Bertram Radelow
User
Abschied vom Eis
Mit grosser Trauer verabschiedet sich die Modellfluggruppe Davos nach über 50 Jahren vom zugefrorenen Davoser See. Die herrlichen, von den vielen Spaziergängern rund um den See ausnahmslos bewunderten Flüge werden Geschichte sein.
Grund ist ein aus heiterem Himmel vom Kleinen Landrat ausgesprochenes Betretungsverbot des Eises ab nächstem Jahr. Die dazu gereichte Begründung (vereinfacht: Angst vor möglichen Klagen von Nicht-Modellfliegern gegen die Gemeinde) konnte der Vereinsvorstand seinen Mitgliedern nicht vermitteln: da sich niemand an irgendeinen Personen- oder Sachschaden oder an irgendwen erinnern konnte, der ausser uns die eisigen Ufer zum Eis herabstieg, kam es nur zu verständnislosem Kopfschütteln. Ein kleiner Davoser Verein wird dadurch in existentielle Nöte getrieben, denn ohne dieses winterliche Zugpferd wird sein Bestand langfristig kaum zu sichern sein.
Besonders bitter finden es die Vereinsmitglieder, dass unser Modellflug, der unzählige Male mit Aussagen wie „Das ist toll – nicht wie die blöden Drohnen“ kommentiert wurde, verboten wird, während die „blöden“ und auch unserer Meinung nach viel lästigeren und gefährlicheren fliegenden Moulinetten weiter ohne Einschränkung durch die Gemeinde fliegen dürfen.
So möchten wir uns verabschieden und bei einem früheren Davos bedanken, das noch für Freiheit stand und in dem diese auch verwirklicht werden konnte. Diese Zeit ist zentraler Teil in unserem kollektiven Gedächtnis. Jetzt wurde leider eine restriktive, ängstliche und intolerante Zukunft eingeläutet, bei der vor Klagen eingeknickt wird, die noch nicht einmal eingereicht wurden...
Eine Diskussion, wie das Verbot rückgängig gemacht werden kann, ist leider müssig. Wenn das möglich wäre, würde die Eisfläche für alle geöffnet werden (Hundeschlittenführer, Kitesurfer, Langläufer), was einen geordneten Flugbetrieb unmöglich machen würde.
Ein alternatives Gelände, in dem wir weiterhin Grossegler schleppen könnten, steht leider nicht zur Verfügung, insbesondere kein so sicheres, bei dem Zuschauer für uns auf sicheren Abstand gehalten wurden, aber stattdessen wie im Sportstadion auf uns schauen konnten. Alleine das war einmalig.
Für einen Verein auf der ungewollten Suche nach seiner Zukunft unterschreibt der Vorstand im Namen seiner Mitglieder:
B. Radelow – M. Viglino – E. Fischer
Hier ein eher willkürliches Best-Of von Bildern der letzten Jahre:
Mit grosser Trauer verabschiedet sich die Modellfluggruppe Davos nach über 50 Jahren vom zugefrorenen Davoser See. Die herrlichen, von den vielen Spaziergängern rund um den See ausnahmslos bewunderten Flüge werden Geschichte sein.
Grund ist ein aus heiterem Himmel vom Kleinen Landrat ausgesprochenes Betretungsverbot des Eises ab nächstem Jahr. Die dazu gereichte Begründung (vereinfacht: Angst vor möglichen Klagen von Nicht-Modellfliegern gegen die Gemeinde) konnte der Vereinsvorstand seinen Mitgliedern nicht vermitteln: da sich niemand an irgendeinen Personen- oder Sachschaden oder an irgendwen erinnern konnte, der ausser uns die eisigen Ufer zum Eis herabstieg, kam es nur zu verständnislosem Kopfschütteln. Ein kleiner Davoser Verein wird dadurch in existentielle Nöte getrieben, denn ohne dieses winterliche Zugpferd wird sein Bestand langfristig kaum zu sichern sein.
Besonders bitter finden es die Vereinsmitglieder, dass unser Modellflug, der unzählige Male mit Aussagen wie „Das ist toll – nicht wie die blöden Drohnen“ kommentiert wurde, verboten wird, während die „blöden“ und auch unserer Meinung nach viel lästigeren und gefährlicheren fliegenden Moulinetten weiter ohne Einschränkung durch die Gemeinde fliegen dürfen.
So möchten wir uns verabschieden und bei einem früheren Davos bedanken, das noch für Freiheit stand und in dem diese auch verwirklicht werden konnte. Diese Zeit ist zentraler Teil in unserem kollektiven Gedächtnis. Jetzt wurde leider eine restriktive, ängstliche und intolerante Zukunft eingeläutet, bei der vor Klagen eingeknickt wird, die noch nicht einmal eingereicht wurden...
Eine Diskussion, wie das Verbot rückgängig gemacht werden kann, ist leider müssig. Wenn das möglich wäre, würde die Eisfläche für alle geöffnet werden (Hundeschlittenführer, Kitesurfer, Langläufer), was einen geordneten Flugbetrieb unmöglich machen würde.
Ein alternatives Gelände, in dem wir weiterhin Grossegler schleppen könnten, steht leider nicht zur Verfügung, insbesondere kein so sicheres, bei dem Zuschauer für uns auf sicheren Abstand gehalten wurden, aber stattdessen wie im Sportstadion auf uns schauen konnten. Alleine das war einmalig.
Für einen Verein auf der ungewollten Suche nach seiner Zukunft unterschreibt der Vorstand im Namen seiner Mitglieder:
B. Radelow – M. Viglino – E. Fischer
Hier ein eher willkürliches Best-Of von Bildern der letzten Jahre: