Hallo zusammen,
ich habe mir nun auch ein Punktschweißgerät zugelegt. Mittlerweile gibt es viel Auswahl u.a. viel China Ware mit bereits eingebautem Akku, aber damit können wohl keine gescheiten Ergebnisse erreicht werden. Ich habe mich für das kWeld von keenlab entschieden.
kicksurfer.de | Innovative motion-sensing electric scooters.
www.keenlab.de
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Auch wenn auf der Webseite alles auf Englisch ist, ist es ein deutscher E-Technik Ingenieur der das entwickelt hat. Eins unterscheidet das von so ziemlich allen anderen Punktschweißgeräten: Es wird keine Zeit vorgegeben, sondern die Schweißenergie in Joule. Da die Oberflächen, Materialen und somit die Widerstände der Schweißstelle und nicht zuletzt die Stromquelle höchst unterschiedliche Parameter haben wird für eine bestimmte Energiemenge immer eine andere Schweißzeit benötigt. Das kWeld misst den Strom „live“ und passt die Schweißzeit für die jeweilige Schweißung eigenständig an. Im Anschluss jeder Schweißung wird angezeigt wie viel Strom geflossen ist und wie lange die Schweißung gedauert hat. Die Idee ist, dass man mit immer der gleichen Energiemenge, also Hitze, reproduzierbare Schweißungen erhält, was eben nicht der Fall ist wenn man einfach nur eine bestimmte Zeit vorgeben würde.
Als Stromquelle habe ich 6x 3s Lipos parallel geschaltet, damit werden dann gemessene Ströme von ca. 1600A erreicht.
Die Schweißenergie kann man bis 500 Joule einstellen.
Als Empfehlung werden folgende Werte angegeben:
20 Joule für 0.1 mm
50 Joule für 0.2 mm
100 Joule für 0.3 mm
Die Angaben passen ganz gut. Mit den Werten ist es so wenn man den Hilumin/Nickel Streifen gewaltsam wieder abzieht dann an den Schweißstellen Löcher sind und dieses Material an der Zelle verbleibt…so muss es sein
Nun möchte ich die A123/Lithiumwerks LifePo4 26650er Zellen damit verschweißen. In den letzten 10 Jahren habe ich über 150 Stück davon verlötet, Minus Pol mit einem 80 Watt Lötkolben und den Plus Pol mit einem 150 Watt Kolben mit extrem dicker Spitze - nun soll aber geschweißt werden.
Das Schweißen des Minus Pols funktioniert komplett problemlos, exakt mit den oben genannten Energien. Also 50 Joule für 0.2mm Hilumin oder 100 Joule für 0.3 mm Hilumin.
Beim Plus Pol siehts komplizierter aus, hier habe ich noch nicht so richtigen Erfolg. Hier passiert bei 50 oder 100 Joule quasi nichts, das Hiluminband klebt nur minimalst, erst ab 250 Joule beim 0.2mm Verbinder (also der 5-fachen Energiemenge im Vergleich zum Minus Pol !!!) verbindet sich da langsam ein bisschen was. Die Zelle wird dabei kurzzeitig (1-2s) richtig warm und die 8mm² Kabel vom Schweißgerät werden da schon gut warm. Schweißzeit beträgt dann ca. 150ms. Hier mein Ergebnis mit 250 Joule:
Aber auch das bekommt man mit einer Zange recht einfach wieder ab und es bleibt wenn überhaupt nur wenig Hilumin Material auf der Zelle zurück. Scheinbar ist der Plus Pol, genauso wie beim Löten auch eine kleine Diva
Ich nehme an das liegt daran weil die Hitze durch das Alu so schnell abgeführt wird?
Was habt ihr da für Erfahrungen? Habt ihr die A123/Lithiumwerks 26650er LiFePo4 schon Punktgeschweißt?
Ich bin dann mal auf die Idee gekommen mir einen vor 10 Jahren gekauften 4s A123 Pack von „First Connect“ anzuschauen. Ich habe ihn geöffnet und der ist Punktverschweißt. Dann habe ich nicht schlecht gestaunt als sich an allen 4 Plus Plus Polen die Schweißverbindungen mit einmal schräg anschauen komplett gelöst haben!!! Wirklich, ohne Kraftaufwand waren alle Verbindungen an den Plus Kontakten ab! Mir wird da im Nachhinein ein bisschen mulmig, da ich den Pack damals als Antriebsakku im Lift off xs genutzt habe und Empfängerstromversorgung ging über BEC… Hier ein Foto von dem geschlachteten Pack mit den gelösten Schweißpunkten…da war nie wirklich was gut verbunden…was man da sieht sind nur Verfärbungen, keine Vertiefungen oder ähnliches.
Ich habe noch einen zweiten 4s Pack von damals, der ist von Akku Service Untermain konfektioniert, den habe ich noch nicht geschlachtet.
bin auf eure Erfahrungen gespann!
Piotre