Ventus 2C (Thommys) mit KTW und EZFW

Fahrwerk, Turbulatoren, Wölbklappen

Fahrwerk, Turbulatoren, Wölbklappen

@Joachim:
Wieso stillgelegtes Fahrwerk?

1. Ich fliege ausschließlich Hang und habe keinen Golfrasen zur Landung zur Verfügung. Daher bin ich davon ausgegangen, dass die Klappen nicht lange halten würden.

2. Das notwendige Servo habe ich mir erspart: Keine Tüftelei, keine Kosten und vor allen Dingen kein weiteres Gewicht.

3. Ich hätte das komplette Fahrwerk zur Gewichtsersparnis auch ausgebaut, wenn es nicht herstellerseitig im Rumpf verklebt gewesen wäre und keine stabilisierende Funktion gehabt hätte.

Wie weit spannen deine Turbulatoren, aus was sind sie und welche Position?

Bei den Turbulatoren habe ich mich nach dem Thermikbuch für Modellflieger gerichtet, das Du ja glaube ich jetzt kürzlich erworben hast. Lisken empfiehlt Seite 150 5% Tiefe und 3% Abstand.

Das Material ist Tesagewebeband, geschätzt ca. 0,5 mm dick. Daraus habe ich einzelne gleichschenkelige Dreiecke geschnitten, gefühlt hunderte :D, und an der Flügeloberseite von außen 70 cm weit verklebt, Dreieckstiefe ca. 5 mm - 8 mm, Abstand von vorne her nur ein paar mm, unten keine. Am Höhenleitwerk oben und unten, Tiefe 5-6 mm, siehe Foto. Beim Höhenleitwerk könnten die oberen Turbulatoren vermutlich auch weiter hinten angebracht werden. Doch es funktioniert auch so. Aus meiner Sicht sind die Flugeigenschaften mit Turbulatoren angenehmer geworden. Das Höhenruder ist etwas umgänglicher geworden. Vorher war es irgendwie giftig und schien aber in der Mitte einen Totbereich zu haben. Das Abrissverhalten ist weicher geworden.

Das Seitenruder funktioniert wohl wegen der hochgezogenen Flügelohren auch ohne Turbulatoren ziemlich gut, vor allem im Langsamflug (nach meinem Empfinden). Dort habe ich allerdings den Ruderspalt mit Tesa kristallklar komplett abgeklebt.


HPIM4637a.jpg

Der Seitenruderspalt ist rechts abgeklebt und es ist daher hier nicht sichtbar.​

Dass du bis 10mm absenken kannst, ist schonmal ne Ansage. Und wie ist dann das geringste Sinken? Wird es bereits
schlechter? Oder bleibt es noch gleich und der Vogel wird nur langsamer? Egal, für enges kreisen ist es definitiv gut.

Irgendwann habe ich entdeckt, dass ich den Flieger in zu kurz geratenen Landeanflügen mit halb gezogenen Butterfly noch herholen kann. Dabei sind die Wölbis wahrscheinlich sogar noch weiter als 10 mm nach unten ausgefahren. Die gegensinnige Wirkung der leicht hochgefahrenen Querruder ist dabei offenbar wesentlich schwächer. Danach habe ich mir dann die 10 mm Wölbstellung eingerichtet. Wenn ich die einschalte steigt der Flieger sehr deutlich nach oben weg und wird langsamer. Ich kann ihn hinhängen. Er wird allerdings auch träge und reagiert schlechter auf Quer. Tiefe habe ich in beiden Wölbstellungen dazu gemischt. Die Wölbstellungen sind für den Langsamflug gut. Wenn der Bart ausreichend groß ist kannst Du den Flieger auch unverwölbt laufen lassen und einfach ein bisschen mehr ziehen. Dabei erzielst Du auch sehr gute Steigraten, wenn nicht sogar die besten. Vor allem hast Du dann eine bessere Ruderwirkung.

