Baubrett, was empfehlt ihr?

Hallo,

nach ettlichen Fehlversuchen (Türblätter, Arbeitsplatte, Multiplex, Metallrahmen und Kobinationen davon) bin ich jetzt bei folgender Kombination gelandet:

Zwei Alu-Richtscheite (2,5 m lang, 10EUR das Stück) aus dem Baumarkt hochkant auf einem alten, aber geraden Tisch befestigt. Darauf liegt eine 20mm-Presspanplatte (2.50x 60, feine Späne, nicht OSB), die wenig Eigenspannung hat und satt auf den Richtscheiten aufliegt. Wenn man die Platte bei 1/4 und 3/4 der Breite unterstützt, ist eine Querdurchbiegung nicht feststellbar. Wer hier Bedenken hat, kann auch nochmal 10 EUR in ein drittes Richtscheit investieren. Wichtig ist, dass die Richtscheite absoult parallel ausgerichtet sind (Wasserwaage), sonst hat man einen flügeligen Verzug.

Vorteil der Konstruktion: das ganze hat im Gegensatz zu einem einfachen Tisch automatisch eine (zumindest für mich) recht angenehme Arbeitshöhe ;)

Grüße,
Holger
 
S

spatz_lu

Gast
Hallo holger,

Meinst du mit Pressspanplatte das krümelige Zeug oder MDF Platte.

Ich habe ein Türblatt, beklebt mit 10mm Pappelbrettern ( sehr weich ) und plangehobelt, auf Anstreichböcken.

Gruss

Pierre
 

Steffen

User
Moin,

ich bin nach wie vor von meiner MDF-Arbeitsfläche überzeugt.

Zwei Platten MDF 16mm. Eine Handvoll Streifen MDF 15cm breit.

Damit einen Rahmen auf die erste Platte kleben und mit mehreren Streifen in kleinere Fächer unterteilen (ich habe Quadrate mit 40*40cm gewählt)

In die Seitenwände ein paar Steckdosen, damit man vor dem Tisch Strom hat.

Darauf dann die zweite Platte aufkleben.

4 Stahlbeine drunter.

Mein Tisch ist ungefähr 900*2500 (die Standard-MDF-Größe) und hat komplett unter 200€ gekostet
etwa so:
50€ MDF-Platten
100€ Füsse (das geht erheblich billiger)
20€ Lack
30€ Steckdosen

Nach nunmehr 5 Jahren ist das ganze noch immer so grade wie mein Richtscheid :D

Für Nadeln würde ich dann was weiches drauflegen.

Ciao, Steffen
 

geko

User
modellbobby schrieb:
seit doch so nett und stellt ein paar Bilder rein.

Mach ich :D , aber nicht so genau hinschauen, aber Du weißt, wer da K(a)os
b(eherrscht)ab

Höhenverstellbarer Unterstellbock: Einmal eingestellt, nie wieder verändert :D :D

attachment.php


attachment.php


40mm, in Worten vierzig Millimeter, dicke Spanplatte, d u r c h g e b o g e n.

attachment.php


Holzplatte mit untergelegter Leiste draufgelegt.

attachment.php



Also Spanplatte (Küchenplatte) ist nicht zu empfehlen.

Gruß geko

[Edit]
Also, daß die Miniaturansicht auch erscheint, war nicht geplant.
 

Anhänge

  • IMG_0016.JPG
    IMG_0016.JPG
    56,5 KB · Aufrufe: 527
  • IMG_0017.JPG
    IMG_0017.JPG
    52,5 KB · Aufrufe: 589
  • IMG_0018.JPG
    IMG_0018.JPG
    54,4 KB · Aufrufe: 530
  • IMG_0019.JPG
    IMG_0019.JPG
    57,9 KB · Aufrufe: 542
Ok, danke mal für die Bilder. Vielleicht sollte ich genau sagen, was ich vorhabe..

Ich baue derzeit einen Flügel mit 2,7m pro Seite und dafür brauche ich einfach
eine neue Bauunterlage. All diese Spanplatten und MDF etc sind doch nicht wirklich exakt verzugsfrei ausser man baut einen Unterbau richtig darunter. Es ist einfach absolut wichtig, das das Baubrett exakt nein superexakt ist. In den Flügel wurde nämlich viel Zeit und wenn laminiert wird auch ne Menge Kohle (CFK) reingelegt...
 

