Tach Andi, darauf koennen wir uns sehr schnell einigen
Original erstellt von FlugFisch:
Was man aber in diesem Zusammenhang nicht verwechseln sollte: bei geringem Abstand ist die Profilaerodynamik eine andere, da sich die Druckverteilungen gegenseitig beeinflussen (und somit auch die Grenzschichten anders aussehen).
Man darf also nicht mehr einfach ein Profil auswählen und davon ausgehen, dass es seine Eigenschaften am Doppeldecker genauso entfaltet wie am Eindecker.
Da aber die 3d-Strömung am Doppeldecker ohnehin ein aerodynamisches Verbrechen ist (mutwilliges Eliminieren der Streckung) fällt der eventuell anfallende zusätzliche Profilverlust durch die gegenseitige Einflussnahme auch nicht mehr weiter auf. Schlimmer sind eigentlich nur Dreidecker und Hubschrauber
Das kann man auch sichtbar machen. Vorher moechte ich Dich auf einen FFehler Deiner Bilder von Gestern Mittag aufmerksam machen: Sollten Deine Isolinien Stromlinien mit gleichem Isolinienabstand sein und Du "klassisch" wirbelfreie inkompressible Stroemung haben, bekommst Du keine Geschw.-Max unterhalb des oberen Wirbelzentrums. Vielleicht kuckst Du mal in Deiner Software.
Aber egal, was Andy kann, kann ich auch
Meine Bilder zeigen eine Stromfunktion Psi (Stromlinien):
Psi(x,y) = Psi_0 * y + Psi_n * ln(r-r_n),
mit Psi_x = const, r Ortsvektor, r_n Zentrum des Wirbels n (1 oder 2 Wirbel). Es ist leicht nachvollziehbar, dass Lapl(Psi) = 0 und die Stroemung in 2-d wirbelfrei ist:
Hier ist der Isolinienabstand immer gleich, die Farbskala nur im 4. Bild leicht gespreizt.
Dargestellt ist eine in der Summe immer gleiche Wirbelstaerke vom "Eindecker" (oben) zum Doppeldecker mit groesser werdenden Flügelabstaenden und jeweils gleicher Wirbelstaerke.
Bei engem Abstand wirken die Wirbel wie ein senkrecht stehendes "Brett", in Bild 3 "sieht" man den Druckunterschied zwischen den Fluegeln (grosser Linienabstand - grosser Druck). Erst beim untersten Bild erscheint es, als wenn 2 Wirbel (fast) unbeeinflusst umströmt werden.
In diesem Zusammenhang bitte ich um Verzweiflung, wenn der aufmerksame Betrachter die Meinung vertritt, es handelt sich hier um gigantische Fluchzeuge, die im Messerflug ueber den Suedpazifik donnern. Die Projektionsebene soll aber mit Andis gleich sein (der hat gar keine)
Weiterhin treibt mich jedoch die Verzweiflung um, dass diese Art Potentialströmung exakt Null Auftrieb liefert. Das zur Stroemung nach Bernoulli berechenbare Druckfeld ist nichts anderes als die Gegenkraft zur Traegheitskraft der Beschleunigungen der Luft um den/die Wirbel herum, die Luft beschaeftigt sich also ausschliesslich mit sich selber. Aber so zur Anschauung isses ja vielleicht gut genug
Gruss, Wolfgang