Gruß

Joachim
 
Joiii, da kommen sie, die verwertbaren Infos - super! :)
Muss ich mir alles in Ruhe zu Gemüte führen. :)
 
Hi ihr.
Ich wollte auch mal ein paar Infos von meinem Ventus beisteuern. Ich habe selbergemachte Turbulatoren über die Länge der ganzen Fläche angebracht. Ca. 2-2,5 cm von der vorderen Flächenkante entfernt. Zudem auf der Oberseite des Höhenleitwerks ca. 0.5 cm vor dem Ruderspalt. Seitdem fliegt sich der Ventus wunderbar und ist kein wenig kritisch. Ohne Turbulatoren war er etwas träge auf dem Höhenruder. Kann dies also nur empfehlen.
Gruss Florian
 
Super! Je mehr Infos, desto besser! Danke Florian! :)

Dann war mein Gefühl also richtig. Es gibt genug Ventusflieger, die auch ohne Turbulatoren ganz ausgezeichnet fliegen,
aber deren Ventus ist dann vermutlich auch irgendwo unterhalb 1600g. Und es gibt einige, die nicht zufrieden waren,
denen hätten die Turbulatoren _vielleicht_ geholfen. Und es gab sogar einen - so sagte man mir am letzten WE auf dem
Ipf - der seinen Ventus unten am Ipf wutentbrannt in die Tonne getreten hat. :eek: :cry:

Also das wird mir sicher nicht passieren. Es kann sein, dass ich ihn zerdeppere, weil Abriss, aber das lag dann an mir und
an sonst niemand! Jetzt hoffe ich vor allen Dingen, dass ich das Gewicht halbwegs halten kann. Je weniger, desto besser.

Apropos:
Wer jennt das SkyAssistant? Das soll ja angeblich auch einen 3-Zeller-Lipo kontrollieren können und somit VOR dem BEC
die Spannung an mich übermitten. Trifft das zu? Denn wenn ich die Spannung mitgeteilt bekomme, kann ich den Akku gerade
so wählen, dass er ganz vorne genau den SP einstellt und nicht etwa größer und weiter hinten, nur um sicher zu gehen.

Nachtrag: Wenn ich die Aussagen zum HR so analysiere, scheint sich die Strömung im Originalzustand ungewöhnlich früh
abzulösen. Daher das "mumpfige" ium die Mitte und das "giftige/kippelige", wenn man etwas stärker reingreift. Das würde
jedenfalls die meisten Aussagen unterstützen. Und bei allen, die da Turbulatoren angebrahct hatten, waren hernach die Pro-
bleme gegessen. Was die Sache ebenfalls zu verifizieren scheint. Also ist es abgemacht: Ich mache am besten gleich 4 Reihen
hintereinander - sicher ist sicher! :D

Achja! Weiß jemand noch eine Quelle für das feine zackenband? Mittlerweile scheint jeder nur noch das Grobe zu verkaufen!
Graupner hatte das vormals im Programm. ist immer noch unverändert in den Shops, geliefert wird aber dasselbe, das auch die
Modellflugzentrake liefert. Ich hätte aber gerne das fein gezackte, das passt weit besser zum zierlichen Ventus.
 

chrisk83

User
Guido ;)

also wenn du dem Ventus wirklich allerbeste Eigenschaften entlocken willst, suchst du dir wen, der die Flächen neu konzipiert und baut. beispielsweise mit einem HQ/W ?? auf HQ/Winglet ? S3021 als Anformung nur auf den ersten mm und dann das neue Strak.
Also wenn du da was bauen lässt :D ich nehm auch einen Satz :D
 
hi Chris,

so leichte Flächen musst Du erst einmal bauen... In Styro-Abachi kann ich mir die kaum vorstellen, und über die mechanischen Eigenschaften wollen wir gar nicht erst reden.

Überhaupt finde ich es witzig, was ich hier alles über "meinen" Ventus erfahre. Fast könnte ich denken, ich sei bisher blind oder flugunfähig gewesen. Zu meiner Ehrenrettung: ich habe durchaus Modelle (gehabt), die völlig Sch... geflogen sind*. Mein Ventus fliegt einfach... Ich fliege ihn zwar nicht sehr oft, weil ich sonst am Himmel eine Lupe brauche, aber mit dem HR ist mir noch nicht wirklich Negatives aufgefallen (und auch da habe ich Modelle, bei denen ich mit HR absolut nicht klar gekommen bin**).

Ich werde aber Anfang Mai Eure Turbulatorentipps beherzigen und das Modell mal ausgiebig erst ohne und dann mit geschnippseltem Gewebetesa fliegen. Bin schon gespannt!

