Hallo Helmut,
ist das eine Freifeldmessung, welche Entfernung, Höhe, Ant. Pos. . . hast du ev. ein Bild oder Skizze vom Messaufbau?
Zunächst wird die Antennenlitze des Empfängers an einer Holzdachlatte senkrecht auf meiner Werkbank aufgespannt, unten am Empfänger dann noch ein Nicad Akku und 4 Servos dran, zwei davon bewusst mit 30 cm Verlängerung. Die Sendeantenne an dem HM8135 ist ein simples Alurohr ca 90 cm, steht ebenfalls senkrecht in ca 2,5 Metern Entfernung auf der Werkbank, parallel zur Empfängerantenne ausgerichtet, und in derselben Höhe.
Dann wird der Pegel am 8135 solange runtergedreht, bis das Servo noch einigermassen dem Steuerbefehl folgt, so, dass zB. noch ein Segler damit gesteuert werden kann (die -118 dB), sowie noch geschaut, bis wie weit runter überhaupt noch ein Befehl übertragen wird (das sind in diesem Fall ca -120dB). Die Sendepegel-Anzeige des 8135 steht dabei auf Werten von -74 bis -76 dB.
Dann bleibt der Senderaufbau eingeschaltet und unberührt, und der Empfänger mitsamt den Servos kommt weg, und an genau dessen Stelle wird eine gewöhnliche Scannerantenne (eine Albrecht 6161 Skyband 900) senkrecht gestellt, selbe Höhe, selbe Ausrichtung, und an das Spekki mit 5 Meter hochwertigem BNC Messkabel angeschlossen. Dann wird die Modulation ausgeschaltet, so dass nur noch der Träger gesendet wird, und die Spitze des Trägers dann bei -118 dB zu sehen ist (mit Mod. ist das "scheinbar" noch weniger)
Nur ein hochwertiger Spekki kann -118dBm darstellen.
Ich benutze einen HMS3010 mit Vorverstärker-Option. Der macht bei entsprechender Einstellung von RBW und VBW bis -135dB mit, was auch die Herstellerangabe ist. Die -118dB löst er noch gut auf.
solche Messungen habe ich immer „stromlos“ durchgeführt, also bei ausgeschaltem DUT(Empfänger, Sender etc.).
Nicht nur der Oszillator stört/verfälscht, auch aktive Bauelemente.
Bei Betrieb mußte ich dann immer etwas nachgleichen(feintunen).
Hier bin ich etwas zwiegespalten. Bei den alten Empfängern ist mir aufgefallen, dass der LO teilweise kräftig auf den HF-Eingang durchschlägt (zwischen 5 - 70 mVss). Andererseits sollte das ja die Impedanz im Betrieb (also unter Strom) sein.
Hast du kontrolliert ob am Messsender Ausgang der richtige Hub anliegt, weil der LS-Pegel am ext. Mod. Eingang rel. hoch ist.
Ja. Der LS Ausgang liefert ca 5Vss Rechteck. Das ist weit über der Aussteuerungsgrenze des 8135 (2Vss), macht aber nichts, weil der 8135 das "Zuviel" einfach kappt. Der HM8134-3 will dagegen die 2Vss genau sehen, geht man deutlich drüber, spinnt der. Den Hub kontrolliere ich am Spekki mittels Rechteck Mod mit 50% Tastung. Die Hubgrenzen liegen dann genau unter den "Zinnen" des Gebildes, was man dann im Spekki sieht. Auch mit dem realen FC18 NF Signal aus dessen LS-Ausgang sind die Hubgrenzen im Spekki noch gut zu sehen, es sind +- 1,5 Khz. Dasselbe Bild/Hub (nur höhere Leistung) ergibt sich, wenn man den FC18 mit seiner Endstufe laufen lässt.
kann ich mir nicht vorstellen, nach welcher Bewertung hast du gemessen,
oder nur Empf. ansprech/synchr. Schwelle?
Ja kommt mir auch extrem gut vor, muss aber nicht völlig unrealistisch sein. In der "RX Measurements" Tabelle von Thomas Scherrer findet man auch Kandidaten, die bis -116 dB Empf haben, wobei er keine Anpassung benutzt hat (was Abweichungen nach oben und nach unten zur Folge haben kann so meine Boebachtung), und sein Kriterium für die Empf. schlicht die optische Erscheinung der NF (1 Khz Sinus) am Oszi war.
Ausserdem ist dieser R129 der Beste (gebraucht gekauft, sah aus wie unbenutzt) in meiner Sammlung von mehreren R129, der schlechteste hat 4 dB weniger Empf. D.h es gibt Schwankungen.
Und das Kriterium: Ich bin an dem Wert für die Grenze der Nutzbarkeit in der Praxis interessiert (etwas Ruckeln ist erlaubt, aber das Servio muss mittelschnellen Bewegungen noch zügig folgen, damit ein Steuern noch möglich ist). Ich bin mir nicht sicher, nehme aber an, dass diese Grenze noch unter dem 12dB SINAD Wert liegt.
Und zuletzt noch die Verrundung der NF: Laut Miel wurde das oft benutzt, um die HF Bandbreite zu minimieren. Das LS-Signal ist absolut nicht verrundet, d.h. ich steuere den 8135 damit sehr scharf an. Die NF im Empfänger wird eckiger, was die Auswertung bei verrauschter NF evtl erleichtert, ud damit noch etwas mehr Empf. ermöglicht. Das Spekki zeigt auch eine etwas geringere Bandbreite 30 oder 40 dB unterhalb der Trägerspitze der bei FC18 mit Endstufe im Vergleich zum Aufbau mit dem 8135. Ich vermute, dass im Sendemodul der FC noch verrundet wird, diese Verrundung sieht man am LS-Ausgang nicht.
Nun, es war noch zu DM-Zeiten,
grundsätzlich hatte ich mit einem R&S CMT-54 nach S/N oder SINAD gemessen:
Ein CMT-54 ? Nicht schlecht ! Ein Messgerät für SINAD habe ich leider nicht. Bei Sprechfunk würde ich auch den SINAD Wert als massgebliche Grösse nehmen. Bei Fernsteuerungen kann aber auch die Auswertung eines verrauschten NF Signals noch etwas gewinnen oder auch versauen.
Der Komparator des R129 ist ein einfacher OP mit schwimmender Referenz an seinem Vergleichseingang, ähnlich der Schaltung wie man sie in der 1980er Ausgabe vom Kapfer im FM MIMO7 sieht. Die Referenz wird ebenfalls aus dem NF Signal gewonnen, indem man einfach einen Tiefpass mit grosser RC Konstante davorsetzt. Wählt man die RC-Konstante der Referenz und die wesentlich kleinere RC Konstante des NF-Eingangs (ebenfalls RC Tiefpass) zu klein oder zu gross oder deren Verhältnis zueinander ungüstig, verschlechtert sich die Empf.
Einige R129er wollen z.B. 10, andere dagegen 40 mVss NF sehen, bevor deren Komparator durchschaltet.
Eine NF, deren Amplitude oder deren Periodendauer etwas jittert oder rauscht, macht dem Komparator (der Auswertelogik) nichts, aber wehe, es sind mitten in einem Puls Spikes zu sehen oder fehlende Zacken, dann gibt es Fehler und das PCM verwirft vermutlich den ganzen Frame. Es kommt also auch auf die Art der Störung an, daher weis ich nicht, ob SINAD hier so sinnvoll ist (habe noch keine Erfahrung damit). Letztlich interessiert mich die Grenze in der Praxis.
Eine weitere Beobachtung war, dass an der Grenze kleine Ruderauschläge noch übertragen werden, grosse abrupte Deltas aber nicht mehr.
Eine für mich schlüssige Erklärung fand ich hier:
http://www.spartan-rc.com/products/ultrapac/model-gadgets/9zsm.htm
Gemäß dieser Quelle überträgt das Futaba 1024 PCM bis +- 25% Ruderausschlag mit 8 Bit, darüber mit 10 Bit, was dann geringere Wiederholraten und längere Frames vermuten lässt, und eine geringere Rate an korrekt übertragenen Frames bei mehr als +- 25% Auschlag zur Folge hat.
der R-129 hatte ≈ 0,8µV (-108dBm) bei 12dB SINAD,
Super vielen Dank für diese (für mich) wertvolle Info :-)
Viele Gruesse
Andreas