Balsaleisten schneiden

Beim Schneiden von Balsaleisten aus einem Brettchen habe ich immer wieder das Problem, dass die Baltsaleiste sich danach krümmt. wie kann ich das vermeiden? oder muss ich einfach mit übermaßt zu schneiden und anschließend in gerade schleifen?
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Das Bild soll verdeutlichen, was ich meine: die geschnittene Leiste liegt sich leicht bananenförmig vom Brett weg.
 
hi Dieter,
liegts am Faserverlauf? wenn dieser nicht paralell zur Aussenkante ist, lässt sich eine Krümmung kaum vermeiden.
 
Hallo.
Eigentlich nicht, wenn das Holz iO ist dann sollte die Leiste auch gerade sein, kommt aber schon öfter mal vor. Aber eine schmale Leiste ist doch kein Problem, die ist doch bis zu einem gewissen Maß biegbar. Beim Ankleben fixiert man die Leiste doch. Sollte sie arg krumm sein dann kann man die Leiste wässern, in Form bringen, fixieren und lässt Sie dann trocknen. Wässern empfiehlt sich auch wenn die Leiste eh gebogen werden muß/soll. Gewässert vorformen, fixieren und gut trocknen lassen und dann erst ankleben. Durch die vorgeformte Leiste ist die Gefahr von Verzug wesentlich geringer.

Und wie schneidest Du die Leisten, mit Stahllineal und Cuttermesser?
Da gibt es z.B. ein einfaches Werkzeug, einstellbar bis 20mm und auch nicht allzu teuer, geht wunderbar (z.B. von Kavan). Kann man sich auch selbst aus Sperrholzresten und einer Klinge basteln, dann aber immer nur für eine Breite.

Gruß Andreas

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Hallo Hans,
auf Deinen Rat hin habe ich den Faserverlauf des Brettchens überpüft. Die Fasern verlaufen parllel zur Schnittkante.
btw : Wenn Du noch Kontakt zu Klaus hast, grüss ihn mal von mir:).

@Andreas
Ja, Du hast recht, die Balsaleisten lassen sich biegen. Ich möchte aber möglichst vermeiden, einen Verzug in die Konstruktion einzubauen. Ich habe die Leisten jetzt gewässert und zum Trocknen eingespannt. Ich hoffe Sie werden die neue Form halten. Bisherige Versuche mit Dämpfen waren nicht von Erfolg gekrönt. Die Leisten waren nach einer Nacht wieder krumm.

Geschnitten wird bei mir noch mit einem Stahllineal. So einen schönen Leistenschneider, wie Du ihn hast, könnte ich aber auch gebrauchen. Das macht die Sache dann doch etwas einfacher. Beim nächsten Besuch meines Modellbauhändlers werde ich nach einem solchen Ausschau halten.
 
Balsa Leisten schneiden

Balsa Leisten schneiden

Hallo Airfish,
das Problem ist das Stahllineal. Wenn du mir dem Messer entlang des Lineals schneidest, dann kann es sein, das das Messer dem Faserverlauf folgt.
Und wenn nicht gleichmäßiger Druck auf dem Lineal erfolgt, dann zieht sich die Leiste beim Schneiden leicht unter dem Linel hervor. Der Schnitt ist
dann wie bei dir hinten raus etwas krumm. Je härter das Balsaholz ist um so eher kannn das passieren.
Eigentlich würden hier noch ein paar Hände fehlen, die gleichmäßigen Druck auf das Lineal geben.
Was kann man tun?
Eine Möglichkeit wäre, sich aus dem Baumarkt eine Alu Winkelleiste zu kaufen und diese auf der Unterseite mit Schleifpapier zu bekleben.
Das geht z.B. ganz gut mit Teppichklebeband. Aber vorsicht. Das Schleifpapier oder Schmirgelleinen darf nicht über der Schnittkante
hervorstehen, sonst hättest du keinen geraden Schnitt mehr.
So ist das Balsabrettchen schön unter der Aluleiste fixiert und rutscht beim Schneiden nicht mehr so leicht hervor.
Probiers mal aus. Vielleicht hilft es dir.

