Graupner Variophon S reparieren ?

Patschke

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Hallo Kollegen,
ich habe eine alte Graupner Varioton bekommen. Leider funktioniert sie nicht richtig.
Je nachdem wie ich die Schaltstufen zusammenstecke funktioniert nur ein einziger Kanal
der Schaltstufe 3+4 (die Gelbe) oder gar keiner. Wenn man sein Ohr an das Blechgehäuse
der letzten Schaltstufe presst hört man leise aber deutlich die verschiedenen Töne wenn
man einen Kanal am Sender tastet. Ich denke deshalb der Sender funktioniert. Ich vermute,
dass sich die einzelnen Tonfrequenzen im Sender und/oder in den Schaltstufen im Lauf der
Jahre verändert haben. Ich hoffe unter euch ist noch jemand, der sich mit diesen alten
Fernsteuerungen auskennt und mir Tipps geben kann, wie ich das Ding wieder zum Laufen
bringen kann.
Ein Schaltplan des Senders, Empfängers und einer Schaltstufe wäre sehr hilfreich. Kann mir da jemand
weiterhelfen?
Gruß
Heinrich
 

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Ich meine mich zu erinnern, dass die Schaltstufen in der richtigen Reihenfolge zusammengesteckt werden müssen und dass auch kein Kanal ausgelassen werden kann.
 
Ich habe die Schaltstufen mal anders zusammen gesteckt. Verändert hat sich nichts d.h.
es funktioniert immer nur ein Kanal der gelben Schaltstufe.
Danke für den Link mit dem Schaltplan. Das ist doch schonmal ein Anfang.
 
Heinrich,
stehen auf den Bausteinen Kanalnummern? Z.B. 1/2 oder 5/6? Falls nein, ist die Reihenfolge mWn streng durch die Farben vorgegeben und kein Baustein darf ausgelassen werden.

In obiger Kombination kann dann 5/6 nicht funktionieren. Jahre später hatte man als große Erfindung, für Leute die einen Kanal (bei Graupner sind es heute noch 2;)) auslassen wollen, den Schieberegister-Baustein eingeführt.
 
Servus zusammen,

schöne Rarität – hab auch noch/wieder alles aus dieser Zeit.

Erstmal ist es egal in welcher Reihenfolge die Schaltstufen zusammen gesteckt werden – der jeweilige „Schwingkreis“ für die Ton-Frequenzen holt sich immer „seinen zugehörigen“ aus der durchgehenden Zuleitung heraus.

Der Sender produziert für die einzelnen Kanäle Ton-Frequenzen (die angesprochenen “hörbaren“), in der jeweiligen Schaltstufe werden die Töne in Schwingkreisen (ebenso wie auch im Sender) heraus selektiert und schalten dann jeweils das nachgeschaltete Relais.

Früher gab’s oftmals Probleme dass die Relais zwar „schnackelten“ (anzogen) aber trotzdem keinen richtigen Kontakt (und somit Strom) zur Rudermaschine herstellten. Man konnte dann selbst mit einer kleinen Zange die Kontakte immer etwas „hinpfriemeln“ (ging schneller als zu Graupner einzusenden und oftmals wieder auf die Rücksendung „mehrere Monate“ zu warten).

Jetzt, nach so vielen Jahren, können sich auch die Bauteile (Kondensatoren z.B.) verändert haben so dass die (jeweils im Sender und in den Schaltstufen zugehörigen) Schwingkreise nun nicht mehr die vorgegebenen selben Töne (Frequenzen) erzeugen bzw. darauf ansprechen – wie bereits eingangs vermutet, sozusagen von einander zu sehr abweichen. Mit dem „Ohr“ lässt sich dies leider nicht feststellen.

Notwendig zu einer „gekonnten“ Instandsetzung sind entsprechende Messgeräte wie Oszilloskop und Frequenzzähler um die Schwingkreise wieder aufeinander abgleichen zu können. Mögliche Ursache daneben wäre auch neben dem angesprochenen (evtl. ganz defekten) Relais noch der dieses „durch-schaltende“ Transistor. Die zunächst einfachste Ursachen-Feststellung wäre der Test-Tausch des Senders oder der Schaltstufe um mal schon „grob“ auszusortieren!

Sofern „nur“ die Schaltstufe defekt sein sollte, wäre über „Ebäää“ eine neue „alte“ - jedoch funktionierende - wohl die billigste Lösung.


Gruß Erich
 
Ich habe mal eine der Schaltstufen vorsichtig geöffnet. Es sind nur sehr wenige Bauteile drin.
Je Kanal ein Transistor, ein Relais, ein Elko, eine vergossene Spule, eine Diode und 2-3 Widerstände.
Ich habe gehofft, da einen Trimmwiderstand, einen Trimmkondensator oder eine trimmbare Spule vorzufinden.
Sieht so aus, als könnte man die Tonfrequenz auf den der Kanal anspricht im Modul nicht nachtrimmen.
Bleibt vielleicht nur der Sender? Im Schaltplan ist an jedem Tonkreis ein Trimmwiderstand eingezeichnet.
Mit Sicherheit kann man damit die Tonfrequenz ändern. Aber ist das der richtge Weg?
Gruß Heinrich
 
Hallo Heinrich,

sofern Du noch nicht hast, Schaltplan kannst Du von mir haben (dann PN).

Grundsätzlich funktioniert das so: Zuerst werden die Tonfrequenzen des Senders überprüft bzw. neu justiert (wie gesagt: Oszi und Frequenzzähler notwendig) – sofern Du die genauen NF-NF-Tonfrequenzen nicht hast, müsst ich morgen nachschauen). Sender zuerst deshalb: Wenn man die Sender-NF-Frequenz in Richtung einer (stark ?) geänderten Empfänger-/NF-Schaltstufen-Frequenz z.B. eines Kanals angleichen würde, könnte es auch zu einer Überschneidung mit irgend einem anderen Kanal kommen.

Dann – wenn die überprüfte/neu justierte Tonfrequenz des jeweiligen Kanals am Eingang der Schaltstufe ankommt (notfalls kann man an den Eingang auch einen Tongenerator mit der entsprechenden Frequenz zum Testen anschließen) kann man auf die schnelle mit „nur hochohmigen V-Meter vorhanden“ die Funktion/Aktivität des „Schwingkreises“ der Tonkreisstufe (bestehend aus Spule und zugehörigem Kondensator z.B. bei Stufe 9/10 = 22nF) insoweit überprüfen, indem sich dann bei ´“Tastung am Sender“ die Basis-Spannung des nachfolgenden Schalttransistors verändern müsste – wenn deutlich ja, dann wäre das Problem erst ab hier (Durchschalten des Transistors zum Aktivieren des Schaltrelais) – aber wie gesagt, ist nur „Bastler-Methode“!

Die Schwingkreise (immer zusammengehörig Spule und Kondensator) sind so konfiguriert, indem für die einzelnen unterschiedlichen Töne/Frequenzen die Spulen mit unterschiedlichen Windungen des Kuperlack-Draht’s bewickelt sind, die Kondensatoren müssen auch eine sehr gute Genauigkeit aufweisen bzw. „ausgemsssen“ werden, damit die vorgegebene Frequenz möglichst genau erreicht wird – evtl. können die Schalenkerne zum „Feintuning“ noch verdreht werden (deshalb vermutlich nach „damals“ endgültiger Justierung vergossen).

Sofern es sich „nur“ um eine Veränderung/Verstimmung des Schwingkreises handelt, liegt’s nach vielen Jahren meist/oft am Kondensator. Wenn er nicht ganz defekt ist sondern nur seinen Wert verändert hat, könnte man notfalls die momentane Schwingkreis-Abstimmung (veränderte Ansprech/Resonanz-Frequenz) so rausfinden, indem man einen Tongenerator am Schaltstufen-Eingang anschließt und mit diesem den Frequenz-Bereich „überfährt“ um zu schauen wo/wann/ob dann die Schaltstufe vielleicht doch bei einer ganz anderen Tonfrequenz anspricht – aber es ist halt das elektronische Equipment wiederum dazu nötig.

Trotzdem noch viel Spaß und Erfolg bei Deinem Bemühen,

Erich
 
Da ein Kanal funktioniert, geht ja offensichtlich die Trägerfrequenz (ist auch gequarzt).
Hast du auch einen Reichweitentest mit dem funktionierenden Kanal gemacht?

Stehen die Werte auf den Elkos? Das wären die ersten Kandidaten zum Tausch, denn die sind garantiert ausgetrocknet.
Wenn du kein Oszi hast, würde ich zuerst die Elkos der Empfangsstufen tauschen und anschließend versuchen, die Sendekanäle so abzugleichen, dass die Kanäle schalten.
Wahrscheinlich könntest du die Schaltstufen auch mit einer Soundkarte testen. Eventuell muss das Signal aber noch konditioniert werden.
Die benötigten Tonfrequenzen stehen auf dem oben verlinkten Senderschaltplan, kann man aber kaum lesen.
 
Nachtrag:

NF-Tonfrequenz K3 = 1.700 Hz und K4 = 2.325 Hz

-und noch dringendst mein Tipp: Geh zu aller erst mal in die Service-Werkstatt eines "Elektrohändlers Deines Vertrauens" (die helfen Bastlern fast immer gern - und dauert in diesem Fall ja auch nicht lang), nimm Sender, Pendel-Empfänger und E-Akku mit und lass wenigstens auf die Schnelle mit einem Oszi die einzelnen Signale am E-Ausgang überprüfen und dann speziell mit einem Frequenzzähler diejenige Frequenz des Kanals, der nicht funktioniert - dann weißt Du wenigsten "sicher" dass das Signal an der Schaltstufe ordnungsgemäß ankommt - oder auch nicht ?! - alles andere ist Stochern im Nirwana !!

Gruß Erich
 
Hallo Kollegen,
ich habe eine alte Graupner Varioton bekommen. Leider funktioniert sie nicht richtig.
Je nachdem wie ich die Schaltstufen zusammenstecke funktioniert nur ein einziger Kanal
der Schaltstufe 3+4 (die Gelbe) oder gar keiner. Wenn man sein Ohr an das Blechgehäuse
der letzten Schaltstufe presst hört man leise aber deutlich die verschiedenen Töne wenn
man einen Kanal am Sender tastet. Ich denke deshalb der Sender funktioniert. Ich vermute,
dass sich die einzelnen Tonfrequenzen im Sender und/oder in den Schaltstufen im Lauf der
Jahre verändert haben. Ich hoffe unter euch ist noch jemand, der sich mit diesen alten
Fernsteuerungen auskennt und mir Tipps geben kann, wie ich das Ding wieder zum Laufen
bringen kann.
Ein Schaltplan des Senders, Empfängers und einer Schaltstufe wäre sehr hilfreich. Kann mir da jemand
weiterhelfen?
Gruß
Heinrich
Hallo Heinrich,
vllt. hast Du eine Lösung gefunden, vllt. auh nicht. Ich möchte Dir eine komplette funktionale Elektronik einer 10S anbieten, weil ich die gg. die der D14 getausch habe. Bei Interesse freue ich mich auf Deine Anfrage!
Gruß, Peter
 
Hallo Joachim,

das Wiki funktioniert leider seit dem Update von vBulletin nach Xenforo nicht mehr, bist nicht der einzige der das vermisst...

Grüsse Florian
 
Hallo zusammen,
sehr schöne alte Raritäten,
vielleicht helfen die Bilder aus einem alten Katalog weiter,

da steht was über Tonfrequenzen und Reihenfolge . . . usw.
Grüße
Helmut
 

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Hi Maisi
Und alle Töne im hörbaren Bereich bzw mit der Stimme zu erzeugen.
Deshalb wurden diese Anlagen auch so herrlich gestört von den CB Funkern
mit einem Piff ins Micro konnten alle Schaltfrequenzen erzeugt werden
mit Katastrophalen Folgen für das Modell.

Gruß Bernd
 
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