Langzeitarbeitslose ....

Ortwin

User
...sollen nun vergattert werden, jeden Job anzunehmen... :( :D

Toll?,...nicht toll?? Sagt mal was dazu.
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Meiner Meinung nach sollte der Staat nur das "menschenwürdige Leben" absichern, nicht mehr aber auch nicht weniger, das dann aber für alle legal in Deutschland Lebenden. Als Gegenleistung kann er aber von jedem Erwarten, daß er seine Arbeitskraft zur verfügung stellt (egal ob in der freien Wirtschaft oder beim Staat selbst) Alles weitere sollte privat abgesichert werden müssen.

Bedeutet aber einen Systemwechsel der sehr schwierig wird.

Am Beispiel der Langzeitarbeitslosen festgemacht heißt das, Jeder der Arbeitslos wird, bekommt vom ersten Tag an nur noch das zum Leben notwendige bezahlt. Wer mehr Geld will muß vorher eine entsprechende Privatversicherung Abschließen. Solange er nicht eine andere Arbeitsstelle gefunden hat, kann ihn der Staat, als Gegenleistung für das "Lebensgeld" für öffentliche Tätigkeiten (Parkaufrüumen, ...) einsetzen. Muß ihm dafür aber eine entsprechende Zusatzentlohnung bieten.

Das ganze jetzt so "hopplahopp" zu machen halte ich für schlecht, aber vermutlich ist es unumgänglich, die Umstellung hätte warscheinlich vor 10 Jahren begonnen werden müssen, dann wär man jetzt vermultich damit fertig.
 
Hallo Ortwin,

deine Info ist so nicht ganz richtig, denn diese neue Regelung tritt erst 2005 in Kraft !

Meine Meinung hierzu :
Unsere schlauen Politiker haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht ! Es gibt genügend Langzeitarbeitslose - ich bin leider auch einer - die lieber Heute als Morgen einen festen Arbeitsplatz hätten. In den zurückliegenden Monaten habe ich nun immer wieder die Erfahrung machen müssen, das die Arbeitgeberseite die derzeitige Arbeitsmarktlage dazu ausnutzt, gutausgebildete Kurzeitkräfte einzustellen, denen sie eine Entlohnung unter dem üblichen Regelgehalt anbieten.

Ein Beispiel aus meinem Erfahrungschatz:
Eine Schraubengroßhandlung hier in Norderstedt sucht einen Feinmechaniker mit Führerschein, Berufserfahrung, Englisch- und Computerkenntnissen. Sie erwartet eine tägliche Einsatzbereitschaft von bis zu 12 Std., je nach Auftragslage. Angefordert werden über das Arbeitsamt drei Bewerber, welche bereits in einer vierwöchigen Probearbeitszeit diese Leistungen unter Beweis stellen, selbstredend das die Probearbeitszeit vom Arbeitsamt bezahlt wird, was bedeutet das die Bewerber hier zum Arbeitslosengeld / zur Arbeitslosenhilfe arbeiten. Nach Ablauf der Probearbeitszeit wird sich dann für einen der drei Bewerber entschieden. Dieser " Glückliche " darf dann für ein monatliches Bruttosalär von 1500 EUR max. seine Tätigkeit aufnehmen. Ich muß wohl kaum erwähnen, daß Überstunden selbstredend nicht vergütet werden, und der Arbeitsvertrag auf ein Jahr befristet ist !!!

Nun stelle ich mir folgendes Bild vor: hochqualifizierte Fachkräfte mit Berufserfahrung - diese sind bekanntlich über 40 Jahre alt - werden arbeitslos, und geraten in die Langzeitarbeitslosigkeit. Die Wirtschaft sucht solche Mitarbeiter, nur leider sind diese Bewerber dem 60 jährigen Geschäftsführer zu alt. Letzter Ausweg, der per Gesetz vorgegeben ist, diese Menschen werden als Aushilfskräfte bei niedriger Entlohnung eingesetzt. Die Arbeitgeber nehmen deren Wissen und Können, bezahlen aber wie für einen Ungelernten, denn wehren dürfen sich diese Langzeitarbeitslosen ja nicht. Das hiermit das gesamte Lohngefüge einer Firma zu Gunsten des Arbeitgebers nach unten gedrückt wird braucht wohl nicht extra betont werden.

Ein riesiges Dankeschön nach Berlin an Kanzler Schröder und Komplizen ! :mad:

Die Hoffnung stirbt zuletzt !
Joachim
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Jürgen,

Zitat:
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menschenwürdige Leben
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Und du bestimmst, wo das anfängt und wo es aufhört, oder?
Sarkasmus an:

Nein, Jürgen nicht er bestimmt. Menschenwürdig sind doch die Umstände, unter denen in Vietnam oder China oder war es Venezuela, gearbeitet wird.
Die beklagen sich ja nicht. Hört man auch gar nichts. Kann doch nicht so schlimm sein. Also ist es doch menschenwürdig.
Deutschland ist erst dann wieder wettbewerbsfähig, wenn wir solche menschenwürdigen Verhältnisse bei uns haben.

Sarkasmus aus

Jetzt raucht es etwas auf der Tastatur..

Trotzdem viele Grüße

Claus

[ 16. Dezember 2003, 21:42: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Ortwin

User
22848joachim
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Hallo Ortwin,

deine Info ist so nicht ganz richtig, denn diese neue Regelung tritt erst 2005 in Kraft !
Wieso falsch?, habe nichts von einem Datum gesagt.

Aber egal, interessante Stellungnahmen...
 
Hallo,

@ Ortwin: Man muß natürlich auch nach dem Grund suchen.
Als die Arbeitslosenzahlen noch niedriger waren, haben ja genügend Leute in den großen Topf eingezahlt. Das hat man ausgerechnet und auch Prognosen erstellt.Mit der Entwicklung hat keiner gerechnet. Mit unseren heutigen Arbeitslosenzahlen, die im Übrigen schamlos untertrieben sind, kann man es nicht mehr finanzieren.
Also sucht man eine Lösung...die Einfachste, möglichst bei denen, Die sich nicht wehren können.

@ Georg: Du hast vergessen, dass jeder, der Arbeitslos ist, auch mal gearbeitet haben muß.Damit hat er AV gezahlt und somit seinen Beitrag geleistet. Die Dauer oder Höhe der Zahlung spielt in einem Solidarsystem keine Rolle.

Wir befinden uns, so glaube ich, in einem gigantischen Umstrukturierungsprozess und sind einfach dort die "Leidtragenden".
Zumindest ich vermag aber diesen Prozess auch nicht zu über- oder durch :rolleyes: schaun.
 

Thommy

User †
Nach meiner Meinung ist das der falsche Ansatz.
Dieser Ansatz könnte funktionieren wenn genügend Arbeit da wäre, ist es aber nicht.
Jemand der heute über 50 ist, hat kaum eine Chance irgendwo genommen zu werden, egal wie qualifiziert er ist.

Da schwillt einem doch der Kamm, wenn man so Dummschwätzer dann im Fernsehen drüber philosophieren sieht, an ärgerlichen Einzelfällen geilt man sich dann auf, statt dass man vernünftige Politik macht und nicht nur versucht sein Klientel ungeschoren davonkommen zu lassen.

Bei dem was eine Krankenschwester verdient, wundert es einen doch nicht, wenn die dann eher einer Aushilfstätigkeit nachgehen. Wo bleibt da die Marktwirtschaft, wenn ich einen Job für einen bestimmten Lohn nicht besetzt bekomme, könnte es ja auch sein, dass dieser eben einfach zu niedrig ist .
Wenn ich sehe wie großzügig Kosten sozialisiert werden, Stichwort Ostrente, Vorruhestand ... dann braucht doch niemand zu wundern, daß die Kassen leer sind.

Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich möchte keinem Ostrentner die Rente wegnehmen, aber er bekommt Leistungen aus einer Versicherung in die er nicht einbezahlt hat, und das kann nicht funktionieren, und das sieht bei den anderen Leistungen ähnlich aus.

so an der Stelle brech ich lieber ab, sonst geht mir noch der Gaul durch.

gruß
Thommy
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Also was Menschenwürdig ist will ich auf keinen fall entscheiden

Mal so als Richtlinie

Jeden Tag Kaviar -> nicht nötig
Jedet Tag Reis -> menschenunwürdig

Nerzmantel -> nicht nötig
Zerfetzter Mantel -> menschenunwürdig

Alleinstehender in 10 Zimmer Villa -> nicht nötig
"Wohnen unter der Brücke" -> menschenunwürdig

@ Norbert,

Da hab ich mich vieleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. In der Momentanen Situation ist das so nicht zu machen. Aber schrauben wir mal (gedanklich) alles auf 0 Zurück.

Warum soll nicht der Staat eine (von Sachverständigen) festgelegte "Bürgerleistung" automatisch an jeden Bürger leisten können. Leistung weil dies eine Mischung aus Sach und Geldleistungen sein kann. Diese ermöglicht ein Menschenwürdiges Leben. Als gegenleistung hat man die Pflicht zu Arbeiten, wer dies nicht tut (ob er was dafür kann oder nicht ist ersteinmel nebensache) kann vom Staat zu jeder, ihm körperlich zumutbaren Arbeit (auch das entscheide mit sicherheit nicht ich) herangezogen werden. Diese muß der Staat dann aber Zusätzlich, der leistung entsprechend Entlohnen. -> Arbeit lohnt sich wieder.

Hat einer eine Arbeitsstelle ist alles paletti, er bekommt vom Staat seine Bürgerleistung und vom Arbeitgeber sein (entsprechend geringeres) Gehalt

Wer Arbeit hat, kann selbst entscheiden, Lebe ich auf großem Fuß und mit dem Risiko bei Arbeitslosigkeit alles zu verlieren, oder Versichere ich mich gegen das ein oder andere Privat.

Das Leben ist immer gesichert, denn auch der entlassene Vorstandsvorsitzende (alleinstehend) mit einem von mir aus Milionengehalt kann in einem 1 Zimmer Appartment mit sagen wir mal 50m² leben, Sich sein Essen in einer Kantine abholen und Kleidung von der Stange tragen ohne daran zu grunde zu gehen. Wenn er das nicht will, muß er vorher von seinem Gehalt einen entsprechenden Teil Sparen oder eben eine Versicherung abschließen, jeder Eigenverantwortlich.
Ist sehr polemisch, aber dient zur Verdeutlichung meines Gedankens. Ich mache mir deutlich mehr Sorgen um den (warum auch immer)heute unter einer Brücke lebenden als um einen normal oder hochverdienenden, der dann ersteinmal nur noch das nötigste bekommt.

Das ist natürlich nicht von heute auf morgen möglich, aber nur wenn man weiß wo man hinwill, kann man in die richtige Richtung gehen. Die Anrechte und Versprechungen, die in den letzten Jahren (Die Rente ist sicher) gemacht worden sind müssen natürlich ersteinmal abgebaut werden.

[ 16. Dezember 2003, 23:00: Beitrag editiert von: Georg Funk ]
 
Original erstellt von 22848joachim:
Nach Ablauf der Probearbeitszeit wird sich dann für einen der drei Bewerber entschieden. Dieser " Glückliche " darf dann für ein monatliches Bruttosalär von 1500 EUR max. seine Tätigkeit aufnehmen. Ich muß wohl kaum erwähnen, daß Überstunden selbstredend nicht vergütet werden, und der Arbeitsvertrag auf ein Jahr befristet ist !!!

Mag sein, das das hart ist aber für meinen eigenen Stolz finde ich das besser als Stempeln zu gehen, ausserdem bin ich so wenigstens auf dem Arbeitsmarkt präsent. Wer denkt: "dafür bleibe ich lieber zuhause " ist gesellschaftlich tot

[ 16. Dezember 2003, 23:18: Beitrag editiert von: Eric ]
 
Servus Kollegens,

ich muß wieder mal Schmunzeln. Eure Beiträge sind die Extra-Light Version zwischen Komunisten und Kapitalisten.

1. Der Arbeitgeber hat keine Arbeit zu vergeben.
2. Der Arbeitnehmer kann keine Arbeit annehmen.
3. Der Arbeitgeber haftet mit seinem Privatvermögen.
4. Wenn der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz verliert, fängt ihn das Sozialsystem auf. Wenn der Arbeitgeber seine Firma verliert, ist alles weg.

Seit vielen Jahren rege ich mich über Arbeitslose auf, die japanische Autos fahren. (das ist nur der Anfang)

Wir haben uns durch unser Konsumverhalten einfach wegrationalisiert. Wir sind zu teuer. Du lieber Leser bist auch zu teuer.

Deutsche Arbeitsplätze können nur mit deutschen Produkten gefördert werden. Schaut Euch nur mal in Euren Wohnstuben um.

Grüße
Jörg Peter
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
@ Tommy

Ich habe nicht vor Unternehmen zu Subventionieren. Im großen und ganzen halte ich es für Egal, wer mir mein Geld zahlt, ich bin nur der Meinung, daß das auf jeden fall so viel sein muß, daß ich ohne Luxus Leben kann. Wenn ich Arbeite, möchte ich auf jeden fall mehr bekommen als einer der nichts tut.

Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren, meine ich daß eine automatische Leistung/Zahlung an jeden legalen Bürger das einfachste ist. Außerdem ist damit das Almosenimmage der heutigen Sozialhilfe weg. Im Endefekt zahlen ja dann die Unternehmen und die Beschäftigten mit ihren Steuern dieses Geld.

Wenn der Staat verpflichtet ist, dem Bürger zu dem Geld, das er ihm gibt auch die entsprechenden Leistungen zu geben stimmt automatisch die Höhe, Ein zu teuer werden der staatlichen Lebenshaltung kann dann über den Wettbewerb mit Privaten Organisationen erreicht werden.

Mal am Beispiel der, ich nenn sie mal Bürgerkantine hier werden täglich zur Mittagszeit 2-3 verschiedene, ausgewogene Mahlzeiten verkauft. Sagen wir mal z.b. 3€ am Tag. Und genau soviel ist auch in der Bürgerleistung für das Mittagessen angesetzt. Meint jetzt irgendeine private Küche, diesen Preis unterbieten zu können, kann sie das ja machen und das Essen für 2€ anbieten. Bei gleicher Qualität werden alle zur privaten rennen, bei schlechterer Qualität werden die Bürger wieder selbst entscheiden, ob der gesparte € ihnen das wert ist. (Die Werte hab ich mir so aus den Fingern gesaugt, also bitte nicht an den Zahlen aufhängen, die sind austauschbar)

Wie gesagt, die Leistung vom Staat kann hier nicht mehr sein als das nötigste, für das Bier am abend in der Kneipe muß ich arbeiten.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Was mir dazu einfällt, ist jüngst jemand, mit dem ich mich Abends unterhalten hab: Arbeitslos und beschwerte sich, das er keine Arbeit bekommt und über die Ausländer, die ihm sämtliche Arbeitsplätze wegschnappen (Nein ich habe nichts gegen Ausländer, im Gegenteil, dient hier nur zum Hintergrund)

Im Laufe des Geespräches stellte sich dann raus, daß der gute Mann nach einem Job sucht, der faktisch nicht vorhanden war: Hohes Einstiegsgehalt bei wenig Arbeit im Prinzip. Keine Firma macht das heute mehr (bzw hat es wohl noch nie gemacht)

Ich fragte ihn daraufhin warum er nicht einen Job annimmt um nicht vom Sozialamt abhängig zu sein (Bezahlung ist nen bischen besser und er hat wenigstens was zu tun...).
Er meinte nur das er solche Jobs nicht annehme, weil sie unter seinem Niveau seien...
Das sind aber genau die Jobs, die unsere ausländischen Mitbürger annehmen, also nehmen sie ihm keine Arbeitsplätze weg, sondern helfen ihm seinen Müll wegzubringen z.B.

Jetzt frage ich mal allen ernstes: Kann man nicht übergangsweise (bin man wieder Arbeit findet, die einem angemessen erscheint) nen Job annehmen, der vieleicht nicht so das prickelnde Leben ist? Nur um dann nicht irgendwann in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen?
Ich mein nen halbes Jahr oder ein Jahr ist OK in meinem Augen...
Aber recht viel länger... Find ich nicht wirklich gut.

Naja just my two cents, zerreisst mich jetzt mal, bin ja gespannt...

Nebenbei gesagt würde ich für meinen Teil auch sogenannte "Idiotenjobs" annehmen, wenns gar nicht mehr anders geht auch Kugelschreiber zusammenbauen, wenigstens um meine Miete bezahlen zu können. Und vor allem um vor mir selber nicht dumm da zu stehen.
 
Erstellt von Dr. Lagu

4. ..... Wenn der Arbeitgeber seine Firma verliert, ist alles weg.

Seit vielen Jahren rege ich mich über Arbeitslose auf, die japanische Autos fahren. (das ist nur der Anfang)
Hierzu ist anzumerken:
1. Das Arbeitgeber, welche in die Insolvenz gehen, dann völlig mittellos dastehen ist nicht ganz richtig. Der kleine Selbstständige von Nebenan, dem mag es wohl ähnlich ergehen, er wird dann zum Fall für das Sozialamt, bekommt also Geld von der Allgemeinheit !

2. Der mittelständische Unternehmer wird sich sicherlich derart absichern, das er auch im Falle einer Insolvenz von den Zinsen seines Kontos, oder anderweitiger Einnahmen seinen Lebensstandart halten kann.

3. Durch den krassen Unterschied zwischen Lebenshaltungskosten und Lohneinnahmen sind die Arbeitnehmer gezwungen preiswert einzukaufen. Da hier nun japanische Produkte billiger angeboten werden als deutsche, greift man also zu diesen, obwohl vielleicht lieber "Made in Germany" gekauft werden würde. - Das war aber schon vor 20 Jahren so ! -

Nun ´mal ein paar Zahlen aus dem Leben eines Arbeitslosen, damit Ihr seht, daß dieser nicht wie die Made im Speck leben kann :

Langzeitarbeitsloser, ledig, keine Kinder

monatliche Arbeitslosenhilfe...850 EUR
Mietausgaben........................535 EUR
Strom / Telefon......................100 EUR
-----------------------------
zum Leben verbleiben...........215 EUR

Von diesen 215 EUR muß nun das Kfz unterhalten, Lebensmittel und Bekleidung gekauft werden.

Nimmt dieser Arbeitslose nun einen Arbeitsplatz mit einer Entlohnung von 1500 EUR brutto an, so hat er als Nettogehalt ca 1000 EUR. Von diesem Nettogehalt muß er dann allerding nun auch die Aufwendungen für den Arbeitsweg bestreiten, wofür ihm die Differenz zur Arbeitslosenhilfe ( 150 EUR ) verbleibt. Wer nun ein wenig nachdenkt, der kann nur zu dem Schluß kommen, das sich ein derartiger Arbeitsplatz wirtschaftlich betrachtet, auch Arbeitnehmer müssen wirtschaftlich denken, nicht lohnt. Derartig niedrig entlohnte Arbeitsangebote füllen lediglich die Taschen der Arbeitgeber, und Arbeit soll sich ja auch für Arbeitnehmer lohnen.

Um nun der Meinung vorzubeugen, ich sei Arbeitgeberfeindlich eingestellt: in meiner Verwandtschaft, und meinem Bekanntenkreis, sind viele Selbstständige, mit denen ich auch über dieses Thema rede. Auch von ihrer Seite wird die Meinung vertreten, daß es zur Zeit eine große Anzahl von Betrieben gibt, die die Lage auf dem Arbeitsmarkt schamlos zu ihren Gunsten ausnutzen.

Joachim
 
Also Thommy, da muß ich Dir jetzt energisch widersprechen:

Auch Ostrentner haben ihr Leben lang eingezahlt.Natürlich in einen anderen Topf.Den hat man dann mit übernommen. Wie voll oder leer der war, weiß ich nicht, tut auch nichts zur Sache.
Damit haben diese Rentner auch einen Anspruch.
Stell Dir vor, rein theoretisch natürlich, das Ding wäre andersrum gelaufen und der Sozialismus hätte den bösen Kapitalistenstaat kassiert, :D und würde jetzt bei den Westrenten ansetzen. Der Aufschrei wäre sicher nicht zu überhören. :D

Für einen gesellschaftlichen Umbruch kann man nicht Die bestrafen, die ihr Leben ihre Arbeitskraft verkauft haben, an wen auch immer.

Der große Nachteil ist, daß man viele Dinge nicht individuell regeln kann. Der administrative Aufwand wäre immens. Man müsste dann jedem Bezieher von irgendwelchen Leistungen aus dem Solidarsystem einen personengebundenen Staatsdiener zur Seite stellen. Unmöglich, würde aber Mißbrauch vorbeugen und wäre gerechter.
 

Milan

User
Guten Morgen,

das selbstgefällige Geschwalle, wie mit Arbeitslosen umzugehen ist, kann nur von Leuten kommen, die Arbeitslosigkeit am eigenen Leib noch nicht erfahren haben.

Mein Leitsatz zum Ankurbeln des Binnenmarktes: " Deutsche, esst deutsche Bananen ! "

mfG

Harry
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
@Norbert
Das mit den Ostrentnern muß man doch aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Unser Rentensystem ist ja ein Umlagesystem. Alle Gelder, die wir einzahlen, sind nach spätestens einem Monat wieder weg, nämlich an die Rentner ausbezahlt. Es ist also kein Anlagekapital vorhanden. Mit den 5 neuen Bundesländern haben wir nicht nur Rentner dazubekommen, sondern auch aktive Beitragszahler. Idealerweise finanzieren die dazugekommenen Erwerbstätigen die dazugekommenen Rentner. Somit sollte also für die Beitragszahler in den alten Bundesländern die Belastung nicht gestiegen sein. Daß im Osten höhere Arbeitslosogkeit herrscht, viele Wessis in den Osten gezogen sind und noch mehr Ossies in den Westen gewandert sind, das ändert nichts am Prinzip.

Servus
Hans
 

Thommy

User †
Hallo
@ Norbert Da sind wir gar nicht auseinander, daß die Ostrentner einen Anspruch haben ist klar, aber eben nicht aus der Rentenkasse der Westrentner, denn da haben sie nicht einbezahlt. Es gehört auf eine breitere Basis.
Übrigens, dass der sogenannte Sozialismus nicht funktioniert hat sich nach meiner Überzeugung gezeigt. Daraus aber abzuleiten,dass der Kapitalismus das bessere System ist und funktioniert, halt ich für deutlich zu früh, und ist so sicher noch nicht bewiesen ;)

@ Georg
Es bleibt eine Art Subvention, wenn staatliche Leistungen einen Teil des Lohnes der Arbeiter eines Unternehmens übernehmen. Und dies auf Kosten des Mitbewerbers dieses Unternehmens.
Zusätzlich wird es dann wieder Leute geben, die sich genau darauf spezialisieren das abzuschöpfen.

@ Jörg
ich bin nicht sicher , ob die Deutsche kauft deutsche Bananen Parolen weiterhelfen. In einem wirklich großen Land wie den USA mag das funktionieren. Zudem ist das bei vielen Dingen gar nicht so einfach, bei technischen Geräten zum Beispiel ist auf gut Schwäbisch "d'katz dä boom nuff" :D
Gruß
Thommy
 
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