Querruder als Landeklappen?

[pedrosch]

Hallo pylonrazor,
erstmal danke für die Antwort.
ist mir klar, das sich der Schwerpunkt sich durch Hoch- bzw. Herunterfahren der Querruder verändert. Dachte eher daran, das sich die aktuelle Schwerpunktlage auf das Flugverhalten bei hoch- bzw. heruntergestellten QR auswirkt Beispiel: aktueller SP QR nach unten Flieger nimmt Nasse runter. SP verändern und Flieger nimmt bei gleicher QR Stellung dann die Nase nach oben.
Das mit den Hebelarmen hast Du für mich nachvollziehbar erklärt. Bist Du auch der Meinung, das ein Runterstellen der QR mit Tiefenruder Beimischung als Landehilfe beser geeignet ist? Habe den Eindruck das der Flieger bei nach unten gestellten QR besser Fahrt verliert als bei nach oben gestellten QR mit Höhenruder Beimischung.
Grüße Peter

 

[Martin Greiner]

Also Querruder rauf oder runter ergibt keine Schwerpunktänderung, das ist schon mal völlig falsch.
Du änderst dabei Momente, nicht den Schwerpunkt, der ist fix.
Nachteil der nach unten gestellten QR ist ein schlechteres, schiebendes Verhalten beim Kurvenflug.
Ok, kann man bei dem Modell gut mit dem SR gegenwirken, muss man aber eben auch machen.

 

[pylonrazor]

Hallo Peter,
wie ich oben schon geschrieben habe, den Schwerpunkt verschiebst du so nicht. Das geht nur durch Verschieben von Gewichten.
Vielleicht hilft diese Formulierung: du verschiebst die Stelle, wo der Schwerpunkt liegen müsste, damit das Modell gerade weiterfliegt - eben den Druckpunkt. Die Verschieberichtung wird sofort klar, wenn du an den normalen Querruderausschlag und die Wirkung denkst. Da passiert genau dasselbe, nur eben rechts und links gleichzeitig entgegengesetzt.
Ob rauf oder runter besser ist hängt z.B. von der Lage der QR ab. Sind es Klappen in der äußeren Hälfte, ist Runterstellen gefährlich, weil ein Strömungsabriss auf einer Seite sofort zum Absturz führt, Hochstellen bewirkt hier eine Schränkung, die die Sicherheit erhöht. Bei Endleistenquerrudern, kannst du dir die Richtung aussuchen. Besser beides mal probieren. Verschiedene Profile reagieren verschieden auf die beiden Methoden.
Dass dir das Runterstellen wirksamer vorkommt, liegt daran, dass du noch keine Höhe/Tiefe zugemischt hast. Nase hoch schluckt kurzfristig mehr Energie als Nase runter. Ist die Kompensation erstmal programmiert, sollte der Flieger gerade weiterfliegen und so oder so langsamer werden.
Vorsichtig ausprobieren hilft verstehen
Gruß Andreas

 

[Mario12]

Habe den Eindruck das der Flieger bei nach unten gestellten QR besser Fahrt verliert als bei nach oben gestellten QR mit Höhenruder Beimischung.

Hallo Peter, wahrscheinlich ist dein Eindruck sogar korrekt aufgrund des erhöhten Auftriebs. Querruder hoch sind halt keine Landeklappen und sollen den Flieger auch nicht bremsen. Es geht dabei lediglich um schnelleres sinken. Und Sinken ist zum Landen erwiesenermaßen ganz praktisch.
Wie oben schon geschrieben ist die Neigung zu Strömungsabrissen (die dann am Außenflügel beginnen) bei QR runter sehr stark erhöht.
Ob das bei deinem Slick Modell zum Tragen kommt liegt an vielen Faktoren. Der größte dürfte die Menge der Zumischung sein.
Ich habe bei einem etwa gleichgroßen (aber sehr leicht gebauten) Sebart Modell 4mm QR runter gemacht, um superlangsame Landungen auszufliegen. Und das obwohl ich eigentlich (insbesondere bei Seglern) ein großer Verfechter von QR hoch bin. Mein Sebart Modell hat überhaupt keine Tendenzen zum Strömungsabriß gezeigt, auch im extremen Langsamflug.

Einfach machen und beobachten und das richtige für den eigenen Flugstil und das jeweilige Modell einrichten.

Beste Grüße
Mario