4m Floater Eigenbau "Quiet Confidence" - als großer Bruder zum 2m RES "Calisto"

C-J-S

User
Und jetzt kommt wieder etwas Farbe ins Spiel!

Hier der Fortschritt nach einem 3/4 Tag Bügelarbeit:
QC_359.jpgQC_360.jpgQC_361.jpgQC_362.jpgQC_363.jpgQC_364.jpgQC_365.jpg
LG
Christian
 

C-J-S

User
So, fertig gebügelt:
QC_368.jpg


Und hier noch die gesammelten "Erleichterungen" aus den Rippen und Spanten... die kleine Sophie hat auch gerne ein paar davon Rot angemalen:
QC_369.jpg

Tja, und so sieht das nun mit dem Gewicht aus:
QuietConfidence_GemessenesGewicht_001.png



Vor wenigen Tagen hatte ich ja überschlagsmäßig auf 1150 hochgerechnet - da hab ich aber die ganzen Befestigungsteile, sprich die CFK-Stäbe der Steckungen, vergessen. Das macht ja rund 30 g aus, darum bin ich nun tatsächlich bei Rund 1170g gelandet ... hab aber den Schwerpunkt noch nicht austariert.

Jetzt muss ich erst mal die ganzen Ruder anschlagen und dann kommt der Schwerpunkt dran.

LG
Christian
 

C-J-S

User
Ruder sind dran.
Entgegen aller Befürchtungen ließen sich die Spoiler am einfachsten befestigen; ggf werde ich nach dem Erstflug noch die Ecken der Spoiler mit kleinsten Magneten in Null-Position halten. Es schließt zwar recht gut, aber es ist stellenweise noch ca. 0,5mm Luft.
Querruder waren auch einfach... die leichte Verwindung bei einem der Ruder, die sollte anfänglich nicht stören; ggf. muss ich mir überlegen, ob ich da Nachbessern will.
Höhenruder war die Katastrophe: das Ruder ist zwar über die gesamte Länge an einem 0,5x3mm CFK-Stab verklebt - hat sich dennoch aber durch die Folienspannung gebogen. Nachdem ich 2x das Ruder mit Scharnierband angeschlagen habe, hat es noch immer viel zu viel gespannt und die gewünschten Ausschläge waren nicht zu erreichen. Zu allem Überdruß hat sich dabei der Anlenkhebel gelöst... Jetzt hab ich es mit noch mehr Spielraum angeschlagen und mit UHU Endfest die Anlenkung erneut präzise verklebt und rundherum Spielraum geschaffen, damit sich nichts verklemmen kann. Muss jetzt noch aushärten.

Zuvor aber hab ich die ersten Fotos vom Finish im zusammengebauten Zustand gemacht:
QC_370.jpgQC_371.jpg

Hier mit dem kleinen "Calisto":
QC_372.jpgQC_373.jpgQC_374.jpgQC_375.jpgQC_376.jpg

Einblicke in die Konstruktion erhält man von unten:

QC_377.jpgQC_378.jpgQC_379.jpg

Das unterschiedliche Flächengewicht hab ich mit 4g Blei in der echten Flügelspitze kompensiert.

Mit dem 1300mAh Akku passt der berechnete Schwerpunkt von ca. 80-81mm (bei 31%) schon fast genau, zum Einfliegen aber hab ich vorne noch 15g Blei reingetan, damit der SP auf 76mm (bei 29%) zu liegen kommt.

Jetzt hoffe ich, dass morgen das Höhenleitwerk einsatzfähig ist...
LG
Christian
 

Marc25

User
Hallo Christian,
der Wahnsinn, wenn ich deine zwei selbstkonstruierten Modelle nebeneinander sehe, es sind ware Meisterstücke!
Du muss doch stolz ohne Edne sein! Das kannst du auch!
Glückwunsch für die tollen Modelle und viel Glück für den Erstflug!
Gruß
Marc
 

C-J-S

User
Danke für die Glückwünsche ... hat geholfen 😀

Also, Schluss mit "static display" - heute war Erstflug!

Bedingungen: Gut (schwacher Südwest) - aber leider etwas ruppig (Sonne/Schatten).

Vorneweg: so sieht die "Quiet Confidence" in der Luft aus:
QC_391.jpg


und von unten:
QC_385.jpg



Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht:
  • Zuerst die Gute: Sie fliegt genau so, wie ich es mir erhofft habe! (Juhuuu!!!)
  • Dann die Schlechte: Leider setzt das Flattern der Flügel früher ein als gedacht (man kann sie aber trotzdem gut fliegen, halt nur langsam)

Start war problemlos (Video folgt noch).
Durch die 15g extra Blei in der Nase musste ich ziemlich viel nach oben trimmen. Seite und Quer benötigten keine Trimmung.
Die wichtigsten Eigenschaften:
  • Fluggeschwindigkeit kann runter gehen bis auf Schrittgeschwindigkeit.
  • Motor ist ausreichend stark, mit 70% ist nettes Steigen möglich, mit Vollgas (auf 20A begrenzt) geht sie fast senkrecht
  • Motor ist recht leise
  • Motorlaufzeit von 3 Minuten sollte immer möglich sein, 4-5 Minuten, wenn man nicht Vollgas gibt
  • Querruder erfüllen ihren Zweck - wenn aber der Wind mit ihr spielt, dann muss man Seite dazugeben, damit sie auch dreht
  • Seitenruder funktioniert super - mann kann sie eigentlich mit Seite alleine steuern
  • Höhenruder ist sensibel genuz
  • Spoiler funktionieren echt super: Sie bleibt einfach stehen und sinkt
  • Die 15g Blei hab ich wieder entfernt und beim 2./3. Flug hat nun auch die Höhentrimmung wieder gepasst.

Phantastisch ist es, wenn man sieht, wie die Luft die Fläche anfasst, wie das Modell "erschaudert" und dann hochgehoben wird. Die ganze Konstruktion ist ja nicht so stocksteif wie moderne CFK-Konstruktionen - das Modell "schwimmt" (oder besser "taucht") in der Luft. Und sie ist ausreichend Fahrt-stabil: wenn man mal nicht steuert, dann dreht sie große lange Kreise - mal linksrum, mal rechtsrum, wie der Wind halt grad anfasst.

Trotz der wechselnden Bedingungen konnte ich gleich einen Flug mit 30 Minuten absolvieren, davon 1:45 Motorlaufzeit wenn's mal wieder kurz schattig wurde...

Hier noch ein paar Bilder vom Erstflug:
QC_380.jpgQC_381.jpgQC_383.jpgQC_387.jpg

LG
Christian (ziemlich erleichtert, dass das alles geklappt hat!)
 
Meinen ganz dicken Glückwunsch 🥳 und viele unbeschwerte Flüge 👍

Sofern Du Lust dazu verspürst, könntest Du X-förmig verspannte "Antitorsions- seile / drähte" in die Tragflächen einbauen.

Gruß Robert
 

C-J-S

User
Sofern Du Lust dazu verspürst, könntest Du X-förmig verspannte "Antitorsions- seile / drähte" in die Tragflächen einbauen.

Ja, das muss ich noch mal überlegen. Hab mir auch gedacht, dass ich entlang der 15° Rippen auf der Oberfläche (oben und unten) mit einem ~3mm breiten Glasfasergewebeband "tape" - so wie man es bei den Nurflüglern aus Styro gemacht hat... aber erst mal muss das Erlebte "sacken", bevor umgebaut wird...
 

C-J-S

User
Ich hab noch mal nachgewogen: Abfluggewicht mit Akku ist 1182g.


Videos vom Erstflug hab ich gerade hochgeladen:

Start und erste Runde der "Quiet Confidence"
Bei ca. 0:33 wird es einmal brenzlig: die höchstzulässige Fluggeschwindigkeit wird kurzfristig überschritten - was mit Flattern der Flächen quittiert wird:

Noch immer der Erstflug: Hier die letzte Runde und dann die Landung. Die Wirkung der Spoiler ist perfekt!


Und als Draufgabe: Eine kleine Runde für die Kamera mit Landung in der Hand 😀 :

LG
Christian
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Toller Flieger und das Flugbild sehr klassisch!

Das mit dem Flattern würde mir jedoch Bauchschmerzen bereiten. Es scheint ja recht windig gewesen zu sein, oder?
Der Wind kam aus der Richtung des Dorfes?

Hab mir das Video jetzt ein paar mal angesehen und bin am überlegen ob es rein die Torsion durch den Strak ist,
welche den Flügel flattern lässt oder ob du da gerade im flachen Gleitwinkel versuchst die Kurve mit den Querruder einzuleiten...
Ich habe das Gefühl als ob du in anderen Teilen des Videos ähnliche Geschwindigkeiten und Anstellwinkel fliegst,
die Fläche jedoch nicht flattern. Außerdem ist es nur die äußere Fläche, was auch wieder für eine Kurve und gegen Geradeaus spricht.

Ich vermute, das Flattern liegt eher an der Verwindung durch den Querruderausschlag, als an der reinen Geschwindigkeit per sé.
Und daran, dass der Querruder direkt an der Trennung der Fläche liegt. Vielleicht kann man das dadurch überprüfen, dass man mal
die Kurven mit hohen QR-Differenzierung einleitet und/oder hauptsächlich mit dem Seitenleitwerk fliegt.
Und natürlich mal das Spiel in der Anlenkung anschauen und auf ein Minimum reduzieren.

Will ja nicht, dass wieder ein großer Haufen Balsateile aus dem schönen Gleiter wird...
 
Die Flatterei sieht ja wirklich bedenklich aus!
Hast du als das Flattern begann gedrückt?

Zumindestens ist eine geringe Dämpfung vorhanden die das Flattern beendet, es ist aber dennoch jede Menge Energie im System.
Sieht so aus als wären die Aussenflügel und die Querruder wenig torsionssteif. Bevor man in die Struktur eingreift empfiehlt es sich folgendes zu probieren:

Reibung am Klappenspalt erhöhen durch Einsatz von schleifenden Dichtlippen.
Hat bei meinen Holzflügeln ein Flattern im normalen Betriebsbereich zuverlässig verhindert

P1160692.JPG


Massenausgleich am Ruder anbringen:

Entgegen landläufiger Meinung ist Spiel in der Ruderanlenkung in der Regel nicht für Flatteranfälligkeit verantwortlich.
 
Ja, das muss ich noch mal überlegen. Hab mir auch gedacht, dass ich entlang der 15° Rippen auf der Oberfläche (oben und unten) mit einem ~3mm breiten Glasfasergewebeband "tape" - so wie man es bei den Nurflüglern aus Styro gemacht hat... aber erst mal muss das Erlebte "sacken", bevor umgebaut wird...

Na klar hat man nach einem so langen Projekt keine Lust mehr den Flügel noch einmal aufzumachen, aber im Winter wäre vielleicht Zeit dafür.

Ich dachte an einen solchen Konstrukt, den man bei der Aeronca Champ oder der Piper auch im Original findet.

Flügel.png


Gruß Robert
 
Schöner Vogel.

Leider flattert der Flügel. So etwas konnte ich durch Papierbespannung beheben, ich musste sogar 2-3 Lagen drauf machen. Aber ob Christian das will?
Außerdem sieht man bei der Landung im Video Nr. 2, dass die Rumpfröhre nicht torsionssteif ist. Ich fürchte, bei einer leichten Schiebelandung ist sie ab.

Grüße
Klaus.
 

C-J-S

User
Hallo und danke für die Antworten/Tipps (war grad mal ein paar Tage offline UND Modellfliegen 😀)

Der Reihe nach:

Ja, meine Analyse deckt sich auch mit der hier:
Das mit dem Flattern würde mir jedoch Bauchschmerzen bereiten. Es scheint ja recht windig gewesen zu sein, oder?
Der Wind kam aus der Richtung des Dorfes?
Hab mir das Video jetzt ein paar mal angesehen und bin am überlegen ob es rein die Torsion durch den Strak ist,
welche den Flügel flattern lässt oder ob du da gerade im flachen Gleitwinkel versuchst die Kurve mit den Querruder einzuleiten...
Ich habe das Gefühl als ob du in anderen Teilen des Videos ähnliche Geschwindigkeiten und Anstellwinkel fliegst,
die Fläche jedoch nicht flattern. Außerdem ist es nur die äußere Fläche, was auch wieder für eine Kurve und gegen Geradeaus spricht.

Ich vermute, das Flattern liegt eher an der Verwindung durch den Querruderausschlag, als an der reinen Geschwindigkeit per sé.
Und daran, dass der Querruder direkt an der Trennung der Fläche liegt. Vielleicht kann man das dadurch überprüfen, dass man mal
die Kurven mit hohen QR-Differenzierung einleitet und/oder hauptsächlich mit dem Seitenleitwerk fliegt.
Und natürlich mal das Spiel in der Anlenkung anschauen und auf ein Minimum reduzieren.

Motor war ein, die Maschine hat gerade beschleunigt.
Es war auch grad eine Windböe da.
Ich hab (leider) kurz vor der Böe etwas gerückt und somit noch mehr Fahrt aufgenommen.

