LiPo auf Lagerspannung - Wann?

ThomasE

User
Ich möchte mal eure simple Meinung wissen und wie ihr damit umgeht. Wann entladet ihr LiPo Akkus auf die Lagerspannung / Storage?

Der Auslöser ist eine etwas ausgeartete Diskussion in einem Unsocial Network, wo ich mir anhören musste das ich "doof" bin wenn ich einen LiPo nicht sofort am selben Tag wieder auf Storage entlade wenn ich ihn nicht brauche....

Ich selber habe das über die letzten Jahre immer recht locker gehandhabt und keine Probleme damit. Ich habe mal einen LiPo verloren, der lag 3 Jahre voll in einer Schachtel. Der war dann wirklich nicht mehr zu gebrauchen. Alle anderen LiPos entlade ich erst dann bewusst auf Storage wenn klar ist das ich sie wirklich länger nicht mehr brauche. Wenn ein Modell Wochen nicht mehr fliegt, über den Winter, wenn der Akku gerade wirklich nicht gebraucht wird etc. Wenn ich den Akku am Wochenende nicht benutzt habe lasse ich den voll wenn ich in 2-3 Wochen wieder mit dem Modell raus gehe.
Es kann da durchaus vorkommen das Akkus schon mal 3-4 Monate nicht entladen werden.
Was ich hingegen immer tue ist Akkus zu balancieren wenn ich vom Flugplatz zurück komme. Auch die vollen. Das hat immer den Vorteil das beim nächsten mal aufladen es nicht länger dauert und man merkt frühzeitig wenn mit dem Akkupack was nicht stimmt.
 

aue

User
Hallo Thomas,

es kommt nicht oft vor, dass ich mit geladenen Akkus nach Hause komme (denn dann bin ich wohl zu wenig geflogen). Wenn doch, kommen die innerhalb der nächsten Tage zum Einsatz. Ich lasse also einen vollen Akku keine Woche liegen. Ich denke dabei einmal an die Lebenserwartung des Akkus sowie die Lagersicherheit.
Wenn du häufiger volle Akkus hast, möchte ich fragen, ob du an deinem Flugort eine Lademöglichkeit hast? Wenn ja, dann würde ich die Akkus zuhause einfach nicht voll laden, sondern z.B. nur auf 4 Volt/Zelle. Damit kann man schon losfliegen, während der zweite Akku volllädt.
Wirklich volle Akkus (4,2V/Zelle) würde ich allenfalls wenige Tage so belassen. Du musst ja nicht gleich auf 3,85V runter, aber alles unter 4,2 hilft und schützt.
 

turbod

User
Wenn ich mit noch geladenen Akkus nach Hause komme, entlade ich diese umgehend auf 3,72V Zellenspannung.

Ob die Leistungsfähigkeit der Akkus merkbar länger erhalten bleibt, wenn sie nicht geladen gelagert werden,
kann ich letztendlich nicht beurteilen.

Was für mich jedoch absolut vorrangig ist, dass von Akkus mit 3,72V Zellenspannung keinerlei Gefahr für eine Selbstentzündung ausgehen soll, weil die noch enthaltene Energiemenge dafür einfach zu gering ist. Das erscheint mir plausibel.

Dieser Sicherheitsaspekt ist für mich absolut vorrangig.

Auch wenn ich meine Akkus in feuersicheren Behältern lagere, treten im Falle einer Entzündung trotzdem große Mengen Gase aus, die zu massiven Schäden an Haus/Wohnung/Lagerraum führen.

Gruß

turbod
 
Moin,,

sobald die Akkus nicht mehr gebraucht werden und in die Kiste wandern,
werden sie vorher auf 3,72 V Lagerspannung gebracht.
Dank Pulsar 3 mit Rückspeisung schnell erledigt.

Sicherheit geht immer vor.
 

Hans J

Vereinsmitglied
Moin Thomas,
Wann entladet ihr LiPo Akkus auf die Lagerspannung / Storage?
...
Ich selber habe das über die letzten Jahre immer recht locker gehandhabt und keine Probleme damit.
kurze Antwort: Anfang November zur 3-4monatigen Winterpause auf 3,75 entladen.

Längere Antwort: Es kommt auf die jeweiligen Verhältnisse an - da ich viel fliege komme ich nur sehr selten mit vollen Akkus zurück. Diese vollen Akkus werden dann wie die anderen Akkus in der Mun-Kiste draußen auf der Terrasse (Sicherheit) gelagert und kommen dann ohne weitere Behandlung in den nächsten 2-3 Tagen wieder zum Einsatz. Längere Voll-Lagerzeiten gibt es also bei mir nicht. (Hypothetisch: Vierzehn Tage würde ich die Akkus aber nicht voll lagern.) Meine Akkus sind im Schnitt 2,5 Jahre alt, mein ältester 10-Zellenakku ist von 2015 und wird immer noch im F3A-Training benutzt. Trotz oder wegen dieser Behandlung ist mir in den letzten 4 bis 5 Jahren kein Akku gestorben. Ich setze aktuell SLS und Hacker ein, aber auch meine vorherigen Turnigys machten das mit.

Hab vor 1 Woche die Akkus jetzt nach gut 6monatiger Pause erstmalig reingeholt und gemessen - alle Zellen lagen zwischen 3,74 und 3,72 Volt
 
Meist komme ich nur an jeweils einem Tag am WE zum Fliegen. Wenn der Akku also abends noch voll ist, wird er mindestens eine Woche rumliegen bis er wieder genutzt wird, meist eher länger. Da meine Modelle in der Wohnung, die Akkus aber im Keller lagern, bringe ich alle Akkus nach dem Flugtag auf Lagerspannung und räume sie dann weg. Ist kein Aufwand, geht halt so nebenher... Für mich selbst ist das der pragmatischste Ansatz. Vielleicht kommt dadurch mal ein unnötiger Zyklus zu Stande, aber meine Güte was solls ;) So lange ich mich daran halte, muss ich mir keine Gedanken machen welcher Akku jetzt in welchem Zustand ist und es wird auch keiner vergessen. Bisher danken die LiPos das mit erfreulich hoher Lebensdauer :)

VG
Holger
 

justme

User
Wenn es um ein paar Tage geht, lasse ich sie auch voll geladen.
Ist es ungewiß entlade ich auf knapp unter 4V pro Zelle und lasse sie so liegen.
Einen Zeitraum zwischen 2 oder 3 Wochen und Monaten, entlade ich auf Lagerspannung.
 

BZFrank

User
Da bei 20 Grad C die Alterung bei 3.9V/Zelle nicht signifikant höher als bei 3.75V/Zelle ist, reicht das auch um die Lageralterung zur minimieren. Allerdings speichert die Zelle dann noch soviel Leistung, sich selbst entzünden zu können. Von Sicherheitserwägungen her ist daher 3.75V besser.

Wichtig ist meiner Ansicht nach den Akku so schnell als möglich "aus der Spitze" heraus, d.h. 4.2V/Zelle (für HV entsprechend) zu nehmen. Zersetzungsprozesse (insb. Elektrolyt) laufen in dieser Phase am schnellsten ab. Bei manchen Akkus reichen da wenige Tage Lagerdauer insb. bei hohen Temperaturen um Folgen ("Blähungen"/"Weich werden") zu zeigen. Selbst wenn man nur auf 4.0 - 4.05V runtergeht, hilft es die Akkulebensdauer zu optimieren.
 
Bei mir kommt es so gut nie vor, das ich mit noch vollen Akkus nach Hause komme. In den 9 Jahren, die ich jetzt fliege, kann ich solche Fälle an einer Hand abzählen. Aber in den seltenen Fällen, wo schon mal ein Akku nicht verflogen werden kann, wird er direkt, wenn ich nach Hause komme, auf Lagerspannung von 3,75 Volt gebracht. In 99% aller Fälle kommen meine Lipos aber mit perfekter Lagerspannung aus den Modellen nach dem Flug heraus. Dank Telemetrie ist das ja heutzutage auch kein Problem mehr. Vollgeladen lasse ich einen Lipo jedenfalls nicht rumliegen, noch nicht mal ein paar Stunden. Die werden bei mir geladen und danach sofort wieder leer geflogen. Mit der entsprechenden Ladetechnik hat man seine Lipos ja auch ruck zuck voll.
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Bei mir kommen die Lipos auch mit Lagerspannung aus dem Modell (ca. 3,75V). Einen vollen Akku würde ich tatsächlich, auch für eine Nacht, entladen. Alleine aus den schon erwähnten Brandschutzgründen. Als Storageprogramm sei LiIon mit 3,7V/Zelle empfohlen, da meist 3,8V/Zelle im LiPo Programm vorgegeben sind und das schon zu viel sein kann (thermal runaway).

