GP15 JETA (Windwings/Baudis): Erfahrungen?

Hallo Franz,

ich glaube eine Lage Tesafilm geht in der Grenzschichtdicke unter, auch weil ich beim Fliegen öfter eine aufgegangene Nasenleistenverklebung mit Tesa provisorisch repariert und dabei nie eine Verschlechterung der Flugleistung bemerkt habe oder umtrimmen nötig wurde.

Es gibt aber auch einen relativ einfachen Test. Wenn Du am eingeflogenen und sauber gerade getrimmten Modell eine Seite mit dem Tesa an der Nasenleiste beklebst und bei ganz ruhigem Wetter gerade Gleitflüge ohne zu steuern machst, dann wird das Modell eine Kurve in Richtung der Flügelseite mit dem höheren Widerstand fliegen. Fliegt es auf die Tesaseite, dann bremst das Tesa. Wenn nicht, kannst Du Dir den Rest sicher selber erklären.

Gruß,

Uwe.
 
Ich bitte hier einmal um Erfahrungs-/Einstellwerte eurer GP15:

Mein Problem ist die viel zu geringe Seitenruderwirkung. 🤬 Beim Thermikkreisen bin ich im Prinzip fast immer auf Knüppelanschlag, sowohl links- als auch rechtsherum. Der Maximalausschlag an meinem SR beträgt ca. 23mm gemessen an der Hinterkante ganz unten. Servoweg ist ausgereizt ( 110% MPX ), die Anlenkung ( Servoeinbau von Baudis-Bauservice ! ) gibt auch nicht mehr her da praktisch auf Anschlag. Für einen längeren Servohebel müsste ein Ausschnitt an der Servoabdeckung gemacht werden.

Wie sind denn eure Werte beim SR ? Habt ihr Erfahrungen mit Zackenband am STLW ?

Ich bin ansonsten sehr zufrieden mit meinem Flieger, nur das Thermikkreisen besonders bei windigen Verhältnissen macht nicht so sehr Laune.

Wäre schön wenn ich da etwas Input bekommen könnte.

Gruß Wolfgang
Hi Wolfgang

Dieses Verhalten kenn ich von meiner GP nicht. Im Gegenteil, sie kreist sich unglaublich einfach in der Thermik. Daher liegt es vielleicht an anderen Parametern die du mal überprüfen kannst. Bei mir sind das:

- EWD: 0.6 Grad (mit dem Keil angepasst)
- SP 104-105
- ordentliche Differenzierung der Querruder, insbesondere in der Thermik-Stellung (das ist jetzt Geschmackssache, bei mir sind das 70% nach oben, 30% nach unten - aber nur in der Thermik-Stellung; Wölbklappen laufen in der Thermik NICHT mit)
- meine hat 6.8 kg, aber das dürfte eigentlich keine Rolle spielen


Und noch die Antworten auf Deine Fragen:
- auch ich habe jeweils 23mm SR Ausschlag
- Zackenband habe ich keines

Grüsse
Daniel
 
Hallo Daniel,
vielen Dank für die erste brauchbare Antwort auf meine Fragen. Deine Daten stimmen ziemlich exakt mit meinen überein, auch ich habe die EWD mit dem Keil angepasst und SP ebenso wie bei dir. Differenzierung passt auch zusammen, Wölbklappen habe ich nur nach oben mit dem Querruder mitlaufen, nicht nach unten. Gewicht bei mir 4950 g, also erheblich leichter. Sollte aber hier keinen Unterschied machen.
Interessant ist bei mir noch die Tatsache dass es rechtsherum mit dem Seitenruder viel besser geht als linksherum obwohl die jeweiligen SR-Ausschläge gleich sind. Blöd ist dabei halt leider, dass etwas engeres Kreisen nur mit sehr viel Schräglage und damit Leistungsverlust möglich ist, sowie ich flacher kreise kriegt die GP den Ar... nicht herum 🤬
 
Hast Du mal versucht das Seitenruder festzuhalten wenn du es bewegst. Das klingt als ob Dein Ausschlag bei belastung nicht in beide Richtungen gleich ist. Nur mal eine Idee?
Wolfgang
 
Hallo,
kannst Du vielleicht noch mal den Schwerpunkt bestimmen, mit einer anderen Methode.
Ich tippe darauf das der Schwerpunkt nicht stimmt.
Wie Gerd Giese geschrieben hat braucht es in der Kurve kein Seitenruder, nur zum einleiten.
VG
 
Wie Gerd Giese geschrieben hat braucht es in der Kurve kein Seitenruder, nur zum einleiten.
...auch dafür braucht er das SR. Ein "weiches SR" nütz dann nix. Deshalb finde ich den Hinweis gut und hätte auch diesen Tip gegeben, weil ich dieses Problem bei einem anderen Segler hatte.
Gruß Andreas
 
Hallo Franz,

ich glaube eine Lage Tesafilm geht in der Grenzschichtdicke unter, auch weil ich beim Fliegen öfter eine aufgegangene Nasenleistenverklebung mit Tesa provisorisch repariert und dabei nie eine Verschlechterung der Flugleistung bemerkt habe oder umtrimmen nötig wurde.