Steffen

User
Die zwei MDF-Platten sind dauerhaft und absolut gerade (genauso gerade wie das Richtscheid jedenfalls)

Die Kosten liegen bei etwa 40-50€ unlackiert für 1030*2630mm.

Der Rest des Geldes war ja nur für die luxusausstattung die ich da noch dran gebaut habe :D

Ciao, Steffen
 
geko schrieb:
Ich werde da wohl die "billige" Lösung wählen. In den nächsten Tagen schraube ich zwei Dachlatten unter.
Das wird leider kaum reichen.

Erstens sind Dachlatten selbst wohl kaum gerade
Zweitens sind sie relativ wenig biegesteif. (Wobei das Drunterschrauben hilft; Du bekommst ein T-Profil)

Der Vorteil der oben und unten durchgehenden Platte ist, dass das Material dort ist, wo es viel zur Steifheit beiträgt: aussen.
 
Hallo Geko,

bezüglich der Verwendung von Dachlatten kann ich mich Markus auch nur anschließen. Das verzieht sich.

Ich habe damals (2004) eine Tischlerplatte genommen und einen Rahmen aus Holzleisten darunter geleimt. In puncto Höhe war ich damals aber nicht so konsequent wie Steffen (15cm: Respekt!). Daher hat sich die Platte auch leicht durchgebogen. Deshalb habe ich zusätzlich noch Trockenbauprofile verschraubt.

Seitdem ist das Brett schnurgerade.

Gruß
Jens
 
Hallo Geko,

ich würde an Deiner Stelle versuchen eine alte Hobelbank(oder Werkbank) über die Bucht zu ergattern. Kennst Du bestimmt, gibt´s in jeder Tischlerei. Teilweise sind sehr wertvolle Bänke sehr günstig zu bekommen(wenn man glück hat, um die 150-200€). Und die sind so massiv, die können eigentlich gar nicht krumm werden. Meine Hobelbank ist schon über 50 Jahre alt und kein Stück verzogen.
Praktisch an der HB: man hat gleich einen oder zwei(hab ich) Schraubstöcke inclusive. Damit fallen diverse Klebe- oder Sägearbeiten viel leichter. Oben legt man dann, wenn man möchte, noch eine MDF- oder Spanplatte drauf und schon hat man die perfekte Arbeitsfläche, für Baupläne, etc.
Jemand, der viel baut/bastelt, wird um eine Hobelbank eigentlich nicht herum kommen, es gibt meiner Meinung nach nichts besseres. Da kann man auch mal mit nem Hammer drauf rumkloppen, ohne dass gleich aller mögliche Kleinkram durch die Gegend fliegt... Ich kanns jedenfalls nur empfehlen.

Gruß,
Kevin
 

geko

User
[alte Hobelbank]

Es hatte des öfteren auch in den diversen Baumärkten Angebote gegeben, und ich ging dann immer mit dem Gedanken schwanger, mir eine zuzulegen.

Hab das dann immer wieder verworfen, weil die mir zu mickerig erschienen.

Über Ebby in der Bucht ist das scheints ein wenig schwierig mit dem Transport. Vielleicht sollte ich da mal gezielt im Umkreis suchen.

[Dachlatte verzieht sich]

Übertreiben wir Modellbauer es nicht manchmal mit der Genauigkeit? Ein Fernseher funktioniert doch auch mit Bauteilen, die zwanzig Prozent Toleranz haben.

Und im Modellbau wollen wir 0,1% :D :D

'N beeten scheef hed God leef!

Und ein mehrfach geflicktes Modell fliegt immer besser! :D

Herzliche Grüße geko
 
Hallo Jungs,

dass eine Küchenplatte nicht gerade ist und bleibt ist logisch. Die Arbeitsfläche ist beklebt und wenn ihr die Unterseite betrachtet ist die braun. Das ist nur eine Papierschicht die aufgeklebt wird um eine Gegenspannung zu erzeugen. Die ist aber immer zu gering und kann die Spannung von der Arbeitsseite nicht ausgleichen. Daher hängt sie durch.

Bei einer Küche ist das aber egal, denn sie wird auf den Küchenschrank geschraubt.

Viele Grüße von Martin.
 
Heute war Frust angesagt

Heute war Frust angesagt

Ich wollte heute (babyfreier Tag) meine Arbeitsplatte zusammenbauen.
Schön die 700x3000x18 Multiplex auf Böcke augerichtet und dann die 100x3000x18 Multiplex leisten verschraubt. Dann die Querstreben ...

shit, das ganze verwindet sich immer noch sehr leicht. Da muss noch eine weitere Platte rauf, damit sich der Torsionskasten schliesst.... so wie bei Steffen

Dann habe ich zufällig mal die Längsleisten gepeilt und bemerkt das sie krumm wie Banane sind? Geärgert und zum Baumarkt und nochmal gerade schneiden lassen. Gefreut und das Ganze wieder zusammengebaut eine MDF 10mm Platte als Gegenplatte raufgeschraubt. Super! Das Teil verwindet sich kein bisschen mehr...

Die schwere Platte mit Schwiegervater in den Keller gehieft, ganz knapp an nem Babdscheibenvorfall vorbeigekommen...

Als die Freude über die geglückte Schlepperei gross war, guckte ich mir nochmal die Platte an und SCH**SSE!:mad: Wieder ist die ganze Arbeitsplatte krumm wie eine Banane. Wieder der gleiche Verzug der Längsleisten. Es können eigentlich nur die sein, denke ich?

Was soll ich nur tun? Auf den 10cm x 3m Längsleisten aus Multiplex muss so dermaßen viel Spannung drauf sein, dass sie immer wieder stark verziehen.

Soll ich 15mm MDF anstelle verwenden?
 

Steffen

User
Jens Kirchheim schrieb:
In puncto Höhe war ich damals aber nicht so konsequent wie Steffen (15cm: Respekt!).
icon_blue.gif

gerade nochmal gemessen. Es sind nur 90mm (also Gesamtplattenhöhe 122mm)

Das Maß ergab sich aus den Steckdosenblenden.

Aber ich würde wirklich für einen Fachwerkunterbau nur MDF nehmen, das es die geringsten Richtungswirkungen hat.

Multiplex ist als alleinstehendes Material gut, als Verbindung mehrerer Teile ist MDF besser da es kein Eigenleben mehr hat.

Ciao, Steffen
 
Habe mir jetzt zwei Alu Richtscheite und 3 Böcke gekauft. Das wird dann exakt ausgerichtet und dann die Platte raufgeschraubt. Ich hab ehrlich die Nase voll von verdammten Holz, dass unter Spannung stark verzieht. MDF habe ich mir auch noch besorgt, aber wie sicherst Du das gegen Feuchtigkeit?
 

Steffen

User
Ganz simpel lackiert.

Der Lack bei der ersten Werkbank war Mist.
Yacht-Deckslack, so dachte ich mir, sei hart und belastungsfähig.

Pfft...

Für die nächste habe ich Parkettlack genommen. 4 Gänge, wenn ich mich recht erinnere. Damit bin ich sehr zufrieden.

Und wie gesagt: rumum Steckdosen in die Vorderseite (die ist etwas gegenüber der Deckplatte zurückgesetzt). Das ist absolut super.

Ciao, Steffen
 
modellbobby schrieb:
Habe mir jetzt zwei Alu Richtscheite und 3 Böcke gekauft. Das wird dann exakt ausgerichtet und dann die Platte raufgeschraubt. Ich hab ehrlich die Nase voll von verdammten Holz, dass unter Spannung stark verzieht. MDF habe ich mir auch noch besorgt, aber wie sicherst Du das gegen Feuchtigkeit?
Mach aber auf die Richtscheite auch oben und unten eine Platte. Die sind zwar unbelastet gerade, aber wenn da Gewicht drauf kommt hängen die auch durch. Das Hook'sche Gesetz kann man nicht beschei$$en.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten