Hallo Gemeinde,
Hans und ich hatten uns schon vor einiger Zeit vorgenommen, uns mal zum gemeinsamen YAKeln zu treffen. Hans hat dann die Mühe auf sich genommen und ist aus der Nähe von Berlin zu mir in die Nähe von Hamburg gekommen. Es hat wolkenbruchartig gegossen am Wochenende. Trotzdem haben wir es geschafft, einen gemeinsamen Flug zu absolvieren. Hohen Loopings oder Turns ließ die beiden Vögel in den Wolken verschwinden. Im Vertrauen darauf, dass noch keiner oben geblieben ist, haben wir dann gewartet, wo die YAKS wieder auftauchen. Hat alles wunderbar geklappt bis auf meine Landung. Da der Wind ein wenig ruppig war, war auch die Landung etwas härter, aber noch im Rahmen des Normalen. Normal jedoch war nicht was dabei mit dem Fahrwerk geschah. Es verwandelte sich in ein Klappfahrwerk, klappte mit den Radschuhen schön symmetrisch nach hinten in die Tragflächen, um dann beim Weiterrutschen des Fliegers noch die Bespannung des Rumpfes aufzuschlitzen und Teile des Höhenruders abzureißen. Der Kommentar von Hans: “Kenne ich, hatte ich auch schon mal.“ Ich greife ja gerne auf Hans Erfahrungen zurück, aber hier hätte ich mir das gerne erspart.
Der Schadensbefund stellte sich wie folgt dar:
• Motorhaube unten aufgerissen - leicht reparabel
• Quertraverse für die Fahrwerksverschraubung und die vorderen beiden Spannten heraus- bzw. aufgerissen - Reparatur aufwändig
• Viel zu weiche Räder durch scharfkantige Enden der Fahrwerksbeine aufgeschlitzt – neue Räder notwendig, Enden runden
• Radschuhe gebrochen - Reparatur lohnt sich vermutlich nicht
• Propeller gebrochen - neuer Propeller
• Löcher in beiden Tragflächen - Reparatur zeitaufwändig, da Mehrfarbenfolie beschädigt.
• Ein Querruderservo hat Getriebeschaden - neues Servo
• Aufgeschlitzte Rumpfbespannung - leicht zu reparieren
• Abgerissener Höhenruderrandbogen - Reparatur zeitaufwändig, da Mehrfarbenfolie beschädigt.
Die von mir verstärkten Fahrwerksbeine haben übrigens alles problemlos überstanden.
Die Schadensursache lässt sich so zusammenfassen:
• Die Fahrwerkskräfte wirken auf eine schmale Quertraverse. Eine Abstützung in Richtung von Längsholmen gibt es nicht.
• Die auf die Verzapfungen der Quertraverse wirkenden Kräfte sind aufgrund der geringen Breite sehr hoch.
• Die Spanten können diese hohen Kräfte nicht ertragen zumal sie durch die Aussparungen für den Schalldämpfer stark geschwächt sind.
• Die Tragfähigkeit wird weiter dadurch geschwächt, dass an den Verklebungsflächen kein Klebstoff zu finden ist.
• Die Verschraubung der Quertraverse mit den Rumpfseitenteilen bringt auch nicht viel Festigkeit, da zum einen die Seitenteile butterweich sind und sie zum anderen durch die sich in das Holz hineinziehenden Muttern ohne U-Scheibe vor geschädigt sind.
• Auch die im Rumpfboden befindlichen Balsalängsstringer haben kaum Klebstoff gesehen. Spielfreie Passungen sind sicherlich etwas schönes, aber wo Klebstoff hin soll muss auch ein Klebespalt sein.
Ich werde bei der Reparatur ein paar Fotos machen.
Jeder YAK-Besitzer sollte für sich die Frage beantworten, ob man nicht mal in diesem Bereich die blaue Folie öffnet und dem Bereich richtig verklebt bzw. verstärkt. Das Fahrwerk kann dann auch über Nylonschrauben befestigt werden, um eine Sollbruchstelle zu bekommen, die bei überharten Landungen den Schaden an der Rumpfstruktur gering hält.
Gruß Erwin