Yak 54 von Extremflight/freestyle-rc, Bau- und Erfahrungsbericht

Dieter Wiegandt

Chefmoderator
Teammitglied
Schönen Dank für den informativen Bericht und die vielen Detailfotos, Arne.
Ich hoffe doch, dass ich das nicht zu früh sage, oder stellst du noch was ein?
Das vorher von dir beschriebene Dröhnen ist jetzt mit der hinteren Lagerung des Motors erledigt, richtig verstanden?
 

Arne

User
Hallo,

@ Gerhard
Danke, langsam bin ich mit dem Flieger warm geworden.

Ich hab schon oft festgestellt, dass die durchschnittlichen Ströme der Servos eher gering sind. Bei typischen Flügen wie dem auf dem Video ist ja auch einiges an eher ruhigerem Figurenfliegen dabei (sonst eher noch etwas mehr) und da haben die Servos dann ja nicht soviel zu tun.

@Dieter
Bitte, gerne geschehen.
Ich bin soweit durch. Morgen wollte ich noch ein paar weitere Infos zum Fliegen und zur Einstellung schreiben.
Das Dröhnen ist durch die hintere Lagerung jetzt fast völlig weg und die Yak sehr ruhig. Das war der eigentliche Durchbruch. Der steifere Motorspant am Dom hatte schon etwas geholfen, aber man bekommt die Kräfte an dem eher kleinen Lochkreis (und damit sehr kleinen Hebeln) bei ausschließlicher Frontlagerung einfach nicht in den Griff.
Hauptgeräusch ist jetzt die Luftschraube.

Im allerersten Video hatte sich die hintere Lagerung noch einmal verabschiedet, daher da noch teils Dröhnen. Trotz mit Loctite gesicherter Schrauben ist das passiert, ich kann´s mir immer noch ncht ganz erklären. Spricht für die Kräfte, die da wirken. Jetzt sind die Befestigungsschrauben zusätzlich nochmal mit Stopmuttern gekontert.

Gruß Arne
 

Arne

User
Spinner

Spinner

Moin,

abschließnend noch ein paar Informationen zum von mir eingesetzten Spinner und ein paar weitere Flugerfahrungen.

Wie ihr vielleicht gesehen habt, ist auf den meisten Bildern der Spinner nicht montiert, was auch einen Grund hat.
Einsetzen tue ich einen Kohespinner, den mir ein befreundeter Modellflieger (danke Axel) gemacht hat. Ein tolles und superleichtes Teil.
Er hat 83 mm Durchmesser und wiegt nur 30,7 g incl. der Rückplatte. Bei letzter liegt aber auch sein kleiner Schwachpunkt. Sie ist ebefalls aus Kohle und aus Gewichtsgründen mit einem Herex-Kern aufgebaut, somit mit 10,8 g extrem leicht. Leider ist sie so etwas zu weich. In dem Moment, in dem sie bei der Montage des Systems zwischen Rückplatte des Propellermitnehmers und Propeller eingespannt wird (und da kommt gut Last, der Mitnehmer wird ja stramm angezogen) verbiegt sie sich ein ganaz wenig unter dem Preßdruck und läuft nicht mehr (wie sonst) perfekt rund. Der Spinner fängt damit auch etwas an zu schlagen und das ganze System kann trotz Wuchten nicht mehr richtig perfekt ruhig laufen.
Als Abhilfe werde ich mir nochmal eine gedrehte gelochte Rückplatte aus 3mm Aluminium anfertigen lassen. Solange muss die Optik noch etwas unter dem fehlenden Spinner leiden.

PICT2865.JPG

PICT2868.JPG

PICT2851.JPG
 

Arne

User
Flugeigenschaften

Flugeigenschaften

Ich habe zu den Flugeigenschaften ja schon einiges geschrieben.
Einige Details, weitere Erfahrungen, herausstechendes und zusammenfassendes möchte ich noch ergänzen.

Insgesamt bin ich von den Flugeigenschaften der Yak absolut begeistert, für mich sind sie ein echter Traum. Dazu sagen muss ich, dass ich bis auf eine Cap 231 vor einigen Jahren in dieser Größenklasse noch keine Erfahrung habe. Im Kunstflug aber doch wohl ein wenig inzwischen, so dass ich es wohl doch ganz gut beurteilen kann.

Die Yak ist für mich ein sehr gut gelungener Kompromiß aus hervorragenden 3D-Eigenschaften bei noch ziemlich ruhigem und neutralem Flugverhalten im klassichen Kunstflug. Dass bei so einer Auslegung in einem der Bereiche meist noch kleine Wünsche offen bleiben, kann nicht ausbleiben (die eierlegende Wollmilchsau gibt´s halt nicht), ich muss danach aber lange suchen.

3D-Flug

Die Yak fliegt im 3D super leichtfüßig und agil um alle Achsen. Die Ruderwirkung bei vollen Ausschlägen ist brachial und sollte mit entsprechend viel Expo belegt werden. Bei mir sind das 75% auf dem QR, 60% auf Seite und 80% auf dem HR. Das Höhenruder schalte ich für´s pattern fliegen auf gute halben Ausschlag und dann noch 55% Expo.
Gerade das HR wirkt gewaltig, so dass vor allem negativ sehr enge Überschläge möglich sind.
Im Hoovern und Torquen hängt der Flieger stabil und gleichzeitig agil. Da ist mir das SR bei meiner Einstellung fast etwas zu giftig, so dass ich da manchmal noch etwas überkorrigiere und die Sache dadurch unruhig wird.
Der Harrier ist fast vollkommen ohne Pendelneigung zu fliegen. Negativ komplett ohne, positiv auch fast vollkommen. Abkippen tut sie dabei eh nicht, supergutmütig, auch wenn man dabei enege Kurven fliegt. Man muss also nicht wie bei anderen Modelllen viel mit Anstellung und HR-Ausschlag arbeiten und noch mit dem QR das Pendeln aussteuern.
In einer Wall gibt es keine Tendenz zum Rausdrehen, es sei denn ich steuere beim Ziehen versehentlich Seite...:rolleyes:
Entsprechend einfach sind Powerrollen und Powerrollenkreise zu fliegen und sind ein Augenschmaus.
Durch die recht geringe Masse ist der Flieger sehr gutmütig und agil.
Im 3D lässt die Yak für mich eigentlich keine Wünsche offen.

Klassicher Kunstflug

Der SP ist bei mir so eingewogen, dass die Yak auf dem Rücken absolut neutral fliegt. Für mich passt es so am besten.
Seitenzug und Sturz (annähernd 0) habe ich vom originalne Motorträger übernommen und es passt ziemlich perfekt.
Das QR habe ich für möglichst axiales Rollen gute 10% differenziert. In einer langsamen Rolle muss lediglch leicht mit SR gestützt werden.
Die Einstellung der Ruderwege und Expo-Anteile bleibt gegenüber dem 3D-Flug beim SR und Qr unverändert. Beim HR habe ich den Weg auf gut die Hälfte des 3D-Ausschlages reduziert. Das fliegt sich so angenehm und ist auch für Snaps die bessere Einstellung.
Die Yak fliegt so sehr neutral und ruhig. Ein moderner F3A-Flieger wird das sicher noch besser machen und das Fliegen mit einem merklich längeren Rumpf noch ruhiger gestalten. Aber auch die Yak ist da schon ziemlich gut und auch die Windempfindlichkeit hält sich noch in Grenzen.
Im Turn neigt die Yak manchmal zu ganz leichtem Nachpendeln, je nachdem wie man ihn fliegt und mit welcher Fahrt und welchem Drehimpuls der Flieger umschlägt. Hier kann man etwas gegenhalten.

Der große Rumpf bietet reichlich Auftrieb im Messerflug, der so bei vollem SR-Ausschlag auch sehr langsam geflogen werden kann. Das ist ein wahre Freude. Auch ein Messerfluglooping ist ohne Probleme und entspannt zu fliegen.
Die Yak ist im Messer (bzw. generell auf einen SR-Ausschlag) nicht völlig neutral um die Quer- und Längsachse. Sie dreht bei SR-Ausschlag etwas raus und geht leicht auf Tiefe wege. Beides nur sehr wenig und auch abhängig von der SP-Lage. Daher werden zwei Mischer Seite auf Quer und Seite auf Höhe gesetzt. Der ersrte hat bei mir leicht assymetrisch 3 und 5% Mischanteil, Seite auf Höhe 5 und 7%.

