Klar, man muss die Motorkabel noch sicher, nicht dass sie an die Glocke kommen, aber da reicht gutes Tape und vielleicht noch 2 Tröpfchen SeKu für das gute Extragefühl.

Das Modell ist ja kein Hotliner, von daher bringt es nix ne kleine LS mit hoher Steigung zu verwenden.

Ich vermute jetzt mal, du willst mit dem Modell jetzt keine internationalen F5J Wettbewerbe gewinnen, von daher würde ich mir wegen “50g” mehr keinen Kopf machen. Es ist immer noch die pilotierende Person dafür verantwortlich wie gut das Modell fliegt. Einmal in der Thermik falsch geknüppelt ist da viel schlimmer als die 50g mehr.
 
@ Robert: Die JUNA hat auch 32mm Rumpfdurchmesser. Ja, es war ein ziemliches Gewürge, einen "normalen" Außenläufer mit vorne austretenden Kabeln dort reinzubekommen. Ich habe mehrfach geflucht. Die Kabel bekommt man eigentlich nur mit einem Drahtbügel von der Glocke weg (siehe JUNA Thread oder werfe einen Blick auf die Seite von Reisenauer und suche nach "Kabelschutz").

Mit dem erwähnten Axi long sollte dies aber kein Thema sein, da die Kabel deutlich weiter hinten aus dem Gehäuse austreten. Diese Motorreihe ist ja speziell für enge Seglerrümpfe designt worden. Die 2212er Reihe ist m.E. für diese Modellgröße ideal, der 2217er könnte aber auch noch passen. Beide gibt es auch mit geringerer KV.

Letztendlich dient der Antrieb bei solch einem Thermikkünstler bekanntlich eh nur dazu, um nach Thermikanschluss suchen zu können. Ob man hierfür eine Kombination aus geringerer KV/größerer Luftschraube oder umgekehrt wählt, wird m.E. nur in der Theorie zu Unterschieden führen. Das, was du mit einer größeren Luftschraube an Wirkungsgrad rausholst, machen Motoren mit geringerer KV durch eine geringere Belastbarkeit (höherer Innenwiderstand der Wicklung) und damit schnell schlechter werdendem Motorwirkungsgrad wieder zu Nichte.

Schau dir mal beispielsweise dieses Video an, übertrage auf 1.000 Gramm Gewicht. Dort wird eine 9x6 Lutschraube verwendet:

(1) Thermikschleicher 2540 alias Element 100 or Bora - YouTube

Der Steigflug ist m.E. nicht so schlecht für ein derartiges Modell. So ähnlich geht auch meine Hacker Kombi mit einer KV von ca. 900 und (Durchmesser gemessen) 10,5x6 Luftschraube.
 
Naja,
wenn du in der “Motorgruppe” den mit der höheren spezifischen Drehzahl nimmst, brauchst du automatisch auch eine kleinere Luftschraube mit einer höheren Steigung um “die Watt in die Luft” zu bekommen. Die Luftschraube erzeugt dann aber einen Luftstrom mit einer viel höheren Strahlgeschwindigkeit und das ist bei so einem Thermiksegler eher uncool.
 

molalu

User
Wie wäre es denn mit einem Innenläufer von Florian Schambeck? Powerline Micro 1010??
 
Ich will und kann mit dem Modell keinen F5J Wettbewerb gewinnen. ich weiss auch, dass das Können des Piloten und die Wetterlage einen größeren Einfluss auf das "Endergebnis" haben als hier und da ein paar Prozent Wirkungsgrad mehr oder weniger.

Aber, ich habe nun einmal Spaß daran, für mein Modell die "beste" technische Auslegung für den "besten" Anschaffungspreis zu finden.

Gruß
Robert R.
 
Das trifft auch so ungefähr eine Philosophie, deswegen zusammengefasst:
  • Ein langsam drehender Aussenläufer (mit passendem Gewicht) und ein möglichst großen Luftschraube wäre für mich "gesetzt". Wenn es doch innen zu eng zugehen sollte, wäre ein Innenläufer von MegaMotors meine zweite Wahl.
  • Bei den Servos auf den Wölbklappen (und beim Höhenruder) so groß, wie irgend möglich, bei den Querrudern und der Seitenruder vermutlich KST X08Plus beziehungsweise X08 fürs Seitenruder.
    Alternativ kann man auch bei den EMC-Vega Servos schauen, da gibt es auch ein paar die recht gut aussehen. Wir hatten aber mal mit einer Charge richtig Ärger und seit dem geben wir lieber etwas mehr Geld aus und verwenden wieder KST-Servos, die bei uns nie Probleme gemacht haben.
  • Als Regler würde ich ein YGE35 LVT einsetzen. Die YGE Regler waren bisher in all unseren Modellen immer sehr unauffällig, sie sind schön klein und haben ein sehr robustes BEC. Die Telemetrie ist dabei auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
  • Als Logger käme dann der Altis V4+ zum Einsatz, auch ein Teil dass seit vielen Jahren bewährt ist und problemlos funktioniert.
  • Fürs Training dann noch ein SM-Micro Vario, dass ist einfach um Größenordnungen besser als die Vario-Funktion vom Altis.
Viele Grüße und dann viel Spaß beim Bauen
Peter
 

PeKa

User
Von Victor, der den Viator herstellt, wird auf RC Groups dieser Motor empfohlen.

 

PeKa

User
Er gibt auch eine Servoempfehlung: alles KST
X08/H für Quer
HS 08/A für Flapps
X08N für Tail
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Victor, der den Viator herstellt, wird auf RC Groups dieser Motor empfohlen.

diese gekapselten Aussenläufer betrachte ich immer mit einer gewissen Skepsis. In dem "Käfig" steckt einfach nur ein deutlich kleinerer Aussenläufer. Da kann man meiner Ansicht nach gleich den kleineren Motor nehmen und hat dann vermutlich eh keine Probleme mit den Kabeln, die thermischen "Unzulänglichkeiten" fallen auch weg und leichter wird das ganze auch.
 
Das glaube ich gerne, aber ist er nicht überdimensioniert für diesen Einsatz ... Gewicht.
Wie ging es mit den Zuführungskabeln bei einem 32mm Spinner?
 

ritteahi

User
Die Eingangsleistung bei solch einem Antrieb ist zuerst einmal nebensächlich. Wichtiger ist die Ausgangsleistung ( Wellenleistung) des Antriebes. Und die ist vom Wirkungsgrad des gesamten Antriebes abhängig. Bei den oben genannten Antrieben wird dieser wohl im Breich von 50 - 60% liegen.

Gruß
Achim
 
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