Ansonsten:
https://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html

Letztes Jahr ist im Nachbardorf ein (Holz-)Haus wegen eines "explodierten" eBike-Akkus komplett abgebrannt. Das prägt.
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Auch ich entlade am gleichen Tag auf Lagerspannung 3,7-3,8 Volt, weil ich die Sicherheitsaspekte und die Lebensdauer berücksichtige.

Die Daten sind vorhanden, insbesondere beim Gerd Giese nachzulesen. Aber einen Glaubenskrieg dafür anzetteln, das geht nur im Internet ;)

LG holger
 
Ich oute mich hier mal. Ich habe schon oft meine Lipos (4S) vollgeladen länger deponiert. Abgesehen von dem (aus meiner Sicht) marginalen Anstieg an Risiko durch die höhere Energiemenge, habe ich persönlich noch keine Nachteile dadurch festgestellt. Meinen ersten LiPo habe ich nach knapp 15 Jahren entsorgt, weil er da nicht mehr die notwendige Leistung gebracht hat (20C). Ggfs. Hätte er bei geringerem Leistungsbedarf auch noch weiter genutzt werden können.

Inzwischen flieg ich meistens alle meine Akkus am Flugtag auf etwa 60% runter. Wenn es klappt, ist schön, wenn nicht ist es mir auch egal 😐

Stefan
 

justme

User
Ich oute mich hier mal.
Schön zu lesen. LiPos und ich haben auch ein eher entspanntes Verhältnis. Ich denke mein Hab und Gut sowie meine Gesundheit sind im ganz normalen Alltag deutlich höheren Risiken ausgesetzt, als sie von einem LiPo ausgehen.
Und den lebensverlängerten Massnahmen rechne ich - vom üblichen Rahmen abgesehen- keine allzu große Bedeutung zu. Die Chargenstreuung und ausserordentlichen Ereignisse haben gefühlt einen sehr viel größeren Einfluß auf meine Akkus.
 

BZFrank

User
Die Daten sind vorhanden, insbesondere beim Gerd Giese nachzulesen. Aber einen Glaubenskrieg dafür anzetteln, das geht nur im Internet ;)

Nachdem ich etwas was dort auch steht auch selbst geschrieben habe (Lithium Akku Technologie), kann ich glaube ich sagen, dass ich mich ein ganz winzig kleines bisschen mit der Materie auskenne. ;)
 

BNoXTC1

User
Ich habe nicht soviele lipos für ein Modell.. 2stk meistens.. und die werden auf lagerspannung geflogen bzw. danach entladen..
geht ja mit den heutigen Geräten schnell und einfach.. ich verwende dazu das FD-100 und FD-200 (what else :D)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Da kann ich aber nicht herauslesen was passiert wenn ich den Akku für ein paar Tage voll geladen lagere.
... das ist auch nicht wissenschaftlich exakt belegt! ;)

Fakt ist aber, die Summe aller "Sünden" lässt den LiPo schneller altern.
Wenn Du Vielflieger bist und über 200 Zyklen im Jahr mit dem LiPo zusammen bringst, wird das nie auffallen!
Bist Du der Typ, der seine LiPos 'zig (vier/fünf) Jahre nutzt (~30 Zyklen im Jahr, wenn überhaupt) solltest Du
auf diese "Kleinigkeiten" achten. ;)
 

Thoemse

User
Kommt bei mir praktisch fast nicht vor.
Ich lade direkt vor dem Fliegen am Platz und lagere sie so ein (zwischen 3.75v und 3.85v).
Lassen die Bedingungen Fliegen nicht mehr zu halte ich den Flieger fest und verbrauche zumindest so viel, dass die Lipos nicht mehr knallvoll sind.
Ist das aus tragischen Gründen nicht mehr möglich, weil das Modell in Scherben im Kübel liegt (soll ja vorkommen) entlade ich daheim mittels Chinesen-Balancer und drei Halogenlampen.
 
Lassen die Bedingungen Fliegen nicht mehr zu halte ich den Flieger fest und verbrauche zumindest so viel, dass die Lipos nicht mehr knallvoll sind.
Na das ist ja mal ne besonders clevere Idee. Das errinnert mich an die Leute, die ihr Auto im Winter vor der Haustür mit qualmendem Auspuff erst mal so lange laufen lassen, bis es drinnen schön warm ist.
 
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