Punktschweißgerät für <€20?!

Hallo,

ich habe mir auch ein Punktschweißgerät / naja eher Platine zugelegt, weil ich doch in der Vergangenheit öfter Akkus gebaut habe und
demnächst ein eBike Akku aus 40 Li ion Zellen machen will...

Gestern hab ich es fürs erste, mal "zusammen gebaut" und weil ich das doof finde immer zwei Hände
zu nutzen, dann einen Griff aus Balsaholz gebastelt.. Dient dann auch zur Wärmeisolierung, weil
das wohl bei vielen Schweißungen doch warm wird, so ist es zumindest im Pedelec Forum angegeben worden....

Nun ja, ich hab dann mal drauf los gebraten... geschweißt, und zwei alte Batterien zusammengepunktet,
in Stellung 4 oder 5 geht das ganz ordentlich, wichtig ist wohl das der Metallstreifen, den man drauf schweißen möchte auch wirklich plan auf dem
Akku aufliegt, sonst gibts einen enormen Funkenschlag und der Metallstreifen hat ein Loch, zudem es auch nicht ganz ungefährlich für
Auge und Co. ist, denke das ich mir da noch ne Schutzmaßnahme einfallen lasse, ala Plexiglasscheibe die mich schützt...

Die Schweißung hält fest, ich bin zufrieden... Videos gibts ja genug auf YT zu sehen...
Gespeist habe ich das ganze mit einem 2200mAh 3S Lipo...
Leider behält die Platine ihre Einstellung Stufe 4 od. 5 nicht, nach dem anstecken des Akkus muss immer
der Mode neu eingestellt werden, kann man aber wirklich mit leben :-)

Bilder:

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Grüße
André
 
Ja, denn es brennt durch = Loch und verbindet sich nicht mit der Akkuzelle,
War ja nu ein Hinweis, das der Streifen auch ordentlich anliegen sollte, man kann ja auch nix
löten wenn die Teile nicht aneinander liegen (Luftspalt) Aber daraus würde ich jetzt keine Wissenschaft machen...

Grüße André
 
Wie ist denn die Erfahrung bzgl. Widerstand bei gepunkteten Verbindern ?
Bis zu welchen Stromstärken würdet Ihr die Verbindungen einsetzen ?
VG,
Sebastian
 
Wie ist denn die Erfahrung bzgl. Widerstand bei gepunkteten Verbindern ?
Bis zu welchen Stromstärken würdet Ihr die Verbindungen einsetzen ?
VG,
Sebastian

Das ist ja bei Akkupacks gängige Praxis, auch industriell wird das so gemacht...
Würde halt nicht nur einen Punkt setzen sondern 4-6 Punkte
Erfahrung ? Garkeine :-)
 
Hallo zusammen,

ich habe mir nun auch ein Punktschweißgerät zugelegt. Mittlerweile gibt es viel Auswahl u.a. viel China Ware mit bereits eingebautem Akku, aber damit können wohl keine gescheiten Ergebnisse erreicht werden. Ich habe mich für das kWeld von keenlab entschieden.



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Auch wenn auf der Webseite alles auf Englisch ist, ist es ein deutscher E-Technik Ingenieur der das entwickelt hat. Eins unterscheidet das von so ziemlich allen anderen Punktschweißgeräten: Es wird keine Zeit vorgegeben, sondern die Schweißenergie in Joule. Da die Oberflächen, Materialen und somit die Widerstände der Schweißstelle und nicht zuletzt die Stromquelle höchst unterschiedliche Parameter haben wird für eine bestimmte Energiemenge immer eine andere Schweißzeit benötigt. Das kWeld misst den Strom „live“ und passt die Schweißzeit für die jeweilige Schweißung eigenständig an. Im Anschluss jeder Schweißung wird angezeigt wie viel Strom geflossen ist und wie lange die Schweißung gedauert hat. Die Idee ist, dass man mit immer der gleichen Energiemenge, also Hitze, reproduzierbare Schweißungen erhält, was eben nicht der Fall ist wenn man einfach nur eine bestimmte Zeit vorgeben würde.

Als Stromquelle habe ich 6x 3s Lipos parallel geschaltet, damit werden dann gemessene Ströme von ca. 1600A erreicht.


Die Schweißenergie kann man bis 500 Joule einstellen.
Als Empfehlung werden folgende Werte angegeben:
20 Joule für 0.1 mm
50 Joule für 0.2 mm
100 Joule für 0.3 mm

Die Angaben passen ganz gut. Mit den Werten ist es so wenn man den Hilumin/Nickel Streifen gewaltsam wieder abzieht dann an den Schweißstellen Löcher sind und dieses Material an der Zelle verbleibt…so muss es sein :)


Nun möchte ich die A123/Lithiumwerks LifePo4 26650er Zellen damit verschweißen. In den letzten 10 Jahren habe ich über 150 Stück davon verlötet, Minus Pol mit einem 80 Watt Lötkolben und den Plus Pol mit einem 150 Watt Kolben mit extrem dicker Spitze - nun soll aber geschweißt werden.
Das Schweißen des Minus Pols funktioniert komplett problemlos, exakt mit den oben genannten Energien. Also 50 Joule für 0.2mm Hilumin oder 100 Joule für 0.3 mm Hilumin.
Beim Plus Pol siehts komplizierter aus, hier habe ich noch nicht so richtigen Erfolg. Hier passiert bei 50 oder 100 Joule quasi nichts, das Hiluminband klebt nur minimalst, erst ab 250 Joule beim 0.2mm Verbinder (also der 5-fachen Energiemenge im Vergleich zum Minus Pol !!!) verbindet sich da langsam ein bisschen was. Die Zelle wird dabei kurzzeitig (1-2s) richtig warm und die 8mm² Kabel vom Schweißgerät werden da schon gut warm. Schweißzeit beträgt dann ca. 150ms. Hier mein Ergebnis mit 250 Joule:
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Aber auch das bekommt man mit einer Zange recht einfach wieder ab und es bleibt wenn überhaupt nur wenig Hilumin Material auf der Zelle zurück. Scheinbar ist der Plus Pol, genauso wie beim Löten auch eine kleine Diva ;)
Ich nehme an das liegt daran weil die Hitze durch das Alu so schnell abgeführt wird?

Was habt ihr da für Erfahrungen? Habt ihr die A123/Lithiumwerks 26650er LiFePo4 schon Punktgeschweißt?



Ich bin dann mal auf die Idee gekommen mir einen vor 10 Jahren gekauften 4s A123 Pack von „First Connect“ anzuschauen. Ich habe ihn geöffnet und der ist Punktverschweißt. Dann habe ich nicht schlecht gestaunt als sich an allen 4 Plus Plus Polen die Schweißverbindungen mit einmal schräg anschauen komplett gelöst haben!!! Wirklich, ohne Kraftaufwand waren alle Verbindungen an den Plus Kontakten ab! Mir wird da im Nachhinein ein bisschen mulmig, da ich den Pack damals als Antriebsakku im Lift off xs genutzt habe und Empfängerstromversorgung ging über BEC… Hier ein Foto von dem geschlachteten Pack mit den gelösten Schweißpunkten…da war nie wirklich was gut verbunden…was man da sieht sind nur Verfärbungen, keine Vertiefungen oder ähnliches.
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Ich habe noch einen zweiten 4s Pack von damals, der ist von Akku Service Untermain konfektioniert, den habe ich noch nicht geschlachtet.



bin auf eure Erfahrungen gespann!

Piotre
 
Zuletzt bearbeitet:

ICEMAN

User
Hallo Kollegen,
ich habe eine Frage.
Wie kontaktiert ihr die eine Anode am Akku zum Schweißen?
Minuspol = Becher > sollte relativ einfach machbar sein
Pluspol = kleiner runder zum Becher isolierter Kontakt > schickt ihr den Schweißstrom durch die Zelle?
Wenn ja, wird die Zelle nicht irreversibel geschädigt?
Wenn nein, bitte kurze Erklärung wie ihr das macht.
 