@Guido:
Deine EWD-Vorstellungen würde ich noch einmal überdenken und evtl. in den sichereren Bereich verschieben. Der Ventus fliegt - einmal richtig eingestellt - wirklich schön. Ich würde aber sagen, dass die Sp- und EWD-Einstellung fast so sensibel sind wie bei einem Nurflügler (EWD -> Ruderstellung beim Start etc.). Da hier ja mehrere Ventuspiloten mitlesen, könnten die ja vielleicht in ihre Notizbücher schauen, was sie so an Sp und EWD eingestellt haben.
Und wenn Du schon gewichtsmässig maximierst (Antrieb plus EZFW): Überlege mal einen hochdrehenden (oder zumindestens höherdrehenden) Antrieb mit kleinem Propeller. Und ab an den Zeichentisch und gucken, ob der vielleicht sogar für Bodenstart geeignet wäre. Ich war sehr überrascht in einem thread hier in den Untiefen des RCN, dass jemand seinen 6m-Segler einfach so locker auf der Asphaltpiste mit EZFW und Nasenprop startet.

Noch ein letztes Wort zum Gewicht: Obwohl Du meinen Ventus für leicht hältst - ich habe das HR-Servo hinten eingebaut, im Inneren der SR-Dämpfungsfläche, direkt vor (in Flugrichtung!) dem SR-Abschlussspant (bei Servodefekt müsste ich diesen Abschlussspant fenstern). Ich halte aber absolute Spielfreiheit beim HR für das wichtigste überhaupt bei einem Flugzeug. Vom Servo geht ein 1mm-Stahldraht nach oben und ist dort ca. 8mm rechtwinklig zur Seite gebogen. Im Höhenruder (also dem beweglichen Teil) habe ich die passende Stelle für die Anlenkung ermittelt und dann in der halbrunden Aussparung (an der zum Draht passenden Seite) ein Löchlein für ein Bowdenzug-Innenröhrchen gebohrt, leicht schräg von oben, egal. Das Röhrchen (ca. 20mm lang) wird eingeschoben, schaut aber noch 3mm heraus, das HR wird montiert und dann wird das Röhrchen mit Sekunde fixiert. (Bin zu müde, noch ein Foto zu machen - falls Du es nicht kapiert haben solltest, kann ich das am WE noch nachholen).
Diese Anlenkung ist auf dem Flugfeld sehr einfach zu montieren (einfach aufstecken und HR anschrauben) und absturztolerant - mir hat mal ein Werfer den Ventus am Hang in den felsigen Hang zu seinen Füssen gedonnert... da hatte ich mächtig(st)es Glück, ausser einer gebrochenen SR-Halterung war nichts passiert und ich war erstaunt über die Zähigkeit dieses kleinen Kerls.

Zur Verwechslung mit 1:1-Ventussis: Du musst nur so hoch und so langsam wie möglich fliegen, ich darf es ja gar nicht sagen, aber ich habe ihn mal aus den Augen verloren und woanders gesucht, weil der da oben ja ein "Echter" war... da hatte er aber noch keine unverwechselbaren high-visibility-Balken.

Bertram

* SB-14 mit 3,6m und völlig ungeeigentem dickem Wortman-Profil, mit 3mm dicker Endleiste... - Wut-Tod am Hang ("stirb endlich!")
* Rheinland - weiss ich bis heute nicht, warum die einfach nicht fliegt (verschimmelt im Schrank)
** Lynx: ziemlich sicher ein heftiges Deadband-Problem, trotz wohlwollender Testberichte (wollte in Dübendorf keiner kaufen)
** Destiny: HR ziemlich :D klein und ausserdem mit EWD 5° (!) angeformt (ehrenvoller Tod im Föhnsturm >100km/h)
 
5 Piloten, 5 Meinungen

5 Piloten, 5 Meinungen

Hallo Ventusfreunde,

der Schwerpunkt liegt zur Zeit bei 57 mm, EWD passend, aus Erinnerung wahrscheinlich bei etwa 1,2 Grad. Ich mag's gerne stabiler. Wenn ich den Schwerpunkt weiter zurücknehme, fängt die Kiste an um die Hochachse zu pendeln. Jeder so wie er mag. Ich bin so zufrieden. Was mich ein wenig nervt ist die mangelnde Stabilität um die Querachse. Am Höhenruder will er immer korrigiert werden. Das wurde jedoch schon im Testbericht kritisiert. Mein Wölbklappen haben allerdings ein wenig Spiel. Sie sind vom Vorbesitzer mit ultrakurzem Weg verdeckt angelenkt worden. Außerdem taugen die Wölbklappenservos nix. Das könnte auch noch einen negativen Einfluß ausüben. Vielleicht ändere ich das mal ab.

Natürlich, je größer die EWD, desto stärker reagiert er auf auf Böen, zeigt aber auch Thermik besser an und fängt sich besser ab.

Mein Ventus mag auch keine bockigen Wetterlagen und ist mir bei Starkwind schon mal aus 10 m Höhe ins Maisfeld gefallen, zum Glück weich. Seither nehm' ich ihn nur noch bei ruhigen Bedingungen und da ist er top: In schwächstem Bart aus Baumwipfelhöhe auf 200 m hoch gekurbelt, alle anderen haben da gesessen, weil "nichts mehr" ging und ich bekam von einem frustrierten Zuschauer zu hören: Wenn der Joachim da ist fliege ich nicht mehr...

@Bertram: Denke daran, nicht nur unsere "Ventüsse" sind nicht die selben, sondern wir fliegen auch in völlig unterschiedlicher Umgebung und auch wir Piloten sind ja keiner wie der andere... Da gibt es eben schon mal Unterschiede.

Und der Guido reimt sich hier in sehnsüchtiger Vorfreude ein paar Theorien zusammen... Mal schauen, was sich davon dann in der Praxis bewähren bzw. bewahrheiten wird und wie seine Erfahrungen und sein Urteil dann sein werden. Immerhin hat er sich ja schon vom Klapptriebwerk verabschiedet...

Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Erfolg.

Gruß

Joachim
 
Guido ;)

also wenn du dem Ventus wirklich allerbeste Eigenschaften entlocken willst, suchst du dir wen, der die Flächen neu konzipiert und baut. beispielsweise mit einem HQ/W ?? auf HQ/Winglet ? S3021 als Anformung nur auf den ersten mm und dann das neue Strak.
Also wenn du da was bauen lässt :D ich nehm auch einen Satz :D

Hallo Chris,

Hartmut Sigmann empfiehlt das S3021 extra für kurze Flächentiefen. Immerhin hat der Ventus vor dem Randbogen nur noch 3,5 cm...

Ob ein HQ/W da besser wäre ist fraglich.

Gruß

Joachim
 

chrisk83

User
Joachim, deswegen würde ich ja auch ein HQ/Winglet im Außenbereich nehmen

Das war auch eher ironisch gemeint, um die "wartezeit" von Guido noch etwas zu verlängern ;)
Die Ventus fliegt mit dem 3021 schon sehr gut und wer es noch besser will, muss eben auch in eine anderen Klasse einkaufen gehen.
 
Erstflugpraxistipps

Erstflugpraxistipps

Jawoll Chris ;).

Guido, wenn Du ein bisschen Gas gibst, dann schaffst Du die Fertigstellung bis Juni. Dann ist das Gras schön hoch. Nach ein paar Regentagen ist dann auch der Boden schön weich und somit hast Du ideale Bodenbedingungen für den Erstflug: Im Falle eines Falles fällt der Flieger nämlich weich... :D

Gruß

Joachim

PS.. Ich will nicht lästern, habe ja selbst einige mehrjährige Baustellen... :-(
 
Hey, hier steppt ja der Bär! :D Dann mal Punkt für Punkt: ;)

Profil:
Da sind wir uns sicher einig, das Selig 3021 klebt beinahe auf jedem Segler dieser Größe mit vergleichsweise schmalen Flächen. Meine kleine DG600 hat dasselbe Profil.
Ist aussen auch extrem schmal. Nein, da gäbe es wohl kaum was, wenn überhaupt etwas zu verbessern.

