Hallo,
Ich hab kürzlich mal eine Oberseite abgeformt. Ich bin noch nicht ganz fertig damit (der "Deckel" fehlt noch), möchte aber trotzdem mal wieder ein paar Pics und Eindrücke wiedergeben.
Vorbereitung:
Nachdem die Urmodelle ausreichend mit Trennwachs (SE 700) behandelt wurden, habe ich die Rille vorne an der Nasenleiste mit blauer Modelliermasse von R&G aufgefüllt. Hinten an der "Blutrinne" habe ich einen 6mm Vakuumschlauch mit Zacki fixiert. Danach wurde die Verschalung angebracht.
Formenharz:
Verwendet habe ich auf anraten von Gideon wie bereits erwähnt der neue Tooling Gelcoat von R-G. Im Vergleich zum Formenharz P und dem SW404 ist dieses von der Verarbeitung her mein Favorit. Es ist etwas dünnflüssiger als das Formenharz P. Was mir besonders daran gefällt, ist die Topfzeit von 35 Minuten. Das ist zumindest für mich perfekt. Etwas nervig is hingegen die Gelierzeit (R&G schreibt 90Minuten). Ich hab die Zeit genutzt um das Gewebe vorzubereiten, womit ich aber recht schnell fertig war. Also hieß es warten und warten und warten...
Grundsätzlich lässt es sich sehr gut mit Spritztüte und Pinsel/Modler auftragen. Zur eigentlichen Oberflächenqualität kann ich noch nichts sagen. Das kommt aber noch. Ich habe für eine Oberseite etwa 500g von dem Formenharz benötigt (Simon, du hattest natürlich recht
)
Laminat:
Den eigentlichen Laminataufbau habe ich ja weiter vorne bereits geschrieben und daran hab ich mich auch gehalten. Auch die Tips von Arne (vielen Dank nochmal dafür) habe ich beherzigt. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich für den Formenbau nur mehr CFK-Gelege verwenden werde. Das ist im Vergleich zu GFK deutlich angenehmer zu verarbeiten. Gott sei Dank, hab ich mich hier von den Profis unter euch überzeugen lassen.
Poraver:
Das erste mal, dass ich mit diesem Zeug gearbeitet habe. Ich habe eine etwa 5-6cm dicke Poraver-Schicht in der Form. Beim Verbrauch hab ich irgendwann mal aufgehört mitzuschreiben, allerdings ist der 55Liter Sack halb leer. Ich habe pro Liter Poraver 120g Harz + entsprechend Härter verwendet. Das Harz habe ich mit blauen Farbpigmenten eingefärbt und dann mit Bohrmaschine und Mischer mit dem Poraver vermengt. Durch die blaue Farbe erkennt man sehr gut, wann die Masse gut durchmischt ist.
Zwischenfazit:
Alles in allem recht viel arbeit, was mir aber im Vorhinein eh klar war. Etwas überrascht bin ich über den enormen Harz-Verbrauch. Für diese eine Formenhälfte habe ich bereits fast ein 7kg-Gebinde Epoxidharz (HP E55L von HP-Textiles) verbraucht. Gut, das Laminat braucht natürlich Harz, aber das Poraver erst so richtig! Dabei fehlt aber noch der Deckel samt der Microballon-Schicht zwischen Poraver und Deckel...
In diesem Punkt hab ich mich total verschätzt und muss nachbestellen.
7 Stunden und 3 Gösser-Radler später:
LG, Mario
PS: Spricht etwas dagegen, bereits vorhandene Formen mit Poraver zu hinterfüllen? Sprich, hat es Nachteile, das Poraver in eine bereits durchgehärtete Form zu giesen, anstelle von "Nass in Nass"? Ich glaube zwar nicht, hab da aber keine Erfahrung....