hi Horbach,
beim Erstflug der LS-10 herrschte starker Föhn. Es war aber das letzte Wochenende im Spätwinter, an dem wir noch auf Schnee auf unserem Fluggelände fliegen konnten, was für Erstflüge (und auch sonst) extrem vorteilhaft ist. Danach ist dort "Wiese", die von Mai bis Oktober nicht betreten werden darf.
Der Wind war wirklich heftig, und der Endanflug ist dann sehr verwirbelt; nicht nur ich habe dort schon früher einen grösseren Segler verloren. Wir zögerten lange und ich flog zunächst eine 4m-ASW-15, gucken "ob es geht". Dabei wurde die schleppende Zlin (mit ZG-62 gut motorisiert) direkt nach dem Abheben durch eine Böe auf den Rücken gedreht, der Pilot konnte das Gespann aber retten. Anschliessend redeten wir uns eine halbe Stunde lang ein, dass "merkst Du? Jetzt grad hat er etwas nachgelassen". Und dann half es nichts, der Föhn blies unverändert, Start ging gut, in 250m Höhe zerriss es die 4mm-Schleppschnur ganz ohne auffälliges Manöver. Einfach so.
Ich hatte nie vorher und nie nachher mehr Herzklopfen bei einem Erstflug. Und: ich vertraute dem Modell! Blind!! (Nebenbei: ich wurde nicht enttäuscht.)
Also diese Irren, denen normales Wetter oder gewohnte Modelle zu langweilig geworden sind, gibt es immer noch. Und es ist nach meiner Meinung in Testberichten auch gut zu lesen, wie jemand anfänglich mit einem Modell aus einer Liga klar kommt, in der er bisher noch nicht geflogen ist. Wenn überhaupt, lese ich selber Testberichte ernsthaft nur von Modellen in einer "benachbarten" Liga (also z.B. auch Wasserflug, der mich gerade sehr interessiert). Wie die DG-303 im von mir beanstandeten "Test" fliegt, weiss ich doch, wenn ich mir die Kennzahlen angucke (SpW, FB, Profil, Klappenanzahl). Da habe ich schon zu viele ähnliche Modelle (auch gehabt). Na gut, wie dick die Endleiste ist, stand da nicht, aber ich habe ja die Schwester aus der Reihe.
Bertram