portobello
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Hallo Nuri Freaks.
Nachdem ich nun 2 Pfeile mit dem MH32 gebaut und ausgiebig geflogen habe sollte etwas neues Verbessertes her. So ein Winter ist in unseren Breitengraden lang und man hat genügend Zeit sich Gedanken zu machen.
Es galt einiges zu verbessern. 1. die Pfeilung. 30° braucht man wenn man Profile mit einem cm0 von MH32 Gnaden einsetzt um die Verwindung in vernüftige Grenzen zu halten. Aber da alle meine Pfeile mit Elektroanrieb ausgerüstet sind ist diese Pfeilung nachteilig. Das Gewicht des Antriebs muss an einem langen Rumpf hinter der Flächenmitte deponiert werden und hat erhebliche Hebelwirkung auf die Fläche. Dadurch kommt es zu Anstellwinkelschwingungen wenn die Fläche nicht fest genug ist. Bewiesen durch Modell Nr.1 das dieses Problem hatte. Nach Umbau auf reinen Segler waren diese Probleme verschwunden und ich fliege dieses Gerät jetzt nur noch am Hang. Modell Nr.2 hatte dieses Problem nicht weil F3b mäßig knochenhart gebaut. Wohlgemerkt, beide Modelle fliegen tadellos. Handling und Leistung sind überzeugend ausser das man bei
Ca max ein wenig zuviel am Knüppel rühren muß und damit mache ich zuviel Leistung wieder kaputt. Also galt es auch hier zu verbessern.
Noch ein Wort zum Elektroantrieb den ich für den Antrieb der Zukunft halte. In kaum einer Sparte des Modellflugs hat es so viele Innovationen und Verbesserungen gegeben wie im Elektroflug und ich habe einfach keine Lust mir eine teuere Winde mit einem dicken, schweren Natowürfel zuzulegen. Für diesen Preis bekomme ich 4 excellente Brushlessantriebe die mir das Leben einfacher und stressfreier machen. Zudem halte ich diesen gnadenlosen F3b Start für antiquiert und brutal. Meine Meinung.
Zurück zu den Verbesserungen.
Meine Vorgaben sehen also so aus: Elektroantrieb, 25° Pfeilung, 3 Meter Spannweite.
Nur die beiden letzt genannten Daten wurden als unveränderlich in das Ranis Programm eingegeben und mit veränderlichen Daten und Profilen gerechnet.
Ja, ja, ich höre den Aufschrei aller aerodynamischen Saubermänner, Programmgläubigkeit, die rechnen eh nur Mist usw. usw. o.K.
Ich sehe es mal so.
Seit Jahrzehnten sammelt die Aerodynamik Daten, Fakten, Zahlen, Erkenntnisse. Mit entsprechenden Rechenprogrammen lassen sich dami Tabellen, Diagramme, Polare, Auftriebsverteilungen, Traglinienverfahren und was weiss ich erstellen. Viele dieser Ergebnisse kann man als gesichert ansehen, ein anderer Teil, da theoretisch muss durch empirische Versuche, Windkanalmessungen und dergleichen bestätigt oder verworfen werden. Es ist wie mit der Wettervorhersage. Mal stimmt sie, mal liegt sie daneben.
Und dann kommen wir Modellflieger, rechnen was das Zeug hält, drucken uns das ultimative Superprofil aus bauen unseren Megaflügel. Was kommt dabei heraus? Das was wir gerechnet haben? Den Abbrand den wir beim Styroschneiden erzeugen und versuchen mit Beplankung und dergleiche wieder auszugleichen treibt jedem Profil die Tränen in die Augen. Anschliesend maltretieren wir den Flügel noch mit einem groben Schleifklotz. Was bleibt da noch von unserem ultimativen Profil übrig? Von verschliffenen Nasen und Endleisten will ich gar nicht erst reden. Von unterschiedlichen Oberflächen auch nicht. Wie hätten sie es den gerne Profil. Oder weil der Statiker in mir grummelt und sagt „fest“, bombenfest. Also teuere Kohle, reichlich, man gönnt sich ja sowieso alles.
Und weil eine Form für Versuche doch zu teuer ist, Positivbauweise mit Rollglas und ab ins Vakuum. Unser Profil stöhnt schon wieder, schlimmer wie beim Orgasmus das es eine wahre Freude ist. Ich weiss nicht was mit dem Styro Por geschieht, selbst wenn ich mir das gute N18 statt des billigen aus dem Baumarkt gönne. Den das besteht zu großen Teil aus Luft und abgesaugt wird mit 0,2 bar. Darum presse ich neuerdings meine Flächen nur noch. Was will ich damit sagen? Ich weiss nicht welche Fehler schlimmer sind. Die, die wir rechnen oder die, die wir bauen.