Ausgehen tut das Flattern auch aus dem Bereich, wo die Querruder sind.
Das heißt aber nicht automatisch, dass die äußeren Flächen alleine schuld sind. Meines Erachtens ist die Torisionsfestigkeit des inneren Teils des Flügels zu gering. Durch Ruderausschläge wird leider nicht wie ich erhofft habe nur "Auftrieb/Abtrieb" erzeugt - welcher über vordere Steckung übertragen werden kann - sondern offenbar auch ein deutlich höheres Drehmoment - und da ist dann der Flchenmittelteil nicht steif genug.

In weiteren Flugszenarien hatte ich auch kurze Flatteransätze - immer auf der rechten Fläche. Das ist auch die Fläche, die das sehr weiche Balsa verbaut hat und deshalb 10g leichter ist als die andere Seite.

Die Anlenkung ist übrigens 100% spielfrei. Servohebel und Anlenkhebel ist aus dem IDS System inkl. Gegenlager und mit 1mm Stahlstiften in doppelten 2mm-GFK-Ruderhörnern untergebracht.

Hast du als das Flattern begann gedrückt?
Reibung am Klappenspalt erhöhen durch Einsatz von schleifenden Dichtlippen.
Hat bei meinen Holzflügeln ein Flattern im normalen Betriebsbereich zuverlässig verhindert

Nein, ich hab nicht gedrückt, sondern sofort den Motor ausgeschaltet. Damit ist die Geschwindigkeit sehr schnell geringer geworden und das Flattern hat gleich aufgehört.
Die Spaltabdeckungsbänder hab ich auf der Unterseite schon drauf. Aber viel Schleifen tun sie nicht...

Ich dachte an einen solchen Konstrukt, den man bei der Aeronca Champ oder der Piper auch im Original findet.

Anhang anzeigen 12222539
Meiner Meinung nach dient diese Verspannung einem anderen Zweck: Da werden Kräfte von vorne/hinten für die Flächenstreben aufgenommen... durch "Dreiecke" wird hier das parallele Verschieben von Trapezen verhindert.
Rein mechanisch ist mir nicht klar, wie das bei meiner Fläche Torision aufnehmen soll.

Ich kenne eine andere Verspannung: im hinteren Drittel werden die Rippen mit Bändern kreuzweise verspannt. Die Verspannung läuft abwechesln oberhalb/unterhalb. Das verhindert ein "Verwinden" der Rippen - welches eben auch bei Torision erzeugt werden würde. Das könnte ich mir eher vorstellen - jedoch sind meine Rippen sooo dünn ... 6-8 mm im hinteren Drittel, sodass das vielleicht nicht reichen würde.


So etwas konnte ich durch Papierbespannung beheben, ich musste sogar 2-3 Lagen drauf machen. Aber ob Christian das will?
Außerdem sieht man bei der Landung im Video Nr. 2, dass die Rumpfröhre nicht torsionssteif ist. Ich fürchte, bei einer leichten Schiebelandung ist sie ab.

Papierbespannung: Leider nein 😀.
Wenn dann Klebeband mit Glasfaser drinnen... wenn ich die richtige Stelle zum aufbringen wüsste, die am meisten "bringt".

Die Rumpfröhre ist zwar nicht sehr torisionssteif - wackelt auch bei schnellen Seitenruderausschlägen - aber noch stellt sie kein Problem dar. Und da die Quiet Confidence eher bei schwachem Wind geflogen werden soll und die Landegeschwindigkeit zwischen 1 und 5 km/h liegt, kann man Schiebelandungen meist vermeiden.

Zum Flattern:
Die beste Idee bis jetzt für den Innenflügel: ein 5mm (?) Kohlerohr durch die Erleichterungen im hinteren Drittel durchschieben. Superkleber entlangrinnen lassen, damit es sich mit den Rippen verbindet und an erster/letzter Rippe echt gut verkleben.

Aber erst muss ich noch mehr Flugerfahrungen sammeln...

LG
Christian
 

C-J-S

User
Zwei kurze Videos (danke ToPo!) von heute bei Traumwetter und 3-7 km/h Südwind :

Zuerst zwei Über/Vorbeiflüge und dann von 00:41 bis 00:53 Steigflug mit Motor:

Und dann noch zwei Landeanflüge ... beim ersten wollte ich doch noch nicht aufsetzen... alles ohne Motor:


Zum Fliegen selber:
Ich hab nun 50% Querruderdifferenzierung reinprogrammiert. Beim Erstflug hatte ich ja Angst, dass ich zu wenig Ausschlag hab und hab daher nach oben und unten "was geht" programmiert. Ergebnis: Steuerbarkeit ist weiterhin gegeben, Flattern deutlich seltener.

Ich hab zwei Flüge á 40 Minuten absolviert. Motorlaufzeit nur wenige Sekunden beim ersten Flug. Traumhafte Flüge!
Wenn man konzentriert bleibt, dann kann man hohe Geschwindigkeiten und somit Flattergefahr vermeiden. Tom mit seiner PlusX und ich mit meiner Quiet Confidence passen sehr gut zusammen und in Aufwärts-Richtung schenken sich die Maschinen nichts (oft 2-2,5m/s steigen, einmal sogar 4m/s... danke dem Südwind ... wer zuerst eine Blase trifft ist uneinholbar...).

Das Problem dabei ist: wenn ich die Spolier voll setze, dann kann ich im Langsamflug mit -1,5m/s sinken. Das nutzt aber gar nix, wenn es mehr als 2m/s Aufwind gibt! 😮
Dementsprechen hat der Abstieg auch fast 10 Minuten für 250m benötigt. Hab viel probiert, damit sie runterkommt - aber nicht zu schnell wird: volle Ausschläge auf Quer und Seite dagegen... absichtliches Pendeln mit Seite.... mit dem Wind schieben lassen... gegen den Wind drücken...

Einzelne kurze Flatteransätze konnte ich erkennen, aber niemals so stark wie im Erstflugvideo.

Mein Fazit: Ich wollte einen "Obenbleiber" konstruieren. Das ist gelungen. Jetzt hab ich eher das Problem, wie ich das Modell wieder runter bekomme... 😉

LG
Christian
 
Am wenigsten Aufwand um die Flatterei in den Griff zu bekommen ist vielleicht ein Massenausgleich der Querruder.
Bespannung am Ruder aufschneiden, eine Verstärkungsrippe mit einem Alurohr innen D1,5mm einkleben. Bespannung wieder schliessen.
Dann von aussen einen Draht mit aufgeklebtem Gewicht in das Rohr einschieben und mit Pattex sichern. So kannst du das Ruderrestmoment frei einstellen durch Variieren von Hebelarm und Masse.
Wo nix anregt brauchst du auch weniger Torsionssteifigkeit....

Und eine funktionierende Klappenspaltabdeckung reibt immer auf dem Ruder....
 

C-J-S

User
So, hat ein paar Tage gedauert, bis ich wieder zum Fliegen mit der QC kam.

Zwischendurch hab ich den Lieferkarton der Silent-E für die Quiet Confidence umgebaut, sodass ich sie nun auch mit dem Elektroroller zum Flugplatz transportieren kann. Sieht so aus: Der Deckel (der rechte Karton in der Mitte) ist gerade groß genug für die Innenflächen. Für Arretierungsstifte und Steckung musste ich nur kleine Löcher im Karton ergänzen.Der Rest passt in den Innenkarton ... ragt nur auf einem Ende mit den Flächenspitzen und der Rumpfspitze 2 cm weit raus.
QC_395.jpg

Hier dann alle Teile in den zwei Kartons. Kleinteile wie CFK-Stäbe, Schrauben inkl. Schraubenzieher kommen in die kleine braune Zusatzschachtel links oben:
QC_396.jpg

Und hier nun der Trick: Ich verwende den "Deckel" als "Boden" und damit der Innenkarton nicht auf die Flächen darunter drückt, gibt es am Innenkarton an den Ecken Stützen aus Balsklötzchen:
QC_397.jpg

Der Kleinteilekarton ist mit Klettverschluss an den Seitenwänden am Innenkarton fixiert - und damit die Decke und Flächen/Rumpfteile nicht rausrutschen können, hab ich noch eine 6mm Depronplatte dazwischengelegt.
QC_398.jpg

Lässt man die orangen Gurte recht lose, dann kann man die ganze Transportbox wie ein Körbchen am Griff tragen.
Ist es ohne Durchhang, dann lässt sich der Karton aufstellen und am Trittbrett des Rollers abstellen:

QC_399.jpgQC_400.jpg

Ist erprobt bis 80 km/h 😉



Nun zum anderen Thema:

Am wenigsten Aufwand um die Flatterei in den Griff zu bekommen ist vielleicht ein Massenausgleich der Querruder.
Bespannung am Ruder aufschneiden, eine Verstärkungsrippe mit einem Alurohr innen D1,5mm einkleben. Bespannung wieder schliessen.
Dann von aussen einen Draht mit aufgeklebtem Gewicht in das Rohr einschieben und mit Pattex sichern. So kannst du das Ruderrestmoment frei einstellen durch Variieren von Hebelarm und Masse.
Wo nix anregt brauchst du auch weniger Torsionssteifigkeit....


Ich hab ein 2mm Loch im sperrholzverstärkten Bereich gebohrt und ein ca. 6cm langes CFK-Stäbchen verwendet, an dessen Ende ich ein 5g Bleigewicht fixiert habe. Siehe Foto:
QC_401.jpg

Ich wollte mal mit 5g starten, schauen, ob es was bringt. Das Ruder selber hat ein Gesamtgewicht von ca. 20g...

Ich hab mehrere kurze Flüge und auch ausgedehnte Thermikaufstiege gemacht und beim Abstieg mit Spoiler mit 1m/s gab es keine Probleme - es war aber die Fluggeschwindigkeit nie zu hoch. Gefühlt war es etwas besser als früher, aber nicht viel... Denn:

Einmal, da war ich gezwungen, im Tal unten mit Rückenwind mit Motor aufzusteigen und hab dann beim steilen Aufstieg beim Eindrehen in den Wind ein Böe abbekommen... Es hat wieder anständig geflatter und dann hat es hörbar gekracht - aber ich konnte schnell Gas rausnehmen und die Situation entschärfen und noch problemlos landen. Sah zuerst eh heil aus - es waren nur die Außenflächen trotz 5cm langem Malerkrepp zur Fixierung je 2-3mm rausgezogen (!). Querruder ging aber noch (zumindest eines)...
Zuerst dachte ich, der Krach muss vom abgelösten Malerkrepp gekommen sein, aber als dann bei einer einfachen kleinen Platzrunde ein Spoiler und ein Querruder nicht mehr mitgespielt haben (was aber kein Problem darstellt... wenn es ruhig ist, dann reicht ein Querruder...) hab ich noch mal alles genauer untersucht und die Ursache gefunden: Die Wurzelrippe mit dem CFK-Dübel in den Rumpf, die ist eingerissen und hat sich bis zu 1mm bewegt und dabei ist die rote Folie auf der Unterseite ca. 10cm lang entlang des Holms gerissen. Dadurch hat sich bei der Flächensteckung ein 1mm großer Spalt gebildet und die Kontaktierung zu Quer/Spolier war auf einer Seite dahin...

Jetzt werde ich dort mal die Folie abnehmen und erst mal den Dübel etwas besser verkleben - er war nur mit ein paar Tropfen Kaltleim gegen Herausfallen fixiert - und eine Krafteinleitung Richtung Holm herstellen.

Dann kann ich ggf. noch mal mit doppeltem Ausgleichsgewicht an den Rudern probieren.

Ich fürchte aber, dass das Problem damit nicht gelöst wird. Ich hab ja kein singuläres Ruderflattern, sondern Flächenflattern (inkl. Ruder). Das Ruder alleine kann zwar ein guter (ich meine böser) Auslöser sein - aber auch wenn ich das Ruderflattern wegbekomme, dann ist zwar einer der Auslöser weg, aber an der strukturellen Auslegung des Flächenbereichs (welcher flattert) ist nix verbessert.

LG
Christian
 
Cool, Flieger auf dem Roller! Ich finde das klasse, ist aber bestimmt ein gefundenes Fressen für die Sheriffs...

Massenausgleich:
Im Segelflugzeugbau (manntragend, welch furchtbarer Begriff) wird ein hundertprozentiger Ausgleich angestrebt und hat sich bei Flatteruntersuchungen als zielführend herausgestellt.
Versuche mal das Gestänge vom QR Servo am Ruder auszuhängen und das Restmoment um die Ruderachse zu bestimmen; vorausgesetzt das Scharnier hat wenig Reibung. Mit Reibung oder durchgebogener Scharnierachse geht das natürlich nicht.
Du kannst durch eine Überkompensation (zuviel Masse als Gegengewicht) nichts falsch machen ausser zuviel Gewicht in der Gegend rumzuschleppen.
Wobei Reibung in bezug auf Flattern auch gut ist und eine geeignete Gegenmaßnahme sein kann.

Generell, angeregt wird Flattern meistens durch ein Ruder. Unterbindest du das (durch die angesprochenen Maßnahmen) solltest du gewinnen.

Ich drücke die Daumen!
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten