Noch etwas Nacharbeit...
Noch etwas Nacharbeit...
Ergänzung zu Beitrag # 46 und # 48:
Noch ein paar letzte Details zum Ausbau meiner FES GP 15, nicht zum "prollen", wie mir neulich angedichtet wurde, sondern mehr als Dokumentation für mich selber und (vielleicht) auch als Anregung für andere.
In den Beiträgen # 46 und # 48 hatte ich berichtet, dass ich in meiner leichten FES-Version (< 5 kg, genauer: 4.990g) mit 5 S-Antrieb im Rumpf noch eine zweite Akkuvariante mit weiter hinten platziertem (größerem/ schwererem) Energieriegel vorgesehen habe, um auf entsprechend zugelassenen Plätzen oder Hängen dann mit mehr Akkukapazität und entsprechend höherem Abfluggewicht unterwegs zu sein. Zunächst hatte ich dabei mit einem vorhandenen 6 S/ 5.000 mAh-Akku geplant. Entsprechend variabel hatte ich ja von vornherein meinen Antriebsstrang ausgelegt. Dieser (Leopard 500/1450 mit 5:1 Getriebe) zieht mit der nahezu perfekt anliegenden GM 20x13 (scale) bei 5 S moderate 41 A. An 6 S sind es dann bereits 65 A (jeweils im Stand gemessen; 400 m über NN).
Nachdem meine GP mit der leichten 4,99 kg/ 5S-Auslegung selbst in der Ebene völlig easy aus der Hand gestartet werden kann und ich mit 6S bei gleicher Luftschraube sowohl beim Regler als auch beim Motor am oberen Ende der Spezifikation (jeweils max. 65 A) liegen würde, habe ich mich nun doch anders entschieden und auch für die schwerere Akkuvariante einen 5 S-Akku vorgesehen. Damit der Schwerpunkt passt ist es nun ein 5S/ 7.000 mAh-Akku geworden, der mir bei 75 % Entnahme satte 8 Minuten Motorlaufzeit beschert. Das sollte für einen kompletten Flugtag reichen…
Mit meiner auf < 5kg ausgelegten 4,99 kg/ 5S -Variante hatte ich inzwischen etliche selbst geworfene Starts. Selbst bei Windstille und in der Ebene zieht die GP ohne jegliches Durchsacken aus der Hand und ich bin wirklich alles andere als ein athletischer Werfer. Auch die Steigleistung ist ordentlich. Was mich dabei begeistert ist, dass der Antrieb sehr leise ist. Die GM 20 x 13 dreht in der 5 S-Auslegung mit ca. 4.800 rpm und das Geräusch ist dementsprechend niedrigfrequent/ angenehm. In 100 m Entfernung ist der Antrieb nahezu nicht mehr zu hören. So gefällt mir das.
Die Lagerpunkte für die hintere Akkuhalterung hatte ich bereits vor dem Erstflug der 4,99 kg-Version positioniert und fixiert. Inzwischen wurden die Lager noch mit 24h-Harz und Glasfaserverstärkung „einzementiert“. Schließlich hängen da nachher etwa 900 Gramm Akku-Gewicht plus Halterung dran.
Durch die zusätzliche Verklebung wäre das Abfluggewicht auf 5.006 g gestiegen, ich hätte also ganz knapp die 5 kg-Grenze gerissen. Nach so viel Mühewaltung im Vorfeld ging das natürlich gar nicht. Deshalb musste eine nachträgliche Abmagerungskur her. Dazu bestens geeignet erschienen die von Baudis installierten/ verlegten 6 Servoanschlusskabel (HR, SR und die 4 Flächenservo-Anschlüsse), welche werkseitig von der Länge her sehr üppig bemessen sind und die ich zunächst ungekürzt im Rumpf belassen hatte. Jetzt erfolgte nachträglich eine Kürzung auf das exakt passende Maß. Das brachte glatte 22 Gramm Gewichtseinsparung. (Danke an Holger für das professionelle Krimpen)
Den dadurch gewonnenen „Spielraum“ habe ich mit einer Kabelbrücke (Balsaleiste plus Klebstoff = 4 g) zur sauberen Kabelführung der Flächenanschlusskabel zum Empfänger genutzt. Kabelschutz und Kabelbinder schlugen mit weiteren 4 g zu Buche. Jetzt ist alles sauber an seinem Platz.
Die Flächensicherung erfolgte bislang „nur“ mit Klebeband und hat in den seitherigen Flugstunden absolut zuverlässig funktioniert. Auf Dauer und für den aktuell bevorstehenden ersten Alpineinsatz ist es mir dann trotzdem irgendwie wohler, wenn der Flächensitz zusätzlich mit einer Verschraubung gewährleistet wird.
Da ich aber auf keinen Fall die 5 kg-Grenze reißen wollte, musste hierfür eine leichte Lösung her. Im Rumpfinneren ist die Lagerung der Arretierstifte durch eine saubere Kegelanformung in die Rumpfwand einlaminiert. Diese Kegelanformung, mittels Flachfeile innen leicht bearbeitet eignet sich ideal als „Anschlag“ für eine Verschraubung. Somit liegt es nahe den vorderen Arretierstift zur gleichzeitigen Flächensicherung zu nutzen. Dies wurde wie folgt umgesetzt:
• Vorderen Arretierbolzen (Aluminium, 6mm) mittels Abzugsvorrichtung vorsichtig aus der Fläche lösen
• In den Arretierbolzen stirnseitig/ zentral ca. 6 mm tief eine Bohrung (3,2 mm) einbringen und dann ein M4 Gewinde einschneiden
• 4 mm Gewindestift aus Stahl in den Bolzen eindrehen/ verkleben
• Arretierbolzen flächenseitig anrauhen und wieder in die Fläche einkleben*
• Eine Kunststoff-Rändelmutter M4 übernimmt im Rumpf die Sicherung
(*werkseitig waren bei mir alle 4 Arretierbolzen in der Fläche quasi nicht verklebt, auch nicht angerauht, sondern konnten vergleichsweise leicht herausgezogen werden)
Mehrgewicht der kompletten Flächensicherung: nur 4 g (!). Siehe Bilderstrecke:
Arretierbolzen original: 1,6 Gramm
Zur gleichzeitigen Flächensicherung umfunktioniert:3,6 Gramm
Flächensicherung links:
Flächensicherung rechts:
Resultat:
5.006 g - 22 g (Kabelkürzung) + 8 g (Kabelbrücke und Kabelschutz) + plus 4 g (Flächensicherung) = Neues Abfluggewicht mit dem leichten 1.800er Akku (5S): 4.996 Gramm. Sehr cool.
Trotz Triple-Carbon-Hartschalenfläche unter 5 kg:
Als mir ideal erscheinender Schwerpunkt hat sich mit dem EWD-Keil von Windwings inzwischen 103,5 mm herauskristallisiert.
Das Abfluggewicht mit dem 5 S/ 7.000 mAh Akku liegt dann bei 5.682 g Gramm. Die Befestigung der Antriebsakkus erfolgt in beiden Fällen mit einem LoXX-System. Die Akkupositionen werden dadurch auf den Punkt genau reproduzierbar fixiert, so dass mit dem "einloXXen" des jeweiligen Antriebsakkus auf den zehntel-mm genau exakt der gleiche Schwerpunkt resultiert.
Damit stehen mir mit meiner FES-GP 15 drei Abfluggewichte zur Verfügung:
4.996 g in der < 5kg-Version mit 1.800er Akku (120 sec Motorlaufzeit bei 25 % Restkapazität)
5.682 g in der Version mit 7.000er Akku (480 sec Motorlaufzeit bei 25 % Restkapazität)
6.370 g dto + Flächenballast Messing (728g) - leichterer Stützakku (40 g) zur Kompensation der Ballast-bedingten Schwerpunktverschiebung
Und in dieser finalen Konfiguration geht es mit der GP 15 in wenigen Tagen das erste Mal in die Alpen....