Pitts S12 Doppeldecker für F2B

Hallo zusammen.

Ich hab nach viel zu langer Bauzeit endlich meinen Doppeldecker fertiggestellt.
Es ist eine Eigenkonstruktion optisch an eine Pitts S12 angelehnt.
Aerodynamisch ist es eine Eigenentwicklung mit Anleihen bei Compostelas Falco.
Angetrieben wird das Modell von einem DR68 Motor und das Abfluggewicht liegt bei 1680g.

Am Wochenende war der Erstflug.
Es muss zwar noch viel getrimmt werden, aber soweit geht das Modell schonmal recht gut.
 

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Hier ein paar Fotos vom Bau des Modells.
 

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Wilf

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Ich frage deshalb, weil ich selber den Rohbau einer S.E.5 liegen habe, deren Vollendung wegen laufender Reparaturen an Gebrauchsmodellen beiseite geschoben ist. Kaum eine Änderung, die ich da nicht noch nachträglich einbauen könnte.

Was ich an deinem Doppelwhopper zu erkennen meine:
  • Brettrumpf, der aber vermutlich keiner ist. Der hat sicher ein Innenskelett drinnen. Dafür spricht der tief in den Rumpf eingelassene Motorträger.

  • Motor: Den verwaschenen Buchstaben an den Überströmern nach irgendwas aus dem Osten. Ein fetterer Stalker oder so. Doppeldecker brauchen ja viel Motor für wenig Spannweite

  • Tragflächen in Detroiter Bauweise, aber mit einem fortgeschrittenen Tragflügelprofil: zahllose Halbrippen mit verringertem Rippenabstand. Getragen von einem massiven Brettholm (?).
    Schmale Endleistenklappen sowohl oben als auch unten. Angesteuert vermutlich über die unteren Klappen, deren Bewegung durch Gestänge auf die oberen Klappen übertragen wird.

  • Die obere Tragfläche sitzt nicht symmetrisch zur Schwerachse, sondern deutlich höher. (Erkennbar an der tiefen Lage der Seilführung.) Ein Ausgleich zum Fahrwerkswiderstand?
    Am Baldachin erkenne ich keine Aufnahme seitlicher Schubkräfte ähnlich der Pitts S1 oder S2. Die muss wohl weiter hinten sitzen. Auffallend auch die Tragflügelverstrebung, wobei die Diagonalstreben in für mein Auge unüblicher Weise nach hinten oben statt nach vorne oben gerichtet sind. Da gibt es noch einen Haufen interessanter Details zu erfahren.
 
Hallo Wilf (wer auch immer sich hinter dem Synonym verbirgt)

Das hast du soweit alles sehr gut erkannt.
Der Brettrumpf ist ein Kasten, ca. 40mm breit.
Das ist steif und spart Gewicht.

Der Motor ist wie eingangs erwähnt ein DR68. Das steht für Discovery Retro 68. Entwickelt von Yuriy Yatsenko und gebaut von Fora. Er hat 11,3 ccm. Das ist wie die ersten Flüge gezeigt haben nicht übermotorisiert. Der Falco von Compostela war ähnlich groß und hatte einen OS48 Viertakter. Wie das genug sein könnte ist mir ein Rätsel.

Die obere Fläche sitzt da, weil es beim Original (Pitts S12) ähnlich war. Idealerweise wäre der Motor genau in der Mitte zwischen den Tragflächen. Hier ist er aber etwa 2-3 cm zu weit unten. Das ist alles dem Vorbild geschuldet. Ein bisschen Scale schadet auch bei F2B nix 🙂

Abgewichen bin ich davon nur bei den Flächenstreben. Da wollte ich Gewicht sparen. Das Original hat hier eine ganz andere Konstruktion.

Die ersten drei Flüge hat das Modell hinter sich. Dafür fliegt es eigentlich schon relativ gut. Es wird sicherlich kei ernstzunehmender Wettbewerbsflieger werden. Aber ein halbwegs anständiges Programm kann die Pitts fliegen, das merkt man jetzt schon. Das Modell ist sehr wendig, ohne unangenehm nervös zu sein. Nach Ecken liegt es recht ruhig. Einzig die Doppeldecker typischen Nebenwirkungen trüben etwas den Ersteindruck. Dennoch Werte ich das Experiment jetzt schon als vollen Erfolg.
 

f4bscale

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Hallo Frank,
ein schönes Modell hast du da konstruiert. Kannst du uns bitte berichten wie du beim Festlegen des Schwerpunktes vorgegangen bist. Die Pits hat ja eine recht ungewöhnliche Tragflächengeometrie.
Ebenso interessiert mich, wo du das Segment positioniert hast. Welche Kriterien hast du dabei einbezogen?

Viele Grüße

Wolfram
 
Hallo,

Ich war da sehr Hemdsärmelig unterwegs :-)
Die beiden Flügel sind gleich groß, nur hat der obere eine Pfeilung. Die Profiltiefe ist überall konstant und bei beiden Flügeln gleich.
Am Randbogen liegen die Profile genau übereinander, an der Wurzel ist das Profil des oberen Flügels 4cm vor dem Profil des unteren Flügels.

Das entspricht alles nicht dem Original, das ist mir klar. Aber es versprach bessere Flugeigenschaften.

Diese Verschiebung (Pfeilung) bewirkt, dass der obere Flügel seinen Auftriebsschwerpunkt 2cm weiter vorne hat als der untere. Und der obere Flügel erzeugt 50% des gesamten Auftriebs. Also verschiebt sich der gesamt Auftriebsschwerpunkt um 1cm nach vorne. Entsprechend habe ich den Schwerpunkt auch 1cm weiter vorne als wenn es ein einzelner Rechteck-Flügel wäre.

Soweit zur Theorie. Als das Modell am Ende fertig war habe ich den Finger unter den Flügel um zu sehen wo sich der Schwerpunkt einpendelt. Das sah ohne jegliches Blei recht annehmbar aus, also durfte es für den Erstflug so bleiben. Und wie es sich gezeigt hat, hat das recht gut gepasst :-) . Evtl. kommt beim nächsten Flug vorne etwas Blei hin. Aber nur wenig. Oder es kommt ein DR76 Motor rein, der wiegt ein paar Gramm mehr als der DR68. Mal sehen….

Das Segment ist fast willkürlich platziert, denn die Position ist ja eigentlich irrelevant. Ich wollte nur möglichst wenig Umlenkung (und somit Reibung) am Leinenausgang haben. Wenn das Modell an den Leinenausgängen an der Decke aufgehängt wird, dann zeigt die Rumpfnase etwa 3-4 Grad nach unten.
 

f4bscale

User
Danke für deine Antwort.
Ich habe mir schon gedacht, dass du da eher etwas "Hemdsärmlig" unterwegs warst. Aber das Modell fliegt und das ist erst mal das Wichtigste.
Da ich mich seit vielen Jahren mit der Problematik Schwerpunkt und Segmentposition beschäftige ist es natürlich interessant zu welchen Ergebnissen andere Modellkonstrukteure kommen. Ich werde in einem extra Beitrag dazu berichten.
Wenn du mal ein Bild des Modells genau von oben gesehen machen könntest, wäre das für diesen Beitrag von Vorteil. Für die Kalibrierung des Bildes im CAD Programm wäre ein Referenzmaß sehr hilfreich.

Viele Grüße

Wolfram
 

Wilf

User
Tragflächen: Grätsche oder Pflug?

Maikis hat seinen Duplo mit einem Tragflächenanstellwinkel von + 0° gezeichnet. So falsch kann das also nicht sein.

Nach P. Miller, Dancing Girl, Model Airplane News 2 1975, soll es ohne Pflugstellung keinen Geradeausflug geben:
Then I found an old magazine with Harold deBolt's Bipe (oz10715) in it. This featured 1° negative incidence on the top wing so I tried it, and the stability problem vanished like the ugly grease stain under the latest laundry detergent .

Den RC-Wayfarer bin ich seinerzeit noch mit gegrätschter Tragflächeneinstellung geflogen. Macht beim Strömungsabriss auch Sinn, wenn sich die obere, vordere Tragfläche auftriebsmäßig zuerst verabschiedet.

Daher die Gretchenfrage, "Wie hältst du mit den Einstellwinkeln?
 
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