Also nutze ich das Ranis Programm als Grundlage. Die Ergebnisse werden empirisch verarbeitet und es werden Erfahrungen gesammelt die kein Programm berechnen kann.
So hängen mitlerweile etliche Pfeile an der Wand die immer weiter verbessert wurden.
Weiter mit den Verbesserungen. Also hab ich das Programm mit meinen veränderlichen Daten arbeiten lassen bis das Ergebnis von meinem Bauch und meinen Erfahrungen aktzeptiert wurden. Heraus kam:
Ein Flügel der in 18 Segmenten geschnitten wurde. Einmal wegen einer genaueren Profilierung, zum zweiten um die gegebene Flächen- und Verwindungsverteilung realisieren zu können. Viel Arbeit? Die 2 Stunden Mehraufwand haben sich gelohnt.
K Faktor 1. ja, ja, ich weiss.
durch eine Tiefenverteilung die ein wenig an Horten angelehnt ist, d.h. Wuzel 270mm,
aussen 160mm, Verwindung bis etwa 40% null, ab da progressiv auf -3°,
Auslegungs CA 0.25 bei STM 10%, 0,3 bei 8% und K 1 d.h. bei 10% STM habe ich eine unterelyptische Auftriebsverteiung, die evtl. durch den Wingleteinfluss ausgeglichen werden. Verlust ca. 0,2%, bei CA max Verlust 1,6%, kann ich mit leben. Das Winglet hat einen Bogenübergang, r 50mm. Wingletprofil S8025, Fläche TL54 mod.
Streckung 15,8 ohne Winglet, V-Form –2° .F/G elekt. 37gr. als Segler 27gr.
Soweit meine “Philosophie“.
Ergebniss der Verbesserungen: gutes Handling auch bei CA max, Leistung mit MH 32 vergleichbar, Speed wie MH32 trotz geringerer F/G, z.Zt. fliege ich mit 9% STM problemlos, kein Abriss auch nicht im engen Thermikkreisflug. Stuzflüge wurden noch nicht getestet, Windenstart sowieso nicht.
Insgesammt ist das für mich z.Zt. das Non Plus Ultra, bis er von was Besserem überholt wird. Wie HJU zum CO9 gesagt hat: „Ich liebe den Flügel, und der Flügel liebt mich“.
Portobello
[ 10. März 2004, 20:59: Beitrag editiert von: portobello ]
Nachdem ich nun 2 Pfeile mit dem MH32 gebaut und ausgiebig geflogen habe sollte etwas neues Verbessertes her. So ein Winter ist in unseren Breitengraden lang und man hat genügend Zeit sich Gedanken zu machen.
Es galt einiges zu verbessern. 1. die Pfeilung. 30° braucht man wenn man Profile mit einem cm0 von MH32 Gnaden einsetzt um die Verwindung in vernüftige Grenzen zu halten. Aber da alle meine Pfeile mit Elektroanrieb ausgerüstet sind ist diese Pfeilung nachteilig. Das Gewicht des Antriebs muss an einem langen Rumpf hinter der Flächenmitte deponiert werden und hat erhebliche Hebelwirkung auf die Fläche. Dadurch kommt es zu Anstellwinkelschwingungen wenn die Fläche nicht fest genug ist. Bewiesen durch Modell Nr.1 das dieses Problem hatte. Nach Umbau auf reinen Segler waren diese Probleme verschwunden und ich fliege dieses Gerät jetzt nur noch am Hang. Modell Nr.2 hatte dieses Problem nicht weil F3b mäßig knochenhart gebaut. Wohlgemerkt, beide Modelle fliegen tadellos. Handling und Leistung sind überzeugend ausser das man bei
Ca max ein wenig zuviel am Knüppel rühren muß und damit mache ich zuviel Leistung wieder kaputt. Also galt es auch hier zu verbessern.
Noch ein Wort zum Elektroantrieb den ich für den Antrieb der Zukunft halte. In kaum einer Sparte des Modellflugs hat es so viele Innovationen und Verbesserungen gegeben wie im Elektroflug und ich habe einfach keine Lust mir eine teuere Winde mit einem dicken, schweren Natowürfel zuzulegen. Für diesen Preis bekomme ich 4 excellente Brushlessantriebe die mir das Leben einfacher und stressfreier machen. Zudem halte ich diesen gnadenlosen F3b Start für antiquiert und brutal. Meine Meinung.
Zurück zu den Verbesserungen.
Meine Vorgaben sehen also so aus: Elektroantrieb, 25° Pfeilung, 3 Meter Spannweite.
Nur die beiden letzt genannten Daten wurden als unveränderlich in das Ranis Programm eingegeben und mit veränderlichen Daten und Profilen gerechnet.
