Regeln - Regeln - Regeln
Regeln - Regeln - Regeln
Hallo Leute, ich beobachte das Ganze mit einem traurigen Grinsen (Ich weiß, das ist ein Widerspruch, passt aber recht gut)
Warum Grinsen?
Mein Lebensglück hängt nicht allein vom Speedcup ab, weswegen ich ihn in meiner Prioritätenliste nicht an oberster Stelle ansiedle. Trotzdem finde ich es super, dass er wieder auferstanden ist, da ich auch so ein verrückter "Abartiggetunterhochdrehenderstinkenderundradaumachenderrizinuszweitakter" - Fan bin. Ein Wettbewerbsteilnahme kommt für mich aber nur in Frage, wenn Abenteuer- und Spassfaktor dabei nicht zu kurz kommen und ich mich nicht das ganze WE über büroktratische Regeldiskussionen ärgern muss.
Ich liege wohl nicht ganz falsch, wenn ich behaupte, dass es noch anderen so geht.
Warum traurig? Hier ein Erfahrungsbericht:
Ich fahre seit etwa 10 Jahren F1-V, eine Hochgeschwindigkeits-Rennbootklasse mir Verbrennern. Als ich den Einstieg machte, war das ein recht geselliger, lockerer Haufen Verrückter, der abends gleichzeitig schraubte und feierte und tagsüber Rennen fuhr bzw. auch schraubte. Es gibt natürlich auch hier Regeln, die im gegenseitigen Einverständnis mehr oder weniger penibel eingehalten wurden. So wurden über viele Jahre (auch schon lange vor meinem Beisein) deutsche, Europa- und Weltmeisterschaften ausgefahren.
Nun gesellte sich vor einigen Jahren die immer stärker werdende Elektro-Mannschaft dazu, so dass die V- und E- Wettbewerbe gemeinsam ausgetragen wurden. Diese Mannschaft übernahm recht schnell die offizielle Führungsriege mit erbsenzählerischer Genauigkeit, was strikte Einhaltung von ALLEN Regelfeinheiten und engsten Zeitplänen mit sich zog. Das war der Anfang vom Ende, da der Spassfaktor auf ein Minimum schrumpfte. Seit dem schwindet die Teilnehmerzahl in den Verbrennerklassen derart, dass diese wohl nach Ablauf der laufenden Saison aussterben werden! Schade vor allem für meine Kinder, die seit ein paar Jahren auch mitmischen und nach erfolgreicher WM-Teilnahme eigentlich recht motiviert wären.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Regeln müssen sein, sollten aber nicht zur Religion erkoren werden.
Also Ball flach halten, sonst stirbt der Speedcup u.U so schnell, wie er gekommen ist. Wäre jammerschade!
Wenn versucht werden soll, den Weltrekord von 1971 zu toppen, warum nicht mit den gleichen Regeln wie damals? Natürlich kann die Messmethode modernisiert werden, das ist ja keine wirkliche Regeländerung, eher eine Ergänzung. Der Rest kann doch stehen bleiben. O.k. die Sicherheit muss schon auch gewährleistet sein.
Zur Messmethoden-Regel (5S.4.2.1):
Ich dachte, es wäre bekannt, dass ich mich seit Dachau 2005 engagiere, eine akustische Auslösung der von Kai entwickleten Stoppuhr zu realisieren. Seit einiger Zeit beschäftigt sich ein Diplomand der FH Kemtpten mit dieser Sache (was auch in der Szene bekannt ist), somit finde ich es schade, dass diese Möglichkeit der Stoppuhr-Auslösung nicht mit ins Regelwerk übernommen wurde. Dieser Ansatz ist jedenfalls vielversprechend. Vielleicht kann man da ja noch nachtarocken, da die Diplomarbeit sonst für die Katz wäre.
Zum Vorschlag der Nitro-Reglementierung:
1. wie soll der Nitrogehalt gemessen werden?
Eine Recherche bei einem unserer Chemie-Professoren ergab, dass dies nur recht aufwändig unter Laborbedingungen möglich sei.
2. Wofür benötigt man zum Speedfliegen Nitro?
Wenn schon der Sprit reglementiert werden soll, was ich sehr befürworten würde, warum nicht so wie bei F1 bzw. Pylon):
Jeder bezahlt Spritgeld und tankt an einer Einheitstankstelle FAI-Sprit. Der ist auf der ganzen Welt gleich und auch erhältlich. Und damit läuft auch jeder Motor. Wer sich ein bißchen auskennt, bringt damit sogar einen brauchbaren Drossellauf zustande.
Gruß
Martin
PS: In Dachau wäre ich gerne wieder dabei, so meine Quickie den Regeln entspricht.