Der BREXIT ist real

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Was für eine wunderbare Strategie.
Man bietet Arbeitsmöglichkeiten für Kontinental-Europäer an und wenn die dankend ablehnen, hat man gleich die Schuldigen.
Das wird zwar nichts an fehlenden LKW-Fahrern und Erntehelfern ändern, aber immerhin haben die etwas über 50% der Brexitier eine Bestätigung dafür, das der Kontinent die Briten nicht mag.

Häme liegt mir eigentlich fern, aber in dem Fall ist es geradezu köstlich, sich am selbstgesuchten Leid der anderen zu ergötzen.
Man möge mir verzeihen. ;)
 
Mir tun die Briten insgesamt leid, ich mach mir allerdings Gedanken um die Entwicklungen in Irland...

Mit dem Deckmäntelchen des "Get back control" wurde ja auch jedem Insulaner klar mitgeteilt "Me first", nur dass nicht klar wurde, wer Me ist.
 

axgi

User
Bei aller Ironie frage ich mich, ob uns diese Entwicklung mittelfristig nicht auch bevorsteht, falls die Briten das Problem lösen werden. Schaut euch unsere Abhänggkeiten und Arbeitsbedingungen an.
 

Ost

User
Bei aller Ironie frage ich mich, ob uns diese Entwicklung mittelfristig nicht auch bevorsteht, falls die Briten das Problem lösen werden. Schaut euch unsere Abhänggkeiten und Arbeitsbedingungen an.
Da hast Du vollkommen recht......
Die Briten haben aber den Fehler gemacht, ausl. Fahrer rauszuekeln.
Bei uns gibt's immer noch jemanden aus dem Osten, der es noch billiger macht.......

Die Fahrer, Austräger und Lieferanten erfahren eine Geringschätzung sondergleichen, heute bestellt, morgen geliefert? Dauert viel zu lange!

Was früher die "ausgebeutete Arbeiterklasse" war,
sind heute die Fahrer und Angestellten der Lieferdienste und Logistigunternehmen!
Interessiert nur niemanden, denn das sind meist keine Deutschen mehr, während der Deutsche sich für solche Jobs zu schade ist.
In der sozialen Hängematte lebt es sich besser.

Natürlich sag ich auch zu den Briten "ätsch ätsch, selber schuld".

Doch so einfach ist die Sache nicht.
Das Ganze könnte man auch als eine Art moderne Sklaverei sehen......
 

axgi

User
Ich meine das vor dem Hintergrund, dass die Briten nun gezwungen sind, sich als funktionierende Insel aufzustellen. Das mag, abseits von der Änderung der Lebenumstände, zumindest langfristig nicht unbedingt die schlechteste Variante sein.
Das in Großbritannien dabei eine planerische Absicht hintersteht, würde ich allerdings nicht zwingend unterstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Verlaub aber uns droht genau das gleiche Schicksal.
Die ganz große Insel EU ist auch von vielen Faktoren abhängig. Hinzu kommt dann noch, dass sich viele Staaten bei Entscheidungen einigen müssen.
Was dabei rum kommt, kann man in vielen Fällen sehen, wo immer die gleichen Staaten wichtige Sachen blockieren.

Wie ist der Status Quo in der EU, insbesonders in Deutschland ?

Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die EU alleine eh nicht lebensfähig ist und am Tropf der Chinesen hängt.
Die können nach Belieben die Warenströme einschränken, um politische Ziele durchzusetzen. Der chinesische Präsident lächelt zwar immer freundlich, fährt aber eine agressive Expansionspolitik und die Chinesen haben bereits halb Europa im Sack. Die kaufen zur Zeit alles auf, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und der Einfluss wird sich in den nächsten Jahren noch mehr vergrößern. Sollte es da mal richtig knallen (Immoblienkrise), dann wird das auch enorme Auswirkungen auch auf unsere Wirtschaft haben. Einen Vorgeschmack, wie sehr wir abhängig sind, erleben wir ja zur Zeit. Opel macht bis Weihnachten den Laden dicht und andere Hersteller aus der Automobilindustrie und andere Branchen haben das gleiche Problem.

Gleichzeitig wird in der EU durch unsinnige Gesetze die Wirtschaft behindert. Ich bin wahrlich kein Großunternehmen, habe aber mittlerweile einen Verwaltungsaufwand, der mindestens 25% meiner Zeit kostet, Tendenz steigend. Dazu kommt die fehlende Harmonisierung.

Beispiel: Verpackungsverordnung und Elektroschrott. Im Nomalfall geht man davon aus, dass man es einmal in der EU anmeldet und verwaltet und hat dann innerhalb der EU freien Handel. Aber nein, selbst ein kleines Unternehmen muss das getrennt in jedem Land anmelden und verwalten. Wenn man in alle EU Länder liefern will, sind das heftige Kosten und noch heftigerer Verwaltungsaufwand. Und da gibt es noch viele andere Beispiele, die hier den Rahmen sprengen würden.

Fachkräftemangel ist auch nicht unbedingt ein typisch britisches Problem. An fast allen Handwerkerfahrzeugen in meiner Region kleben Schilder mit verzweifelten Hilferufen..Wir suchen dringend........

Geldpolitik: Die Ersparnisse der Bürger werden durch diesen schwachsinnigen Null- bis Negativzins zunehmend aufgefressen.
Gewinner sind die Konzerne, die mit billigem Geld die halbe Welt aufkaufen können und die Staaten der EU, die durch die niedrigen Zinsen enorme Kosten beim Kapitaldienst einsparen und das alles zu Lasten des "kleinen Mannes", dessen Altervorsorge zunehmend den Bach runter geht. Hinzu kommt noch die stark ansteigende Inflation durch die sprunghaft steigenden Kosten für Energie.

