Corona, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte

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Hallo Oliver

Da bin ich gerade am Nachforschen, ob in Tübingen die Toten tatsächlich weniger sind wie anderswo.
Vielleicht sollte sich Herr Söder mal mit dem Tübinger OB unterhalten

Als Local kann ich hierzu beisteuern, dass an der Uniklinik derzeit 8 Patienten mit einem positivem PCR-Test intensivmedizinisch versorgt werden.

In der Spitze im April waren dies 30. Die Uniklinik stellt hierfür 30 bzw. 100 Plätze zur Verfügung, mit einer zusätzlichen Reserve in der BG Unfallklinik.

Die Rate der Todesfälle der intensivmedizinischen betreuten Covid-19 Patienten liegt deutschlandweit im absolut positiven Spitzenfeld (ich finde leider gerade die entsprechende Statistik nicht). D.h. das Klinikpersonal macht diesbezüglich einen hervorragenden Job.
 
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Segelflieger

Vereinsmitglied
In der (größeren) Nachbarstadt Reutlingen sind es aktuell 7 Patienten, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen und weitere 26 die mit positivem PCR-Test im Krankenhaus versorgt werden.

Und dies bei aktuell sehr hohen "Inzidenzzahlen", die letzte Woche in der Stadt Reutlingen (~115.000 Einwohner) sogar drei Tage in Folge knapp über der 200er-Marke (also über der auch von BaWü neu festgelegten Schwelle für nächtliche Ausgangssperren) lagen. Der Kreis Reutlingen (~286.000 Einwohner) liegt seit Tagen nur knapp unter der 200er Marke.

Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass der PCR-Test mehr erfasst als "nur" SARS-CoV-2....
 
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass der PCR-Test mehr erfasst als "nur" SARS-CoV-2....
Bruder und Schwester, also das "Normale, bekannte" Grippe Coronavirus vielleicht? Wo doch gerade Grippesaison ist? Ob der Test darin so genau ist?

Was ja ein Hammer wäre, wenn es denn so wäre:
Die gesamte Gesellschaft wird zum stoppen gezwungen, wegen "der Grippe", worüber man sich aber nie so echauffiert hatte wie jetzt. Trotz der alljährlichen Grippetoten.

Okay, wenn man Corona nicht von Corona trennen kann, besser so, als gar nicht. Aber etwas Peinlich wäre es für die Experten schon...
 

Nuecke

User
Lest mal nach wie der PCR-Test funktioniert und was der Erfinder dazu sagt... dann sollte man verstehen daß da vorsichtig ausgedrückt etwas schief läuft! (meine Meinung)
 

Ost

User
Allgemein sind Atemwegserkrankungen dieses Jahr extrem zurückgegangen.
Maske, Abstand, Händewaschen, Kontakteinschränkungen, erhöhte Vorsicht.
 

ROL4ND

User
Zu Tübingen und Boris Palmer hatte ich schonmal was im Post #1154 geschrieben:

..
In diesem Zusammenhang muß man Boris Palmer für seine Initiative mit den Senioren-Taxis /-Einkaufszeiten und Schnelltests für Angehörige Besucher in den Heimen mal lobend erwähnen. Es muss ja nicht immer alles per Gesetz oder Verordnung von der Regierung vorgegeben werden,
man kann auch ruhig mal eigene Ideen umsetzen.
...

Bruder und Schwester, also das "Normale, bekannte" Grippe Coronavirus vielleicht? Wo doch gerade Grippesaison ist? Ob der Test darin so genau ist?

Was ja ein Hammer wäre, wenn es denn so wäre:
Die gesamte Gesellschaft wird zum stoppen gezwungen, wegen "der Grippe", worüber man sich aber nie so echauffiert hatte wie jetzt. Trotz der alljährlichen Grippetoten.

Okay, wenn man Corona nicht von Corona trennen kann, besser so, als gar nicht. Aber etwas Peinlich wäre es für die Experten schon...

Thomas,

ich hab mal gegoogelt und eine Abhandlung von 1977 gefunden: Link zu PDF

"Grippe" Viren sind Influenza Viren, die zu der Familie der Orthomyxoviren gehören.

