Na, das sieht doch schon ganz gut aus.
Für die Wiederinbetriebnahme muss es gar nicht klinisch rein sein. Zum beurteilen der Kugellager, müssen die aber schon noch etwas sauberer werden. Du willst ja erkennen können, ob der rauhe Lauf von Rizinusharz (unbedenklich) oder vom Rost oder vom Verschleiß (beides tödlich) kommt.
Wenn sie wirklich wieder sauber und weich laufen, kann man sie bedenkenlos wieder einbauen. Da neue aber fast nichts kosten und sie eh schon draußen sind, spricht nichts dagegen, neue Lager (mindestens das große C3-wichtig!) einzubauen.
Dass ST früher nur offene Lager verwendet hat, liegt daran, dass der Mitnehmer über das Gehäuse greift und so ein guter Staubschutz gewährleistet ist. Hinten (also das hintere und das vordere hinten) muss es sowieso offen sein, damit es geschmiert wird. Die verschiedenen Dichtungen dienen nie dazu das Öl zurückzuhalten, sondern nur dem Staubschutz. Gegen vorn austretenden Kraftstoff oder Öl, haben die meisten Motoren entweder oben innen zwischen vorderem Lager und Drehschieberfenster eine Ölrille, oder sogar eine Mikrobohrung zum Ansaugkanal unter dem Vergaser. So oder so muss das frei sein, damit Überöl zurückgesaugt wird.
Beim Kolbenring musst du noch etwas genauer schauen. Die relativ breiten Ein- und Auslassfenster deuten nicht auf einen frei beweglichen, schwimmenden, rotierenden Kolbenring, wie z.B. im ST60 hin. Eher scheint der Ring eine definierte Positiion in der Laufbuchse zu haben. Dann wäre tatsächlich ein winziger Pin an einer Stelle, wo die Buchse kein Fenster hat innen in der Ringnut sicht- oder fühlbar. Die beiden Enden des Rings haben dann innen eine kleine Aussparung. Beim Zusammenbau muss die Ringnut genau über dem Pin liegen, sonst: knack.
An irgendwelchen Stellen des Kolbens würde ich auch nicht herunbohren.
Lieber vorsichtig bleiben und ruhig mal fragen...
Wird schon
Andreas