Blindflieger:
Bertram, das denkt sicher niemand - weder von dir, noch sonst von irgendwem. :) Ich finde es spannend und lehrreich, all die unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen über ein- und denselben Flieger zu erfahren. Und für mich ergibt das auch Sinn. Der Ventus ist ein geglücktes Grenzgängerexperiment. Und jede
Abweichung macht sich direkt und weit deutlicher als bei den üblichen Modellen bemerkbar. Es MUSS ja einen Grund geben, wieso man sowas nicht schon vor
20 Jahren gebaut hat. Gewünscht und versucht hat man es aber sicher auch schon früher.

EWD:
Da habe ich durchaus vor, durch Unterlegung einen positiven Anstellwinkel zu bekommen, ist schon so geplant. Ich realisiere das ganz simpel mit mehrschichtig, gestaffelt angebrachten Klebeband. Das lässt sich jederzeit auch auf dem Feld noch ändern. Ich habe irgendwas zwischen 0,5° und 1,5° im Sinn. Ist noch nicht fix.

HR:
Auch das ist seit jeher so geplant: Hinten in der SR-Flosse, kräftiges 9g-Servo liegt schon da. Anlenkung wird so sein wie bei meiner ASW: Sobald man das HR aufgeschraubt hat, ist die Schubstange auch gesichert. Absolut easy zu bauen, easy zu montieren und sicher im Betrieb. Da bin ich zu 100% deiner Meinung: Spiel
hat auf dem HR nichts verloren. Nur noch 2 Methoden, die ich verwende: Über spielfreien Umlenkhebel (meist Pendel-HR) oder eben Servo in SR-Flosse. Punkt.

Nasenprop:
Das besagte Video stammt von "Amigo2" und wurde leider, leider, leider entfernt. (Fast) Noch nie sowas gut und sauber gemachtes gesehen und geht wie Hechtsuppe auch aus dem Gras! :eek:
Wie schon gesagt, das KTW ist gestrichen. Dann hatte ich ja (steht hier nachzulesen) genau das im Sinn: Nase ab und TROTZDEM Bodenstart. Ich habe das durchkalkuliert und festgestellt, es _könnte_ klappen. Eine 6x6 auf der Nase hätte noch genügend Bodenfreiheit und brächte an ihrer Zulassungsgrenze etwa 750g Schub. Das sollte auch auf Graspiste ausreichend sein. Gewichtstechnisch wäre es sogar neutral, man darf halt nur einmal starten, bzw. zurückholen.
Allein, ich brachte es nicht übers Herz, dem Ventus eine 6x6-Latte auf die Nase zu kleben. Die steht halt wegen der großen Steigung übelst ab und einen versetzten
Spinner gibt es nicht für so klein. Es ist aber einer vom Schweighofer im Zulauf, damit schau ich mir es nochmal an. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, eine Anprobe
nehme ich nochmal.
Wer sowas vorhat und sagt: Der Prop da vorne stört mich nicht, mit 6x6 (oder gekürzter 7x7) sollte der Ventus bodenstartfähig sein. Wer es dann tatsächlich machen will, dem suche ich dann raus, was das für ein Set war. Hab's komplett gekauft: 30er Spinner, der fast passt, integrierter Mitnehmer und eben die 6x6-Props.
Als Motor dient der S2215 Scorpion mit ~1100 KV an 4s. Ich bin mir aber recht sicher, dass auch 3s bereits den Vogel aus dem Gras ziehen.

Turbulatoren:
Das Thermik-Buch bestätigt da nur, was ich auch so schon durch Erfahrungen und anderweitige Lektüre wusste: Die Ruder benötigen weniger Ausschlag und reagieren besser. Das setzt Leistung frei. Und wenn man schon schwerer wird, als der Konstrukteur beabsichtigte, sollte man auch auf Breite der WKs mit Turbulatoren arbeiten, um auch deren Wirkung zu verbessern. Man braucht sie in der Thermik, um enger kreisen zu können und das beste Steigen mitzunehmen,
bzw. man kann dann auch noch Bärte mitnehmen, für die der Ventus ohne Turbulator zu schwer/zu schnell wäre (Stichwort Kurvenradius).

Unruhe:
Da sollen die besagten Gyros in Verbindung mit dem Vario für Abhilfe sorgen. Deren Zusatzgewicht verschärft die Situation zwar zunächst, setzt aber auch Leistung
und Möglichkeiten frei, die mir ohne sie verwehrt blieben. Sollten die Gyros nutzlos oder gar Kontraproduktiv sein, werden sie wieder entfernt. Aber nach allen
bisher gemachten Erfahrungen und beobachtungen glaube ich das eher nicht. Man wird sehen, was stimmt.

