Neigt sich das Motorleben dem Ende zu?

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Also ich vermute dein Ring ist der aus Bild 1.
Ich hoffe du hast das Pleuel markiert welche Seite hinten ist
oder das Kolbenhemd hat unten eine Aussparung für die Kurbelwelle.
Der Ringstoß läuft immer in einem Bereich wo keine Schlitze in der Buchse sind.
Verdrehst du das kann ein Ringende in den Kanal federn und abbrechen.
Manche Motoren haben deshalb im Auslaß auch ein Steg damit der Kolbenring
nicht zu weit ausfedert und im Kanal hängen bleibt.

Dreh den Ring doch mal in der Ringnut langsam an einer Stelle wirst du auf den Pin treffen.

Wenn der Motor schon soweit auseinander ist würde ich neue Lager spendieren.
Hier z.B ein Händler der günstig ist und schnell liefert.
https://www.kugellager-express.de/ oder Kugelager Express berlin davon gibt es einige.
Kugellager ausbauen Messchieber und ausmessen Innen /Aussen / Dicke sollte ansich
meistens metrisch sein. Krumme Maße deuten auf Zöllige Lager hin (meistens das vordere)
aber die gibt es auch. Vorne würde ich ein einseitig geschlossenes nehmen.
Gibt es die nur zweiseitig geschlossen kannst du die Dichtscheiben mit einer Nadel raushebeln.

Läuft der Motor sehr fett kommt auch trotz Staubschutz voren Kraftstoff heraus weil die Ölrille
das nicht alles abtransportieren kann. Wenn der Motor richtig eingestellt ist nimmt das in der Regel ab.

Gruß Bernd
 
Ja, Pleuel, Zylinderkopf usw markieren war die allererste Amtshandlung ebenso wie Baustufenfotos. Es gibt nichts dämlicheres als Alles zusammenzubauen und dann liegt da auf einmal noch ein Teil auf dem Tisch wo man nicht mehr weiss, wo es hingehört. 🤣
 
wo man nicht mehr weiss, wo es hingehört
Keine Sorge, dafür hast du ja uns :D (Klugscheißer GmbH)

Miss doch mal die Lager aus: innenØ/außenØ/axiale Länge. Vielleicht habe ich welche da.

Gerade habe ich nochmal nach den Kolbenringpins bei ST Motoren nachgesehen: den von oben versenkten auf dem Kolbenboden sichtbaren kannte ich bisher nur vom G51. G40 und X40 haben das auch so. Die Kolbenringe sehen alle so aus, wie dein Beispiel aus Bild 1. Der Pin ragt zur Hälfte in die Ringnut hinein und sichert so den Ring gegen Verdrehung. Ansonsten muss der Ring sich frei gegen den Kolben bewegen können, damit er abdichten kann.
Gruß Andreas
 
Sind schon etwas komische Lager.
Das innere: 28 außen, 15 innen, 7 breite
Das vordere: 19,5 außen, 6,9 innen, 6 breite
 
Habe heute bei unserem lokalen Technik-Händler nachgefragt. Er hat die Kugellager sogar da! Werd sie diese Tage holen und dann sehe ich schon, ob die passen. Weil soviel ich gsehen habe, gehen die Lager immer in mm-Schritten und auch die zölligen haben so Stufungen. Dann sind die komischen Maße wahrscheinlich eher Messfehler denn sonst was.
 
..... sind "AY 15" und "607"
 
Operation neue Kugellager geschafft. Jetzt den ganzen Bofel wieder zusammensetzen. Hab schon gemerkt: die Laufbuchse wird nicht freiwillig auf ihren Platz zurück gehen
IMG20220907211237.jpg
 
Na, das sieht doch schon vielversprechend aus.
Zum Zusammensetzen brauchst du weniger Wärme, weil jetzt alles sauber ist. Kolbenring gut ölen, Pleuel mit Kolben auf den Kurbelzapfen setzen, ganz nach oben drehen, Ring richtig positionieren, Buchse unter vorsichtigem hin und her drehen einschieben.
Bei der Lagermontage nicht vergessen, die 3 Staubscheiben herauszuhebeln. Nur die vorderste bleibt drin.
Gruß Andreas
 