Die Fluggeschwindigkeit kann in einem recht breiten Bereich variiert werden. Dabei bremst der große Rumpf gut, so dass schöner Constant Speed möglich ist. Andererseits ist auch im Horizontalflug je nachdem (und je nach Prop) durchaus etwas Gas nötig als sozusagen kleine Kehrseite.
Wie die gewählte Fluggeschwindigkeit bzw. einhergehend damit kann auch die Figurengröße gut variiert werden. Für kompliziertere, F3A-like Figuren wird großräumig geflogen, da sie sonst nicht möglich sind oder nicht aussehen.
Die Bremswirkung des Spinn 99 steht bei mir auf 15 % Anfangsbremswirkung und 25 % Endbremswirkung. Das funktioniert gut, ich muss mit den Parametern (wie auch den einzustellenden Zeitabständen) noch experimentieren.

Die Yak snapt excellent (man könnte auch sagen saugeil...) und sehr schnell, dreht aber sogut wie garnicht nach.
Das HR sollte bei Snaps vorsichtig genutzt wrden, da es sonst zu sehr bremst und/oder den Flieger zu sehr aus der Bahn bringt.
Auch Trudeln tut sie sehr gut.

Die Mindestgeschwindigkeit ist sehr gering und der Flieger bleibt dabei immer absolut gutmütig. So ist die Landung sehr einfach. Auch der Übergang in den harrier ist aus dem normalen Langsamflug so problemlos, auch wenn er sich genauso mit einem beherzten HR-Ausschlag einleiten lässt.

Die Flugzeiten liegen bei mir meist bei 9 Minuten reiner Motorlaufzeit. Das ergibt je nach Flugstil 10-11,5 Minuten Gesamtflugzeit. Für diese verbrauche ich je nach Flugstil 3400-4000 mah. Wobei ich es für die 400 schon ganz schön gehen lassen muss...so hab ich einmalauch schon mal 4,3 ah geschafft.
Der Flugstil auf den Videos dürfte so um 3700 mah brauchen für die benannte Flugzeit.
 

Arne

User
Technik-Erfahrungen

Technik-Erfahrungen

Alle eingesetzten Komponenten haben sich sehr gut bewährt und funktionieren absolut problemlos.

Die Servos HS 6975HB (Quer), HS 6635HB (Höhe) und HS 6985 MG (Seite)sind schnell, stark genug und stellgenau. Gerade letzteres ist bei den Anlenkungen für die großen Ausschläge sehr wichtig, zumal die Yak auf den HR-Trimm recht empfindlich ist.

Der Steller "Hacker Spin 99 opto" funktioniert problemlos und mit großen Reserven. Die max. Temperatur betrug bis jetzt 52 Grad, bei denen das Kühlblech immer max. handwarm ist. Eine Temperaturabregelung erfolgt standardmäßig bei 100 Grad....
Die umfangreichen Programmiermöglichkeiten lassen eine perfekte Anpassung ans Modell zu. Die Programmierung mit der Prog-Box ist einfach und intuitiv. Auch das sehr umfangreiche Meßmenue ist klasse und macht externes Meßequipment fast überflüssig.
Lediglich der Motoranlauf mit dem Hacker A60-22s schwankt ins seiner Güte etwas und ist teils nicht optimal und etwas hart mit leichtem Prop-Schlagen. Er läuft aber immer sicher an und das Anlaufen ist ja auch nur einmal pro Flug nötig.

