Steigeisen No #1

Viktor

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Wurfbahnen

Wurfbahnen

Es gibt irgendwo im Netz (ich glaube auf www.flyquiet.co.uk) ein pdf von Mark Drela mit einer Studie der Pendelbewegung und der entsprechenden Bewegungsbahnen des Modells. Daraufhin hat er bei den neuen Entwürfen (XP5, Jynx) die Fläche gepfeilt und den Wurfsstift nach hinten verschoben. Die Pfeilung ist aber dezenter wie beim Steigeisen. Ich habe aber so meine Zweifel ob man auf einem Film eher den Modellentwurf oder die Ergebnisse der Wurftechnik sieht.
 

RetoF3X

User
Hallo Viktor

Natürlich ist die Wurtftechnik des Werfers von entscheidender Bedeutung, so lege ich meinen Flieger viel schräger in dei Luft als Reto Schmid. Aber wenn der gleiche Werfer zwei verschiedene Modelle mehrmals wirft, hätte man vielleicht eine Chance, was zu sehen. Ich meine das Steigeisen sollte ja einen gewissen Vorhalte-Winkel aufgrund des rückverlegten Pins einehmen.

Anyway, was mich erstaunt hat, ist wie schnell die Pendelbewegung abklingt. Auf den einzelnen Frames des Aspirin-Wurfs steht er nach dem Wurf kurz schräg, richtet sich aus und fliegt dann gerade weiter. Klar sind die Aufnahmen limitiert in räumlicher und zeitlicher Auflösung und man kann daraus nicht auf die ganze Dynamik schliessen.


viele Grüsse:
Reto
 
Wurfpin hinten!

Wurfpin hinten!

Hallo Forum,

das ganze war ja wie schon mehrmals erwähnt auch Thema meiner Diplomarbeit. Da gibt es viele hundert Aufnahmen vom Kohlibri und von einem Referenzmodell. Leider hab ich die nicht hier sondern die Lagern irgendwo bei meine Eltern auf dem Speicher :( . Da ist ganz eindeutig zu sehen, dass eine Pfeilung nach hinten (und die war ja beim Kohlibri noch deutlich extremer) ganz klar Vorteile hinsichtlich eines besseren Abwurfes bietet. Wenn auch Dr. Drela zu diesem Ergebnis kommt freut mich das und bestätigt auch unsere Überlegungen.

Allerdings ist eben der Abwurf auch nicht alles bei F3K und sollte auch nicht überbewertet werden.


Die Kohlibri Formen wären noch zu haben...wer experimentieren will
 

sidigonzales

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RetoF3X schrieb:
Hi Sidigonzales

Ich konnte leider nur das zweite avi file anschauen. Da sieht man leider nicht viel von der Pendelbewegung des Fliegers beim loslassen (von hinten gefilmt wäre besser), aber schöne Stilstudie vom Wurf von Roland Börder.

viele Grüsse:
Reto
Nur darum ging es.

Pendelstudien halte ich persönlich für schwierig bis fragwürdig. Zu viele Unbekannte, zu viele Stile.
 

pro021

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Berechnung

Berechnung

Hallo Flo :) Danke für die anschauliche Berechnung. Find ich cool :cool:
Egal....danke Reto für deine Ausführung. Ich bin gespannt!

Ciao Heinz

Ps: kommt wer an diesem Weekend nach Waidhofen? Ich sah noch keine Anmeldeliste
 

Viktor

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pro021 schrieb:
Ps: kommt wer an diesem Weekend nach Waidhofen? Ich sah noch keine Anmeldeliste

Ist etwas weit weg - außerdem muss ich in den Keller damit ich für München was fertig habe. Ich denke da werden wir uns alle sehen.

Korrigiert mich wenn ich falsch bin: vom Prinzip sind es zwei Sachen: 1.hat die Position des Wurfstiftes (und damit indirekt die Pfeilung) Einfluss auf die Lage des Modells beim Abwurf, und 2. bewirkt die Pfeilung ein schnelleres abklingen der Pendelbewegung? Im zusammenspiel geht der Flieger gerader weg?

Florian: gibt´s deine Diplomarbeit irgendwo nachzulesen? Ich kann mich an ein Artikel über den Kohlibri in der Aufwind erinnern - ist aber schon länger her.
 
genau so ist es

genau so ist es

genau richtig:

1. wurfstift möglichst weit auf den S.P. bezogen nach hinten (Pfeilung hilft hier automatisch) ergibt den gewünschten Vorhaltewinkel (Modellnase zeigt beim Abwurf nach rechts)

2. Pfeilung dämpft zusätzlich das Pendeln. Stell Dir eine Fläche mit übertriebener 45° Pfeilung pro Seite vor. Flieger geht aus der Hand. Jetzt läuft die Rechte Tragfläche nach vorne. Damit wird die Stirnfläche rechts größer, erzeugt mehr Widerstand (und auch leider Auftrieb) (links genau umgekehrt), und dämpft damit zusätzlich. Allerdings rollt der Flieger damit auch nach links...

Diplomarbeit könnte man auf www.logo-team.biz zum Download stellen. Werde mal den Webmaster darauf ansetzen. Kann aber wie gesagt dauern, vor der DM in München komme ich nicht mehr an die Files.

Grüße Flo
 

pro021

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Gut is gangen...

Gut is gangen...

...nix is gschen! Nichts vernichtet und noch mit einem blauen Auge (unter den ersten 10) davongekommen:D . So ist die Bilanz, nachdem der Börder alles in Grund und Boden geflogen hat. Das Thermiktier war wieder mal unbezwingbar! Zweiter Raoul Gorka.....ein kleiner Mozart des F3K!
Der dritte Platz ist mir jetzt nicht mehr im Speicher!
Mittelbach hat sich mit dem 7 Platz zufrieden gegeben. Jubel Peter (der Mann des Hochwurfes) wurde 6'ter. Zwar hat der Jubel am Abend zuvor gezeigt was wirklich in ihm steckt und die Würfe waren noch um einiges höher als im Bewerb, aber sowas macht Angst! Als Normalwerfer kommt man sich da etwas deplaziert vor :eek:
Wouwwhhhh!
Schön war es und auch wenn die Siegerehrung im "sehr extremen" Schnelldurchlauf (Zeitraffer) abgewickelt wurde (eine Superzelle stand gefährlich dreinschauend über Waidhofen und wir hatten schon die Befürchtung dass sich ein Blitz in die lustige Gesellschaft verirrt oder wir von der Wasserfront weggeschwemmt werden) war es doch ein sehr sehr schöner Bewerb.
Mein Kompliment an die Veranstalter! Exzellent!

Gruß Heinz
 
Zurück zum Thema Pendeln:

Vor dem Neudesign des Steigeisenrumpfes haben wir die Durchbiegung und das Bruchbiegemoment eines klassischen Rohrrumpfes (L=760mm, D=16,1mm, d=6,8mm) untersucht:
rcn_0_640_480.jpg
Bild 1 zeigt die Durchbiegung bei einem Biegemoment, das 70% des Bruchbiegemomentes ausmacht. An der Stelle des Seitenleitwerkes (das Rohr ist zu lang!) ist das Rohr um 16° aus der ursprünglichen Richtung abgewichen. Dies gilt dann auch für ein dort montiertes Seitenleitwerk. Es weicht der Belastung einfach aus.

Da es Werfer gibt, die solche Rümpfe beim Wurf abbrechen (also 100% Bruchbiegemoment erzeugen können), muss davon ausgegangen werden, dass bei klassischen Rohrrümpfen solche 70% Deformationen wie in Bild 1 häufig vorkommen. (Anderenfalls würden die Rohre ja leichter gebaut werden!)

Wenn nun ein Modell mit einem solchen Rohrrumpf pendelt, dann wird zwar der Schiebewinkel groß sein, das SLW wird aber nach innen gedrückt. Es wird durch die Rumpfbiegung viel weniger von außen angeströmt. Die stabilisierende Wirkung des SLW wird erheblich geschwächt! Und dies gilt bereits ab kleinen Schiebewinkeln.

Aus diesem Grund ist der Rumpf des Steigeisens queroval und hinten heraus mit 30mm auf 11 mm nicht gerade schmal. Die seitliche Biegesteife wächst nämlich quadratisch mit der Rumpfbreite, wenn man das Gewicht und die Höhe konstant hält.

Das Ergebnis sieht so aus:
rcn_2_640_480.jpg
Das Biegemoment in Bild 2 ist dazu noch 8% größer als in Bild 1. Die Deformation und die Winkelabweichung werden beim Steigeisen auf ein Viertel (!) reduziert. Wenn also im Laufe des Pendelns überhaupt noch der gleiche Schiebewinkel auftreten sollte, dann weicht das SLW nicht mehr 16°, sondern nur noch 4° aus.

Fazit: Neben der Wurfstiftrücklage und der Flügelpfeilung ist die Steifigkeit des Rumpfrohres von großer Bedeutung für die Dämpfung des Pendelns.

Michael Wohlfahrt
 
eindrucksvoll!

Ob der Rumpf jetzt nicht so dünn ausläuft ist aerodynamisch gesehen ja vollkommen egal solange er vorne "dicker" ist.

Zudem kann man wenn man 2-3 mm mehr platz hat leichter bzw schneller bauen.

Was ich gerne wissen würde ist, wie das im vergleich zu einem sogenannten "alu beschichteten" rohr aussieht.

Cooler Test

mfg

manuel
 
Krank!

ich kann mich noch daran erinnern als zach die neuen alu bedampften cfk Rohre verkauft hat....

(mir konnte bis heute noch keiner sagen wie man eni CFK rohr bedampft und dabei immernoch ein eine trennnaht zu sehen ist)

mfg

manuel
 

sidigonzales

User gesperrt
ManuelF schrieb:
Krank!

ich kann mich noch daran erinnern als zach die neuen alu bedampften cfk Rohre verkauft hat....

(mir konnte bis heute noch keiner sagen wie man eni CFK rohr bedampft und dabei immernoch ein eine trennnaht zu sehen ist)

mfg

manuel

Die Rohre die ich kenne sind auf einem Kern gerollt. Ist ein Sandwich aus Alu-Carbon-Alu.
 

sidigonzales

User gesperrt
LOGO-Team schrieb:
Das Biegemoment in Bild 2 ist dazu noch 8% größer als in Bild 1. Die Deformation und die Winkelabweichung werden beim Steigeisen auf ein Viertel (!) reduziert. Wenn also im Laufe des Pendelns überhaupt noch der gleiche Schiebewinkel auftreten sollte, dann weicht das SLW nicht mehr 16°, sondern nur noch 4° aus.

Fazit: Neben der Wurfstiftrücklage und der Flügelpfeilung ist die Steifigkeit des Rumpfrohres von großer Bedeutung für die Dämpfung des Pendelns.

Michael Wohlfahrt
Dem kann ich jetzt echt nicht mehr folgen. Kannst du das mal bitte genauer erklären?
 

Viktor

User
Es sieht so aus wie eines er Rohre die Vitali unlängst hatte. Sie sind sehr leicht (13g) aber auch weicher wie seine CfK Rohre (16-17g) - ich denke das Beispiel fällt daher etwas dramatischer aus als wenn die üblichen Rohre verwendet würden. Es ändert aber nichts am Prinzip - die Breite und Steifigkeit des Steigeisen Rohres ist imposant. Ich finde es klasse dass solche Bilder "aus der Küche" auch hier gezeigt werden. Wenn man das eigene "Alu-Rohr" verbiegt bekommt man ein Bild davon wie Steif der Steigeisen Träger ist!
An dieser Stelle eine Frage: wenn ich es richtig sehe war die Form (der Querschnitt) des Leitwerks hauptsächlich durch die Aerodynamik bestimmt? Habt ihr vielleicht Daten mit Spezifischen Gewicht, Spezifischen Steifigkeit als Funktion des Ellipsenradius?
 

Peer

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sidigonzales schrieb:
Dem kann ich jetzt echt nicht mehr folgen.

Naja, das macht doch gar nichts.......

Das Biegemoment ist ja nicht etwas, was man
sehen kann - wohl aber errechnen: in diesem Fall
P x L = Last x Lastarm. Und auch der Laie erkennt schnell,
dass bei dem zweiten Bild das Gewicht deutlich größer
(also auch vermutlich schwerer) ist.

Die sichtbare Biegung fällt aufgrund des
gewaltigen statischen Querschnittes trotzdem
deutlich kleiner aus......

War es das ?

Peer
 
Hallo Viktor,

die Rechnung die ich damals gemacht hatte (die Idee mit der Ellipse kommt von mir) kann jeder einfach nachvollziehen. Ich hatte einfach eine Ellipse mit gleichem Umfang (=gleiches Gewicht) verglichen mit einem Kreis, was das Widerstandsmoment betrifft. Irgendwo findet man dann das Optimum, die Zahlen habe ich nicht im Kopf. So bekommt man ohne Mehrgewicht oder Mehreinsatz von Material mehr Steifigkeit gegen seitliche Biegung, natürlich auf Kosten der vertikalen Steifigkeit, aber wir wollen ja keine F3B-Wenden fliegen :-)
Zum Leitwerk kann Michael sicher mehr sagen!

Gruss,
Raphael
 
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