So...zusammen ist er wieder, sauber auch, drehen tut er, Kompression ist da. Jetzt muss er nur noch laufen 🫣
Ist aber keine leichte Sache, so einen Motor zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. Braucht viel Wärme und noch mehr Gefühl
IMG20220909142956.jpg
 
Also laufen tut er wieder. Brauchte zwar viel Zureden am Anfang, bis ich mal Leerlauf und Vollgas soweit eingestellt hatte dass es halbwegs passte.
Und Glühung braucht der eindeutig. Mit geht er ordentlich, ohne nur so lala und gerne wieder aus.
Aber seinem Namen macht der alle Ehre: die Suppe kommt aus allen Poren. Vom Krümmer, hinten am Deckel vom Kurbelgehäuse, am Zylinderkopf.
Den dicht zu kriegen wird lustig werden.
IMG20220910120742.jpg
 
O.K. für dich zu spät, aber für die anderen, denen du gerade Mut machst:
vor dem zerlegen des Vergasers, das Küken schließen, die Leerlaufnadel hineindrehen und dabei die Umdrehungen mitzählen und aufschreiben. Dann erst herausdrehen. Dasselbe mit der Hauptdüsennadel. So bekommt man eine gute Grundeinstellung beim Wiederzusammenbau.
Wenn er hinten sabbert, ist der Deckel verbogen, oder die Dichtung ist gerissen oder fehlt. Hat der schon den O-Ring oder noch Papierdichtung?
Wenn der Zylinderkopf undicht ist , vermute ich dass er schräg angezogenen wurde. 1. Dichtflächen auf Beschädigung und Partikel untersuchen. Hat der eine Kopfdichtung aus Kupfer oder Weichalu? 2. Beim Festziehen unbedingt das richtige Procedere einhalten: alle Schrauben nacheinander mit 2 Fingern am Werkzeugschaft auf Kontakt drehen und dann eine Viertelumdrehung wieder lose. Reihenfolge egal. Danach über Kreuz wieder mit 2 Fingern auf Kontakt drehen. Dann über Kreuz alle Schrauben halbfest drehen, dann über Kreuz alle Schrauben ganz fest drehen.
Ist er jetzt wenigstens vorn am Mitnehmer dicht?
Dieser Motor braucht garantiert keine Glühung. Die Undichtigkeiten tragen natürlich nicht zur Zuverlässigkeit bei. Wenn er dicht ist und die Kompression ausreicht, keine ganz falsche Kerze drin ist, lässt der sich auf Leerlauf, Übergang un Vollgas prima einstellen. Der undichte Krümmer hat auf den Motorlauf keinen Einfluss, den kannst du später ,wenn alles passt, mit Auspuffsilikon abdichten.
Beste Grüße
Andreas
 
Was Andreas schreibt würd ich auch als erstes Prüfen.
Zur Kerze - die ist dann vermutlich zu kalt.. Weisst du, was für eine Kerze gerade drin ist ?
Was ich noch im Auge behalten würde ist das schwarze Öl- irgendwo klappert da Alu auf Alu- ich vermute am Schalldämpfer/-Krümmeranschluß, wenn das woanders herkommt noch mal schauen, ob alles fest sitzt.
Wenn der Deckel wirklich verzogen ist, kann man den nochmal mit dem Gehäuse einschleifen, da müssten dann aber die Lager noch mal raus. Wenn der Zylinderkopf trotz anziehen nach Andreas' Rezept weiterhin leckt, kann man das da auch machen - Ist sogar einfacher, da dazu nur die Buchse raus muss.
Wie viel Öl und Nitzo hast du denn jetzt im Sprit ?

