Die Ausgangsfrage wurde ja eigentlich von Ragnar ziemlich klar beantwortet.
Danach stehen hier aber einige Kommentare, die ich nicht ganz verstehe. Ich wäre dankbar für ein paar erklärende Hinweise..
Warum z.B. 50er Schleifpapier bei Modellbooten? Warum nicht z.B. 4000er? Nach welcher Kennzahl, verändert sich die Reibung des Wassers, wenn darin kleinere, langsamere Boote schwimmen?
Wenn ich ein anderes Segelboot innerhalb einer Klasse am Wind überholen will, dann würde ich das auch in Lee versuchen. Da hat man, wenn man durch die Abwindzone ist, einen aerodynamischen Vorteil. Um in Luv zu überholen müsste man nicht nur schneller sein, sondern auch noch deutlich mehr Höhe laufen können, um nicht hochgedrückt zu werden. Mache ich das seit Jahren falsch?
Dass kleine technische Verbesserungen so ziemlich egal sind, weil der Skipper den größten Anteil am Erfolg hat, ist eigentlich eine Killerphrase. Bei Anfängern, die ihr Boot weder richtig trimmen noch steuern können und grobe taktische Fehler machen, trifft das sicherlich zu. Aber wenn zwei gut getrimmte und gesteuerte Boote auf gleichem Kurs nebeneinander her segeln und eines davon ist „marginal“ schneller, dann ist es normalerweise am Ende des Schlages „marginal“ vorne. Der bessere Skipper wird vielleicht besser wenden oder halsen und dann vielleicht auf dem nächsten Schlag wieder marginal verlieren. Nicht umsonst werden in den Konstruktionsklassen permanent bessere Lösungen entwickelt. Und die werden nicht nur von Top-Seglern gekauft, sondern auch von liquiden „normal talentierten“ Seglern.
Um noch etwas zum eigentlichen Thema beizutragen, rein aus persönlichen Erfahrungswerten:
Selbst bei einer kleinen Micro Magic habe ich festgestellt, dass ein rauer Rumpf besser läuft. Meine Erfahrungen gehen aber eher in die feinere Richtung, z.B. Anschleifen mit 2000er Schwämmen oder lackieren mit mattem Klarlack (der ist matt, weil die Oberfläche rau ist).
Der Nachteil (aus meiner Erfahrung): Die Rauigkeit bleibt nicht lange erhalten. Nach zwei, dreimal Segeln ist der Effekt weg. Ich vermute, das Wasser mit all seinen Bestandteilen setzt sich in die Vertiefungen und reduziert die Rauigkeit. Vielleicht hat das „anti Antifouling“ am Ende sogar noch eine negative Wirkung. Die Mattlack – Methode scheidet damit eigentlich aus. Das Anschleifen muss imho regelmäßig, am besten vor jeder Regatta wiederholt werden und braucht deshalb eine ausreichend dicke und homogene Rumpfwand. Einen “normal“ lackierten Rumpf muss ich nach der Regatta nur abbuzze – ein enorm reduzierter Wartungsaufwand angesichts des „marginalen“ Vorteils
Grüße
Ralf