Etwas möchte ich doch noch einmal sehr klar herausarbeiten:
Es beschwert sich niemand dass die DAeC - Regeln bei F3AI härter sind als die DMFV -Regeln, denn das sind sie in dem Knackpunkt, um den es uns geht, gewiß nicht, ganz im Gegenteil.
Wen regt es denn auf ob ein Modell gleich starten muß, ob der Flug nach Zwischenlandung zählt,...? Das sind Dinge die in Ordnung sind und über die sich sicher niemand beschwert, eine gewisse Professionlität sollte natürlich dabei sein!
Auch unter DMFV - Punktrichtern hat der Einflug gerade, parallel zur Sicherheitslinie zu erfolgen, ebenso der Ausflug.
Die Figuren müssen in gleichmäßiger Geschwindigkeit geflogen sein.
Passagen auf einer Ebene: keine Höhendifferenzen.
15° Abweichung? Das sind indoor Welten, da gibt es eher drei, statt einem Punkt Abzug...
45°, 90° etc haben auch genau das zu sein.
Loopings, Kreise: rund, eine Geschwindigkeit!
Teilstücke (4-P-Rolle): gleiche Längen, ein Takt, eine Rollgeschwindigkeit.
Was gibt es noch? Die Bewertungen sind identisch.
Zusätzlich hierzu ist eine zusätzliche Schwierigkeit gefordert: Ausnutzung des gegebenen Flugraumes.
Peter wenn Du einmal in der Halle Kunstflug ausüben würdest(kann ich Dir nur empfehlen:macht riesig Spaß!), dann wirst Du feststellen, dass es relativ einfach ist, in der Halle eine schön platzierte ideale Rolle nach DAeC-Maßstab zu fliegen (gerader Einflug, eine Rollgeschwindigkeit, alles in der Mitte der Halle parallel zur Sicherheitslinie, genau in der Mitte der Halle auf dem Rücken sein, gerader Ausflug, Länge der Rolle spielt keine Rolle, kann also 5 m mal schnell dahingerollt sein).
Eine andere Sache jedoch ist es, diese Rolle, mit den selben Kriterien hinzubekommen und zusätzlich dazu die Rolle über einen großteil der Halle hinzuziehen.
Das zuerst beschriebene braucht, mit einem guten Modell nur Querruder.
Um eine halblange Rolle indoor zu fliegen braucht man schon das Tiefenruder auf dem Rücken.
Um durch die ganze Halle zu Rollen braucht man zudem auch noch Seitenruder.
Hier 10 Punkte? Das schafft beinahe niemand und genau das wird aber seit Jahren gefordert.
Es würde das Niveau senken, wenn dieser Punkt durch den Kooperationsvertrag weg fiele, vom Piloten würde definitiv weniger verlangt werden.
Zudem soll F3AI eine EIGENE Klasse sein und zwar zu Recht. Deshalb heißt diese Klasse auch F3AI und nicht F3A-i (oder wie auch immer).
Wie Jürgen schon mehrfach schrieb: im Ausland (Carvin und Prag) waren die Puntrichter FAI-Leute. Überall wurde auf Raumausnutzung geachtet, auch ein Christophe Paysant Le Roux achtet darauf. Jeder der in der Praxis in der Halle fliegt, weiß warum: es zeugt von hohem Anspruch! Wenn man natürlich nur die Regeln einer anderen (wenn auch sehr verwandten) Klasse auf die Klasse F3AI überträgt, sich aber nicht wirklich mit dem eigentlichen Thema auseinandergesetzt hat, dann kann man dies vielleicht nicht ganz verstehen.
Noch einmal zum Spaß: Ich für meinen Teil habe mehr Freude daran, nach ganz bestimmten Regeln zu fliegen. Daran kann man sich orientieren, man weiß ganz genau woran noch zu arbeiten ist und wann man sich verbessert hat. Ich glaube das geht den meisten ernsthaften Wettbewerbspiloten so. Wer nur Just For Fun mal rumbolzt wird vielleicht mal an einem Wettbewerb teilnehmen, aber kaum an der Spitze dabei sein.
Liebe Grüße und Frohe Ostern
Stephanie
[ 12. April 2004, 00:00: Beitrag editiert von: Stephanie Schwan ]