Auch der Motor Hacker A60-22S funktioniert hervorragend. Er wird bei Außentemperaturen von jetzt ca. 25 Grad rel. warm, obwohl er recht optimal gekühlt wird und mit zwei Radialgebläsen ausgestattet ist. Die Temperatur wird dabei aber für Wicklung und Magnete mit ausreichend Reserve nicht kritisch. Ich habe sie noch nicht gemessen und tippe im Moment auf um 55 Grad an der Glocke nach einem längeren Flug und warmem Wetter(25Grad Außentemperatur). Nach ein paar Minuten Flugzeit scheint sich auch annähernd ein Gleichgewicht zwischen Verlustleistung und Kühlleistung einzustellen und die temperatur stabilisiert sich auf einem bestimmten Niveau bzw. steigt nur noch wenig.
Das Preis-Leistungsverhältnis des Motors ist sehr gut.

Der Digiswitch von Deutsch/Powerboxsystems arbeitet problemlos.

Der Flightpower F3A 10S-Akku mit 5350mah von Hacker überzeugt vollkommen. Die Spannungslage ist sehr hoch, die Kapazität für die 1150 g sehr hoch. Nicht umsonst ist er im Moment bei den F3A-Fliegren sehr beliebt.
Die Einzelzellenspannungn driften so gut wie überhaupt nicht, der Balancer hat kaum Arbeit.

Der Wechsel von der APC-E 20x11 auf eine Mejzlik Carbon 20x11 hat sich gelohnt. Der Prop dreht höher bei etwas weniger Strom und für denselben Flugstil verbraucht man weniger Kapazität. Der Wirkungsgrad ist einfach besser. Dazu ist er 20 g leichter als die APC-E.
 
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Arne

User
Kostenaufstellung

Kostenaufstellung

Abschließend noch eine Aufstellung der Kosten:

  • Yak 54 von Extreme Flight 469€
  • 5 Hitec Digiservos 290€
  • Motor Hacker A60 22S 200€
  • Akku Flightpower F3A 5350 520€
  • Steller Hacker Spin 99 opto 260€
  • Propeller Mejzlik Carbon E 20x11 48€
  • Deutsch Digiswitch 48€
  • Empänger Akku 620er Lipos 20€
  • Material und Kleinteile 40€

Macht zusammen mit einem Satz Akkus 1895€
 

Arne

User
Abschluß, Bilder

Abschluß, Bilder

Soweit war´s das erstmal von mir.
Ich hoffe, dem ein oder anderen hat es so einige Anregungen beschert und ansonsten war es hoffentlich zumindest unterhaltsam mal reinzugucken. Nach den Hits zu urteilen ja schon, auch wenne s leider nicht sovile Rückmeldung oder Diskussion gab.

Zur Auflockerung noch ein paar Bilder vom Fliegen mit der Yak.

Yak Flug neu1.JPG

Yak Flug neu2.JPG

Yak Flug neu3.JPG

Yak Flug neu5.JPG

Yak Flug neu6.JPG

Yak Flug neu8.JPG

Yak Flug neu9.JPG

Yak Flug neu11.JPG

Yak Flug neu13.JPG

Yak Flug neu14.JPG

Yak Flug neu15.JPG

Yak Flug neu18.JPG

Yak Flug neu19.JPG

Yak Flug neu20.JPG

Yak Flug neu22.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Arne

Wie ist denn der Leistungsunterschied zwischen dem Hacker A60 und dem
C50??
Kann mann das in % Ausdrücken ??

Mfg
Olaf
 

Arne

User
Hallo Olaf,

dazu kann ich kaum was sagen, da ich den Getriebeantrieb nicht kenne.
Er wird vermutlich ein paar Prozentpunkte mehr haben beim Eta, wieviel kann ich dir nicht sagen.
Für mich war es endeutig eine Entscheidung des Preis-Leistungsverhältnisses und das ist bei A60 einfach sehr gut.
Etwas weniger Wirkungsgrad stört mich auch nicht so sehr in Anbetracht der eh möglichen Flugzeiten mit den Lipos. Für den Preisunterschied zwischen A60 und C50 Competition bekomme ich ja fast schon einen mittelpreisigen Akku für den Flieger, der mir weit mehr Mehrflugzeit beschert als ein etwas besserer Wirkungsgrad. Sowas muss aber jeder für sich selbst einschätzen.
Die Erwärmung des Motors sollte halt auch bei warmen Wetter im grünen Bereich bleiben, also die Verlustwärme durch etwas schlechteres Eta sicher abgeführt werden können. Das ist beim A60 22S der Fall. Ich bin mit dem Motor sehr zufrieden.

