Dünnes Sperrholz schäften

Hi
Wenn eine Schäftung von 2-3 facher Dicke nicht halten würde wäre meine Klemm 25 schon lange tot.
Ich hab vor dem Bau Bruchtests gemacht, ist nie an der Schäftung gebrochen.Die Sache sitzt bei der 25 ja auch genau auf den Rippen.Bei der echten und auch bei meinem Modell wurde immer nur zwei Rippenfelder beplankt.Beim Original 80cm breit und vom oberen Hauptholm über die Nasenleiste zum unteren Hauptholm.Bei der 25 war der Lappen immer noch 40cm breit und ca 80cm lang.Dieser wurde genau den Rippen angepasst, dann geschäftet und aufgeklebt, dann der nächste angepasst, die Gegenschäftung drauf, auf passgenauigkeit überprüft und dann verklebt.
und auch nach Jahren ist noch kein cm aufgegangen.

1108415623.jpg


Auf den Foto sieht man an der Backbordfläche die Schäftungen als glänzenden Streifen.
Gruss Franz

[ 14. Februar 2005, 22:18: Beitrag editiert von: Franz Schmid ]
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Franz,

so soll es sein! Nur die Schäftlänge sollte man ein klein wenig länger anstreben, :D dann schaden auch die Wellen von der Flex nicht :D

Viele Grüße

Volker

nur ein paar Schreibfehler verbussert

[ 14. Februar 2005, 22:07: Beitrag editiert von: Volker Cseke ]
 
Hi Volker
Hab nur schnell ein Foto gesucht auf dem man die Schäftung einigermaßen sieht.Baufotos sind leider auf der anderen Kiste.
die Schäftung ist wahrscheinlich auch etwas breiter als 2-3fache Dicke.Das wären ja ca 1,2 mm maximal. Ich kann mich schwach erinnern dass die Sache etwa 2-2,5mm breit war. wiegesagt ist schon ein paar Jahre her.Und wenn man beim 0,4er zu lange Schäftet wird die Spitze etwas labil.
Ich hab alle Schäftungen übrigens nur mit extrdünnem Sekundenkleber vollaufen lassen. Ist absolut unzerstörbar wenn der Schliff von den Winkeln(breite der Schäftung) her genau stimmt.
Gruss Franz
 
Hallo
erstmal Dank an Alle.
Heute fiel mir ein, daß ich ja noch ein uralt Flugzeugbaubuch von H.Jacobs besitze. Dort steht natürlich alles drin:
-Schäftbeite 15 mal Dicke
-abgeschrägt wird mit dem "Putzhobel"(was immer das ist)
Überaupt stehen in dem Buch noch tausend interessante Tipps. Habs beim ersten Mal wohl doch zu oberflächlich gelesen....wird glaub ich ne lange Nacht.
cu
Ernie
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Erni,

hier ist ein Putzhobel .

Das Entscheidene ist jedoch der Anschliff des Eisen. Die Ecken werden gebrochen (ganz leicht) und das Eisen minimal ballig abgezogen. Hierdurch läuft der Hobel leichter und die Übergänge sind nicht spürbar.

Viele Grüße

Volker

ediit: lauter Schreibfehler - es ist zu früh

[ 15. Februar 2005, 07:51: Beitrag editiert von: Volker Cseke ]
 

Spunki

User
Hallo Franz

Wirklich schön Deine Klemm, Gratuliere!

>>Ich hab alle Schäftungen übrigens nur mit extrdünnem Sekundenkleber vollaufen lassen. Ist absolut unzerstörbar ... <<

Hmmm, 2.5mm wären beim 0.4er ja nur ca. Faktor 6 ... unzerstörbar? - ich glaub es Dir wirklich Franz! ... der extradünne Sekundenkleber saugt sich tief ins Holz ein und härtet es im Bereich der Schäftung ...

Grüße Spunki
 

Steffen

User
Moin,

was ich mich noch frage: eigene Erfahrungen sind ja Gold wert, keine Frage, aber die Schäftverhältnisse sind doch in Jahrhundertlanger Erfahrung der Schreinerzunft entstanden.
Die Flugzeugbauer, die seit 100 Jahren dieses Wissen anwenden, haben ihre eigenen Forderungen dem hinzugesellt.

Welche Einzelperson betrachtet die eigene, persönliche Praxiserfahrung als größer als diese langjährige Erfahrung zweier Zünfte?

