Erfahrungen L 385

Eisvogel

User
Da mein Vorrat vom L 285 langsam aber sicher zur Neige geht, der Nachfolger L 385 schon einige Zeit am Markt ist wüßte ich gern von euren Erfahrungen damit.

Gibts irgendeinen Unterschied in der Verarbeitung?
Ist die Durchtränkung der Gewebe genauso gut?
Stimmen die angegebenen Topfzeiten? auch beim mischen von H 385 + 386?
Entformbarkeit gleich,besser,schlechter?
Anbindung an Deckschichten genau so gut?

Daß 385er genauso wie 285er getempert werden soll, (zumindest bei 86er Härter) ist mir klar!
 
Hallo Eisvogel,

das die Zeit des L285 zu Ende gehen soll halte ich für ein Gerücht!
Alle segelflugzeugherstellenden Betriebe nutzen dieses. Die Harzmaschinen sind auch 100:38 - 100:40 eingestellt. Die gehen sicher auf die Barikaden, wenn sie nun neue Harzmaschinen brauchen, da sich das Mischungsverhältnis auf 100:35 geändert hat.

Der wahre Hintergrund ist der Totenkopf...
Das 285er (oder einige Härter dieses Systemes) hat nun einen Totenkopf und darf nur noch kommerziell benutzt werden - oder an Privatpersonen mit "Giftschein"...

Das neue System ist sehr ähnlich zum alten. Etwas dickflüssiger, aber ähnlich schnell/langsam im Gewebe.

Leider ist der H385 nicht so schnell wie der H285 und der H386 nicht so langsam wie der H287, aber für Modellbauzwecke allemale gut.

Leider kann ich persönlich dieses System nicht einsetzten, da ich hochgradig allergisch auf irgend ein Aditiv reagiert, das sowohl im H285 und H286 als auch im H385 und H386 enthalten ist. Nur der Totenkopfhärter (H287) ging bei mit ähnlich problemlos wie die meisten sonstigen Harzsysteme...

Erfreulich ist die nur sehr schwach ausgebildete Sprödphase des 385er.
Aber so oder so: Nur getempert erreicht man wirklich das, was das System kann...

Achso, auch der Preis ist natürlich erfreulich: Billiger als das 285er!

Gruß

Tobias
 

Eisvogel

User
Tobias,

ist mir schon klar, daß das 285er weiter produziert und verarbeitet wird, aber als Hobbypantscher kommt man nicht mehr ran, zumindest an den 286 er Härter.

Deshalb würde ich gern etwas mehr über eventuelle Nachteile erfahren, das spart vielleicht die eine oder andere negative Erfahrung.
 
Hi Erwin

Wie denn nicht die E 29 / 56 / 111 L Serie von Breddermann Kunstharze verwenden?
Ich habe damit nur gute Erfahrung gemacht.Ist unser Hobby nicht schon teuer genug ?

gruß Dominik
 

Eisvogel

User
Der Preis von E 29 / 56 / 111 ist wirklich gut. Allerdings find ich keine Produktinfo darüber, nur über 55 und 110.
Beim 55 und 110 heißt es kalthärtend, da bin ich etwas skeptisch. Ich werd das Harz mal zum Formbauen probieren.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Eigentlich geht´s ja hier um das L385 und nicht um das preisgünstigste System am Markt.
Kalthärtend ist immer etwas mau in der Performance, wobei für den Formenbau (wenn nicht getempert wird) eventuell brauchbar. Aber was wird dann aus dem Harz für´s Bauteil?

Tobias hat´s weiter oben schon erwähnt, ohne Warmhärtung braucht sich keiner über die schlechten Eigenschaften seines Laminates zu wundern

Geiz ist wohl hier auch noch geil genug
 

Eisvogel

User
Dann wirds wohl doch das 385er werden.

Da ich meine Bauteile tempern will geht wohl kein Weg daran vorbei vorher die Formen zu tempern.
Da es anscheinend noch nicht sehr viele Erfahrungen mit dem 385er gibt hat wohl fast jeder noch 285er? Na gut, dann werd ich über meine Erfahrungen damit berichten, wenns soweit ist.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Welche Erfahrugen meinst Du denn genau?

Wenn Du das L 285 kennst, dann ist das L 385 nicht fremd

Bauteile mache ich ausschließlich mit diesem System
 

Stezi

User
mal ne ganz dumme frage:kann man auch ne weile nach dem entformen noch tempern wenn man das bauteil wieder in die form einlegt?
 
Richtigstellung

Richtigstellung

Hallo,

durch einige unserer Kunden wurden wir auf diesen Foreneintrag aufmerksam gemacht. Da hier eine Vermeidung einer Fehlinterpretation über Breddermann Kunstharze möglich ist, entschloss sich der Inhaber entgegen der grundsätzlich innerbetrieblich vereinbarten neutralen Verhaltenweise gegenüber Foreneinträgen zu einer Richtigstellung:

Richtigstellung:
Das Laminierharzsystem bredderpox® E29L / E56L / E111L ist eine Eigenentwicklung aus dem Hause Breddermann Kunstharze und findet ausschließlich Einsatz im Faserverbund. Eine getätigte Aussage mit Hinweisen auf Herkunft als einfaches Beschichtungsmaterial der Leuna Harze GmbH ist daher nicht ausreichend recherchiert und eindeutig falsch.

Zeitgleich bieten wir den aufklärenden, offenen Dialog über unsere bekannten Kommunikationsplattformen gerne an.

Breddermann Kunstharze
Christian Breddermann
- technischer Service -
Telefon 02303 591253
service@breddermann-kunstharze.de
www.breddermann-kunstharze.de
 

Eisvogel

User
Schön, daß sich auch mal ein Hersteller hier meldet.

Leider find ich auf der Homepage nichts über E29L / E56L / E111L.

Wie wärs mit der Veröffentlichung der Daten hier im Forum?

Interessant wär, welches Harz für unsere Zwecke am geeignetsten ist,und wie es sich beim tempern verhält, bzw. ob da auch die Vorteile ähnlich wie bei den Konkurrenzprodukten, durch tempern auftreten.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Kommt aus Leuna! Wohl eher für Bodenbeschichtungen entwickelt ;), wie so vieles aus der Branche

Ich kann mich gerne einmal selbst zitieren. Harz und Härter kommen höchstwahrscheinlich aus Leuna. Entsprechende Nomenklaturen des Herstellers wurden vor Kurzem noch auf der Webseite von HP-Textiles aufgeführt, deren Harzsysteme denen von Breddermann Kunstharze entsprechen (Epilox ist ein Markenname der Leuna Kunstharze). Das soll nicht suggerieren, dass entsprechende Harzsysteme minderwertig sind, nur eben für völlig differente Anwendungen entwickelt wurden. Die erreichbare Glasübergangstemperatur ist bei diesen Systemen offensichtlich nicht das ultimative Kriterium, so dass vorwiegend Raumtemperaturhärtung empfohlen wird

Mein Zusatz "wohl" lässt vermuten, dass diese Entwicklungen aus dem Sektor der Bodenbeschichtungen stammen und entsprechend modifiziert für Faserverbundanwendung auf den Markt gebracht werden

Es gibt eine überschaubare Anzahl an Formulierern in Deutschland, und diese beschäftigen sich vorwiegend mit der Herstellung von Härtern. Harze werden zugekauft von z.B. Hexion, BASF oder auch DOW (kein Anspruch auf Vollständigkeit) und nur marginal verändert (evtl. additiviert und reaktivverdünnt)

Da es sich hierbei zudem um einen Thread handelt, der ein luftfahrtzugelassenes Epoxydharz beschreibt, wurde explizit auf dessen spezifischen Eigenschaften eingegangen. Reine Raumtemperaturhärtung ergibt eben nur ungenügende mechanische und thermische Eigenschaften

Mir wäre daran gelegen, alle technischen Daten offen zu legen und auch entsprechende Warmfestigkeiten zu veröffentlichen. In den Datenblätter ist eine reine RT-Härtung angegeben, in den mechanischen Werten wird aber eine zusätzliche Härtung bei 60 °C / 15 h genannt
 
Hallo,
ich habe unter anderem auch das EP210 + Härter 412-2. Subjektiv kommt es mir nicht dünnflüssiger als das L285 von R&G vor. Es hat bei kleineren Ansätzen (20-40g) und 25 Grad eine Topfzeit von fast 2h und ist daher für "gewissenhafte"/langsame Laminierer :) keine schlechte Wahl.
Zwei Dinge finde ich persöhnlich nicht so schön:
#Es stinkt ziemlich....das L285 duftet lecker gegenüber dem EP210/412 und ist physiologisch vermutlich besser zu verkraften.
#Der Härter ist sehr dunkel. Das erleichtert zwar das Verrühren, gibt aber einen Gelbschimmer bei Sichtkohleteilen.

Habe mal versucht das bildlich festzuhalten, was abends nicht wirklich gelingen kann.
Es sieht auf dem Bild schlimmer aus als es ist, daher habe ich zum Vergleich eine weiße Fläche mit aufs Bild genommen. Man kann es erst im Sonnenlicht wirklich beurteilen. Den Sattel habe ich im Sommer mit dem oben genannten Harz gebaut. Er war seitdem ca. 50h direkter UV-Strahlung ausgesetzt, was ihn nur unwesentlich mehr "vergilbt" hat, im Vergleich zum Zustand nach dem Entformen.

sattel_klein.jpeg

Hab mir extra ein Buch bzg Laminieren und GFK besorgt, aber ganz klärt es die Unterschiede nicht auf :confused:
:D


Beste Grüße,
Michael
 
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