Gruß Arne
 
Hallo

Arne ich danke dir für deine Antwort.
Mir geht es weniger um den Wirkungsgrad als viel mehr um die absolute Leistung des Antriebes.

Mfg
Olaf
 

Arne

User
Hallo Olaf,

ich glaube nicht, dass es da im sinnvollen Bereich große Unterschiede gibt. Eine mehr als ausreichende Absolutleistung mit reichlich Reserve kann man sicher über beide Antriebe ohne Probleme umsetzen. Vielleicht kann der Innenläufer noch etwas mehr Strom ab, aber wozu? Beim A60 musst du dann für die gleiche Ausgangsleistung evtl. etwas mehr Eingangsleistung (also Strom) einspeisen aufgrund des Eta-Minus. Ob das aber wirklich so groß ist, weiß ich nicht. Könnte mir auch vorstellen, dass eher nicht. Für einen F3A-Flieger ist vielleicht eher das Gewichtsplus des A60 von Nachteil.

Ich gebe bei Fliegen eher selten Vollgas und wirklich nötig ist das nicht. Und ich bin immerhin schon bei 70-75 A (ca. 2,8kW).
Wie das geht, siehst du ja auf den Videos (aber eben selten mit Vollgas....und wenn, siehst du, dass der Flieger rauf ziemlich beschleunigt).
Hier noch mal das Wegsteigen aus dem Hoovern, was ja so gerne (und nicht immer komplett aussagekräftig) als Vergleich und Maßstab genommen wird.
Immerhin ist es mit der 11er Steigung, also nicht besonders standschuborientiert abgestimmt.
Für mich reicht die Leistung so lange. Ob´s mit Reserven für´s F3A-Programm bei Wind reicht( was wohl die meiste Power benötigt) kann ich nicht sicher sagen, glaube ich aber aus meiner Flugerfahrung ziemlich sicher.

Wegsteigen aus dem Hoovern

Gruß Arne
 

Gast_7368

User gesperrt
Mir geht es weniger um den Wirkungsgrad als viel mehr um die absolute Leistung des Antriebes

Tja, das ist wohl der Punkt, wo viele in Physik nicht aufgepasst haben:D Eta, also Wirkungsgrad, ist ja in dem Sinne Leistung. Geh mal von 2 Motoren aus, denen je 2,5kw eingespeist werden, der eine hat ein eta von 70%, der andere 80%. Beim 1. Motor bleiben dir an der Welle noch rund 1750W übrig, beim 2. dagegen noch 2kw. Du hast also 250W mehr. Zudem müssen die 750W, die Motor Nr. 1 verheizt erst mal an Abwärme weg, stell dir mal einen 750W Lötkolben vor...... um das weg zu bringen brauchts wieder viel Oberfläche, also viel masse, also wieder mehr Gewicht und damit im Verhältniss weniger Leistung. Ist alles ein Teufelskreis und deshalb ist das eta wirklich nicht so unwichtig, wie viele immer denken. Nur als Bsp. ich werde einen Motor einsetzen, der sicher über 80% arbeitet, der wird am Ende dann rund 320g wiegen, damit spare ich fast 300g gegenüber dem Hacker, dank dem guten Eta brauche ich nur rund 60A um genügend Leistung zu haben (bin ja dann auch leichter und setze 10% mehr Leistung um). Und da ich nur 60A ziehe kann ich kleinere Zellen einsetzen, um genau so lange zu fliegen, welche auch wieder leichter sind und somit mein Leistungsverhältniss immer besser wird, smot habe ich am Ende im Verhältniss (oder vll. sogar gesamt) mehr Leistung bei weniger Gewicht und ist es nicht das, was wir alle wollen? Muss aber jeder für sich selber entscheiden;)

just my 2 cent
Stefan
 

Arne

User
Antriebsbetrachtung

Antriebsbetrachtung

Moin Stefan,

grundsätzlich gebe ich dir erstmal bei fast allem recht, was du sagst. Auch bei der Tatsache, dass das incl. weiteren Auswirkungen oft zuwenig berücksichtigt wird.
Ich selbst versuche i.d.R. z.B. auch, ein gutes Leistungsgewicht über eine geringe Abflugmasse zu bekommen, was gut geht und den Flugeigenschaften zugute kommt. Siehe Kohlefahrwerk und Motordom an dieser Yak.

Allerdings denke ich, dass deine Verhältnismäßigkeiten nicht passen. Namentlich die Größenordnung beim Eta mit den von dir genannten 10%. Das, und das weiß jeder der ein wenig Ahnung in der Technik hat, wäre nämlich wirklich verdammt viel. Ich gehe davon aus, dass wir uns hier eher in Bereichen von 5% bewegen. Leider ist das alles Raterei, solange man keine handfesten Meßdaten hat. Und die üblichen sind auch wieder mit Vorsicht zu genießen, da der bei so einem Modell zu 95% geflogene Teillastbetrieb da in der Regel wieder nicht mit eingeht.
Nehmen wir zum Spaß mal 75 % für den Hacker an. Damit würde er gegenüber einem 80%-Motor bei 2,5kW Eingang 125W weniger an der Welle haben. Nicht wenig. Aber wohl eher nicht soviel, dass man damit großartig kleiner Akkus fliegen könnte, wenn wir im Umkehrschluß mal ca. 125 W mehr Eingang für die gleiche Wellenleistung rechnen. Da ist die (mögliche!) Gewichtsdifferenz der Motoren schon mindestens genauso wichtig und zusammen wird das Gesamtsetup natürlich besser, keine Frage.
Dazu kommt, dass die durchschnittlich umgesetzte Leistung im Kunstflieger weit unterhalb der Vollastleistung liegt. Ich fliege über einen kompletten Flug gerechnet ca. 20A Durchschnittsstrom. Das sind bei angenommen 37 V Durchschnittsspannung 740 W und damit noch 37 W Unterschied bei bei 5% Eta-Differenz. Teillasteffekte beim Motor außen vor, da wir die so kaum erfassen können.

Ich traue einem gut gemachten Eigenbaumotor, z.B. Croco, eine Menge zu. Aber zaubern kann der auch nicht. Ich kann und will hier nicht das Gegenteil behaupten, aber wenn du einen Motor wie beschrieben hinbekommst, dann meinen allerhöchsten Respekt. Wenn selbst die kommerziellen Spitzenmotoren wie die Hacker-Innnenläufer, entsprechende Lehner oder die Plettenberg deutlich mehr wiegen, als dein Croco wiegen soll, stimmt mich das etwas nachdenklich. Engagierte Eigenbauer und die besten deutschen Profi-Motorenbauer geben sich erfahrungsgemäß oft nicht allzuviel.
Denk bitte daran, dass der Motor (wenn wir mal vom hier beschriebenen Einsatzzweck ausgehen) Propeller zwischen 20-22 Zoll und 11er und 12er Steigungen drehen soll. Und auch mit gutem Eta zumindest 2, eher 2,5 kW umsetzen können sollte. Und (auch/trotz guten Etas) thermische Reserven für einen längeren Betrieb bei 30° Außentemperatur haben sollte.
Wird dein Motor diese Punkte erfüllen können?
Wie gesagt, ich will das nicht ausschließen. Es ist lediglich etwas gesunde Skepsis auf technischer Basis. Genau wie deine Skepsis gegenüber der günstigen Motorvariante Hacker Außenläufer.

Gruß Arne
 

Gast_7368

User gesperrt
Hallo,

wenn es dich nicht stört, würd ich dazu gerne noch bissl was sagen. Hat ja im Prinzip auch mit dem Flieger zu tun.......
Also, ich traue mich wetten, dass es dein Motor nicht und wenn dann nur minimal über die 70% Marke schafft, zur genauen Bestimmung hilft da aber nur eine Vermessung vom Profi. Zu meinem Motor wird es mal saubere stichfeste Belastungkurven geben, kann ich dann gerne einstellen.

Bzgl. Eigenbau vs. Marke würde ich gern noch bissl was sagen;)
Hauptproblem bei allen Kaufmotoren ist die Wicklung, überleg dir mal, durch den Draht muss der ganze Strom durch, eine Firma (zb. Hacker) lässt das Maschinen oder minder bezahlte Chinesen machen, es muss alles schnell gehen, sonst geht der Preis nicht (überleg mal, was ein Profi für 5 Stunden wickeln verlangt). An meiner Wicklung, saß der wohl ebste Wickler in ganz D, zig Stunden, damit der Stator ja richtig voll ist (viel Kupfer etc.). Und wenn der Draht eben dicker und der Stator voll ist, hat man eben viel weniger Widerstand und Widerstand ist nunmal Eta.....
Ein weiterer Punkt ist der Einsatz hochwertiger Materialien, in meinen Croco kommen z.B. gebogenen N 52 Magneten, das wäre für eine Firma wie Hacker, die ja das ganze Zeug billig in China machen lässt, viel zu teuer. Auch die Drehteile kann ich in Einzelanfertigung ganz anders machen, ich kann einen Luftspalt von 0,1mm realisieren, was in einer großen Produktion einfach unmöglich ist. Unter anderem setze ich eine Titanwelle ein, alleine die spart einige Gramm, kostet halt. Mein Materialpreis liegt am Ende wohl nur wenig entfernt von deinem Fertigmotor.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Bleche, die Crocobeleche sind wohl die besten Bleche die man bekommen kann, an denen wurde ewig gerechnet und sie sind wirklich nur 0,2mm hoch (Wirbelströme gering), während Hacker meist 0,35mm aufwärts haben.
All dies sorgt duchaus für einen Unterschied von fast 10% im eta. Nochmal wegen der Belastbarkeit, im Prinzip kannst du auch durch einen Schnurzz 2kw durchjagen, nur er schafft es wegen der Drahtstärke und geringen Oberfläche nicht, da ich aber extrem dicken Draht habe (2mm) ist das überhaupt kein Thema, auch die Oberfläche sollte dank Kühlrippen (verdoppelt die Oberfläche) leicht reichen um die Awärme wegzubringen.
Ach ja, mein Motor wird eine 20x12 (vll. später noch größer) antreiben, warum bitte sollte er das nicht schaffen? Die Motorgröße hat mit dem ja nichts zu tun (einfach Physik).
Ich hoffe mit dem obigen Roman hab ich das ein oder andere hier klar gemacht, wenns jemanden nicht passt editier ichs eben;)

Gruß Stefan
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
naja der beste wickler......ich kenne welche da wirste blass.

und die blechform der stator etc ist alles richtig.
nur ein innenläufer kommt nicht so schnell in sättigung und somit
zu verlustreicher wärme.
d.h. ein AL hat max 80%Eta ein IL bis zu 90%Eta.

aber streitet euch nicht.
ne zelle mehr und gut ist. ;)

gruß Andreas
 

Gast_7368

User gesperrt
Hi,

ja der Dr. Ralph Okon (www.powercroco.de) ist wohl in dem Bereich eindeutig der beste, da kann der Holle etc. ned ganz mithalten....... Hier ist von Außenläufern die Rede und ich denke das was da oben steht, hat doch Hand und Fuß;)

Gruß Stefan
 
Hi,

interessante Diskussion..........aber was nützt das ganze den 99,9% der Modellflieger die sowas überhaupt fliegen ???


Ich denke der A60 ist schon ganz brauchbar, und der C-50 vllt noch etwas besser, deshalb werde ich mir diesen Antrieb zulegen:D

greez Florian
 
Der Croco schafft das tätsächlich (siehe DC).
Aber hast du da keine SP bedenken? Die Akkus sind bei Arne schon extrem weit vorne...

Gruss
 

Gast_7368

User gesperrt
Das ganze kommt in ne Funtana und da habe ich absolut keine SP Probleme;) Ja, laut DC würde sogar ein 20er Croco reichen, aber ich wollte da bzgl. Kühlung etc. auf Nr. sicher gehen und deshalb bau ich grad nen 25er Croco........Tja, wer Hacker fliegt is selber schuld:p Ne Spaß bei Seite, muss jeder wissen was er will.........

damit bin ich hier raus
Gruß Stefan
 
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