Die Dinger ragen ewig weit aus der Wurzelrippe heraus und sind -
zack - abgebrochen. Spätestens nach einigen Jahren, wenn die Weichmacher verdunstet sind...
Ich selber würde da kleine Rundhaken einharzen - bei mir sind es aber meist aufgebogene Schraubösen wie diese:
... und diese mit Gummibändern (ungern) oder Spiralfedern verbinden. Eine Öse nur eng oder gar nicht offen, um Gummiband oder Spiralfeder einfädeln zu können (bei letzterer: nachher wieder zusammen biegen!), die andere nach vorne hin 2-3mm offen (bezogen auf Flugrichtung).
Wenn es sich um engere Rümpfe wie hier bei der GRP ASW-22 handelt: einen billigen oder überflüssigen längeren "Dreher Komma Schrauben Strich" (Bundeswehr-Jargon weit zurück im letzten Jahrtausend...) evangelischer Bauart nehmen (oder ein ähnliches Werkzeug), in den man vorne seitlich einen kräftigen Schlitz fräst, und mit dem man den Gummi bzw. die Spiralfeder bequem ohne dass sie abrutscht in der offenen Schrauböse einhängen kann.
Spiralfedern kann man gerne in zu langer Ausführung kaufen, ein wenig herumspielen bis man die gewünschte Spannung hat, und 3 Windungen weiter aussen abzwicken, und diese drei Windungen um 90° aufbiegen. Die brechen dort nicht.
Nach einer langen Karriere durch alle Arten Flügelsicherungssysteme: Nichts hält länger (Spiralfedervariante), schont - speziell bei den früheren Graupner-Knickstängelchen - die Flächen bei "Gewalteinwirkung" bei der Landung besser und ist ziemlich bequem und schnell zu montieren.
Inzwischen halten sogar bei etlichen meiner grösseren Seglern (bis 5m) so die Flächen zusammen, natürlich sind da die Spiralfedern ein wenig grösser und strenger.
Ich empfinde es als grössten Vorteil, dass kein Teil vergessen werden kann (Spiralfeder in der an der der einen Seite wieder zugebogenen Schrauböse unverlierbar), nichts abbrechen kann (Fläche kann problemlos auf die Wurzelrippe gestellt werden), und das bei Maximummanövern die Flächen anschliessend wieder an den Rumpf gezogen werden - mit den sonst sehr praktischen MPX-Multilocks habe ich tatsächlich schon zwei Mal geschafft, sie im Flug zu öffnen, mit immediatem Ende des Fluges.
Im ersten Fall rutschten die TF-Hälften auf dem Rundstahl noch weiter nach aussen, bis auch die hinteren Verdrehsicherungsstifte aus den Hülsen sprangen: In diesem Moment drehten sich die TF wegen des V-Winkels um 90° nach oben und standen hochkant und etwas schräg nach hinten... es entstand ein komplett neuer aerodynamischer Flugzustand, der Segler flog eine 90°-Kurve nach unten und sank wie ein Fallschirm Nase voraus mit mittlerer Geschwindigkeit nach unten, das Heck wurde durch das Leitwerk senkrecht nach oben gehalten. Die Sinkgeschwindigkeit war nicht sehr hoch; der Segler traf mit Glück eine Wiese und war praktisch unbeschädigt! Ich dachte damals, dass das ernsthaft eine gute Methode für Notlandungen wäre.
Im zweiten Fall traf es meine geliebhasste Calima, die nach umfangreichen Umbauten endlich toll flog, aber mir unbedingt nach einem "schönen Abfangen" doch noch beweisen musste, dass sie und ich kein Traumpaar werden würden. Die überlebenden Leichenteile (ach ich liebe die deutsche Sprache) wurden an einen bedürftigen Kameraden gespendet, damit er sie "dereinst" seiner eigenen Calima implantieren kann, was unausweichlich sein wird. Zur Calima: Ich empfehle die Opferszene in "Indiana Jones: der Tempel des Todes" - was ruft da der Priester? Und wenn ein Segler schon so heisst...
_________
Wenn es aber darum geht, die ASW-22 original auszustatten, habe ich natürlich volles Verständnis, die immer noch erhältlichen Beinahe-Originalteile zu verwenden.
LG Bertram