Wie hoch sind die G-Kräfte bei Kunstflug????

Hallo,
ohne jeden vorgehenden Beitrag gelesen zu haben, 9 g oder auch das Zulassungsverfahren für Großmodelle reichen nicht aus als Maßstab.

Schon um 1970 mit den damaligen Kunstflugmodellen hat man durch schlechte Erfahrungen gelernt, dass man im Modellflug mit 30 g rechnen sollte.
Übrigens auch in der alten Literatur dazu nachzulesen.

Nun bei den Jets kann man das etwas modifizieren, hier sollte man von der zu erwartenden V-max und der Flügelfläche und dem Profil ausgehen und den maximalen Auftrieb bei V-max berechnen. Diese Last ist dann das Maximum das auftreten kann da mehr Auftrieb nicht erzeugt werden kann.
Bei einer unterstellten elyptischen Auftriebsverteilung liegt der Lastangriffspunkt am Flügel dann bei etwa 40 % Flügelspannweite.
Je nach Flügelform ist dies zu modifizieren zB U2. Genau so, wenn der Rumpf zB bei einer F15 stark trägt. Da ist also etwas Kreativität gefragt.

Man rechnet, dass sich der Flügel selbst trägt. Dessen Gewicht kann also außen vor bleiben.
Alle anderen Massen sind mitzurechnen. Auch das HLW.

Ein Voll Speed Stall durch elektrische Nervenzuckung am Höhenruder oder durch Panik erzeugt im übrigen dann die maximale Belastung
Es beruhigt dann schon zu wissen, dass das eigene Modell diese Last auch wirklich aus hält.

Übrigens ist das auch der max Lastfall für das HLW. auch da sollte man die selbe Rechnung auf machen und entsprechend bauen.
Auch die Anlenkungen und Drehachsen.
Immerhin steht da die gesamte Flügelfläche entsprechend quer zur Anströmung, entsprechend dem Beispiel mit dem Brett bei 200
Zudem baut sich bis zum Profilströmungsabriss erst eine gewaltige Last auf um dann schlagartig abzusinken um dann bei weiter steigendem Anstellwinkel fast wieder schlagartig die gleiche Höhe zu erreichen, Brett halt quer zur Anströmung. Hinzu kommen die Drehkräfte durch die Trudelbewegung bei einen Stall bei V-max
Dies verschüttelt also den gesamten Verbund extrem.

Rechnet man anders, sollte man sich jegliche Panik Zuckungen und härtere Flugfiguren tunlichst verkneifen.
Immerhin sitzt keiner drin der das nötige Gefühl im Hosenboden oder einen G-Messer vor sich hat.

Noch ein Wort zu den Zulassungsbestimmungen für 50- 150 kg, diese wurden von Leuten ausgearbeitet die vom Manntragenden Bereich vorbelastet waren. Man hat da den Ball entsprechend flach gehalten. Auch im Hinblick, dass da ein Schein erforderlich ist der erwarten lässt, dass der Verstand noch vor dem Anlassvorgang eingeschaltet wird.

Gruß
Eberhard
 

heiner

User
Um für eine AR-555 den erforderlichen Belastungstest zu bestehen, haben wir bei ca. 2,5m Spannweite ca. 140 Mehltüten a 1kg auf die Flächen gepackt bei einem Modellgewicht von ca. 28kG! Also 140 kg in Summe.

Heiner
 

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Steffen

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Moin,

also der Theoretiker mit Erfahrung macht das heute doch vereinfacht so:

wir nehmen eine GPS-Logger (Telefon) und fliegen durch die Gegend.

Aus der minimalgeschwindigkeit mit nicht gesetzten Landeklappen und der Maximalgeschwindigkeit ermitteln wir die auftretenden Lasten.
Die sind einfach

n=(v_max/v_min)^2

Dann wiegen wir den Rumpf, multiplizieren das mit n und haben die Last, die der Flügel tragen muss.

Der erfahrene Theoretiker mit Wünschen nach genaueren Ergebnissen kann dann natürlich den Auftrieb als ca, Staudruck und Fläche berechnen, aber er ist ja erfahren und weiss daher, dass er da eine Handvoll Schätzungen eingehen muss oder sehr lange rechnen.

Also macht er es mit den heutigen GPS-Phonen sich halt einfach und seine Therorierfahrung sagt ihm, dass das total und absolut hinreichend ist.

Den Praktiker mit Theorierfahrung lässt er weiter rechnen...

Gruss,

Steffen
 
Hi,
Also so wie schon immer ...:D:cry:

Wo ist der "LIKE" button? :D

So wie es Eberhard schön beschrieben hat, so isses nun mal - Physik bleibt Physik.... sie bleibt auch immer noch Physik, wenn man anstelle der Formeln (den ganzen aerodynamischen Mist der Altväter wie Profilpolaren usw. uws. usw.) n´ noch so schnuckeliges Smartphone benutzt....:D

@Eberhard
schön wieder von Dir zu hören ;)
 
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