Innenwiderstand

Hg

User
Hi Zusammen
Was sind typische Innenwiderstände von Lipos?
Wann würdet Ihr Zellen tauschen bzw. Akkus in den Ruhestand senden? Wenn eine Zelle doppelt oder dreifachen Innenwiderstand wie die anderen hat?
LG
Hg
 

GC

User
Hallo Hg,

ich habe Dich vor Jahren auf dem Hahnenmoos kennengelernt und Du hast mich zweimal vor dem Absaufen bewahrt:).

Wenn ich mich an Deinem Flugstil erinnere, wirst Du wohl hohe Ströme aus dem Akku entnehmen:D. Durch einen hohen Innenwiderstand wird der Akku naturgemäß warm und am Motor steht weniger Leistung zur Verfügung.

Die Wärmeentwicklung des Akkus berechnet man nach der Formel P=R*I*I

Beispiel: Du entnimmst 100A und eine Zelle hat 2mOhm und die andere hat 6mOhm. Dann wird in der guten Zelle 0,002*100*100W = 20Watt in Wärme umgewandelt. Die Zelle mit 6mOhm erwärmt sich mit 60Watt. Sie wird also 3mal schneller warm.

Den Spannungsfall durch den Innenwiderstand berechnet man nach Ohm: U = Ri*I.

Beispiel: 4 Zellen mit 2mOhm und eine mit 6mOhm (5S Akku also) somit 14mOhm * 100A = 1,4Volt Spannungsabfall. Hätte die schlechte Zelle auch 2mOhm Innenwiderstand, so wären es nur 1,0V Spannungsabfall. Wenn es also bei rund 20V auf 0,4V ankommt, z.B. bei Wettbewerben, so weißt Du, was zu tun ist.

Für mich wäre das noch kein Grund den Akku zu entsorgen. Wenn der Innenwiderstand weiter steigt, setze ich solche Akkus gern in Modellen ein, die nicht so stromhungrig sind.

Bestimmt gibt es einige, die jetzt sagen, den Akku sofort entsorgen, aber jeder trägt die Verantwortung für sein Handeln selbst.
 

Hg

User
Danke für die Antworten.
Die Formeln um die Spannung etc. zu berechnen sind mir schon geläufig, aber ich mir war / ist nicht so richtig klar, wann ich einen Akku ausmustern sollte und wann nicht.
Dass ein einfaches Ladergerät den Innenwiderstand (ohne E) nicht genau misst ist mir klar, aber man sieht die Unterschiede der Zellen im Pack trotzdem recht genau.

@Gerhard: hoch geflogen bist Du selber ;) Du tust mir unrecht, wir sprechen von einem FES Antrieb mit 55 bis 60A. Je tiefer der Strom ist, desto weniger fällt der Innenwiderstand ins Gewicht. Ich behalte die Differenz der Zellen mal im Auge und schau, wie sich das weiterentwickelt.

LG
Hg
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Also ich messe das alles nicht.

Laden, Fliegen, ....ggf am Lader mit Balancer entladen.
Wenn irgendwann eine Zelle dick wird werde ich schon misstrauisch.
Sollte der Lader meckern, wird sofort ausgetauscht.

Irgendwie werde ich nicht schlau aus den Modellbauern und Modellfliegern
und dem ganzen wie lange kann ich das noch nutzen. ;) :rolleyes:

Heute kosten ein Premium 3S1P 11,1V 25C/50C keine 23,-€
Wenn ich da an meine gehopften 2200 P+M denke die gab es je Zelle nicht unter 6,-€ manchmal sogar über 10,-€
was bei einem 10Zeller mit Versandt minimum 65 Euronen waren.


Bedenke:
Wer viel misst, misst Mist ! ;)




Gruß
Andreas
 

Hg

User
Andreas: leider kosten 12S 5000er Zellen ein wenig mehr als Dein Beispiel... Sorry, wenn ich deinen Glauben an die Modellbau auf die Probe stelle ;)

Da ich das erste Mal ein Ladegerät mit der Möglichkeit den Innenwiderstand zu messen einsetze, hat es mich halt interessiert... Es ist mir schon bewusst, dass ein Akku Pack bei 50A gut funktioniert, bei 150A aber nicht mehr.

Nix für ungut
Hg
 

Crizz

User
Generell kann man den Ri einer bestimmten Zellen-Größe ( z.b. 5000 mAh ) nicht exakt beziffern, da ein paar Faktoren darauf Einfluß haben, wie z.b. die Fläche der Elektroden, das Separator-Material und dessen Dicke, der Querschnitt der Ableiter, die Art des Substrates.....

Wenn man es vereinfacht betrachtet und einfach mal annimmt, das die Ratings die aufgedruckt sind auch realen Werten entsprechen, kann man auf jeden Fall sagen das mit höherer Belastbarkeit natürlich der Ri der Zellen niedriger sein muß - sonst geht es garnicht. Ideal ist es, wenn man bei einem neuen Akku die Werte notiert, die der Lader beim ersten Laden ausspuckt, um diese später als Referenz für Vergleiche zur Beurteilung der Alterung greifbar hat ( jeweils für den einzelnen AKku ). Dazu sollte man aber nach Möglichkeit berücksichtigen, das die jeweilige Entladetiefe, die Höhe des Ladestromes sowie die Akkutemperatur diesen Wert auch beeinflussen und man für Vergleiche am besten ähnliche Bedingungen schafft, z.b. immer ab einer bestimmten Lagerspannung und mit 1c laden und den Akku vorher auf Raumtemperatur belassen anstatt direkt nach dem fliegen die Lader-Werte für Vergleiche zu verwenden.

Früher ( damit meine ich die Zeit zwischen 2005 und ca. 2011 ) sagte man, das bei einer Abweichung des Ri innerhalb eines Packs von mehr als 20% die entsprechende Zelle defekt ist. Dazu muß man aber auch betrachten, das wir damals bei 5000er Zellen noch Ri-Werte von fast 10 mOhm hatten, während wir heute bei Werten von 2 mOhm liegen - und der Unterschied zwischen 10 mOhm zu 12 mOhm im Vergleich zu 2 mOhm zu 2,2 mOhm macht natürlich in Bezug auf die Verlustleistung und einhergehende Leistungseinbußen / Spannungeinbrüche doch einen erheblich anderen Anteil aus.

Generell würde ich heute Zellen mit einem Ri der mehr als 2x so groß ist wie der mittlere Wert der anderen Zellen im Pack ist als für den Normalanwender noch verwendbar (mit Einschränkungen -> Nutzkapazität ), für den Performance-Piloten aber als unbrauchbar bezeichnen (zu hoher Spannungseinbruch der betroffenen Zelle).

Zu letztgenanntem Punkt : ich hab schon des öfteren auf Performance gezüchtete Helis beim Training beobachten dürfen, wo eigentlich deutlich hörbar war, das mit der Spannungsversorgung - sprich Akku - etwas nicht stimmte ( man kennt irgendwann die Drehzahl die normal anliegt am Sound), und habe einige 10s / 12s / 14s im Flug in Qualm und Flammen aufgehen sehen, weil es eben genau zu solcher Überlastung einzelner Zellen innerhalb eines Packs kam ( in 2015 hatten wir allein bei den Vorbereitungen zum Heli Speed Cup in Allendorf gleich 2 solche Ausfälle zu verbuchen ). Von daher ist gerade in den Bereichen, wo extreme Leistungen abverlangt werden, das ganze deutlich kritischer als für den normalen "Rundflieger" ( Stichwort : Umpolung einzelner Zellen im Überlastbetrieb )
 
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Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Ok du hast ja in einem bestimmten Rahmen Recht.
Wenn dein Ladegerät so präzise ist würde ich dies auch nutzen.
(Zur Sicherheit würde ich den Akkulieferanten auch mal befragen
in wie weit diese Drift sein darf.)


Auf der anderen Seite denke ich, dass das Modell hier ein vielfaches vom Akkupack kostet.
Es ist vermutlich sogar dein Traummodell und wie wir Modellfreaks halt so sind
ist damit die Modellbaukasse gut gerupft worden. ;) So simmer halt :D :rolleyes:
Auch ich höre da ungern auf meine Paps. ....
(was will denn der Olle, wenn er sagt: "den Porsche kannst zwar kaufen, aber die Reifen, das Öl und Tanken nicht vergessen !")


Toi toi toi ... mit deinen Zellen !
- Zur Not schau mal die Quantum waren neulich im Angebot.




Gruß
Andreas
 

Crizz

User
Ist natürlich auch manchmal so ein Punkt : Teures Modell, vielleicht weil die Leistung passen muß noch hochwertige Akkus ( ich schreibe jetzt nicht hochpreisig, weil das nicht zwangsläufig sein muß, aber Midrange-Segment ist es dann allemal ) aber das Lade-Equipment sollte nicht der Punkt sein, an dem man sich gesund-spart. Dann lieber ein Modell im Jahr weniger, und dafür ein ordentliches Ladegerät nebst Versorgung. Beim Sender machen wir es ja eigentlich auch nicht anders und stocken auf, wenn die Modelle wertvoller werden - und das nicht unbedingt wegen nötigem Funktionsumfanges.
 
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