Dass man die im Flugzeugbau vorgeschriebenen Werte nicht unbedingt im Modellbau benötigt ist ja ok. Aber 2-3 ist doch etwas sehr mager, wie einem jeder Schreiner wohl auch sagen würde...

Ciao, Steffen

[ 16. Februar 2005, 13:30: Beitrag editiert von: Steffen ]
 
Sooo, damit jetzt auch noch ein gelernter Leichtflugzeugbauer seinen Senf abgibt *prahl* :D
So wie Steffen das beschrieben hat, ist das absolut richtig. Auch wenn ich die Flex oder überhaupt eine Maschine zum Schäften für unnötig halte, gerade bei den relativ kleinen Flächen und dem dünnen Sperrholz. Wir haben nur mit Hand geschäftet, bis 2mm Sperrholz, man weiß dann jedenfalls was man getan hat ;)
Auch wenn man im Modellbau nicht die Vorschriften zu beachten braucht, ist ein 1:3er Verhältnis in meinen Augen ebenfalls viel zu klein. Ich würde 1:8-1:10 nehmen, ist doch kein Ding bei dem dünnen Zeugs.

Gruß,
Christian
 
Hallo
1:10 geht vielleicht bei ganz vorsichtigen Leuten.
Bei einer Materialstärke von 0,4mm also 4mm.
Bei 2mm noch 0,2 mm dick.
Bei 1mm noch 0,1 mm dick.
Und das franst bei mir immer aus.Die Schäftung muss ja an beiden Seiten dran bevor ich das Teil einbauen kann.Und vorne schäften und hinten schäften dann einpassen und vielleicht noch korigieren, dann sieht die Kante bei mir immer aus wie ausgefranst.
Und da die Schäftung bei meinen Modellen immer auf der Rippe sitzt tuts eben auch eine stumpfere Schäftung.
Und mit Hobel geht da sowieso nichts.Hab die Schäftung mit 100er geschliffen. Mit Leinenbindung auf einem exakt ebenen Schleifklotz
geklebt.
Gruss Franz
 
Hallo,

ein Beitrag zur Anfangsfrage: wie schäfte ich dünnes Sperrholz?
Ich bevorzuge die "elektronische Feile", das ist ein Mini-Bandschleifer mit einem etwa 10 mm breiten Schleifband. Mit der richtigen Körnung geht das sehr schnell, verglichen mit dem Handbetrieb, und durchaus genau genug. Das übliche Schäftverhältnis bei Beplankung (= nicht tragenden Teilen) ist 1/15, ergibt also bei 0,6mm Sperrholz eine 9 mm breite Klebefläche. (Bei tragenden Teilen, z. B. Holmgurten: 1/30).
Vorab sollte man sich den Faserverlauf der untersten Schicht überlegen: vorteilhaft ist es, wenn dieser in Schäftrichtung liegt, dann gibt es kein Ausreißen.
Achtung, aus leidvoller Erfahrung: Sorgt für einen Schutz vor dem Schleifstaub bei Einsatz von o.g. Gerät. Durch die Körperwärme-Thermik steigt der Staub nach oben, direkt Richtung Nase, und kann für einen üblen "Schnupfen" sorgen.
Hom und Rippe!
 
Noch was zum Thema.

Wie kommt das man auf das Schäftverhältnis?????
Ist ganz einfach, denn es ergibt sich aus den Materialkonstanten Werkstoff und verwendetem Kleber oder Leim.
Die Verbindungsstelle soll ja schließlich die gleiche Kraft aufnehmen können wie der Rest!
Wenn das zu schäftende Material eine Zugfestigkeit von z.B. 1000N/mm hat und der Kleber hat das auch, kann ich die beiden Teile stumpf miteinander verkleben.
Das Schäftverhältnis ergibt sich also aus dem Verhältnis von der Belastbarkeit des zu klebenden/leimenden Materials und dem verwendeten Kleber/Leim.
Bei luftfahrtzugelassenem Leim wie z.B. Aerodux ist der Quotient ca. 15. D.h. die Klebefläche wird um diesen Faktor vergrößert um an der Klebestelle die gleiche Festigkeit zu erhalten.

Es kann jetzt jeder, der über die Materialkonstanten von Werkstoff und Kleber/Leim verfügt, das richtige Schäftverhältnis ermitteln.

Der Zickzackverbund hält bei entsprechender Länge gleichwertig!! Bsp. Balsabrett 1mm Dick 100mm Breit müsste eine Klebe- /Leimlänge von 1500mm aufweisen.

Gruß Christian
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