Projekt Solarsegler

2. Wie verwende ich einen BL-Regler an einem Solargenerator? Durch den sich ständig ändernden Einstrahlwinkel ändert sich dauernd die Spannung des Generators, könnte mir vorstellen, dass das dem Regler nicht gefällt. Reicht es den Regler mit einem Kondensator zu puffern?

Hallo Tim,

aus meiner Sicht reicht ein Kondensator nicht. Der Puffer dient zum einen der Stabilisierung der Spannung zum anderen aber auch zur Gewährleistung des Notbetriebs der Steuerung ohne Sonne für sagen wir mal 5 Minuten. Wenn man einen Verbrauch von 100mA für Empfänger und Servos unterstellt werden in 5 Minuten ca. 9mAh bzw. bei 4V Boardspannung 120J verbraucht. Unterstellt man ferner, dass man einen Kondensator von 5V auf 3V entladen möchte benötigt man dafür eine Kapazität von 15F. Das ist ein sehr hoher Wert, der von Super-Caps aber vielleicht noch realisiert werden kann. Da aber die Energiedichte von Akkus um einiges höher ist, wäre ein Akku-Puffer mit gleicher Kapazität leichter.

Die Pufferung der Motorleistung ist dabei noch gar nicht eingerechnet. Aber vielleicht kann man die so regeln, dass man nur das verbraucht, was gerade erzeugt wird.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,

da die Solarzellen bis kurz vor ihr Strommaximum einigermaßen spannungskonstant sind, ist es interessant, daß man immer kurz vor dem Spannungsabfall (= Quasi-Kurzschluß) bleibt = beim momentanen Leistungsmaximum. Das sich - wie Tim bemerkte - laufend ändert, z.B. beim Kreisen, was man ja gern als "andere Darreichungsform" von Sonnenenergie mitnimmt. (Zumindest in Höhen unter rund 200..300m.) Als Mensch kann man den Motorcontroller nicht schnell genug nachregeln, man erkennt es ja a) zu spät und b) kaum, drum soll's ja die Bordelektronik tun, eben der MPP-Regler. Das hat logischerweise die Folge, daß die Energie für den Motor laufend schwankt. Der Ausgleich mit einem Pufferakku ist sehr praktikabel, aber entspricht nicht ganz der reinen Lehre des solar-asketischen Flugs ;-) Auch mit Pufferakku ist es (meist) sinnvoll, daß der Generator sein Maximum an Leistung reinsteckt, also auch hier ein MPP-Lader.

Mit Gold-Caps als E-Flugspeicher ist Heinz "longgrain" Eder seit einiger Zeit zugange, er meint, daß die ihre Leistungsfähigkeit auch in aktueller Zeit noch deutlich steigerten und das Ende der Fahnenstange nicht erreicht sei. Allerdings bezieht er das auf Saalflug, für ein "Draußenmodell" sind sie wohl doch auf der unangenehm teuren Seite. Also würde ich für die Empfangsanlage vorerst weiter normale Akkutechnik verwenden, die natürlich auch von dem Solargenerator unterstützt und so deutlich kleiner und leichter werden kann. Das hatte ja schon Kai Erdmann bei Speerwurf-HLGs so praktiziert, als der Aufwind noch von ihm stammte.

[Motorleistung] Aber vielleicht kann man die so regeln, dass man nur das verbraucht, was gerade erzeugt wird.

Genau darum geht es: daß die über die Flugdauer integrierte Leistung des Solargenerators möglichst hoch ist, daß auch durchziehende Cumuli "ausgesessen" werden können. Das passiert logischerweise nicht spannungs- oder gar leistungskonstant und kostet drum direktemang Höhenmeter. Aber mit dem Problem kämpft auch der normale, nicht-solare F3J-Segler (und auch die hybbschen ukrainischen, polnischen und weißrussischen Flieger à la Girmodel). Da Generatorfläche weder preislich noch platzmäßig im Überfluß existiert, möchte man mithilfe des MPP-Reglers den Höhengewinn optimieren.


BTW: meine PV-Anlage ist so alt, ich darf da keinen Eigenstrom entnehmen. Also muß ich meine Elektroflieger entweder mit toten Dinosauriern aus dem Fahrzeugtank füllen oder aus der Wand mit der seit Monaten im Streit befindlichen und nicht existierenden Stromtrasse nach Bayern. Für rund 500.- gibt es mobile 100W-Solarsysteme für mein Auto auf dem Flugtag. Wieviel Primärenergie wird dafür eingesetzt, daß ich meinen Flugakku ach so umweltfreundlich laden könnte ..? ;-)

servus,
Patrick
 
Hallo Patrick,

der Nutzen des MPPTs steht außer Frage. Maximaler Leistungsentzug ist gut. Es stellt sich natürlich die Frage, ob das Gewicht der Elektronik den Vorteil eventuell überkompensiert. Aber das ist ein anderes Thema.

Das mit dem Puffer habe ich noch nicht so ganz verstanden. Ist es wirklich ein aktuelles Bestreben ganz ohne Puffer zu fliegen? Abgesehen vom Steuerungsrisiko frage ich mich, ob die aktuell produzierte Leistung generell ausreicht, um einen Motor effektiv zu betreiben. Das Sammeln über eine gewisse Zeit erscheint mir so viel besser, gerade beim Einsatz im Segler.

Bei den Super-Caps habe ich grundsätzlich Zweifel. Aktuell würde ich die Energiedichte im Vergleich zum LiPo als 10 Mal kleiner einschätzen. Dafür gibt es gute technische Gründe. Der Vorteil liegt in der Leistungsdichte. Damit wird die Entscheidung zur Grundsatzfrage. Will man 10 Minuten sammeln, um dann 30 Sekunden mit Motor zu fliegen, ist ein LiPo perfekt (120C ist natürlich mutig, aber nicht vollkommen ausgeschlossen). Wenn man von im 5-Sekundentakt wechselnden Speicherzuständen ausgeht, mag ein Super-Cap sinnvoll sein.

Gibt es irgendwelche Projekte, die MPPT und Motoregler kombinieren? Oder zumindest die Motorleistung an die aktuell produzierte Leistung anpassen?

Viele Grüße
Stefan
 
Brett statt Horten?

Brett statt Horten?

Hi Patrick,

ich will keinen Glaubenskrieg anzetteln ;) bitte keine Gegenüberstellung LW Segler/ Horten diskutieren. Mir geht es im speziellen um den Einsatz eines Hortenflügels als Solarmodell und die daraus resultierenden Vor- und Nachteile.

Gruß, Tim

Hallo Tim,

alternative Ideen finde ich immer gut. :cool:

"Horten-Flieger" gibt es ja etliche.
Wenn überhaupt würde mir da eine Horten III oder ähnlich im wahrsten Sinne des Wortes vorschweben.
Die Flieger mit höherem Leistungspotenzial, wie Ho IV oder gar Ho VI sind mit ihrem schlanken Flügel wohl doch sehr biege-empfindlich. Und eine biegesteife Auslegung wird relativ schwer.
Die "nutzbare" Fläche würde sich auch eher auf den Innenbereich erstrecken und nach meiner Meinung damit viel potenziell nutzbaren Anteil verschenken.
Hinzu kommt die doch enorme geometrische Verwindung der Fläche für die Glocken-Auftriebsverteilung. D.h. jede Solarzelle im Aussenbereich hätte immer einen anderen Anstellwinkel zur Sonne.

Ein Flieger ähnlich der Ho III hätte zumindest viel nutzbare Fläche.
Allerdings sind die originalen Horten-Profile oben sehr "wellig". Bleibt dann die Frage offen, wie man da vernünftig Solarzellen drauf bekommt.
Wenn die Zellen in das Profil gebaut werden, gibt es bestimmt eine Reduzierung des Wirkungsgrades durch die drüberliegende Bespannung.

Man könnte als Hauptprofil ein S-Schlag-Profil nehmen. Evtl. kriegt man das so hin, das es sich gut als Unterbau für Solarzellen eignet (Oberseite weitgehend flach, Unterseite "wellig", um S-Schlag hinzubekommen). Das ist dann allerdings im engeren Sinne kein Horten-Flieger mehr. D.h. ein Brett-Nurflügel wäre die sinnvollere Anwendung.

Ich vermute mal, dass man einen Horten-ähnlichen Flieger auch Solar antreiben kann, wenn es denn sein muss.
Der Aufwand-Nutzen-Faktor wird aber wohl eher kleiner sein, als mit einem "normalen" Flieger. Und wenn es denn ein Nurflügler sein soll, dann würde ich eher in Richtung Brett gehen.
Da habe ich eine schöne große rechteckige Fläche, evtl. ein im hinteren oberen Bereich (für die Solarzellen) flaches Profil, einen biege- und drehsteifen und trotzdem leichten Flügel usw. Einzig im Aussenflügel sollte genug Abstand zu evtl. vorhandenen Winglets bzw. Seitenrudern sein, damit diese nicht die Solarzellen abschatten. (Oder in der Mitte bei zentralem Seitenleitwerk, wobei sich dort "kostbarer" Platz für Solarzellen befindet, was ein Zentralleitwerk eher nicht ratsam macht)

Uli
 

Gast_36267

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Man könnte als Hauptprofil ein S-Schlag-Profil nehmen. Evtl. kriegt man das so hin, das es sich gut als Unterbau für Solarzellen eignet (Oberseite weitgehend flach, Unterseite "wellig", um S-Schlag hinzubekommen).
Uli

Da gibt es Ansätze und Lösungen .... http://www.produktinfo.conrad.com/d...-SOLARZELLENMODUL_FLEXIBEL_MIT_SOLARMOTOR.pdf

So ne Lösung über ein Minilader auf 2 Pufferakkus (2x3S 2100mA z.B. einer aktiv für Antrieb, einer immer im Ladezustand) mit einem Leichwindsegler und hochdrehendem E-Motor am Getriebe der < ca. 100-200 Watt braucht um oben zu bleiben und du bist länger in der Luft wie dir wohl lieb ist.

Selbst mein Orca mit 3,95 und normalem Antrieb würde mit 4000mA und sorgsamem Umgang der Energie und Geduld (welche ich meistens nicht habe) vermutlich sehr lange in der Luft bleiben.
Spannend wird's dann sicher erst wenn man das als Wettbewerb und dem geflogenen Speed Durchschnitt vergleichen könnte also Input und Output so an End-Leistung übrig bleibt.

Gruß Martin
 

FamZim

User
Moin

An modernen Motorstellern läst sich doch sehr viel einstellen.
Die regeln auch den Motor bei zu niedriger Spannung ab .
Ich denke das kann auch genutzt werden.
Da sollte die niedrigste sinnvolle Generatorspannung programiert werden, die nicht durch den Motor abgewürgt werden darf.
Sobald die Spannung wieder steigt muß der Motor auch selbstständig wieder hoch gefahren werden.
Dann brauchte man keinen extra Regler dazwischen.
Kann das nicht programiert werden, die Steller sind doch sehr inteligent !

Gruß Aloys.
 

Gast_36267

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Sobald die Spannung wieder steigt muß der Motor auch selbstständig wieder hoch gefahren werden.
Dann brauchte man keinen extra Regler dazwischen.
Gruß Aloys.

Hallo Aloys,
dann fällst du aber auch sofort vom Himmel wenn mal kurz ne dunkle Wolke aufzieht ... und du keine Reserven mobil machen kannst.
Meiner Meinung klar, Solar zum Laden der Pufferspeicher und immer Bereit sein und reinpumpen was maximal möglich ist.
Reicht der Power zum Direktflug und die Pufferspeicher sind voll .... klar auch direkte Anwendung.
Gruß Martin
 
Hi,
Wäre eine Tandemflügel konfiguration nicht für Solar überlegenswert ? Viel Fläche ,nur Auftrieb und mit der richtigen Staffelung und dem Spalt zwischen den Tragflächen optimal ausnutzend ?
 
Hi,
Wäre eine Tandemflügel konfiguration nicht für Solar überlegenswert ? Viel Fläche ,nur Auftrieb und mit der richtigen Staffelung und dem Spalt zwischen den Tragflächen optimal ausnutzend ?

Im Prinzip ja, wenn man an die "Nutzfläche" betrachtet.
Die Solarflieger werden aber aus mehreren Gründen wie ein (guter) Segler ausgelegt. Und da hat es bisher noch keine insgesamt bessere Auslegung als das gute alte Drachenflugzeug mit Leitwerk hinten gegeben. Klar fliegen auch andere Konstruktionen, aber deren Wirkungsgrad ist, je nach Auslegungskriterien, fast immer schlechter, als der Drachen. Da wurde auch schon viel drüber diskutiert (Stichwort: Glaubenskriege :D).
Seit Beginn der Fliegerei werden immer wieder Nurflügler, Enten und andere "Sonderkonstruktionen" gebaut. Wenn es aber nicht bestimmte Vorteile verspricht, werden sie sich so schnell nicht gegen den Drachen durchsetzen. (Beispiel: Nurflügler --> B2 --> Vorteil Stealth wird höher gewichtet, als die Nachteile, wie z.B. aufwendige Flugregelung zur Stabilisierung)

Eine der Flächen beim Tandem muss quasi auch die "Leitwerkaufgabe" übernehmen. D.h. geringerer Anstellwinkel --> weniger Auftrieb als theoretisch möglich.
Die hintere Fläche fliegt im Abwind der vorderen --> weniger Auftrieb oder höherer Anstellwinkel zur Kompensation und damit höherer Widerstand.
usw.

2 kleine Tragflächen haben einen schlechteren Wirkungsgrad (Widerstand) als eine große Tragfläche (bei gleichem Flächeninhalt).
Da spielen u.a. Reynoldseffekte und Gewicht eine Rolle. Ich sage mal, dass z.B. die 2 kleinen Flächen schwerer werden, als die größere Fläche, wenn man konsequent leicht baut und die geometrischen Vorteile der größeren Fläche ausnutzt.

Machbar ist es bestimmt. Und sowas hat dann nicht jeder...
Aber die leistungsmäßig "bessere" Lösung wird es nicht sein.

Uli
 

brigadyr

User
Hi!
Wäre hier nicht ein Entenkonzept prädestiniert? Die Nachteile der Großflieger kommen ja nicht zum tragen,aber die Vorteile,wie Stabilität um die Querachse,Effizienz Druckantrieb?
 
Hi!
Wäre hier nicht ein Entenkonzept prädestiniert? Die Nachteile der Großflieger kommen ja nicht zum tragen,aber die Vorteile,wie Stabilität um die Querachse,Effizienz Druckantrieb?

Hallo Jörg,

zum Thema Effizienz Druckpropeller siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Propeller
Ansonsten gilt für die Ente das schon für Tandems gesagte.
Versuche mit Enten(segel)flugzeugen gab und gibt es ja genug (Siehe u.a. "Solitair" von Rutan).
Funktionieren tut es, nur der effizienteste Weg ist es (bisher) nicht.
Einer der Hauptgründe dagegen ist eine typische Entengrundlage: Die Strömung am Leitwerk (vorne) sollte früher abreißen als am Flügel. Damit kann ich den Flügel aerodynamisch nicht so ausnutzen, wie es theoretisch möglich wäre.

Die genannten Nachteile halten aber auch mich nicht davon ab, Enten, Nurflügler und andere Sonderkonstruktionen zu bauen und zu fliegen. :D
Und das bisher für mich ästhetisch schönste Flugzeug ist eine Horten VI. :cool:


Hat eigentlich schon jemand diese biegsamen Solarzellen mit integrierten Linsen ausprobiert (siehe Link paar Beiträge früher)?

Gruss
Uli
 

Dix

User
...2 kleine Tragflächen haben einen schlechteren Wirkungsgrad (Widerstand) als eine große Tragfläche (bei gleichem Flächeninhalt).
Da spielen u.a. Reynoldseffekte und Gewicht eine Rolle. Ich sage mal, dass z.B. die 2 kleinen Flächen schwerer werden, als die größere Fläche, wenn man konsequent leicht baut und die geometrischen Vorteile der größeren Fläche ausnutzt.

Machbar ist es bestimmt. Und sowas hat dann nicht jeder...
Aber die leistungsmäßig "bessere" Lösung wird es nicht sein.

Bei Deinen Ausführungen zur Aerodynamik stimme ich Dir absolut zu.

Jedoch beim Gewicht nicht!

Es ist immer besser, Lasten homogen einzuleiten. Dies erlaubt eine leichtere Struktur, weil die Lastpfade kürzer werden und weniger Konzentrationen auftreten. Daher wird eine Auslegung mit zwei Flügeln sehr wahrscheinlich die leichtere sein. Die Biegelasten auf die Holme werden signifikant kleiner, weil der Hebelarm sich verkleinert. Die Torsionslasten sind ebenfalls kleiner, weil der Flügel nicht so lang ist.

Abgesehen davon wird bei den Auslegungsfragen gerne mit Grenz-Betriebszuständen argumentiert: Die Frage ist doch, ob diese überhaupt relevant sind!?

Aber zum Thema bewährte Auslegung: Die "Miss Bavaria" könnte doch vielleicht mit vergleichsweise wenig Aufwand auf Solarbetrieb umgestrickt werden. Sie hat eine sehr leistungsfähige Grundauslegung.
 
Hallo Dirk,

bei den Lasten gebe ich Dir durchaus Recht.
Ebenso bei den Argumentationen mit den Grenz-Betriebszuständen. Daher auch meine Hinweise, dass im Prinzip alles geht, wenn man es passend auslegt, ist aber halt wahrscheinlich nicht in der Nähe des/eines Optimums. Zum Glück sind wir Modellbauer ja nicht hauptsächlich an z.B. Wirtschaftlichkeit gebunden, sondern können bauen und fliegen was uns Spass macht. :)

Es wäre eine Diskussion bzw. Berechnung außerhalb dieses Themas zu führen, ob ich nicht den einen größeren Flügel trotzdem leichter bauen kann, da ich durch die größere Geometrie (höherer Holm usw.) bei gleichem oder weiniger Materialeinsatz als bei 2 kleinen Flügeln mindestens steif genug für die höheren Lasten bauen kann.
Die dafür nötige Zeit stecke ich aber lieber in ein Modell oder in Flugzeit, da die Differenzen, wenn überhaupt marginal sind und evtl. in Bautoleranzen der Freizeitbastler (wie mich) untergehen. ;)

Was ich so unter "Miss Bavaria" gefunden habe, wenn man bei google sucht, sieht ebenfalls sehr gut aus.......... :D

Mal im Ernst, der Flieger scheint prima für Solarflug zu sein.
An Freiflugmodelle angelehnt, womit ich gute Eigenstabilität habe. Wichtig für entspanntes fliegen. Solar und Hangfräse oder Hotliner muss nicht unbedingt sein.
Relativ moderne Konstruktion, wobei ich nichts gegen ältere Flieger sagen möchte. Auch die sind bei ähnlichen Anforderungen meistens heute noch aktuell, wenn ich die z.B. an moderne Materialien oder aktuelle Erkenntnisse anpasse. Ich vermute da ohnehin noch so manches "Schätzchen" in den älteren Konstruktionen, was halt noch keiner entdeckt und / oder angepasst hat.
Ausreichend Platz im Innenflügelbereich für Solarzellen.
Den Daten nach ein Re-Zahl resistentes, mittel gewölbtes, dünnes Profil, dass wohl auch schön langsam geflogen werden kann.
Der "hintere Profilrücken" zwar nicht optimal für Solarzellen, aber bestimmt machbar.

Uli
 

Dix

User
Die Argumentationen zum Thema Druckpropeller sind in Wikipedia unvollständig.
Der größte Vorteil wurde nicht genannt: Jede Stromröhre (=Bereich der beschleunigten Luft) verengt sich hinter dem Propeller stark auf - sagen wir mal - den halben Propdurchmesser. Die Strömungsgeschwindigkeit steigt sogar noch etwas an dabei.
Dagegen ist stromaufwärts auf der Saugseite vor dem Propeller der Strömungsquerschnitt sogar größer als der Quirl.

Bei einem Zugpropeller steht dort also ein Rumpf und Leitwerk im Weg, welche auch noch schneller angeströmt werden, als mit Fluggeschwindigkeit. Folglich ist der Rumpf-Widerstand erhöht.
Der Druckpropeller saugt von einer größeren Fläche aus an. Und wenn er nicht unmittelbar hinter einem Bauteil platziert ist, sondern mit mindestens D/2 Abstand, dann wirds auch viel leiser und aerodynamisch besser.

Ein Vorteil, welcher die Rutan-Propeller-Flieger eindrucksvoll belegen.

Ich bin auch deshalb auf die Miss Bavaria gekommen, weil sie groß ist, leicht und vielleicht das ruinierte Profil durch die planen Zellen wegstecken kann.

Zur Leichtbau-Überlegung ein Gedankenspiel:
Stell Dir einen Flügel vor für einen 500gr-Flieger. Nun verdoppele seine Größe (damit er das Modellgewicht von 1kg tragen kann). Dieser wird sicherlich schwerer sein, als zwei kleine Flügelchen, die jeweils 500gr tragen können...
 

Gast_36267

User gesperrt
??

??

Gibt es denn schon Grundlagen Überlegungen wie viele Zellen, welches Gewicht, benötigte Minimalleistung usw. ?

Bei meiner Gedankenversion (z.B. Pulsar 4000 ja vorhanden) mit 2 Stützakkus a 2S oder 3S 2100mA und nur als Ladequelle wären ja 8 oder 12V und ca. bis 2 Amper ideal. Wenn ich meinen 700 Watt Antrieb am Orca 3,95 F5J (2,75Kg) vergleiche, gehe ich mal von weit < 200 Watt für durchschnittliches Fliegen mit minimalem Steigen aus. Dann stell sich für mich als erstes die benötigte Zellenfläche und das Zusatzgewicht der Zellen als Grundlage für einen Modellgröße und Gestatung dar. Somit müsste eigentlich geradae der Pulsar mit 4 Meter (oder ähnliche AVAV,MAxa usw.) und < 1200 Gramm Rohgewicht ne optimal Basis bieten können.

Gruß Martin
 
Ich beschäftige mich schon eine weile Theoretisch mit Solarflug, habe bereits dafür vorgesehene Modelle hier liegen.

Mal von der Seite des MPP Trackers mein Senf dazu:

Solarzellen haben wie bereits irgendwo geschrieben relativ konstant eine Spannung von ca. 0,4V pro Zelle im MPP.
Jetzt ist es relativ einfach einen DC-DC Wandler zu nehmen, einen OP hinzu zu schalten der die Generatorspannung überwacht und einen Einfluß auf die Ausgangsspannung des Wandlers hat.
Damit wird die Generatorspannung konstant gehalten und die Impendanzen des Generators zum Verbraucher angepasst.
Der Wandler kann in seiner Maximalspannung begrenzt werden um z.B. LiPos zu laden.

Ähnlich wie hier gezeigt: http://e2e.ti.com/support/power_management/battery_management/f/179/t/32950.aspx

Die ganze Technik bis 2-3A kann man mit einem Gewicht von unter 10g zusammenbauen.

BL-Regler laufen auch direkt an Solar, doch nicht wirklich gut.
In diesem Fall muss man aber sehr viel Arbeit in die Anpassung des Antriebssystems legen, Antrieb und Generator brauchen den gleichen Innenwiderstand.
 

Gast_36267

User gesperrt
Solarzellen haben wie bereits irgendwo geschrieben relativ konstant eine Spannung von ca. 0,4V pro Zelle im MPP.
Die ganze Technik bis 2-3A kann man mit einem Gewicht von unter 10g zusammenbauen.
BL-Regler laufen auch direkt an Solar, doch nicht wirklich gut.

Das heißt bei 12 Volt ca 30 Zellen a 10 Gramm = ca 300 Gramm + Verkabelung.
Wie groß und Dick ist dann eine Zelle mit der Leistung ?

Das heißt auch http://www.rc-network.de/forum/show...-Solarsegler?p=3368846&viewfull=1#post3368846 ist gar nicht so verkehrt !
Gruß Martin
 
Hallo Leute,

ich freue mich sehr, was hier an neuem Input zusammenkommt. Ich kann aus Zeitgründen nicht alles mitkommentieren, lese aber interessiert alle eure Beiträge. Ich dachte schon, das Thema Solarflug ist seit Brushless und Lipo weitgehend gestorben - mit euren Beiträgen zeigt sich mir ein anderes Bild. Mit den vorgeschlagenen Kugelsolarzellen wäre sogar ein Solargenerator innerhalb der Fläche mit transparenter Bespannung sinnvoll. Etwaige Hitzprobleme kann man leicht vermeiden, wenn man eine Innebelüftung der Flächen berücksichtigt.

Auch ein ungepufferter Brushlessantrieb ist sicher möglich.

Aber den Hortenflügel bekomme ich nicht aus dem Kopf, insofern gesteht mir bitte ein wenig Unvernunft zu ;)

Ich find den Colibri 10 oder den Orion 7 von Raimund Sonst sehr schön. Dazu ein sehr großer, langsamdrehender Koaxialprop in Pusherauslegung - das hätte schon was...

Ich hab allerdings noch keine Berechnungen angestellt, inwiefern so eine Auslegung sinnvoll ist. Ich hab auch im Moment noch genug anderes zu tun, aber Gedanken kann man sich ja mal machen :)

Gruß, Tim
 
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