Sehnsüchtige Vorfreude und Theorien:
Ja, das trifft es schon so ziemlich. :D Ich kanns ja nicht ändern. ;) Aber ich mach das ja nun auch schon seit über 30 Jahren, so ganz in der Luft hängen meine Theorien ja hoffentlich nicht. ;)

Baufortschritt:
Die Multilocks im Rumpf sitzen und der Drucksteg ist auch "schon" drin. :D Das Dumme ist halt, ich muss jeden Schritt 3x planen und prüfen, damit ich auch keine der Extrawürste irgendwie vergesse zu berücksichtigen. Ohne Cockpit wäre einiges einfacher,aber das MUSS mit und ausserdem habe ich immer noch nicht alle Teile erhalten, um die Platzierungen im Rumpf genau auszuwürfeln. Nichtmal das Heck kann ich bearbeiten, da die TEK-Düse noch nicht da ist.

Als nächstes muss ich herausfinden, ob die Getriebe von DES 427 und DES 428 oder die der beiden Atlas-Servos MG/Carbonit untereinander kompatibel sind.
Aber das muss ich wohl woanders erfragen.


Jedenfalls freut's mich, dass sich hier mehr und mehr Ventusflieger einfinden und ihre Erfahrungen, Meinungen und Ideen einbringen. :)
Vielleicht machen wir ja mal ein "Ventustrefen"?! :D
 
Jadu, geh mal fliegen, mach Video und beglücke uns mit den hoffentlich positiven Resultaten! ;)
 

chrisk83

User
Naja :D
2 Sachen, 1. zumindest bei meinem Regler darf ich keine Bremse einstellen, DENN, der Prop dreht zurück und steht dann zu quer, als dass sich das noch einfädeln könnte.
2. hab ich nun meine Futabe T12FG verstanden mit ihren verschiedenen Mischern :D
Nun ist der Ventus eingestellt.

Naja... zur wiese, pre-flightcheck gemacht... da ist mir was seltsames aufgewallen, wenn ich den Gasknüppel bewege, bewegen sich auch die Klappen... AHHH der Butterflymix.
Also hab ich vor ort nochmal umprogramiert... zum start gerollt, sauber abgehoben und dann... DIE HÖHENRUDERAUSSCHLÄGE waren VIEL zu GROSS, also 5m nach dem Abheben im Feld gelandet. Nix passiert, außer ner kleinen Schramme unten an der Schnautze... Lackkratzer, nicht der Rede wert.

Also nach hause gegangen, nochmal alles neu programmiert und morgen wird der nächste Anlauf genommen.
Ich hab aber nun ein gutes Gefül, auch mit dem Klappmechanismus. Hab ähnlich wie du das Servo nun durch ein Gummi entlastet, so dass er es auch aus der Liegeposition sauber hochheben kann.

Nun hoffen, dass sie morgen sauber fliegt, dann lackieren, und NOCH MEHR FLIEGEN :D
 
Nun, wie wir jetzt wissen,
fliegt der Ventus SCHÖN und
fliegt der Ventus SCHÖN! :D

Meiner fliegt natürlich noch lange nicht, aber ich habe - wie soll ich sagen - eine gewissen Schwelle genommen: Die Multilocks sind drin! :)
Die eine Seite hatte ich in der Früh gemacht, die andere Seite geradeeben nachdem ich wieder da war vom Jungfernflug der....
.... GEE BEE!!! :cool:
Also ich sehe da keine Probleme mit den Gyros. Die GeeBee ist ja auch in allen 3 Achsen stabilisiert, andernfalls flöge sie gar nicht.
Und mit Gyros ist es zwar etwas ungewohnt und es stimmt, bei Abrissen muss man aufpassen, aber wenn man das beherzigt, ist das alles
halb so wild und das Flugbild ist halt einfach der Hammer. Trotz Winzspannweite von einem halben Meter liegt der Zwerg auch bei Wind
wie auf Schienen. Man merkt es nur am Wegsteigen oder Durchsacken. Dabei kann ich da noch gar keinen Einfluss nehmen, bei der Ventus
aber sehr wohl.