Bevor wir also hochnäsig und mit Spott auf die Briten schauen, sollten wir mal vor der eigenen (EU) Türe kehren. Uns wird das gleiche Schicksal ereilen aber die Lösung wird durch die Uneinigkeit der Staaten im Europarlament wesentlich schwieriger. Unsere östlichen "Schwellenländer" haben ja mittlerweile den Bogen raus, blockieren wichtige Entscheidungen und lassen sich dann die Zustimmung teuer abkaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Verlaub aber uns droht genau das gleiche Schicksal.
Die ganz große Insel EU ist auch von vielen Faktoren abhängig. Hinzu kommt dann noch, dass sich viele Staaten bei Entscheidungen einigen müssen.
Was dabei rum kommt, kann man in vielen Fällen sehen, wo immer die gleichen Staaten wichtige Sachen blockieren.

Wie ist der Status Quo in der EU, insbesonders in Deutschland ?

Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die EU alleine eh nicht lebensfähig ist und am Tropf der Chinesen hängt.
Die können nach Belieben die Warenströme einschränken, um politische Ziele durchzusetzen. Der chinesische Präsident lächelt zwar immer freundlich, fährt aber eine agressive Expansionspolitik und die Chinesen haben bereits halb Europa im Sack. Die kaufen zur Zeit alles auf, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und der Einfluss wird sich in den nächsten Jahren noch mehr vergrößern. Sollte es da mal richtig knallen (Immoblienkrise), dann wird das auch enorme Auswirkungen auch auf unsere Wirtschaft haben. Einen Vorgeschmack, wie sehr wir abhängig sind, erleben wir ja zur Zeit. Opel macht bis Weihnachten den Laden dicht und andere Hersteller aus der Automobilindustrie und andere Branchen haben das gleiche Problem.

Gleichzeitig wird in der EU durch unsinnige Gesetze die Wirtschaft behindert. Ich bin wahrlich kein Großunternehmen, habe aber mittlerweile einen Verwaltungsaufwand, der mindestens 25% meiner Zeit kostet, Tendenz steigend. Dazu kommt die fehlende Harmonisierung.

Beispiel: Verpackungsverordnung und Elektroschrott. Im Nomalfall geht man davon aus, dass man es einmal in der EU anmeldet und verwaltet und hat dann innerhalb der EU freien Handel. Aber nein, selbst ein kleines Unternehmen muss das getrennt in jedem Land anmelden und verwalten. Wenn man in alle EU Länder liefern will, sind das heftige Kosten und noch heftigerer Verwaltungsaufwand. Und da gibt es noch viele andere Beispiele, die hier den Rahmen sprengen würden.

Fachkräftemangel ist auch nicht unbedingt ein typisch britisches Problem. An fast allen Handwerkerfahrzeugen in meiner Region kleben Schilder mit verzweifelten Hilferufen..Wir suchen dringend........

Geldpolitik: Die Ersparnisse der Bürger werden durch diesen schwachsinnigen Null- bis Negativzins zunehmend aufgefressen.
Gewinner sind die Konzerne, die mit billigem Geld die halbe Welt aufkaufen können und die Staaten der EU, die durch die niedrigen Zinsen enorme Kosten beim Kapitaldienst einsparen und das alles zu Lasten des "kleinen Mannes", dessen Altervorsorge zunehmend den Bach runter geht. Hinzu kommt noch die stark ansteigende Inflation durch die sprunghaft steigenden Kosten für Energie.

Bevor wir also hochnäsig und mit Spott auf die Briten schauen, sollten wir mal vor der eigenen (EU) Türe kehren. Uns wird das gleiche Schicksal ereilen aber die Lösung wird durch die Uneinigkeit der Staaten im Europarlament wesentlich schwieriger. Unsere östlichen "Schwellenländer" haben ja mittlerweile den Bogen raus, blockieren wichtige Entscheidungen und lassen sich dann die Zustimmung teuer abkaufen.
Besser kann man das nicht beschreiben.....danke 👏 👍
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die EU alleine eh nicht lebensfähig ist und am Tropf der Chinesen hängt.

Allerdings fehlt die historische Erklärung warum das so ist.
Wenn die Wirtschaftssysteme dieser Welt darauf basieren, dass man einen Wirtschaftsraum zur billigen Werkbank der restlichen Welt macht, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Betreiber der Werkbank die Abhängigkeiten erkennen und entsprechend das Beste herausschlagen.
Uups, wie nennt man das - Kapitalismus? Sollte es so sein, dass genau dieser mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird?
Und das von einer völlig anderen politischen Doktrin?

Egal, der Brexit ist letztendlich auch entstanden, weil die knappe Mehrheit der britischen Bevölkerung bis heute glaubt, alleine in der Welt bessere Chancen zu haben.

In unserem Lastenheft sollte stehen, die Produktion gewisser Hochtechnologie wieder innerhalb der EU zu produzieren. Das wären auch verdammt gute Chancen für unseren Maschinenbau.

Und angesichts des Arbeitskräftemangels in der EU, gäbe es perspektivisch durchaus die eine oder andere Möglichkeit. Unter anderem: Bildung für alle Bevölkerungsschichten, humane Arbeitsbedingungen, reelle Löhne und Gehälter.

Und jetzt geht es zum Fliegen mit Freunden an den Hang. Macht eindeutig mehr Spaß als über den Brexit nachzudenken. ;)
 
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