Viele Grüße,
Sebastian

P.S.:
Supertigre können Leerlauf :)
 
Zuletzt bearbeitet:
O.K. für dich zu spät, aber für die anderen, denen du gerade Mut machst:
vor dem zerlegen des Vergasers, das Küken schließen, die Leerlaufnadel hineindrehen und dabei die Umdrehungen mitzählen und aufschreiben. Dann erst herausdrehen. Dasselbe mit der Hauptdüsennadel. So bekommt man eine gute Grundeinstellung beim Wiederzusammenbau.
Wenn er hinten sabbert, ist der Deckel verbogen, oder die Dichtung ist gerissen oder fehlt. Hat der schon den O-Ring oder noch Papierdichtung?
Wenn der Zylinderkopf undicht ist , vermute ich dass er schräg angezogenen wurde. 1. Dichtflächen auf Beschädigung und Partikel untersuchen. Hat der eine Kopfdichtung aus Kupfer oder Weichalu? 2. Beim Festziehen unbedingt das richtige Procedere einhalten: alle Schrauben nacheinander mit 2 Fingern am Werkzeugschaft auf Kontakt drehen und dann eine Viertelumdrehung wieder lose. Reihenfolge egal. Danach über Kreuz wieder mit 2 Fingern auf Kontakt drehen. Dann über Kreuz alle Schrauben halbfest drehen, dann über Kreuz alle Schrauben ganz fest drehen.
Ist er jetzt wenigstens vorn am Mitnehmer dicht?
Dieser Motor braucht garantiert keine Glühung. Die Undichtigkeiten tragen natürlich nicht zur Zuverlässigkeit bei. Wenn er dicht ist und die Kompression ausreicht, keine ganz falsche Kerze drin ist, lässt der sich auf Leerlauf, Übergang un Vollgas prima einstellen. Der undichte Krümmer hat auf den Motorlauf keinen Einfluss, den kannst du später ,wenn alles passt, mit Auspuffsilikon abdichten.
Beste Grüße
Andreas
Kopfdichtung müsste Kupfer sein. Hinten ist eine Papierdichtung aber da werd ich eine neue schneiden. Eventuell auch die Schrauben wechseln. Mit den originalen Schlitzschrauben ist das Anziehen so eine Sache. Ein paar ordentliche Maschinenschrauben mit Innensechskant könnte da auch was machen. Eventuell auch am Kopf selbst.
Schleifen tu ich aber garantiert nichts. Wenn das mit Dichtungen nichts wird dann oder lassen oder aufgeben. Ich habe weder die notwendigen Werkzeuge noch Zeit und Nerven für Einschleifen, Planen oder was auch immer. Das ist meine Grenze...
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen

Bei diesen Vergasertypen ist die Grundeinstellung der Leerlaufnadel
in der Mitte des Schlitzes im Düsenstock wenn der Vergaser voll offen ist.

Gruß Bernd
 
Probelauf die Zweite...
Neu Dichtung am Gehäusedeckel - hat geholfen
Schraubentausch Zylinderkopf und anziehen nach obiger Methode - passt!
Neue Dichtung Auspuff - hilft nur leidlich.
Sprich bis auf den Auspuff hab ich die Inkontinenz in den Griff bekommen, mal vorerst.
Obwohl ich die Düsennadeln nicht angerührt hatte, musste ich nochmals beide deutlich nachstellen. Da hat wahrscheinlich die Falschluft das letzte mal reingespielt. Laufen tut er jetzt auch ohne Glühung. Was interessant ist: der musste erst mal wieder "Einlaufen". Spricht so nach dem Start lief er gut auf Leerlauf, wollte aber nicht richtig Gas annehmen. Erst als er eine Weile so vor sich hingelaufen ist, ging dann die Drehzahl immer weiter hinauf und die Gasannahme besser. Danach lief er auch im Leerlauf so stabil, dass ich ihn fast nicht mehr aus bekommen habe. Und: die Kompression ist spürbar besser geworden. Kalt wie heiß.

IMG20220913183819.jpg
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Zieh den Alukrümmer mal über ein Schleifpapier auf ebener Fläche.
Könnte mir vorstellen das die Flanschplatte krumm ist.

Gruß Bernd
 
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