Alles um den America´s Cup

Achso, der Penalty war berechtigt, auch wenn den die BOR noch provoziert hat. Das ist nun mal racing.
Der Kringel hat glücklicherweise nicht das Rennen entschieden, sonst hätten die sich womöglich auch deshalb vor Gericht wiedergesehen.

Der Spalt im Flügel scheint mir ein Zwischending aus Vorflügel (z.B. Fieseler Storch) und Spaltklappe (z.B. Ju 52) zu sein. Nebenbei bemerkt wirkt auch ein normales Segel wie eine Tragfläche. Mit einem "richtigen" Flügel kann man aber einen höheren Auftriebsbeiwert erzielen als mit "gewölbter Platte".

Mal sehen, ob auch mal das zum Einsatz kommt: :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Rotorschiff

@Hydroptere:
Wie ist der Flügel aufgebaut? Frei drehbar und der Anstellwinkel wird mit der Ruderklappe eingestellt? Da könntest Du evt. mehr Leistung bekommen, indem Du dem vorderen Flügel noch eine Ruderklappe spendierst. Versuchsweise würde ich die anfangs einfach gegensinnig zum hinteren Ruder verstellen.

Haben Segel und Boot getrennte Empfänger oder läuft da ein Kabel durch?

(Note to self: Comtesse umbauen! :D)
 
Man war das ne Klatsche für die Schweizer.... Und ich saß im Auto und konnte nicht gucken.... :cry::cry::cry: Habe nur wenige Szenen bisher gesehen.

Also das hätte ich nicht gedacht. Das der Flügel mehr Leistung bringt, gut, aber dafür ist das Ding schwerer???.... Auf der anderen Seite Ed Baird hat der Presse gesagt, das das Großsegel der Alinghi so zwischen 550 und 650 Kg wiegen würde!!!!! Da kann man sich am Ende Fragen ob der Flügel tatäschlich so viel schwerer ist.

Nach Auswergung des Virual Eyes, also des GPS Tracks, war BOR eta 15% schneller und ging 5° Höher an den Wind.... Noch Fragen???

Riggtrimm... Hm, das Segel war platt gezogen wie am Wind. Ed Baird hatte vor dem Rennen der Journalie erzählt, das er Einfallswinkel des scheinbaren Windes sich um 5 Grad unterscheide... Am Wind - Vorm Wind. Das erklärt viellecht warum alles auf "am Wind" stand. Egal wo die hinfahren, der scheinbare Wind kommt immer von Vorne!!! Etwas was wir bei den mini40er noch nicht wirklich hinbekommen haben (manchmal, ganz selten).

Der längere Rumpf von BOR? Hm bringt schon was. Dafür vergrößert sich benetzte Fläche. Und bei derart schlanken Rümpfen nimmt die Dominanz des Wellenwiderstandes massiv ab. Damit kann man die Länge des Wellensystems nicht mehr als Basis für die Rumpfgeschwindigkeit hernehmen. Das ist die Grundlage für den unwahrscheinlichen Speed eines Multis generell. Klar bringt das was, aber entscheidend war das wohl eher nicht.

Bleibt also der Flügel.... Ich meine 5° mehr Höhe am Wind.... Das ist vernichtend. Und genau das war immer wieder von Flügelrigg Spezis zu hören. 10-15% mehr Leistung und 5-10° mehr Höhe am Wind... Aber Raumschots... Da haben die Amis wirklich einen sau guten Job gemacht. Wahnsinn.

Grüße

Jens
 
Also mehrere von BOR super gelöste "Details" sind ausschlaggebend für das beeindruckende Segelverhalten auf allen Kursen. Es beweist ein Mal mehr, dass ein Segelboot nur dann gut läuft, wenn viele teilweise sich widersprechende oder sich beißende Parameter optimal aufeinander abgestimmt sind. Nicht einzelne Dinge maximieren, sondern das Ganze in eine fein abgestimmte Harmonie bringen. Da scheint das BOR-Team eine super Arbeit geleistet zu haben, was sicher den zukünftigen Segelbootsbau, egal ob Mono- oder Multihull, wesentlich beeinflussen wir. Haben die das Oracle von Delphi befragt???

Zur Erklärung, was ich mit "nicht einzelne Dinge maximieren" und mit " fein abgestimmter Harmonie" meine, der Vergleich mit einem aus vielen Musikern bestehenden Orchester: Was nützt dem Karajan der beste Geiger der Welt, wenn der Trompeter falsch bläst.

Deshalb nochmals zum jetzt herausgehobenen Flügelmast: der ist sicher erste Sahne (Geige), aber der Rest muss halt dazu passen und das hat BOR augenscheinlich bestens hingekriegt.

