hi Lucky,
4,4m mit dünnem Profil (HN) sind kein Spielzeug. Da kommen Impulse (Gewicht x Geschwindigkeit) zustande, die echt Schäden hervorrufen können. Für den Rest Deines Saltos (die Flügel sind ja noch in der Mache?) gehe mal so ganz grob davon aus: Bei der doppelten Grösse von dem was Du bisher kennst etwa die achtfache Stabilität einbauen.
(sorry - ich weiss natürlich nicht Deine bisherigen Erfahrungen, aber wenn Du die hast, die m.E. nötig sind, wirst Du mir meine Anmerkungen generös verzeihen).
Wenn Du einen Segler dieser Grösse aufbaust, solltest Du immer daran denken, was denn im Überlastfall als erstes kaputt gehen soll. Die Tragflächen stehen Dir ja noch bevor, und verglichen damit ist das Haubenbefestigungsproblem ein Klackserchen. Ich will nicht als bürokratischer Bedenkenträger erscheinen, aber ich wurde am Samstag Zeuge eines Erlebnisses, das man nicht alle Tage hat: Eine 1:2 ASW-27 (7,5m, ca. 30kg, KTW) ging in Hammerthermik in 1100m Höhe (bei uns in den Bergen legal) überraschend unsteuerbar in einen langsamen Bahnneigungsflug über. Etwa 500m tiefer (Geschwindigkeit ~300km/h) klappte ein Flügel ab, etwas später der zweite. Wenn ich es richtig sah hat sich anschliessend noch der (Rosenthal-)Rumpf in zwei Teile zerlegt. Der eine Teil schlug knapp neben einem Haus ein, der andere Teil knapp neben einer sehr dicht befahrenen Kantonsstrasse (D: Bundesstrasse). Den Erbauer der Maschine kenne ich gut, er ist äusserst erfahren und im Prinzip über jeden Zweifel erhaben. So etwas will niemand mit seinen eigenen Modellen erleben, aber wenn man so etwas selber gesehen hat, fragt man sich doch: wie würden deine eigenen Modelle wohl dabei aussehen?
4,4m mit dünnem Profil sind kein Spielzeug und kein "erstes Projekt", mit dem man Erfahrungen für später (7m) sammelt. Bei 4,4m sollte man die schon haben. Insbesondere sollte man in etwa wissen, auf wieviel g der Flügel ausgelegt ist und mit welchem Höhenruderausschlag der bei Vmax (geh mal von 300km/h aus) erreicht wird. Im RCN findest Du Links auf Programme, die Dir die auf die Ruder einwirkenden Kräfte (in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, Grösse und Ausschlagswinkel) berechnen. Zu diesen einen Sicherheitsfaktor von 2 dazugerechnet bekommst Du eine Ahnung, was für Servos Du brauchst. Dann kannst Du Dich mal um die Blockierströme der Servos Deiner Wahl kümmern und Dir Gedanken machen, ob ein Eneloop-Würfel eine geeignete Stromversorgung wäre
Wenn Du einen 4m-Thermikballon bauen würdest, hätte ich evtl. anders geschrieben. Ich habe eine absolut vollgasfeste Bolzkiste mit 4,8m, aber es war Aufwand, um sie soweit zu bekommen. Am Samstag habe ich sie das erste Mal durch einen Loop mit >200m gejagt.
Sie ist immer noch nicht perfekt, ich habe mir die (flachen) HR-Befestigungsmuttern im SR bei einer "mittleren" Landung lose geschlagen. Die habe ich nicht selber eingebaut, aber das wird natürlich verbessert.
Was ich damit sagen will: Bei Modellen in dieser Grössenordnung mit diesem Einsatzzweck musst Du Dir eigentlich sicher sein, was Du tust, und nicht "ganz zufrieden" mit Deinem Ausbau sein. Es wäre z.B. keine Schande, für die Flächen Servo-Halterungen mit Gegenkugellager zu verwenden und in die Ruder nicht einseitig montierte Kugelköpfe einzubauen (Verwindung...). Und bei Einbau von selbst gesägten Ruderhörnern aus G10-Platinenmaterial wäre die Verwendung eines echten 1,6mm-Bohrers auch nicht schlecht, wenn man Standard-Gabelköpfe (bitte wenigstens 2,5er!) verwenden will.
Bertram
P.S.: von meinen ersten grösseren Seglern zeige ich wohlweislich keine Fotos...