Ein Beispiel aus der Praxis:
Mit den Einstellwerten vom Orca pro konnte ich überhaupt nichts anfangen, das Modell war mir damit viel zu träge, andere finden die jedoch völlig in Ordnung, stellen das Modell haargenau so ein und verändern nie wieder was.
Ich habe beim Orca sehr viel experimentiert, bis ich eine schöne Rollrate hinbekommen habe und bin von den Werten her ungefähr da gelandet, wie es Jochen in VJXglide beschreibt. Man konnte da schön beobachten, wie sich das Modell verhält. Mit maximalem Ausschlag (QR 24/24 WK 50%) rollt der Orca so lange gut, bis er auf dem Rücken liegt, danach kann man zuschauen, wie es den Flieger bremst.
Meinen kleineren und leichteren Mika habe ich anfangs auch auf maximale Rollwendigkeit eingestellt (QR 20/20 WK 50%). Das rollt zwar wie Sau, wenn der Flieger eine bestimme Geschwindigkeit hat, bremst aber nach 3-4 Rollen auch wieder und einen sauberen Kurs im DS, Streckenflug und Wenden kann man damit auch nicht fliegen, weil der Flieger sehr kippelig reagiert, sodass ich die Wölbklappen mittlerweile nur zuschalte, wenn ich wirklich extrem schnell Rollen will. Ich werde demnächst nochmals andere, widerstandsärmere Einstellungen nach dem Beispiel von Jochen testen und mir das ganze dann erneut anschauen.
Bei SnapFlap hab ich mich ebenfalls dumm und dämlich getestet. Mal lass ich die Klappen direkt mit dem Höhenruder kommen und die (rechte) Wende kommt super schnell und eng, in der nächsten (linken) Wende bremst es das Modell nach der Wende komplett aus und der Flieger zentriert zu stark nach innen, sodass der halbe Kurs versaut ist. Dann habe ich angefangen und mir ein Offset draufgelegt (30-50%). Mal hast du Bedingungen, wo SnapFlap dann super geht, mal läuft das Modell ohne deutlich besser. Das ist alles abhängig vom Hang und wie der Wind steht.
Auch die Wölbungen muss man sich erfliegen. Mein MicroMax reagiert zB. kippelig bei Entwölben über 0,5 Grad, dem Votan hab ich sogar 2 Grad gegeben, damit der überhaupt ins Laufen kommt. Manche Modelle laufen auf Strecke gut, wenn die Klappen im Strak sind, manche gefallen mir besser, wenn ich leicht gewölbt fliege. Gleiches gilt für die Thermik, bei der ich immer eine fixe Grundstellung habe, (meist 3mm über die gesamte Fläche) und dann zusätzlich per Drehgeber ent- oder verwölben kann.
Es hilft nur eins: Fliegen, fliegen, fliegen und versuchen, das Modell so einzustellen, wie es einem am besten taugt. Und selbst dann ist nicht gesagt, dass das immer passt. Neulich in der Rhön waren die Bedingungen so schlecht, dass mein Mika nur rumgehangen hat und überhaupt nicht lief, am nächsten Tag ging es wieder wie Sau.
Ach und damit es nicht zu langweilig wird: Die Einstellungen sind natürlich auch abhängig von SP und EWD