Bilder wurden gemacht, aber da setze ich wieder einen Schwung rein, wenn der Bauschritt an den Flächenanschlüssen abgeschlossen ist.

WARNUNG an alle, die Multilocks einsetzen wollen: Es gibt leider KEINE Wurzelrippe! Der Abschluss ist nur eine einzige, dünne Gewebeschicht,
die sich leicht durchstoßen lässt und die ein Multilock locker einfach rausreißt, wenn man nicht innen gegen das Profil verharzt. Unbedingt
drauf achten, dann passiert auch nichts. Die erste Seite habe ich vor Beginn der zweiten getestet und sie schnappt absolut sauber rein und
auch wieder raus.
 

chrisk83

User
Wofür möchtest du denn die Gyros nochmal haben ?
Mein Bruder hat auch die Gee Bee von Horizon. Da er fliegerisch noch nicht so weit ist, flieg ich die mehr, bzw lande vorallem.
Ich persönlich mag das Beast oder die S-Bach lieber, die er auch hat... aber die fliegt ganz ordentlich.

Nenn mich altmodisch, aber ich persönlich merke gerne, was ein Flächenmodell macht. Grade die Ventus, wenn sie sauber ausgetrimmt ist fliegt so lammfromm grade aus, da bedarf es keines Gyros.
Auch die kleine Gee Bee fliegt sicher auch ohne ;)
Aber momentan ist es Mode überall Gyros drauf zu setzen, sind ja klein und billig geworden ;)
 

Maggi

User
Jetzt muss ich mich auch mal mit dran hängen obwohl ich keinen Ventus habe sondern den kleinen Bruder Discus mit 2,5 Spannweite.
Hab diesen letztes Jahr gebraucht aus der RCN Börse gekauft und hab ihn dann nach kurzer Zeit gut eingeflogen...bei mir musste das HLW etwas unterlegt werden um die Eigenschaften zu verbessern.
Ich habe kein EZF oder E Thermik, daher bin ich ziemlich leicht unterwegs damit...so und da kommt nun meine eigentliche Frage.
Die Grundgeschwindigkeit ist schon relativ flott an zu siedeln, und da hab ich mich nun gefragt, wie und ob Turbolatoren hier etwas langsamere Geschwindkeiten ermöglichen, und wie sich dass dann in den flotteren Flugstil auswirkt. Wie sind also eure Erfahrungen mit Turbolatoren an diesem oder ähnlichen Modellen?

Vom Flugbild her bin ich sehr zufrieden und das Scaleartige ist bei dem kleinen schon ziemlich gut, bis auf das hohe Tempo eben ;-)

Ich denke mit Guido werde ich dann ein Vergleichs Show fliegen mal veranstalten müssen ;-)

Bezüglich Sichtbarkeit am Himmel...hab zwar gute Augen, aber trotzdem hab ich mir schöne Neon Orange Blockstreifen gegönnt, und damit ist eine Fluglagenerkennung jenseits der 250m noch machbar.
 

chrisk83

User
Hi,

ich hatte vor dem abschleifen turbulatoren auf den Außenflügeln. Marcus Eliker hat in seinem Thread auch geschrieben, dass er die letzten 40 cm (Außenflügel) bei 65% einen 3mm Klebestreifen hat.
Ich werde nach dem Lackieren zusätzlich mit Spaltabdeckband etc. arbeiten.

Die Ventus ist mit Turbulatoren durchaus besser im Langsamflug/Kreisflug
 
@Chris:
Da weißt du was, was ich (und Andere) wohl irgendwie verpasst haben müssen mit der GeeBee.
Dieses Rennflugzeug war meines Wissens schon im Original an der Grenze zur Unfliegbarkeit und
auch als Modell haben sich schon Generationen die Zähne ausgebissen. Die GeeBee ist aufgrund
der Proportionen der optische Renner. Immer schon gewesen. Aber wegen der sehr grenzwertigen
Aerodynamik ist nie auch ein Renner bei den Verkauszahlen draus geworden.
Erst die Gyros machen die GeeBee fliegbar und erst recht in so kleinem Maßstab. Ausserdem merkt
man an dem Modell den unbedingten Willen zur Originalität. Bisher waren die meisten GeeBees eher
grundsätzlich erkennbar, aber nicht wirklich originalgetreu. Doch die E-Flight ist es. Und auch sonst
haben die sich Sachen getraut, die man ohne Gyros nie hätte wagen dürfen. Siehe SR, der extrem
kurze Hebelarm, der "unverdünnt" übernommene Rumpf usw. usw.
Kurzum: Du unterschätzt hier eindeutig den Anteil der Gyros. Ohne die wäre die Bee nur noch von
Experten steuerbar. :)

Was die Gyros am Ventus betrifft: Zum 7.(?) Mal: Ich weiß auch, dass er die nicht braucht, aber
die tun ihm gut, davon bin ich überzeugt! Ich analysiere seit 2 Jahren die Berichte über 2-3 Foren
hinweg und sehe, dass sich viele Meldungen einfach nachvollziehbar anhören. So ruhig, wie du es
beschreibst, kommt der Ventus nur daher, wenn auch die Luft halbwegs ruhig ist und ausserdem
spielt auch das Gewicht eine große Rolle. Schwer liegt einfach besser. Aber ich will ja leichter bleiben.
Und da ich ein Vario einzubauen gedenke, inderessiere ich mich nicht für das Gewackle. Man muss
schon auch konsequent sein. Wenn Vario, dann muss ich auch dessen Meldungen folgen und nicht
dem, was der Flieger da oben vielleicht sonst so so alles "sagt". Die Gyros sollen das Bild eines "Großen"
noch verstärken, nichts weiter. Und das werden sie auch tun, davon bin ich überzeugt. :)

@Markus:
Wenn du mit deinem Diskus Speedflug machen willst, dann musst du halt ohne T. fliegen und das dann
auch konsequent. Speed-Start, Speed-Kreisen, Speed-Turnen und Speed-Landen. Logisch, oder? :D
Wenn du welche dranmachst, verlierst du vielleicht ein paar wenige Km/h im Topbereich, gewinnst
aber mehrere Km/h beim Langsamflug. Und zwar WEIT mehr als du im Schnellflug eventuell verlierst.
Wahrscheinlich merkst du den Unterscheid gar nicht. Im Gegenteil: Es ist anzunehmen, dass sich das
beste Gleiten mit den Turbulatoren sogar verbessert. Ist einfach zu testen:
- Beklebe EINE Seite mit dickem Krepp* und fliege dann eine Strecke in verschiedenen Geschwindigkeiten.
- Geht die beklebte Fläche VOR, wurde es besser. Dreht sie ZURÜCK, hat es nichts gebracht.
Aber Achtung: damit testest du NICHT den Gewinn im Langsamflug, das würde ich nur mit beidseitigen
Bändern testen.
*Besser wäre, es so wie Joachim zu machen: Eine Aussenfläche bis QR mit Dreiecken aus Gewebeband
Betackern. Um den Erfolg/Misserfolg eines T. zu beurteilen, sollte er auch möglichst gut funktionieren.

Auf die Frage, wie es wirkt wurde bereits dutzendfach eingegangen, daher nur kurz: Eine verwirbelte
Strömung vermag dem Profilverlauf länger zu folgen, der Abriss kommt später, Ruder wirken besser,
insgesamt setzten Tu. meist Leistung frei, obwohl sie zuerstmal zusätzlichen Widerstand produzieren.
Kling schizo, ist aber wirklich so - zumindest auf den meisten Profilen. Achja, auch die Großen haben es,
und da nicht nur die Segler. Du würdest nicht glauben, wo du überall Turbulatoren findest - sogar im
Outer Space (jawoll, das Spaceshuttle ;))!
 

Maggi

User
Naja Langsam Flug ist ja nicht alles :-)
Letztes Jahr war ich einmal sogar froh drüber, da ich ansonsten rückwärts in Nachbarsfeld hätte landen müssen...OK die Bedingungen waren dann etwas zu ordentlich für das leichte Modell und der Wind nahm einfach zu brachial zu, bis ich endlich meine Höhe abgebaut hatte um die Landung ein zuleiten. Das ist nämlich gar nicht so leicht ohne weitere Bremseinrichtung wie Störklappen oder Wölbeklappen...die selbst in meinen kleinen Hangrockern Platz fanden, und aus dieser Erfahrung heraus bin ich eben auch auf den VENTUS damals gestossen.
 
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