Hallo Diana-2 Freunde,
Gestern war Erstflug meiner Diana. Eine riesen Lob an Ceflix. Was die Jungs da auf die Beine gestellt haben stellt tatsächlich eine gänzlich neue Liga von Scale Modellsegelflugzeugen dar. Und jetzt kann ich es endlich auch selber amtlich bestätigen. Vorher durfte ich ja nur dem Theo Arnold neidisch auf der Teck über die Schulter schauen.
Nein also Spaß beiseite und Fakten auf den Tisch:
1) Der Erstflug fand am Flugplatz Arnbruck per F-Schlepp (Piper, 3,3m, 80ccm) statt. Was übrigens überhaupt kein Problem darstellt, denn die Diana lässt sich relativ einfach schleppen und braucht dabei gar nicht mal so eine hohe Schleppgeschwindigkeit, wie ich erst dachte. Die alte Krick-Piper reichte aus um sie sicher auf Höhe zu bringen.
2) Ja, und leider gibt es kein Bild für die Rubrik "schönste Absturzfotos", denn sie flog tatsächlich. Und mit positiv gesetzten Wölbklappen sogar überraschend brav und langsam. Sie lässt sich auch ebenso brav in der Thermik kurbeln und erfordert dabei kaum ein Abstützen mit QR, wenn man sie etwas laufen lässt. Fast schon langweilig.
Aber wenn der Pilot es will und z.B. negativ verwölbt, dann brennt wahrlich die Luft. Speed und Durchzug sind enorm. Das kannte ich bislang von keinem anderen Modell in der Art und Weise. Loopings haben schier endlose Durchmesser. Und was mich immer wieder erneut erstaunt: Auch im Schnellflug bleibt das Modell sehr leise.
3) Sie ist enorm agil um die Längsachse. Rollen kommen fast schon F3A-like und rasten sauber ein. Also habe ich die Überlagerung mit WK entgegen der Anleitung in der Flugphase "Thermik" reduziert und gebe ihr dabei auch 30 % Expo auf Quer. So bleibt sie im Langsamflug kreuzbrav, was meiner Art zu fliegen entgegenkommt. Vermutlich durch die geringe V-Form ist sie nicht so stark selbstneutralisierend wie andere, thermiklastigere Scale-Segler. Man merkt das, wenn man in turbulenterer Luft unterwegs ist, wie das am Samstag der Fall war, Man könnte sagen sie ist etwas wackeliger, wie z.B. der maßstabsgleiche, klassisch profilierte Discus, den ich am gleichen Tag auch geflogen bin. Das Verhalten ist ähnlich dem von Kunstflugseglern, wie meinem Swift oder dem Fox. Aber das ist nicht kritisch und es macht Spaß so ein direkt reagierendes Modell am Knüppel zu haben.
4) Die Diana ist bei Start und Landung seitenwindempfindlich. Sogar im Schlepp versucht sie sich in den Wind zu drehen obwohl vorne "Schnur steif".
Deshalb haben wir mit dem Klappimpeller noch keinen Bodenstart gewagt obwohl die Leistung, gerade auf Asphalt, locker reichen würde. Wir hatten Samstag im Schnitt 15 kt Seitenwind am Platz und ich wollte unnötige Risiken vermeiden. Aber nach dem Ausklinken habe ich den Impeller ausprobiert. Der Steigflug ist sehr kraftvoll und hat einen klasse Sound. Mein Impeller liegt auf einem Dreistufenschalter. Also nur Vollgas oder Aus. Das ist für meine Bedürfnisse die beste Methode, da sie im Zweifelsfalle schnell genau das tut, was der Pilot will.
5) Zur Landung kommt der Vogel, entgegen meiner Befürchtungen, langsam und harmlos rein. Das Butterfly reicht locker aus um wirkungsvoll zu verzögern, der Auftrieb dabei ist enorm. Mit etwas Gegenwind konnte ich sie einmal fast in Schrittgeschwindigkeit auf die Bahn zwingen. Was ich euch empfehlen würde ist, ein wenig Tiefe zum Butterfly zu mischen, wie bei F3J-lern. Denn sonst ist man gezwungen nachzudrücken, was ich persönlich nicht so gerne mag. Lieber ziehe ich dann etwas beim flaren.
Fazit: Gute Flugeigenschaften, schöne Optik, wobei Letzteres natürlich immer subjektiv ist. Ein gelungenes Projekt und sein Geld wert.
Viele Grüße! Euer Oli
Discus und Diana-2 beide Maßstab 1:3. Was für ein Unterschied allein schon in der Optik!
Vor dem ersten Start. (Foto: Johannes Seidl)
Nach erfolgreicher Landung. (Pilot erleichtert!)