Es gibt aber auch einen relativ einfachen Test. Wenn Du am eingeflogenen und sauber gerade getrimmten Modell eine Seite mit dem Tesa an der Nasenleiste beklebst und bei ganz ruhigem Wetter gerade Gleitflüge ohne zu steuern machst, dann wird das Modell eine Kurve in Richtung der Flügelseite mit dem höheren Widerstand fliegen. Fliegt es auf die Tesaseite, dann bremst das Tesa. Wenn nicht, kannst Du Dir den Rest sicher selber erklären.

Gruß,

Uwe.
Ok, danke für deine Einschätzung!

Vielleicht mach ich den Test mal. Stelle es mir allerdings schwierig vor, so eine Tendenz zu spüren oder zu sehen...
 
Mein Seitenruder ist bocksteif, die Anlenkung von Baudis mit 5 cm Alustange läßt in beiden Richtungen absolut keinen Spielraum zu. Das kann es also sicher nicht sein.
Schwerpunkt naja, was soll ich da sagen ? Bei neutraler Trimmung ergibt sich ein weiter Abfangbogen, bei mehr Tiefentrimmung und etwas negative Wölbklappe praktisch kein Abfangen mehr. So hab ich das eigentlich bei allen meinen Modellen.
 
Vielleicht mach ich den Test mal. Stelle es mir allerdings schwierig vor, so eine Tendenz zu spüren oder zu sehen...


Naja, wenn der gerade getrimmte Flieger ohne einseitig Tesa ziemlich geradeaus fliegt und mit einseitig Tesa ebenfalls, dann kann man schon die Tendenz raus lesen, dass der Tesa nicht bremst.
Ich habe die Methode in den 1990er Jahren mal zur Überprüfung der Wirkung von Blasturbulatoren gelesen und da war die Tendenz zur Kurve in Richtung des Flügels mit den abgeklebten Turbo-Versorgungslöchern eindeutig.
Ich hab das dann selbst bei einem Eigenbau-Blasturbulatorflügel getestet, da flog der Segler beim Test keine Kurven, also hätte ich mir den Turbo bei der Fläche auch sparen können, .....außer zum lernen 😉

Gruß.

Uwe.
 
Hallo,
ich denke Dein Schwerpunkt passt nicht ganz.
Der Schwerpunkt bestimmt auch das verhalten in der Kurve, der Abfangbogen wir auch durch die EWD bestimmt.

Was ich sagen möchte ist, mit dem Schwerpunkt wird auch das Flugverhalten in der Kurve bestimmt.
Versuche erst einmal duch Änderungen am Schwerpunkt das Kurvenverhalten zu optimieren.
Wenn das besser wird, kannst Du Dich wieder dem Abfangbogen widmen.

VG
 
Hallo Wolfgang,

Zur Steuerung am Seitenruder...

Ich habe ein leichtes Spezial-Flügel ,siehe Beitrag 614, sowie ein Hartschalen-Flügel für meine GP15. Die starren und verwindungssteifen Spezial-Flügel sind in alle Flug-lagen präziser, wendiger und fliegt auch deutlich besser durch Turbulenz.
Gesamtgewicht mit diesen Spezial-Flügel: 4,3 kg. Die Rudervirkung ist bei normalen und hohen Geschwindigkeiten hervorragend. Aber wenn ich gerissene Thermik in geringer Höhe von nur 10 bis 15 Metern Höhe pflücken möchte (am Flachland):

1) Ich bin der Empfehlung von Rudi (Segelflieger) in einem anderen Thread gefolgt:
Thermik2 stellung mit ca. 2 bis 3mm mehr (nur) Klappen nach unten machen... Dann ist das Modell besser am Seitenruder und akzeptiert schnelle/schlecht geplante Bewegungen in geringer Höhe besser. Kan auch besser flach kreisen...

2) Nur in der Thermik-2-Flugphase verwende ich 30% invertiertes expo am Seitenruder, siehe Beitrag 1118. Auch wenn mein Gehirn langsam arbeitet, kann ich immer noch schnelle Seitenruderbewegungen nahe der Strömungsabrissgeschwindigkeit in geringer Höhe besser bewältigen ...
3) Ich benutze die leichten Flügel immer, wenn ich in geringer Höhe nach teilweise stark unberechenbarer Thermik suche. Das Seitenruder kommt bei niedrigeren Geschwindigkeiten besser zur Dienst, wenn die Flügel leichter sind... (bei leichteren Flügeln wird ein geringeres Drehmoment benötigt)

4) Durch das Drehmoment des Flügels:
Ich versuche wackelige Kurven abwechselnd rechts/links zu vermeiden... Für mich ist es besser, enger zu drehen, wenn die Thermikblase an Auftrieb verliert, und lieber etva mehr geradeaus Fliegen, wenn die Thermikblase besser kickt...

5) Ich stelle oft fest, dass die Thermik in größerer Höhe stärker wird und einen größeren Durchmesser bekommt... Dann wähle ich stattdessen die Flugphase "normal" und fliege mit deutlich höherer Geschwindigkeit. Dann ist es für mich schneller und einfacher, die Form der Thermik mental abzubilden... Das Seitenruder funktioniert auch bei schnelleren Kreisen deutlich besser...

6) Wenn ich das Modell ballastiert, kann ich nicht mehr so langsam fliegen, dass der Seitenrudereffekt schlecht ist... Stattdessen bleibt das Rotationsträgheitsmoment der Flügel unverändert und die stärkere Seitenruderaktion gewinnt das Duell...

Alles gut,
Fritz
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten