Getriebe: Sinn und Zweck?

josa1

User
Hallo,
ich habe gelesen das jemand eine Tiger Moth 1400mm mit E-Antrieb und Getriebe anbietet.
Was für Vorteile hat so ein Antrieb?
Verstehe ich das richtig das ,wenn ein Untersetzungs-Getriebe verbaut ist , die Drehzahl gesenkt wird und dadurch ein größerer Prop verwendet werden kann ?
 

f-v-s

User
So isses . . . !

So isses . . . !

Hallo@josa1,

du hast den Kern eines Getriebes erfasst. Gute Luftschraubendrehzahlen (mit hohem Wirkungsgrad) liegen so zwischen 5.000 bis 7.000 U/min.
Hast du einen Motor der höher dreht, machst du mit einem Getriebe aus Drehzahl dann Drehmoment, wodurch du eine Luftschraube mit größerem Durchmesser und größerer Steigung betreiben kannst.
Den Effekt kannst du gut mit dem Programm "DIVE CALCULATOR" am PC ausprobieren.
Wichtig ist dann, das du immer auf den Vergleich der "vpitch" achtest.
Beispiel: Dein Modell verwendet eine Luftschraube 14" x 6" mit einer Drehzahl von 8.000 U/min. Das ergibt eine vpitch von 74 km/h und das Modell fliegt damit für dich sehr angenehm.
Jetzt kannst du im Drive Calculator mit Getrieben, Motoren und Zellenzahl rumspielen und wenn du mindestens eine vpitch von => 74 km/h hast weist du das das ganze funzen sollte.
Da dir auch die Gewichte der Komponenten angezeigt werden, hast du eine gute Vergleichsmöglichkeit zwischen mit und ohne Getriebe . . . .
So könnte man(n) es machen . . . ;)

Gruß
 

steve

User
Verstehe ich das richtig das ,wenn ein Untersetzungs-Getriebe verbaut ist , die Drehzahl gesenkt wird und dadurch ein größerer Prop verwendet werden kann ?

Hallo,
das ist die übliche Herangehensweise.

Hier mal ein etwas anderer Ansatz. Wenn Du die Drehzahl einer 12x6 mit einem 2:1 Getriebe um 50% reduzierst, kannst Du bei gleichen Durchmesser die Steigung von 6 auf 12 erhöhen. Die Strahlgeschwindigkeit hat sich im idealen Modell nicht geändert.

Ein Prop erzeugt aber bei halber Drehzahl weniger Widerstand, da der Widerstand mit der Geschwindigkeit im Quadrat steigt. Und dieser Grundzusammenhang gilt auch bei drehenden Angelegenheiten wie z.B. hier beim Prop. Dreht er langsamer, erzeugt er weniger Widerstand oder anders formuliert, er benötigt weniger Energie.

In der Praxis schaut das dann noch etwas anders aus aber die Effekte sind schon erstaunlich. Insbesondere der Standschub ist oft geringer und die Prop-Momente sind gewöhnungsbedürftig. Ist ein bisschen so, als wenn man im 3. Gang anfahren muss.

Ein ganz praktischer Nebeneffekt ist dabei, dass alles was sich dreht, mit zunehmender Drehzahl mehr Leistung abgeben kann. Konkret benötige ich bei einer Drehzahl von 7.500rpm etwa das fünffache Motorgewicht um die Leistungsfähigkeit eines Motors an der Welle abzunehmen der mit 30.000rpm dreht.

Stecke ich das gesparte Gewicht in einen etwas größeren Lipo, so erhalten ich zusammen mit dem besseren Wirkungsgrad des Prop einen erstaunlich effizienten Antrieb. Ich habe dabei immer die Wahl den Antrieb so abzustimmen, das ich entweder mehr Leistung, eine längere Laufzeit oder einfach einen leichteren Antrieb bekomme.

Wenn die konzeptionelle Basis erst mehr verstanden, bzw. erlebt wurde, macht die Abstimmung solcher Antriebe auf das jeweilige Modell sehr viel Spaß.

VG
 
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