...Ihr RNS-Genom liegt in einem Einzelstrang vor und ist segmentiert, es besteht aus 6 verschiedenen und voneinander abtrennbaren Stücken mit einem Molekulargewicht von 2-4 X 106 ...

...Die Coronaviren unterscheiden sich von den Orthomyxoviren vor allem durch ihr 20 nm langen, keulen- oder blattformigen Fortsätze, die in weitem Abstand auf der Virusoberflache angeordnet sind; der Rand dieser Fortsätze erinnert an Sonnenstrahlen. Der Durchmesser des mit einer Hülle versehenen Partikels beträgt im allgemeinen 80-160 nm; die Partikel enthalten ein helicales Nucleiocapsid mit einem Durchmesser von 7-9 nm. Das Virusgenom besteht aus einem einzigen RNS-Stück mit einem Molekulargewicht von 9 X 106, was 60-70 S entspricht. Dieses große RNS-Molekül liegt in der gleichen Größenordnung wie die RNS der Oncornaviren...

Habe jetzt, nach der Spätschicht, versucht den ganzen Stoff zu lesen, aber das hat rauschen im Kopf verursacht, also hab ich nen Rotwein aufgemacht... :D

Aber Grippe- und Corona-Viren sind scheinbar verschiedene A####löcher

Prost, Roland
 
@steve: Die im Zusammenhang mit Corona gemeldeten Todesfälle steigen zwar stark an, aber wenn ich mir die Zahlen auf Euromomo anschaue, dann kann ich davon rein gar nichts nachvollziehen - im Gegenteil: die Gesamt-Sterblichkeit ist deutlich unter dem für diese Jahreszeit zu erwartenden Niveau! Leider werden für Deutschland nur Hessen und Berlin berücksichtigt, aber ich habe keinen Grund zur Annahme, dass es sich anderswo gänzlich anders verhält. Demnach gibt es in der EU nur recht wenige Staaten, die zur Zeit eine Übersterblichkeit haben.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man im DIVI Intensivregister die Ländertabellen anschaut. Als Pfälzer beobachte ich schwerpunktmäßig die Entwicklung in RLP. Die Intensivbettenbelegung mit Corona-Patienten ist leicht rückgängig, während die Gesamtanzahl der belegten Betten leicht steigt - bedeutet, dass andere Ursachen deutlich im Vordergrund stehen. Nach wie vor könnte sich die Anzahl der Corona-Intensivpatienten verdoppeln, ohne dass es zu landesweiten Engpässen kommen würde. Sogar eine Verdreifachung wäre den Zahlen zufolge noch kein Problem. Wenn tatsächlich einzelne Kliniken voll belegt sind, dann muss man halt in die Nachbarschaft ausweichen. Bei anderen Behandlungen, die eine gewisse Spezialisierung erfordern, ist das die Normalität.
Ich kann auf dieser Grundlage zur Zeit wirklich keine Dramatisierung der Lage erkennen.
:) Dieter
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
Ich verharmlose SARS-CoV-2 nicht. Es ist (wie viele andere Krankheiten auch) für Menschen bedrohlich, kann krank machen, leider auch schwer krank und ist für manche sogar tödlich. Das ist nicht schön, aber wir scheinen verlernt zu haben oder verdrängen zu wollen, dass Krankheit und Tod seit Menschengedenken zum Lebenszyklus gehören. Ich plädiere natürlich für jede sinnvolle Maßnahme um Ausbreitung von Krankheit zu verhindern, Krankheitsverläufe abzumildern und Sterbefälle möglichst zu minimieren.

Seit Monaten diese eindringliche, propagantistisch anmutende Berichterstattung, fast tägliche Sondersendungen, immer neue "Rekord-Infektionszahlen" (die in Wirklichkeit zunächst einmal "nur" positive PCR-Testergebnisse sind), den Faktor der ungleich größeren Testanzahl im Vergleich zum Frühjahr (absichtlich?) verschweigend.....

Was mich in der Berichterstattung und öffentlichen Meinungsbildung stört, ist, dass wir täglich mit neuen "Zahlen des Schreckens" konfrontiert werden: "Neu-Infektionen auf Rekordniveau", "über 400 Corona-Tote an einem Tag", "Das ist wie wenn jeden Tag ein Flugzeug abstürzt (Zitat Söder)" usw., usw.

Jetzt kommt auch noch unser sonst eher für sein sachlich-ruhiges Auftreten bekannter Ministerpräsident Kretschmann ums Eck und "fordert einen raschen harten Lock-Down um das Schlimmste zu verhindern".

Wo waren denn all die Retter der Menschheit im Frühjahr 2018? Vor zwei Jahren hat das keinen Menschen interessiert wie viele an Grippe erkrankte in Deutschland pro Tag sterben. Jedenfalls kann ich mich an keine auch nur annähernd so intensive Berichterstattung erinnern, als eine massive Grippewelle im Frühjahr 2018 nachweislich tausenden von Menschen in Deutschland das Leben gekostet hat. Hierzu eine Statistik. Da sie vom Statistischen Bundesamt herausgegeben wird, dürften die Zahlen seriös sein. Hier kann man den Verlauf der wöchentlichen Sterbefallzahlen Deutschlands in den letzten 5 Jahren nachverfolgen:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Q...tiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html

Die 2020er Zahlen gehen aktuell nur bis Woche 45. Es ist die hellrote "Kurve". Auf den ersten Blick würde ich im hellroten Kurvenverlauf 2020 jetzt kein "Katastrophenjahr" vermuten. Leichte Schwankungen um die Vorjahreszahlen herum. Die vermutlich Corona-bedingte Übersterblichkeit im April 2020 ist sichtbar, fällt aber deutlich geringer aus, als die grippebedingten Übersterblichkeitszahlen im Frühjahr 2017 und 2018. Im August 2020 gab es hitzebedingt, wie fast jeden Sommer, ebenfalls einen "Peak", dieser aber nachweislich ohne SARS-CoV-2-Beteiligung.

2017 lag die Sterbefallrate in den Wochen 1-8 signifikant über 2020. In diesen ersten 2 Monaten 2017 sind 23.812 Menschen mehr gestorben als im Vergleichszeitraum 2020.

Und im Grippewinter 2018 türmt sich zwischen Woche 6 - 13 ein bestürzender Berg von Übersterblichkeit über die 2020er-Linie auf. In diesen 8 Wochen 2018 gab es 28.590 Sterbefälle mehr als im Vergleichszeitraum 2020.

Im "Peak" 2018 (KW 10) sind 26.777 Sterbefälle gemeldet worden. Das waren im Durchschnitt 3.825 Sterbefälle pro Tag. In KW 10/ 2020 waren es 19.636, also 2805 pro Tag, oder 7141 Sterbefälle weniger pro Woche. Allein in dieser KW 10/2018 waren es im Durchschnitt also 903 - 1127 Sterbefälle pro Tag mehr als im mehrjährigen Mittel. Die signifikante Übersterblichkeit hielt über mehrere Wochen an.

Gab es damals im Januar/ Februar 2017 oder im Februar/ März 2018 bestürzte Politiker und tägliche Sondersendungen? Gab es Maßnahmen? Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern.

Das heimtückische an SARS-CoV-2 ist, so wird uns immer wieder berichtet, dass es (noch) keine Impfung, (noch) keine wirksamen Medikamente und (noch) keine gesicherte Behandlungsmethode gebe. Deshalb sei dieser Virus so bedrohlich und die Lage so extrem ernst.

In den Frühjahren 2017 und 2018 sind grippebedingt viel mehr Menschen gestorben, als im mehrjährigen Mittel. Trotz Grippeimpfung, trotz verfügbarer Medikamente und trotz langjähriger Erfahrung hinsichtlich der geeigneten Behandlungsmethoden.

2020 war (zumindest in Deutschland) bezüglich Übersterblichkeit bisher kein sehr auffälliges Jahr.

Ich möchte mit diesen Zahlen die aktuelle Lage nicht verharmlosen, nur zum kritischen Nach- und Mitdenken anregen. Wollen wir künftig bei jeder Krankheitswelle das öffentliche Leben lahmlegen, Schulen, Restaurants, Sportstätten, Läden schließen? Koste es was es wolle?
 
Zuletzt bearbeitet:

Segelflieger

Vereinsmitglied
Servus Franz,

das kann ich Dir nicht genau sagen. Ich vermute aber, es hat vielschichtige Gründe (wie auch in Frankreich, Spanien, UK, USA...). Das Virus blieb in den ersten Wochen unbemerkt und konnte sich rasch verbreiten, andere Sozialstrukturen (Mehrgenerationen-Haushalte, engere Kontakte, etc.), schlechteres Gesundheitssystem, ungünstigere Alters- und Vitalitätsstruktur der Bevölkerung, Bevölkerungsdichte, unterschiedlich ausgeprägte Disziplin beim Einhalten von Kontaktbeschränkungen, etc....

Ja, der Einwand ist bekannt und berechtigt: Niemand weiß, wie es gelaufen wäre, hätte man keine oder weniger stringente Maßnahmen getroffen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass man es hätte ohne Gegenmaßnahmen laufen lassen sollen.

Am Beispiel Frankreich und (dem in den Mainstream-Medien für seinen Sonderweg immer wieder scharf angegriffenen) Schweden zeigt sich aber, dass Frankreich trotz hartem Lock-Down- und strikten Kontaktverbots-Maßnahmen keine "bessere" Sterberate/ Einwohner erreicht hat als Schweden.

Ich denke es sind viele Faktoren, die da in den einzelnen Ländern mit eine Rolle spielen.
 
Denke mal, es geht nicht um die Sterberate.
Es gibt verschiedene Punkte.
Unter anderem, wenn die Intensivstationen hlab voll sind, dann kann es rück zuck sein, dass sie ganz voll sind. Und so "einer" liegt nicht ein paar Tage wie üblich, sondern Wochen. Und dann kommt der nächste. Was machst du dann?
 
aber das hat rauschen im Kopf verursacht, also hab ich nen Rotwein aufgemacht... :D
Du hast dich zu früh von innen desinfiziert :D
Ich habe nämlich auch etwas "geforscht".
PCR Test: So wie ich es verstanden habe, reagiert der nur und ausschließlich auf SARS COV2. Sollte das Labor nicht groben Mist gebaut haben.
Also, sollten die beim testen einem das Wattestäbchen zu tief reindrücken, auf Archae Viren reagiert der Test mit Sicherheit nicht.
;)

Grippe- und Corona-Viren sind scheinbar verschiedene A####löcher
Sowohl als auch. Denn offensichtlich hat sich die Natur gedacht: Mensch, ich kriege dich immer, egal was du machst: Wenn nicht mit dem Virus, dann eben mit einem anderen Virus. Hauptsache du hast Grippe. Ätsch.
Corona ist halt in der freien Auswahl die du hast, immer mit dabei.

Mal sehen was kommt:
Gestern abend hat uns unsere Nachbarin per WhatsApp mitgeteilt, das sie sich und ihre Schwester (zwei ältere Damen die zusammen in einem Haus wohnen) nicht gut fühlen, das sie Symptome von Corona haben und sich deswegen haben testen lassen.
Heute schreibt sie, das sie beide Positiv getestet wurden.

Yeah... Super. :rolleyes:
Denn letzten Samstag (!) war ich bei den beiden, um mal wieder auf die schnelle "den netten Nachbarn" spielen zu dürfen: Ich habe ein neues Sägeband auf ihre Fleischsäge montiert... (sie kaufen sich immer wieder mal ein halbes Schaf, was sie dann selbst zerlegen) ... natürlich ohne Maske, denn wenn ich im eigenen Garten bei der Gartenpflege (hüstele) meinen Vitamin D3 Vorrat auffülle, habe ich keine auf. (Wird wohl auch immer etwas überdosiert das Vitamin: Bin schon ganz braun davon... ;))

Und meine Frau war heute beim testen, weil sie am Freitag (über die Feiertage) nach Johannesburg fliegt um eine Freundin zu besuchen.

To be continued...
 

Ost

User
Denke mal, es geht nicht um die Sterberate.
Doch, darum geht's.
Deshalb muss man diejenigen, die überproportional häufig an Covid-19 sterben,
anders und besser schützen.
Das scheint nicht wirklich gut zu funktionieren, wie das Durchschnittsalter der Toten zeigt.
Wie es besser gehen kann, wenn man denn will, zeigt Tübingen gegen den Willen der Landesregierung.
So zumindest gestern in den Medien
 
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