Jawollja RAL1015... Ich weiß es deshalb, weil ich damals beim Bau des Wasserkuppenhabichts etwas spionieren durfte und die dortige Mannschaft gefragt habe.
Ich danke für die Blumen. Ich finde auch daß die Bauweise gute Gewichte und ordentliche Stabilität liefert. Die Leitwerke jedenfalls sind da über jeden Zweifel erhaben.
Aber... um das gute Gewicht erreichen zu können bedarf es einer ganzen Reihe von Tricks. Der Wichtigste ist die Ausführung mit den Lamellenwänden.
Weil jede Rippe praktisch einzeln im CAD gezeichnet werden muß ist der Aufwand erschreckend hoch und lohnt sich nur, wenn mehr als ein Modell gebaut werden soll, oder wenn man die Zeichnung als persönliche Herausforderung sieht und danach nicht weiter darüber nachdenkt ^^. Da ich immer ein wenig angeschlagen bin, verbringe ich viel Zeit am PC, so daß ich die Zeichnungen immer mal wieder aufgreifen kann. Der Druck aufwand ist auch nicht zu unterschätzen, da doch sehr viele Fehldrucke vorkommen (Warping und die anderen bekannten kleinen Widerwärtigkeiten des 3D Druckes die nicht nur Anfänger in den Wahnsinn treiben können).
Ich bin inzwischen mit dem Zeichnen der Rippen bei STA400 angelangt. Das ist etwas am Ende der Aussparung für die Störklappe. Danach bis zum Ende geht es sehr schnell, weil der Volumenkörper jetzt keine störenden Besonderheiten mehr aufweist. Dennoch benötige ich für das Ausschneiden der richtigen Rippe aus dem Körper, der Feinarbeit an den Rippenzeichnungen und der Extrusion auch dann noch ca. 15 Minuten pro Rippe. Bei einem Rippenabstand von 50mm + Halbrippen bei 25mm weiss man schon was man getan hat.
Ahh STA400 ist noch zu erklären.. Ich habe doch auch die Mustang im Bau (die ich in meinem Leben allerdings nicht fertig bekomme).
Die Amis haben die Position jedes Bauteils an sogenannten Stationen referenziert. Das ist ein virtuelles 3D Gitter mit virtuellen Ebenen, deren Abstande in x und y Richtung als STA xxxx bezeichnet werden, wobei xxxx für den Abstand zum Nullpunkt steht. Die Z-Achsen bekommen nicht das Präfix STA sondern BL (für Borderline) oder ähnlichen Bezeichnungen aus dem Schiffbau.
Die Wurzelrippe der Habichtfläche (1:6) beginnt mit der Nummerierung folgerichtig nicht bei 0, sondern bei 80mm, die dazugehörige Zeichnungsebene ist um 80 mm zur Symetriebene versetzt, heisst STA80 und in dieser Ebene liegt die Zeichnung der Rippe, die dann eben FL-Rippe-STA80 heißt.
Diese Nomenklatur habe ich so verinnerlicht, da man anders komplexe 3D Zeichnungen mit mehreren hundert Ebenen und Zeichnungen nicht mehr durchschauen kann.
Die Zeichnerei der Rippen kann man natürlich vereinfachen mit gekauften Programmen wie DevWing. Wenn man mit der CNC Fräse arbeitet ist das sowieso die Methode der Wahl. Für den 3D Druck ist die Methode allerdings weniger geeignet, da aus jeder einzelnen Rippenzeichnung ein 3D Modell gemacht werden muß, das dann für verschiedene Aufgaben (Lamellen z.B.) wieder modifiziert werden muß. Daher bin ich von der Methode inzwischen abgekommen.
Sorry für die langatmigen Ausführungen. Aber den einen oder anderen interessiert das schon, wie ich mitbekommen habe. Und ich will das, was ich mir mühsam erarbeitet habe, gerne weitergeben, denn die Profis tun das sehr selten, und dann fragt sie jeder, wie die das machen, wo es bei sich selbst oftmals nur für einen kleinen UHU reicht
Aber es kochen alle mit Wasser.
PeterKa