Hi,
mir sieht das auf dem Werbebild Nr. 33 blau nicht unbedingt nach einem zu stark gebogenen Mast aus, sondern eher nach einer laschen/fehlenden Niederholerfunktion. Der Großbaum wird offenbar nur durch die Großschot am weiteren Hochsteigen gehindert. Wäre der Mast zu stark gebogen (zuviel Achterstag), sähe man sicherlich noch Diagonalfalten im Segel vom Mast weg schräg runter in Richtung Schothorn verlaufen. Die kann ich aber so nicht erkennen. Das Segel ist hier durch den fehlenden Niederholer so offen getrimmt und verwindet so stark, das es zu gut 3/4 seiner Fläche bereits im Wind steht und von daher keine Wirkung mehr außer einer Fahne im Wind hat.
Ich teile Michaels Meinung bez. Segeln am Limit, bzw. eigentlich schon übers Limit hinaus. Würde man den Niederholer benutzen, sprich den Baum kontrolliert mehr runterziehen und damit die zu starke Verwindung aus dem Segel nehmen, so daß das Großsegel für sich besser stehen würde (wie es eigentlich sein sollte um Vortrieb zu bringen
, läge die Kiste flach auf der Backe (auch wenn man dann natürlich die Großschot etwas gefiert hätte), weil dann wäre ja der Winddruck im ganzen Segel - und nicht nur unten im unteren Bereich.... Von daher ist dieser Trimm sicher nicht unbedingt falsch, um mit der großen Segelfläche bei dem Wind mit diesem Boot überhaupt noch auf dem Wasser klar zu kommen. Leistungssegeln ist aber was anderes - und so als Werbefoto, naja, da stelle ich mir auch was anderes vor.
Zu den MMs im Bild von Rainer:
Blau und Rot (Rainers Megamaus) haben für den mittleren bis frischen Wind an diesem Tag einen sehr guten Segeltrimm mit erkennbarer aber nicht zu starker Verwindung im Großsegel. Gelb hat das Großsegel dagegen zu stramm getrimmt, sprich zuviel Spannung auf dem Niederholer und damit ein zu eng eingestelltes Achterliek. Das Segel ist so recht flach, bringt weniger Vortrieb aber negativ eine erhöhte Krängung/Kippeligkeit ins bei Wind und Welle eh schon nervöse Boot. Mutmaßend würde ich anhand des Bildes und der mir bekannten Regattasituation (Unterschneidheim im November) sagen, das Gelb allein schon deshalb nicht die Höhe läuft, wie Rot und Blau, sondern die Segel etwas weiter gefiert hat, um nicht zu stark luvgierig zu sein. Bei allen drei Booten kann man an der Pinne erkennen, das nicht groß gegengesteuert wird, blau und rot machen aber gerade einen sehr deutlichen Vorsprung.
Andere Fortune-Segel:
Klar kann man dem Boot mit einem geänderten Rigg noch deutlich auf die Sprünge helfen. Das Serienrigg leidet halt am Fertigbau-Status und dessen Grobartigkeit. Anleihen von der MM sind da auch möglich, zumindestens ganz sicher was Segelmaterial und allgemeine Segelschnitte angeht. Achim hat z.B. ein sehr schön anzusehendes neues Rigg für seine Fortune-Illbruck erstellt und die dazu von Sebastian angefertigten Segel sehen auch sehr schick aus. Mir würden hier aber Segel aus ICAREX-Spituch gefallen, wie es die rote MM hat. Einteilig ist so ein Segel nicht schwer zu machen und Mario, da Du doch auch was mit Drachen zu tun hast (oder?), kommst Du an das Zeugs doch ran. Versuch es doch einfach mal! Anleitungen sind Dir aus dem Web sicher bekannt, wenn nicht, frag einfach.
Optisch sehen diese angebotenen Tuningsegel allerdings klasse aus und die angegebene Werbemöglichkeit ist sicherlich nicht außer Acht zu lassen, da das Boot ja derzeit sehr effektiv vermarktet wird. Nur Optik allein bringt nicht ein besseres Segeln. Als reine Mutmaßung würde ich von den angebotenen Segeln so wie sie auf der Webseite zu sehen sind, nicht eine deutliche Verbesserung erwarten. Zum Preis sage ich nichts.
Mario, vielleicht findet sich ja aber auch für die Fortunes demnächst jemand anderes, der nebenbei Segel herstellt bzw. in Zukunft herstellen will - und der hier im Forum auch mitmacht.... Mustersegel von ihm für die MM liegen mir vor und die sehen sehr gut aus zu einem dazu noch mehr als fairen Preis! Aber mehr sage ich jetzt erstmal nicht, ist nur auf diesem Weg mal eine Anregung. Spar Dir das Geld daher erstmal besser auf...
Gruß
Thomas