Moin Gemeinde,
gestern war Flugtag/Sommerfest in unserem Verein und es wurde alles aufgefahren, was der Hangar so hergab.
Neben diversen Motormaschinen gabs allerlei Elektrisches, aber natürlich auch
einige Segler bis etwa 6,50m, die keinen Elektro-Quirl vorne hatten.
Ich hatte meinen PAF-Schlepper, 2,30m mit 50er Husqvarna dabei. Leider kam ich vor dem Flugtag nicht dazu, den PAF zu fliegen.
Als erstes flog ich 2 Eingewöhnungs-Flüge, der Motor lief zuverlässig und hatte gut Dampf, mit einer 22x10 Biela und Krumscheid Reso gab es wirklich keinen Grund zu klagen. Da ich noch keine praktischen Erfahrungswerte hatte, was die Einstellung der Klappen anging, besonders beim Landeanflug, waren die Landungen mit recht viel Speed eingeleitet, der Platz ließ dies zu.
Allerdings federte das GFK Fahrwerk bei der 2. Landung recht stark ein, und zoing.... war die 22x8 Mejelzik hin. Sch....ade.
Dann aber war der erste Schlepp angesagt. Der Kollege hatte nur einen Pin in der Seglernase, auf den die Schlaufe des Schleppseils kommt. Gefiel mir irgendwie nicht, der erste Schlepp und gleich Besonderheiten. Außerdem war der Segler mit 5m und etwa 6 kg nicht gerade ein Leichtgewicht. Das Seil war eingehängt, etwa 20m Maurerschnur (55kg) und ein Badmington-Ball am Seglerende. Hmmm... Selbstvertrauen getankt, Seil gestrafft und dann Gas rein.
Der PAF zog satt an und nach 15m war der Segler in der Luft. Dann leicht Höhe und sauber zog der Schlepper genau gegen den Wind ausgerichtet in etwa 20-30Grad Winkel nach oben. So weit so gut. Nur kann man nicht immer nur gerade ausfliegen. Flach und weiträumig musst Du fliegen, weiträumige Kurven..... hatte ich so oft gehört. Das ist aber leichter gesagt als getan.
Gewohnheitsmäßig habe ich mit leicht Quer die grooooßräumige Kuve eingeleitet, doch ruckzuck wird das eine eher enge Kurve, die hier garnicht erwünscht ist. Dann ist natürlich korrigieren angesagt, nur ist das auch nicht so ganz easy, weil in 250m Höhe und und nicht viel weniger an Entfernung man schon sehr genau peilen muss. Probleme gabs beim Ausklinken oder besser gesagt beim wegtauchen des Seglers. Das lösen funktionierte nicht richtig, der Segler zog den Schlepper rum und das ganze bekam eine "Eigendynamik" .... Sofort wollte ich ausklinken, das ist ja die allererste Empfehlung hier im Forum, erst ausklinken, dann überlegen. Bis man aber den linken Zeigefinger am (nahegelegenen) Schalter hat, vergehen Ewigkeiten.
Leine vom Schlepper gelöst, Kiste gerade gelgt und alles wieder im Lot, Seil futsch, aber was solls.....
Was lerne ich daraus? Die Schleppkupplung kommt auf den rechten Knüppelschalter.
Nächster Schlepp: ASW irgendwas, 5m. Das gleiche Prozedere, der Motor hat wirklich genug Saft, sauber hebt das Gespann ab. Aber als dann wieder die weiträumige Kurve ansteht, geht es zwar schon besser, aber längst nicht optimal. 200m reichen dem Segler und er geht raus.
Die nächsten 2 oder 3 Schlepps verlaufen ähnlich, durch die verbesserungsfähige Kurventechnik bekommen wir aber nicht die optimale Höhe hin, nach 200 bis 250m gehen die Segler meistens raus.
Dann noch ein Kollege mit einer uralten DG. Das Gespann zieht an, kommt gut weg und kommt zügig auf Höhe. Die Kollegen, die sich um mich geschart haben, gaben Kommentare und Hinweise, war nicht nervig, sondern durchaus hilfreich. Die Kurve gelang super, ich hätte nie gedacht, das es so schwierig ist, mit einem Segler im Schlepp eine saubere, großräumige Kurve zu fliegen.
Die Höhe war gut, alles supi, "Ich geh raus" sagte der Kumpel und nach kurzer Zeit drehte ich ab. Und was passierte ? Das Gespann drehte sich, Schlepper senkrecht nach unten und Segler noch im Seil....
Au weia. Was war passiert? Der Seglerpilot hatte den falschen Schalter betätigt und dachte, er wäre draußen. Sofort ausklinken ausklinken war dann mein Gedanke und es vergehen wieder ein paar lange Zehntel Sekunden, bis die Kupplung betätigt war. Maschine abgefangen und gerade gelegt, alles paletti. Der Kollege fing seinen Segler ab, dabei verbog sich der 10mm Flächenstahl und die Flächen standen mit fast 45 Grad V-Form !!!
Schwein gehabt. Landung war kein Problem, nur der Segler kam beim Landeanflug schom im Getreide runter, da die ungewohnte V-Form der Flächen die Flugeigenschften "ein wenig" veränderten.
Danach haben wir es dann bleiben lassen, man soll sein Glück nicht zu oft herausfordern.
Einen Soloflug habe ich dann noch gemacht. Die Klappen habe ich für den Landeanflug auf etwa 60 Grad gestellt, damit kommt der PAF wesentlich langsamer und besser kontrollierbar rein. Selbst von den auf der Stange, ähmm Bank sitzenden Rentnern unseres Vereins erntete ich wohlwollendes Kopfnicken. Das ist doch schon was.
Fazit: 2 Schleppleinen futsch, eine Kohle-Latte hin, ein Flächestahl krumm.
Und eine Menge an Erfahrungen reicher. Ich hätte nie gedacht, wie schnell so ein Gespann der Erdanziehung folgt. Die Anlenkung der Klappen wird noch geändert, die Kupplung kommt auf den Knüppelschalter. Und ich überlege, einen arbeitslosen Kreisel auf die Querruder zu packen, damit man in größerer Höhe nur mit Seitenruder langsam rumzirkeln kann.
Ich muss sagen, trotz der anfänglichen Anspannung hat es einen riesen Spaß gemacht. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.
Viele Grüße
Klaus
gestern war Flugtag/Sommerfest in unserem Verein und es wurde alles aufgefahren, was der Hangar so hergab.
Neben diversen Motormaschinen gabs allerlei Elektrisches, aber natürlich auch
einige Segler bis etwa 6,50m, die keinen Elektro-Quirl vorne hatten.
Ich hatte meinen PAF-Schlepper, 2,30m mit 50er Husqvarna dabei. Leider kam ich vor dem Flugtag nicht dazu, den PAF zu fliegen.
Als erstes flog ich 2 Eingewöhnungs-Flüge, der Motor lief zuverlässig und hatte gut Dampf, mit einer 22x10 Biela und Krumscheid Reso gab es wirklich keinen Grund zu klagen. Da ich noch keine praktischen Erfahrungswerte hatte, was die Einstellung der Klappen anging, besonders beim Landeanflug, waren die Landungen mit recht viel Speed eingeleitet, der Platz ließ dies zu.
Allerdings federte das GFK Fahrwerk bei der 2. Landung recht stark ein, und zoing.... war die 22x8 Mejelzik hin. Sch....ade.
Dann aber war der erste Schlepp angesagt. Der Kollege hatte nur einen Pin in der Seglernase, auf den die Schlaufe des Schleppseils kommt. Gefiel mir irgendwie nicht, der erste Schlepp und gleich Besonderheiten. Außerdem war der Segler mit 5m und etwa 6 kg nicht gerade ein Leichtgewicht. Das Seil war eingehängt, etwa 20m Maurerschnur (55kg) und ein Badmington-Ball am Seglerende. Hmmm... Selbstvertrauen getankt, Seil gestrafft und dann Gas rein.
Der PAF zog satt an und nach 15m war der Segler in der Luft. Dann leicht Höhe und sauber zog der Schlepper genau gegen den Wind ausgerichtet in etwa 20-30Grad Winkel nach oben. So weit so gut. Nur kann man nicht immer nur gerade ausfliegen. Flach und weiträumig musst Du fliegen, weiträumige Kurven..... hatte ich so oft gehört. Das ist aber leichter gesagt als getan.
Gewohnheitsmäßig habe ich mit leicht Quer die grooooßräumige Kuve eingeleitet, doch ruckzuck wird das eine eher enge Kurve, die hier garnicht erwünscht ist. Dann ist natürlich korrigieren angesagt, nur ist das auch nicht so ganz easy, weil in 250m Höhe und und nicht viel weniger an Entfernung man schon sehr genau peilen muss. Probleme gabs beim Ausklinken oder besser gesagt beim wegtauchen des Seglers. Das lösen funktionierte nicht richtig, der Segler zog den Schlepper rum und das ganze bekam eine "Eigendynamik" .... Sofort wollte ich ausklinken, das ist ja die allererste Empfehlung hier im Forum, erst ausklinken, dann überlegen. Bis man aber den linken Zeigefinger am (nahegelegenen) Schalter hat, vergehen Ewigkeiten.
Leine vom Schlepper gelöst, Kiste gerade gelgt und alles wieder im Lot, Seil futsch, aber was solls.....
Was lerne ich daraus? Die Schleppkupplung kommt auf den rechten Knüppelschalter.
Nächster Schlepp: ASW irgendwas, 5m. Das gleiche Prozedere, der Motor hat wirklich genug Saft, sauber hebt das Gespann ab. Aber als dann wieder die weiträumige Kurve ansteht, geht es zwar schon besser, aber längst nicht optimal. 200m reichen dem Segler und er geht raus.
Die nächsten 2 oder 3 Schlepps verlaufen ähnlich, durch die verbesserungsfähige Kurventechnik bekommen wir aber nicht die optimale Höhe hin, nach 200 bis 250m gehen die Segler meistens raus.
Dann noch ein Kollege mit einer uralten DG. Das Gespann zieht an, kommt gut weg und kommt zügig auf Höhe. Die Kollegen, die sich um mich geschart haben, gaben Kommentare und Hinweise, war nicht nervig, sondern durchaus hilfreich. Die Kurve gelang super, ich hätte nie gedacht, das es so schwierig ist, mit einem Segler im Schlepp eine saubere, großräumige Kurve zu fliegen.
Die Höhe war gut, alles supi, "Ich geh raus" sagte der Kumpel und nach kurzer Zeit drehte ich ab. Und was passierte ? Das Gespann drehte sich, Schlepper senkrecht nach unten und Segler noch im Seil....
Au weia. Was war passiert? Der Seglerpilot hatte den falschen Schalter betätigt und dachte, er wäre draußen. Sofort ausklinken ausklinken war dann mein Gedanke und es vergehen wieder ein paar lange Zehntel Sekunden, bis die Kupplung betätigt war. Maschine abgefangen und gerade gelegt, alles paletti. Der Kollege fing seinen Segler ab, dabei verbog sich der 10mm Flächenstahl und die Flächen standen mit fast 45 Grad V-Form !!!
Schwein gehabt. Landung war kein Problem, nur der Segler kam beim Landeanflug schom im Getreide runter, da die ungewohnte V-Form der Flächen die Flugeigenschften "ein wenig" veränderten.
Danach haben wir es dann bleiben lassen, man soll sein Glück nicht zu oft herausfordern.
Einen Soloflug habe ich dann noch gemacht. Die Klappen habe ich für den Landeanflug auf etwa 60 Grad gestellt, damit kommt der PAF wesentlich langsamer und besser kontrollierbar rein. Selbst von den auf der Stange, ähmm Bank sitzenden Rentnern unseres Vereins erntete ich wohlwollendes Kopfnicken. Das ist doch schon was.
Fazit: 2 Schleppleinen futsch, eine Kohle-Latte hin, ein Flächestahl krumm.
Und eine Menge an Erfahrungen reicher. Ich hätte nie gedacht, wie schnell so ein Gespann der Erdanziehung folgt. Die Anlenkung der Klappen wird noch geändert, die Kupplung kommt auf den Knüppelschalter. Und ich überlege, einen arbeitslosen Kreisel auf die Querruder zu packen, damit man in größerer Höhe nur mit Seitenruder langsam rumzirkeln kann.
Ich muss sagen, trotz der anfänglichen Anspannung hat es einen riesen Spaß gemacht. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.
Viele Grüße
Klaus