Urmodell in der Form belassen

nko

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Hallo,

bei zweiteiligen Formen habe ich immer wieder das Phänomen, das, wodurch auch immer, dass die Dichtmasse, welche die Trennebene und Urmodell abdichtet unregelmäßig etwas eingesunken ist und damit die Formkante der ersten Hälfte analog etwas erhaben ist. Die zweite Hälfte bildet zwar ein genaues Gegenstück, aber jetzt sind in beiden Hälften die Formkanten unsauber und das besäumen von Laminaten entsprechend.
Bisher habe ich immer nach dem Entfernen der Trennebene das Urmodell in der ersten Form belassen.
In einen Youtube-Video habe ich die Tage gesehen, dass hier das Urmodell mit der Trennebene entfernt wurde, die Formenkante eingeebnet, das Urmodell wieder eingesetzt, eingetrennt und die zweite Hälfte erstellt wurde.

Was ist denn davon zu halten?
Oder gibt's Methoden/Tricks für eine saubere Formenkante.

VG,
Norbert
 
Hallo Norbert,
warum einfach, wenn´s auch umständlich geht. Ne - im Ernst, da würde ich den Spalt zwischen Urmodell und der Trennebene nicht mit Dichtmasse schließen, sondern sauber mit Epoxy.

Dazu wird das Urmodell eingewachst, zwischen Trenneben und Urmodell mit etwas Überstand tixotopiertes Epoxi aufgebracht, nach dem Aushärten wird die Trenneben abgenommen und die Oberfläche mit Schleifleisten sauber abgezogen. Nun hat die Trennebene eine messerscharfe Kante zum Urmodell.

Wichtig ist ein relativ steifer Aufbau der Trennebene. Ich baue sie zweiteilig mit Unterrahmen. Im Unterrahmen sind auch Fixierungspunkte wo zB das Urmodell für den Rumpf aufliegt.

Wenn es nicht zu irgendwelchen irren Temperaturschwankungen kommt oder man eine 7monatige Baupause einlegt, gibt es kaum Verzüge und der letzte 1/100mm Spalt wird mit Trennwachs geschlossen.

An der oben vorgestellte Methode (die schon öfters probiert wurde) finde ich problematisch, das die Form nach dem Entfernen des Urmodells immer etwas schrumpft - das Urmodell passt einfach nicht mehr so in die Form, wie es sein sollte.

VG
 
Thixotropiertes Epoxy funktioniert sehr gut. Ich würde das nur zusätzlich mit Talkum versehen, dann schleift sich´s leichter. Alternativ UP-Feinspachtel, das ist meine bevorzugte Methode.
 
Danke euch für die schnellen Antworten.

Die von euch genannte Methode kenne ich und ich habe sie auch mal ausprobiert. Allerdings mit Harz/Thixo/Microbaloons und Farbpaste. Die Kante wurde wirklich sehr gut und Dank des Farbkontrastes zwischen Trennebene und Harz konnte man sehr gut einschätzen, wann man mit schleifen fertig ist.
Leider hat meine Urform danach nicht mehr rein gepasst.

An die Feinspachtel habe ich auch schon gedacht, aber nicht ausprobiert.
 
Die besten Erfahrungen habe ich mit 2K-Feinspachtel aus dem Baumarkt (KFZ) gemacht. Ist sehr schnell trocken, lässt sich sehr gut schleifen und lässt sich mit ein bisschen Polyester-Harz (wieder Baumarkt-KFZ) verdünnen und dann auch in sehr kleine Spalten drücken. Wichtig ist nur, das Material des Trennbretts zu beachten. Oft wird nen Regalbrett aus MDF genommen. Da sollte dann die Sägekante unbedingt behandelt werden - ich nutze dafür dünnflüssigen Sekundenkleber.
Sonst hält die Spachtelmasse nicht.
 
Hallo,
Polyester-Feinspachtel greift regelmäßig mein Trennwachs an. Trennebenen mindestens zweiteilig, dann können sie ohne Verzug abgenommen werden.

Sehr wichtig: Die Höhe des Urmodells fixieren z.B. durch den Unterbau, sonst trifft man beim erneuten Einlegen des Urmodells nie die richtige Position - und dann hat man trotz perfekter Abformung einen Spalt.

Ok - was natürlich auch wichtig ist: Das Urmodell sollte zumindest um die Trennebenen massiv sein (falls ein Gfk-Rumpf abgeformt wird - sowas soll´s ja geben). Sonst wird das nie was. Wenn ich Gfk-Modelle abforme, ist es echt immer eine Aktion diese Laberteile ausreichend fest zu bekommen. Selbst nach Ausschäumen mit 2-K Schaum ist da noch Bewegung drin. Das ist richtig nervig. Den richtigen Kompromiss zwischen Aufwand und Ergebnis habe ich da auch noch nicht gefunden. Ein Gemisch aus Blähglas, Cfk-Schnippzel und Quarzsand sollte optimal sein, dann noch mal lackieren, schleifen, polieren aber...naja.

VG
 
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