Ja, ja, ich höre den Aufschrei aller aerodynamischen Saubermänner, Programmgläubigkeit, die rechnen eh nur Mist usw. usw. o.K.
Ich sehe es mal so.
Seit Jahrzehnten sammelt die Aerodynamik Daten, Fakten, Zahlen, Erkenntnisse. Mit entsprechenden Rechenprogrammen lassen sich dami Tabellen, Diagramme, Polare, Auftriebsverteilungen, Traglinienverfahren und was weiss ich erstellen. Viele dieser Ergebnisse kann man als gesichert ansehen, ein anderer Teil, da theoretisch muss durch empirische Versuche, Windkanalmessungen und dergleichen bestätigt oder verworfen werden. Es ist wie mit der Wettervorhersage. Mal stimmt sie, mal liegt sie daneben.
Und dann kommen wir Modellflieger, rechnen was das Zeug hält, drucken uns das ultimative Superprofil aus bauen unseren Megaflügel. Was kommt dabei heraus? Das was wir gerechnet haben? Den Abbrand den wir beim Styroschneiden erzeugen und versuchen mit Beplankung und dergleiche wieder auszugleichen treibt jedem Profil die Tränen in die Augen. Anschliesend maltretieren wir den Flügel noch mit einem groben Schleifklotz. Was bleibt da noch von unserem ultimativen Profil übrig? Von verschliffenen Nasen und Endleisten will ich gar nicht erst reden. Von unterschiedlichen Oberflächen auch nicht. Wie hätten sie es den gerne Profil. Oder weil der Statiker in mir grummelt und sagt „fest“, bombenfest. Also teuere Kohle, reichlich, man gönnt sich ja sowieso alles.
Und weil eine Form für Versuche doch zu teuer ist, Positivbauweise mit Rollglas und ab ins Vakuum. Unser Profil stöhnt schon wieder, schlimmer wie beim Orgasmus das es eine wahre Freude ist. Ich weiss nicht was mit dem Styro Por geschieht, selbst wenn ich mir das gute N18 statt des billigen aus dem Baumarkt gönne. Den das besteht zu großen Teil aus Luft und abgesaugt wird mit 0,2 bar. Darum presse ich neuerdings meine Flächen nur noch. Was will ich damit sagen? Ich weiss nicht welche Fehler schlimmer sind. Die, die wir rechnen oder die, die wir bauen.
Also nutze ich das Ranis Programm als Grundlage. Die Ergebnisse werden empirisch verarbeitet und es werden Erfahrungen gesammelt die kein Programm berechnen kann.
So hängen mitlerweile etliche Pfeile an der Wand die immer weiter verbessert wurden.
Weiter mit den Verbesserungen. Also hab ich das Programm mit meinen veränderlichen Daten arbeiten lassen bis das Ergebnis von meinem Bauch und meinen Erfahrungen aktzeptiert wurden. Heraus kam:
Ein Flügel der in 18 Segmenten geschnitten wurde. Einmal wegen einer genaueren Profilierung, zum zweiten um die gegebene Flächen- und Verwindungsverteilung realisieren zu können. Viel Arbeit? Die 2 Stunden Mehraufwand haben sich gelohnt.
K Faktor 1. ja, ja, ich weiss.
durch eine Tiefenverteilung die ein wenig an Horten angelehnt ist, d.h. Wuzel 270mm,
aussen 160mm, Verwindung bis etwa 40% null, ab da progressiv auf -3°,
Auslegungs CA 0.25 bei STM 10%, 0,3 bei 8% und K 1 d.h. bei 10% STM habe ich eine unterelyptische Auftriebsverteiung, die evtl. durch den Wingleteinfluss ausgeglichen werden. Verlust ca. 0,2%, bei CA max Verlust 1,6%, kann ich mit leben. Das Winglet hat einen Bogenübergang, r 50mm. Wingletprofil S8025, Fläche TL54 mod.
Streckung 15,8 ohne Winglet, V-Form –2° .F/G elekt. 37gr. als Segler 27gr.
Soweit meine “Philosophie“.
Ergebniss der Verbesserungen: gutes Handling auch bei CA max, Leistung mit MH 32 vergleichbar, Speed wie MH32 trotz geringerer F/G, z.Zt. fliege ich mit 9% STM problemlos, kein Abriss auch nicht im engen Thermikkreisflug. Stuzflüge wurden noch nicht getestet, Windenstart sowieso nicht.
Insgesammt ist das für mich z.Zt. das Non Plus Ultra, bis er von was Besserem überholt wird. Wie HJU zum CO9 gesagt hat: „Ich liebe den Flügel, und der Flügel liebt mich“.
Portobello
[ 10. März 2004, 20:59: Beitrag editiert von: portobello ]