Scheinbar mache ich irgendwas falsch….ich habe gerade dieses Video gefunden wo jemand genau mit meinem Punktschweißgerät (kWeld) die 26650er A123 schweißt:
Im Vergleich zu mir hat er die Elektroden beim Schweißen viel näher beieinander. Vielleicht liegts auch am Material? Wer weiß was da wirklich drin ist in diesem Schweißband? Und auch interessant: er nutzt durchgängiges Band. Oft werden solche „H“ Verbinder genutzt wie hier https://www.akkuteile.de/hochstromverbinder-faeuer-zwei-26650-zellen_300401_1426
Man setzt dann eine Elektrode auf die eine Seite vom Schlitz und die andere gegenüber, so dass dann der Schlitz zwischen den Elektroden ist. Somit soll der Strom eben durch die Oberfläche vom Akku fließen und eben nicht auf kürzesten Wege nur durch das Schweißband selber (wenn es keinen Schlitz hätte).

In den Dewalt Werkzeugakkupacks wo die A123 vor 10 Jahren eingesetzt wurden, waren die ab Werk genau mit solchen H Schlitzverbindern verschweißt, siehe hier http://www.slkelectronics.com/dewalt/hints.htm

Ich werde dann mal weiter probieren :)
Das Löten von den A123 hat damals auch Übung erfordert bis das mal geklappt hat 😂
 
Sooo - habe fertig! Hat auch lange genug gedauert...

Nach einigem Hin und Her und etlichen Tests von verschiedenen Möglichkeiten, habe ich jetzt einen SpotWelder,
der auch im Dauerbetrieb nicht schlapp macht. Diese ganze Punkterei mit Akkubetrieb oder Ähnlichem bringt es nicht.
Schon bei 12 Zellen muß 48mal gepunktet werden und da sind dann irgendwann zwischendrin entweder die dünneren
6AWG (13mm²) Kabel zu warm oder die Akkus zu leer - oder beides...

Stand jetzt:
1. 1.600 Watt Mikrowellentrafo (Gastro-MW), sekundär 4 Windungen 26mm² Männerkabel draufgedengelt, ca. 3,2V (2m ca. €12,-)
2. Steuerung ist (noch) die 100A von Ali, gab es dort grad für €15,- inkl. Versand
3. Handstück (Welding Pen) mit Radführung, damit es wirklich senkrecht runtergeht und nicht im Kreisbogen (auch €15,-)

Ableiter sind 99,6% Nickelstreifen 10x0,15, die sollen etwas weniger Widerstand haben als nickelbeschichtete Hiluminbänder,
brauchen aber bei 0,15mm etwas mehr Strom zum Punkten. Man sieht die Einstellung im Bild: 6 milli Sekunden - 95% Strom
Aber so funktioniert alles dauerhaft in gleichbleibender Qualität. Im ersten Bild ist ein 4s3p zu sehen, bei dem nur noch
die Balancerverbinder fehlen. Zwei solche 18650er mit 14,8V und 5.850mAh wiegen übrigens 10 Gramm weniger als 4 Stück
4s2.700mAh, also zusammengeschaltet zu 8s2p-5.400mAh.

spotwelder02.jpg


spotwelder01.jpg



Da das Bessere immer des Guten Feind ist, wird aber irgendwann nochmal! aufgerüstet. Dann gibt es noch eine Dual-Spot-Steuerung.
Die setzt ZWEI Stromstöße, zuerst einen mit kleiner Leistung, um den Schmutz unter dem Ableiter weg zu brennen, dann, nach einem
einstellbaren Zeitabstand den zweiten Stromstoß, der die Verbindung punktet. Solche Steuerungen sind bei Ali schon für unter 40,- zu haben.

Aber so bin ich erstmal zufrieden.

CU Eddy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Eddy,

hört sich sehr interessant an was du da beschreibt. Bilder werden mir leider gar keine angezeigt, da scheint etwas schief gelaufen zu sein?!

kannst du die Bezugsquelle für das Nickelband nennen?


Grüße
Piotre
 
Hallo,

ich finde aber das Nickel- oder Hiliumband alleine zu dünn. Hat bei einer Breite von 8mm gerade einmal einen Querschnitt von 1,2mm2.
Das mag für Werkzeugakkus gehen. Für Flug- oder Versorgungsakkus ist das zu dünn. Muß also verstärkt werden. Ich hab meine Versorgungsakkus für 70 Ampere auslegen lassen und da wurden zwei 4.2mm2 Leitungen zusätzlich aufgelötet.

Denke das sollte bedacht werden. Die Dewaltverbinder, welche ich selber entfernt habe, sind deutlich dicker. Und hier handelt es sich nur um Werkzeugakkus mit 36 Volt.

Grüße Bernd
 
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