Chance auf Vereinheitlichung?
Chance auf Vereinheitlichung?
Im Gegensatz zum für Jahrzehnte angewandten PPM - Verfahren, welches uns einige Kompatibilität bei der Auswahl von Sendern, Empfängern und Servos beschert hat, leben wir derzeit in einer ziemlich chaotischen Umbruchsphase. Alle Schnittstellen sind zugleich im Fluss:
1.) Übertragungsphysik/Frequenzband und dessen Nutzung:
2,4 GHz dürfte ja wohl bleiben, aber wie das ganze "Gebrabbel der Geräte" dort zukünftig reglementiert wird, ist offenbar gerade in Arbeit?
Innerhalb der bisherigen 2,4 GHz - Regelungen haben sich jedenfalls die Hersteller mit vielen vermutlich ähnlichen aber jedenfalls im Wesentlichen inkompartiblen Übertragungsphilosophien und Protokollwelten breit gemacht.
2.) An den Schnittstellen im Modell vom Empfang zu den Servos und Reglern wie retour von der Sensorik zum Telemetrie-Rückkanal scheint die Welt auch nicht sehr stabil zu sein ...
Abgesehen von den Fragen des Investitions - und Bestandsschutzes für die Benutzer resultieren daraus auch Überlebensfragen für die Hersteller:
- Wer kann sich die Schwenks auf allen möglichen Schnittstellen zukünftig leisten?
- Wird in Zukunft jeder alle Komponenten für seine eigene Philosophie auch liefern können?
- Welche Philosphie(n) wird (werden) sich durchsetzen können?
- Was und wer wird in 2-3 Jahren wirklich überlebt haben.
Wenn man ähnliche Entwicklungen aus der Vergangenheit betrachtet (z. B. Videorecordersysteme, Grundprinzipien von Kleincomputern, Telekomwelt mit Telefon und Internet .... ) liegt die Vermutung nahe, dass bei weitem nicht alles was derzeit am Markt ist, überleben wird.
In anderen Bereichen ist man diesem Problem mit entsprechenden Normen und Standars zumindest teilweise zu Leibe gerückt. Im RC Bereich wird man wohl um ähnliche Lösungen auch nicht herumkommen. Die Frage ist, ob man das der Evolution überlässt und einfach beobachtet, wer/was übrigbleibt (Quasi-Standards) oder ob man frühzeitig beginnt, sich über Standards zu unterhalten. Für die Anwender wäre vermutlich letzteres einfacher.
Folgende Standardisierungen wären denkbar:
- Frequenzband (no na ... )
- 1 Übertragungsprotokoll/prinzip im Frequenzband
(Grob gesagt: besser, alle Fernsteuerungen am Platz wissen, wer aller da ist und nicht nur jede Futaba wieviele Futaba, jede Multiplex wieviele Multiplex, jede Graupner, wieviele Graupner und alles Fremde ist "Rauschen")
- Einheitliche digitale Schnittstelle im Modell von der Funkstrecke zur Peripherie (Servos, Regler, Sensoren, Gyros, ec. ....) zusätzlich zur analogen Servoschnittstelle, die wohl noch länger bleiben wird.
- Einheitliche digitale Schnittstelle von der Signalverarbeitung zur Funkstrecke auf der Senderseite.
Warum z.B. braucht man unbedingt ein HF-Modul am Boden, wenn man ohnehin bereits jetzt aus diversen Gründen Strippen zwischen Sender/Steuergerät und Smartphone einführt? Da könnte ja das Smartphone gleich auch die Funkstrecke zum Modell bedienen (und derweilen den GSM-Funk reduzieren - ist eh besser wenn beim Fliegen keiner anruft!
).
Mein Sender (sag' jetzt gar keine Marke - hab' aber ein 2,4 GHz Modul drin) ist 13 Jahre alt. Noch geht's, aber ich brauche wohl bald Ersatz. Wäre gut, wenn bald absehbar wäre, wo es langgeht!
Gernot