Baubrett, was empfehlt ihr?

ciro

User
hallo

Heute stand ich vor dem selben "Problem" wie Jens.
All meine Unterlagen sind verzogen. Auch die Werkbank.
Der Fachmann vom Baumarkt hat mir erklärt, dass alles gewachsene Holz ein wenig verzogen ist, auch wenn es verleimt ist. Gewachsenes Holz arbeitet, was so viel heisst, dass es sich später noch verziehen kann.
So habe ich schliesslich eine dunkelbraune Presspanplatte 200x30cm für 15 Euro gekauft.
Darauf kann ich keine Stecknadeln anbringen. Dazu müsste ich diese Unterlage mit einer weicheren Lage beschichten.

Gruss
Klaus
 

sualk

User
Hallo Ciro/ Klaus,

der Fachmann aus dem Bauhaus, war scheinbar kein richtiger Fachmann, denn sonst wüsste er, wenn Holz, erstens geraden Maserungsverlauf hat, und zweitens vor dem Verleimen, den für Innenarbeitenarbeiten vorgeschriebenen maximalen Feuchtegehalt von 8 % hat, eben nicht krumm wird.

Deine dunkelbraune Spanplatte, ist übriges keine Spanplatte, sonder eine MDF-Platte (Mitteldichte-Faser-Platte), so was ähnliches wie Hartfaserplatten, nur nicht so dicht gepresst und halt dicker.
Man benutzt diese Platten z.B. wenn man ein Möbelstück mit einer Hochglanzöberfläche versehen will.

Übrigens, wenn Holz 'arbeitet', bedeutet das nicht das diese Arbeiten = Verziehen ist.

Also noch mal: Eine Buche Multiplexplatte, 40 mm Dick, wird sich nicht verziehen, es sei denn diese ist von minderer Qualität (schlechte Holzauswahl, schlechter Leim, Holz vor dem Verleimen zu feucht, ....).

Wenn Du dir z.B. eine Leimholzplatte mit schlechter Qualität anschaust, wird diese mitunter nicht nur verzogen sein, sondern es sind Höhenunterschiede zu den einzelnen, verleimten Holzleisten (Riegel) sichtbar, zumindest aber fühlbar.

Also ich habe zwei Arbeitstische im Format 2600 mm x 800 mm aus 40 mm Buche Multiplex, und da ist nicht verzogen, oder krumm.
 
Ich bevorzug(t)e bislang Tischler (Stäbchen)Platten... sorry, kenne sie nicht unter anderer Bezeichnung, sauber verleimt, und evtl. ein Hut-Profil vom freundlichen Fensterbauer nebenan druntergeschraubt... die kann man auch freihängend an die Decke ziehen und so....
 
Bevor wir jetzt in Fachmann-kein Fachmman-Diskussionen ausarten: Es ist für das Verziehen, Arbeiten die Jahrringstellung ausschlaggebend, weniger die Maserung ( das wäre der Faserverlauf ín Längsrichtung). Stehen die Jahrringe nicht senkrecht, dehnt und schwindet das Holz im hellen Holzbereich bei jeder Feuchteänderung, und zwar quer zur jeweiligen Faser. Rautenförmige Faserpakete ( schräge Jahrringlage) ergeben bildlich gesprochen schräge Bewegungen. Nachdem jedoch für Baubretter wegen der Breite mehrere Stammausschnitte verleimt werden müssen, ergibt sich daraus immer ein Arbeiten,das ergibt Zickzack-Baubretter in Querrichtung. Wenn dann noch schräge Maserung dazukommt gibt es Korkenzieher. Jeder Schreiner weiss das. Die Maximalfeuchte , auf die vor dem Verleimen und Hobeln runterzutrocknen ist, hilft da gar nicht weiter, denn es stellt sich immer eine Gleichgewichtsfeuchte im Einbauzustand ( also entweder vor dem Beschichten, Verarbeiten, bei Baubrettern aber -leider unbehandelte Verwendung- je nach Witterung, Jahreszeit etc.) ein. War das Holz beim Hobeln sehr trocken, quillt es im kalten Keller im Sommer, im beheizten Keller im Winter schwindet es. Immer Quer zu jeder Faser. Viel Spass !
Genau das wussten die Erfinder von Sperrholz und Tischlerplatten, denn hier sperrt die Querfaserung gegen diese Bewegung.
Jede Platte, je schwerer, desto mehr, biegt sich bereits unter ihrem Eigengewicht durch, soviele Kiefernleisten kann man gar nicht drunterkleben. Besser ist ein Unterbau aus hochkant stehenden Platten, bei Möbeln macht man es ja auch so.
 
Supergerade Ernie, auf diesem Tisch hatte ich in den zurückliegenden 18 Monaten meinen OBS 5,20m
gebaut. Selbstverständlich hab ich das ganze vorher "eingenordet", aber das muß ja wohl nicht betont werden.

gruß kalle
 
Tischlerplatte ca. 22mm. Vor ca. 25 Jahren vom mühsam erjobbten Geld gekauft, Marabu6 (robbe) gebaut. Platte 140x40cm hat jetzt mehrere Umzüge überlebt, ignoriert in diversen Keller gestanden und ist, - ich habe wegen des threads gestern in den Keller geschaut, - immer noch absolut gerade. Die Sagitta 900, die vor rund 7-8 Jahren darauf entstanden ist, flog seinerzeit ohne jeglichen Verzug und tut hoffentlich Selbiges immer noch im münchner Umland.

Jörn
 
Also ich habe mir seinerzeit einen Rest einer Kuechenarbeitsplatte (80x150) besorgt und mit Spruehkleber eine Korkplatte draufgepappt. Damit ich die Platte nicht immer irgendwo rauflegen muss kamen noch 4 tischbeine aus dem Baumarkt untendran. So kann ich das je nach Bedarf schnell umstellen. Gruss Martin
 

MTT

User
Ich lebe in den USA, ist also alles in Fuessen und Zoellen :
4 x 8 ft ( 122cm x 244 cm ) 3/4 Zoll ( 19mm ) MDF PLatte, und darauf eine 3/4 Zoll, ebenso grosse Sperrholzplatte geschraubt, das ganze auf 2 Saegeboecken, und in der Mitte nochmal unterstuetzt, so dass es keinen "Durchhaenger" hat.
Mittlerweile 2 1/2 Jahre absolut verzugsfrei.
shop2.jpg


[ 02. Dezember 2004, 16:57: Beitrag editiert von: MTT ]
 
Siehst Du Ernie, Michael hats genau so gemacht wie ich, und das funzt prima. So eine Verlegeplatte 22mm kostet ca 10€, die Pappelsperr-holzplatte ca 5 €. " Sögeböcke hat wohl jeder im Keller - preiswerter gehts wohl nicht.

gruß kalle aus dem habichtswald
 
Hallo Jens,

ich binn zwar nur Maurermeister und kein Tischler,
aber ich rate Dir, nehme ein Tischlerplatte 30-40 mm.
Die kannst Du entweder auf einen Tisch oder so
wie ich es mache, auf 3-4 einfachen Klappholzböcken, im Baumarkt für 2-5 Euro, legen.
Sollte Die Platte tatzächlich mahl krumm werden,
legst Du einfach auf den einen oder anderen Bock
einen Streifen Balsa oder Kieferleiste.
Das mit den Nadeln klappt herforragend, da die Tischlerplatte in der Oberfläche etwas weicher ist und im Kern hat sie mehrfach verleimte Kiefernleisten.
Die Platte bekommst Du im Baufach- oder Holzfachmarkt im Zuschnitt, je nach deinen Belieben und Größe.
Ich baue schon seit fast 20 Jahren so und habe noch keinen Verzug in meinen Modellen
feststellen können.
Du kannst auch leicht mahl eine Schraube in die
Platte drehen um z.B eien Helling daran zu befestigen, so wie ich es zur Zeit mache für mein Grunau Baby, nach dem Du fertig bist, Schrauben wieder raus Tropfen Wasser aufs Loch geben, trocknen lassen, überschleifen, fertig, dan sind alle Löcher wieder weg.

Gruß Olli

www.oliver-theede-oldtimersegler.de

1102022630.jpg
 
Noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Hinweise auf meine Anfrage. Inzwischen favorisiere ich persönlich auch eine dicke Tischlerplatte. Im Baumarkt (Hornbach) habe ich schon geschaut, aber da gab es nur dünne (19mm) :( Platten.

In den nächsten Tagen werde ich eine Tischlerei aufsuchen. Da bekomme ich sicherlich das, was ich suche.

Euch allen ein schönes Wochenende wünscht
Jens.
 

misi

User
Hiho!

Brauchte nun auch eine neue Küchen-Arbeitsplatte und habe mir im Ikea in der Resteecke eine ca 40mm 2,4m lange Küchenplatte für 20€ besorgt. Diese ist oben und unten beschichtet und mit Alu umrandet.

Nun suche ich noch eine Variante für ein stabiles Untergestell.

Denke an Stahlprofile oder nen Holzunterrahmen. Gibts evtl im Baumarkt was fertiges zu kaufen? Oder sonst Ideen?
 

ufisch

User
Bei der Materialauswahl für Baubretter immer möglichst "künstliches" Holz vorziehen! Also nicht zwei verleimte Bretter sondern eine Tischlerplatte usw. usw. Hintergrund dieser Aussage: Die Tischler habe sich ja auch mit krummen Brettern herumärgern müssen und um sich das Leben leichter zu machen die Tischlerplatte und das Sperrholz erfunden.

Wenn die Platte beschichtet (beklebt) werden soll, möglichst beide Seiten gleich beschichten. Bei dünneren Platten ist sonst ein Verzug vorprogrammiert.

...und letzte Bemerkung: Mal über die "Tischhöhe" nachdenken. 75cm bis Oberkante Baubrett sind zwar schön zum Briefeschreiben und Mittag essen, aber 110-115cm* sind für das Modelle bauen im Stehen wesentlich kreuzschonender.

* bei 190cm Länge des Modellbauers :D

PS: meine Baubretter = 28er oder 30er Tischlerplatte

Infos zu Tischlerplatte

Stabsperrholz Das Stabsperrholz nach DIN 68707 besteht aus einer Mittellage aus schmalen Leisten aus zumeist Kiefer (Baum) Kiefern-, Fichten- oder Tannenholz und ist allgemein unter dem Namen bekannt.

Auf die Mittellage wird beidseitig um 90° gedreht ein Absperrfurnier aufgeklebt. Dieses ist meist ein Schälfurnier aus Holzarten, die eine möglichst homogene Struktur und eine geringe Quell- und Schwindneigung aufweisen.

Vorteile

Geringe Formänderung bei Feuchtewechsel
Leichter als vergleichbare Spanplatten
in Faserrichtung der Mittellage höher belastbar als vergleichbare Spanplatten
Gut bearbeitbar

Nachteile

relativ teuer
häufig wellige Oberfläche durch unregelmäßigen Jahresringverlauf der Mittellagenleisten

Einsatzgebiete

Stabsperrholz wird für Wand- und Deckenvertäfelungen, Schränken und Türen verwendet.

Gebräuchliche Abmessungen

Im Handel sind Stabsperrholzplatten meist in den folgenden Dimensionen erhältlich:

Dicken von 13, 16, 19, 22, 25, 28, 30 und 38 Millimeter
Längen von 1220, 1530, 1830, 1050, 2500 und 4100 Millimeter
Breiten von 2440, 2500, 3500, 5100 und 5200 Millimeter

Zu beachten ist hierbei, dass die Länge in Richtung des Deckfurniere gemessen wird, nicht (wie eigentlich zu erwarten) in Richtung der stabilen Mittellage.
 
Original erstellt von Jörn Meyer:
Tischlerplatte ca. 22mm. Vor ca. 25 Jahren vom mühsam erjobbten Geld gekauft, Marabu6 (robbe) gebaut. Platte 140x40cm hat jetzt mehrere Umzüge überlebt, ignoriert in diversen Keller gestanden und ist, - ich habe wegen des threads gestern in den Keller geschaut, - immer noch absolut gerade. Die Sagitta 900, die vor rund 7-8 Jahren darauf entstanden ist, flog seinerzeit ohne jeglichen Verzug und tut hoffentlich Selbiges immer noch im münchner Umland.

Jörn
@Jörn

Die von dir gebaute Sagitta fliegt immer noch wie eh und jeh, nicht nur im Münchner Umland (Sardinien, Korsika, Kroatien...etc).Ich kann bestätigen sie ist gerade.

zum Topic:

Mein Baubrett ist auch eien Tischlerplatte mit 2000mm*450mm*25mm, sie ist aber in einem L-Profil Rahmen eingefasst,Einziger Nachteil sie wiegt einiges, es heißt aber auch Modellsport oder..?!

Ciao DIDI

[ 21. Dezember 2004, 17:23: Beitrag editiert von: Didi W. ]
 
Hallo
ich habe mir lettes Jahr auch eine Tischlerplatte geleistet. Sie hat 2x1m und besteht aus zwei 15mm Tischlerplatten, die vom Schreiner in einer Presse verleimt wurden. Da kriegt man dann auch Nadeln und Reißnägel recht leicht rein und vor allem wieder raus. Gerade ist das sowieso.
Gruß
Philipp
 
Hallo Leute,

ich habe mir jetzt für teuer geld eine 3000x700x18 Multiplex Platte gekauft mit
5 Stück 3000x100x18 Multiplex Leisten.

Die Leisten möchte ich als Unterbau mit der Platte verschrauben, da bei 3m einfach jede Platte krümmt.

Wie würdet Ihr den Unterbau realisieren, damit es absolut verzugfrei und gerade wird.
 

Ede

User
Baubrett

Baubrett

Ich nehme immer Türen als Baubrett. Nägelchen +pikser lassen sich besser reindrücken als in Tischlerplatten,und das ist einwandfrei grade.
 
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