GER61hard
 
Aber das ist doch alles garnicht wichtig. Es ist doch eher so, wie hier schon oft festgestellt wurde:
Das Boot ist doch garnicht wichtig. Es ist alles nur der Steuermann, und der hat ein angeborenes Talent. Wenn man die Boote dann tauscht, dann ist es wieder genauso, wie....

ihr kennt die Sprüche...;);)
 
@ Jörg
also was Du da sagst trifft auch zu, allerdings nicht wenn 2 völlig unterschiedliche Boote und Konzepte gegeneinander antreten. Bei den IOM ist das aber genau das nicht so!
Gruß Stephan
 
Ich denke auch dass James Spithill gegenüber EB das deutlich bessere Händchen hatte, das Boot auf Speed zu halten. Gerade nach der Luvtonne ist Alinghi wirklich fürchterlich hin und hergeschlingert und EB hat den Rumpf einfach nicht oben gehalten, während die BOR wie festgenagelt 1m überm Wasser flog.

Vielleicht ist die A5 auch schwieriger zu segeln (warum auch immer) aber EB muss sich hier mit einem der besten Segler messen. James Spithill ist den ganzen Winter über A-Cat geseglt ist und ganz nebenbei bei seiner ersten A-Cat Regatta, der WM, unter die top ten gesegelt ist. Dort hat er vielleicht das Gefühl entwickelt, das EB fehlt.

Für mich sind neben dem Wing auch der Steuermann das "leading edge" für die BOR.
 
Rennen aufnehmen

Rennen aufnehmen

Hi Multis,
leider kann ich EUROSPORT 2 nicht empfangen.

Hat jemand die Möglichkeit mir das 2. (und 3. falls es unwahrscheinlicherweise dazu kommt) Rennen auf DVD aufzunehmen? Das 1. habe ich komplett... Jens.

Zum 1. Rennen:
Für mich war der Kommentar im TV besonders einleuchtend:
Durch die etwas größere Breite und vor Allem durch den bei Alinghi fehlenden Hauptrumpf konnte BOR mehr Druck ins Rigg und damit mehr Vortrieb erzeugen.

Wie BOR nur mit dem Wing mehr Höhe und mehr Tempo erzeugen konnte ist schon krass. Vielleicht sollten sich die ModellSegler doch was von den Modellfliegern abschauen.

Zu unseren Mini 40:
Es bleibt das Problem der Segelwechsel (Fock) auf dem Wasser beim Modell. Dennoch sollte ein Wing schon effektiv einsetzbar sein, denke ich.
 
Aber das ist doch alles garnicht wichtig. Es ist doch eher so, wie hier schon oft festgestellt wurde:
Das Boot ist doch garnicht wichtig. Es ist alles nur der Steuermann, und der hat ein angeborenes Talent. Wenn man die Boote dann tauscht, dann ist es wieder genauso, wie....

ihr kennt die Sprüche...;);)
Man kann über den prozentualen Anteil des Steuermanns am Erfolg/Misserfolg ewig streiten. Im vorliegenden Fall gehe ich von einem ähnlichen level beider Skipper aus, d.h., wenn Spithill die Alinghi gesteuert hätte, wäre er genau so abgehängt worden wie Bertarelli. Wenn Du ein Boot hast, das so weniger schnell läuft, so viel weniger Höhe bringt und so sichtbar schwieriger zu beherrschen ist, dann hast Du auch als besserer Skipper keine Chance.

GER61hard
 
Guten Morgen,

finde ich schon gut, dass es Livistreams gibt.

Hab schon BOR und AC-TV an und ... wie wird das Wetter?????????????
 
Frage an die Trimaran-Spezialisten:

BOR segelt up/down und auch auf sonstigen Kursen auf einem Ausleger.

Wozu wird der Mittelrumpf gebraucht, wenn schon ein Ausleger genug Verdrängung hat das Boot zu tragen?

Kann man den Mittelrumpf nicht einfach weglassen? Was wäre dann anders?

Nun schreib mir aber bitte keiner das dann ein Cat ist :D
 
Frage an die Trimaran-Spezialisten:

BOR segelt up/down und auch auf sonstigen Kursen auf einem Ausleger.

Wozu wird der Mittelrumpf gebraucht, wenn schon ein Ausleger genug Verdrängung hat das Boot zu tragen?

Kann man den Mittelrumpf nicht einfach weglassen? Was wäre dann anders?

Nun schreib mir aber bitte keiner das dann ein Cat ist :D

Du hast deutlich mehr Stabilität und Steifigkeit beim Tri. Ein cat wie Alinghi dürfte die Kräfte eines Flügels kaum aushalten
 
Frühstart schrieb:
Du hast deutlich mehr Stabilität und Steifigkeit beim Tri. Ein cat wie Alinghi dürfte die Kräfte eines Flügels kaum aushalten

Kraft aufnehmen, Stabilität und Steifigkeit ist alles nur eine Frage der konstruktiven Auslegung. Für diese Eigenschaften muss der Mittelrumpf kein Verdrängerrumpf sein.
 
Kraft aufnehmen

Kraft aufnehmen

Also, ich würde schon glauben, daß der Alinghi-Cat in der Lage wäre zu kentern, ohne kurz vorher in seine Einzelteile zu zerfallen.
Was den Mittelrumpf vom Tri angeht, bietet er mehr Gegengewicht, so daß das Boot
mehr Wind in Power umsetzen kann und fährt optimal, wenn der Mittelrumpf gerade aus dem Wasser ist, aber daß der überhaupt rausgekommen ist auf allen Kursen hier bei bmor, das verstehe ich auch nicht so ganz.
Und dann hat der Mittelrumpf noch eine ganz wichtige Funktion, die man nicht vergessen sollte, nämlich das Verhalten bei den Manövern.
Das Klassische Beispiel. Geht der Tri durch den Wind, sind beide Ausleger so gut wie aus dem Wasser und kein Bremsfaktor mehr, so daß die Sache fast so so gut flutscht wie beim Einrümpfer.
Bei Michaels Kat ist das wieder eine neue Geschichte. Die Rümpfe waren ziemlich rundlich. Man stelle sich vor, zwei Bretter hochkant im Wasser drehen, ist sicher nicht so leicht. Daß das besser geht wenn die Bretter weiter auseinander sind und sie dann um einen Mittelpunkt gedreht werden,
will ich auch erst sehen, bevor ich das glaube.

bis die Tage, Rolf
 
Habe das Rennen auf bmworacleracing verfolgt. Der penalty zu beginn von Alinghi war ein Anfängerfehler, die erste Kreuz dagegen eine Meisterleistung, wenigstens bis kurz vor die Luvtonne. Denn wenn man schon vorne liegt, sollte man diesen Vorteil nicht so aus der Hand geben. Vielleicht sehe ich das aber auch falsch, da die Wenden bei den Mehrrümpfern eben nicht so einfach sind wie bei den Monos. Aber das hätte auch nichts genützt, auf den nächsten Kursen war Bor total überlegen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die A. viel schwieriger auf Kurs zu halten war und viel stärkere Nickbewegungen hatte. Irgendwie hatte ich auch den Eindruck, die A. wäre kopflastig. Mit einem solchen Boot kämpft der Skipper mehr mit seinem Boot, als sich auf das Rennen konzentrieren zu können. Peyron konnte da nicht besser segeln als 2 Tage zuvor Bertarelli, es lag also im ersten Lauf nicht an dessen Steuerkünsten.
Die englischen Kommentatoren schwärmten auch von dem Flügel, meinten aber auch zu den Säbelflossen, dass diese ein aufrichtendes Moment bringen und die leeseitigen Rümpfe anheben. Ferner sollen sie ein gewisses Luvmoment bringen. Ein Vorteil bez. Höhe laufen? Bringt das notwendige leichte Gegensteuern mehr Laufruhe?

GER61hard
 
Ferner sollen sie ein gewisses Luvmoment bringen. Ein Vorteil bez. Höhe laufen?

BOR hatte die beiden Champions im C-Class Cat angeheuert. Das sind die Boote, die schon seit Jahrzehnten mit Flügeln segeln. Dort kann man in einer Abhandlung lesen, dass sie auch Schwertern hätten bauen können, die deutlichen Lift nach Luv erzeugt hätten. Das haben sie aber nie umgesetzt, weil der Rumpf in so einer Situation zu viel Widerstand produziert hätte.

Ich sehe es immer noch als echte Schwäche, dass Peyron nicht mehr oder alles gesteuert hat. In beiden Rennen habe ich immer einen schlechten Eindruck beim rumeiern von EB gehabt und auch die engl. Kommentatoren, sowie Roland Gäbler konnten sich Kommentare dazu nicht verkneifen.

Schlangenlinien gehören zwar vor allem vorm Wind zum Kat fahren dazu und wer einmal Flyer versucht hat zu fahren, weiss wie schwer das ist aber das war einfach etwas ungehobelt. Trotzdem cooler Kat, cooles Team, cooles Rennen!
 
Hab das Rennen auch gesehen, auf americascup.com. Leider war anscheinend im TV nichts davon zu sehen, nicht auf eurosport2, nicht mal eine Nachricht in den Nachrichten.

Eigentlich hatte ich meine Bemerkung zu den Steuerkünsten als Scherz gemeint. Aber wenn man das gesehen hat, wie Alinghi durch einen "Anfängerfehler" eine Penalty erntet, und wie sie dann über die Layline hinausfahren und ihren Vorsprung verlieren, dann nehme ich das sofort zurück und sage, wer so bl... ist, der hat verdient verloren!
Auf der anderen Seite hätten sie wohl auch trotzdem noch verloren, weil die BOR vor dem Wind so viel besser lief. Da hätte alles gute Segeln nichts geholfen.

Ob Tri oder Kat spielt mMn wohl keine Rolle, solange sowieso nur ein Schwimmer im Wasser ist. Aber BOR hatte den deutlich schlankeren Leeschwimmer. Ob das entscheidend war ? Wichtiger war wohl der Flügel.
 
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