Hallo zusammen,
nun, dies ist nicht mein Thread, könnte mir also fast egal sein!
Da es mir aber nicht ganz egal ist möchte ich so einigen Ungläubigen und Zweiflern ein klein wenig die Augen öffnen.
Eine mechanisch genau fahrende und sauber kalibrierte X-Y-Z Achse setze ich hier voraus!
Ein 3D Drucker arbeitet mit nahezu der Genauigkeit einer CNC-Fräse oder auch eines Lasers.
Es werden ebenso X-Y-Z Koordinaten generiert, die ebenso ein Offset wie ein Laser (Laserstrahldicke mit Abbrand) oder eine Fräse (durchmesser des Fräsers) generiert. bei einem Drucker ist es eben der Düsendurchmesser.
Lediglich bei kleinen Kreisen bis etwa 25mm wird der Durchmesser kleiner generiert, weil dieser eben aus vielen Geraden besteht und dazu noch einen Kreis läuft. D.h. wird logischerweise Material etwas nach innen verschleppt, weil der Filamentzug immer nach innen und niemals nach aussen erfolgt. Dies passiert beim Fräsen oder Lasern nicht! Das ist aber auch der einzige Unterschied.
Grobe Anschauungsskizze zur Verständigung:
Schwarz die generierte Linie/Grün die tatsächlich gefahrene
Möchte ich also einen Durchmesser von genau 5mm erhalten, so muss ich im CAD 5,5mm eingeben
Möchte ich genau 25mm Durchmesser erhalten, dann macht man 25,05
Möchte ich einen Kreis mit 10mm erhalten, dann muss die Konstruktion etwa 10,3mm ergeben.
Dies ist bei fast allen Materialien etwa gleich, kommt dann eben auch auf den Düsendurchmesser an.
Diese Angaben sind für eine 0,4mm Düse!
Bei einer 0,25mm Düse, also das Doppelte eines Lasers liegt diese Abweichung bei 5mm nur noch bei etwa 0,2mm.
Gut zu sehen auch die Grüne Linie beim Viereck, hier greift voll und ganz das Offset und es muss nichts an den Maßen geändert werden.
Das Bauteil entspricht in der Aussenkontur 1:1 dem CAD! Gut, es mag eine Abweichung von 0,05mm ergeben, aber das habe ich bei jeder Hobbyfräse ebenso!
Von was reden wir aber?
Reden wir von Modellbau oder sind wir Werkzeugmacher die Schrägschieber im Spritzgusswerkzeug einbauen?
Selbst die Schieber wurden vor wenigen Jahren bzw. immer noch mit Hand eingeschliffen.
Die Fräsen die diese Genauigkeit wirklich erreichen kosten jenseits der 500.000€ Grenze und das ist noch untertrieben.
Moderne "günstige" Fräsen kompensieren in der Software, nichtmehr in der Genauigkeit der Mechanik.
Selbst unser laser schafft nur genauigkeiten im Zehntelbereich, dabei ist das keine Billigmaschine.
Ich habe mir dann also wegen "EUCH" die Mühe gemacht und nicht die Kosten gescheut (Umsonst geht das leider nicht) Euch die Genauigkeit anhand eines Laserteils zu demonstrieren.
Ich liege mit meinem Laserteil in der Länge etwa 0,2 mm daneben, weil dieses Spitz zuläuft. (Offsetkompensation für Edelstahl
)
Also habe ich mein Bauteil im Drucker mit 0,0024% vergrößert. Mehr "geschummelt" ist da nicht, weil die hälfte davon, also 0,0012% ist der Schwund von 50°C (Druckbett bzw. Bauteil) auf 20°C abkühlend (nennt sich Längenausdehnungskoeffizient) von meinem Verwendeten Material.
Die größte Schwierigkeit war jetzt, das ganze in einem Foto sichtbar zu machen! Und seit versichert, im Durchlicht sieht man nicht mehr als ein Haarlineal auf einer gefeilten Fläche.
Bei den oberen Teilen habe ich auch für "EUCH" extra eine Aussenschablone für meine Offset Wurzelrippen inkl. Homaufnahme gemacht.
Diese Teile wurden unabhängig voneinander gedruckt und zeigen einmal mehr die Genauigkeit, wie sich Passungen, das ist das nämlich, unabhängig voneinander generieren lassen.
Von diesen Beispielen habe ich noch einige, wie z.B. ein Impellergehäuse gedruckt, der Impeller war bei einem Freund, hatte also nur seine Massangaben aus dem CAD bekommen .... also Teile gedruckt und mit diesen Teilen zum Kumpel gefahren und dort montiert ... passte alles saugend ineinander, lediglich die "Startknötchen vom Druck" waren im Weg, also Durchmesser 90mm auf 0,00 mm Spiel.
So genau kann ein Drucker arbeiten.
Vielleicht wird es nun ein wenig ruhiger mit den Zweifeln der Genauig- und Haltbarkeit von gedruckten Teilen und Ihr lasst Euch vielmehr darauf ein, was uns Modellbauern der 3D Druck für neue Möglichkeiten offenbart, von denen wir vor wenigen Jahren nur geträumt haben!
Nichts macht sich von alleine, und nicht jeder Drucker ist wirklich so genau oder klappt auf Anhieb, aber jeder ist genau genug für uns Modellbauer traue ich mir zu behaupten!!!
Was Die Jungs sich hier getraut und für Hürden in Kauf genommen haben ist MEGA, auch wenn der Drucker selbst druckt liegt die Arbeit doch in vielen Versuchen, im Zusammenkleben der Einzelteile, auch das Filament kostet etwas Geld und dann eine saubere Formoberfläche aus allen Einzelteilen zu erschaffen ist sehr viel Mut und Mühe.
Liebe Grüße
Wolfgang