Gruss Jochen
 
Hallo Jochen,
danke für Deine Hilfe. Genau so arbeite ich bereits. Was Du auf meinem Bild neben dem Balsabrett liegen siehst, ist eine mit Schleifpapier beklebte Winkelleiste, mit deren Hilfe ich die Leiste geschnitten habe. Das Balsabrett ist beim Schneiden nicht weggerutscht. Es ist vielmehr so, dass die abgeschnittene Leiste sich krumm gezogen hat. Das ist daran zu erkennen, dass deren Schnittkante im Vergeich zur Schnittkante des Brettchens krumm verläuft, wenn man sie gegen das Brettchen hält.
 

PIK 20

User
Je steiler man das Messer beim Schneiden führt um so mehr folgt es dem Faserverlauf.

Das Messer einfach flacher führen und das Problem ist gelöst.

Gruß Heinz
 
Das hat damit nichts zu tun , da er ja wie schon gesagt, mit Winkelleiste und Schleifpapierunterlage arbeitet. Außerdem verzieht sich auch die Kante, an der gar nicht geschnitten wurde und, wenn es ein schiefer Schnitt wäre, dann müsste der schneidespalt beim zusammensetzen der beiden Stücke dicht sein, da an dem Brettchen ja entsprechend Material stehenbleibt. Ist er aber nicht, wie man auf den Fotos sehen kann, also verzug durch innere Spannungen.
Der Verzug ist normal und bei Holz auch normalerweise üblich, da durch irgendwelche inneren Spannungen sich immer die dünne Leiste verzieht , welche von einem großen Stück abgeschnitten wird. Da hilft nur, die Leiste etwas breiter zuzuschneiden und sie dann nochmals durch zwei Schnitte mittels Lineal zu begradigen. Leistenschneider geht da nicht da die gerade Bezugskante fehlt (oder nur für den 2. Schnitt für die Maßhaltigkeit)

MfG,
Sebastian
 
verzug durch innere Spannungen.
Der Verzug ist normal und bei Holz auch normalerweise üblich, da durch irgendwelche inneren Spannungen sich immer die dünne Leiste verzieht , welche von einem großen Stück abgeschnitten wird. Da hilft nur, die Leiste etwas breiter zuzuschneiden und sie dann nochmals durch zwei Schnitte mittels Lineal zu begradigen. Leistenschneider geht da nicht da die gerade Bezugskante fehlt (oder nur für den 2. Schnitt für die Maßhaltigkeit)

MfG,
Sebastian

Das scheint wohl die Lösung zu sein. Bei meiner letzten geschnittenen Leiste 6x18 mm waren es 6 mm Verzug auf 1000 mm Länge. Ich werde sie jetzt nochmal im Übermaß mit einer Breite von 28 mm abschneiden. Das müsste dann hinhauen.
 
Ich denke gegen das leichte Krümmen der Leisten kann man nicht so viel unternehmen, da Holz als natürlicher Werkstoff eh macht, was es will. Und wenn Spannungen im Brett sind, die durch das Schneiden der Leiste frei werden, ist das eben so. Ich finde auch, dass man keinen Verzug befürchten muss, da die Biegekräfte doch sehr gering sind.
Ich schneide auch mit Lineal und Cutter, aber nur bis 3 mm. Alles was dicker ist, schiebe ich durch die Proxxon Kreissäge mit dünnem Blatt, das geht sehr sauber und vor allem exakt winklig.

Gruß Mirko
 
Mich würde ja interessieren, ob es nun funktioniert hat, mit Übermaß zu schneiden und dann zu begradigen.
 

Eisvogel

User
Das krümmen der Leisten ist völlig normal und beeinträchtigt das fertige Bauteil zu 99% nicht.

Die fertige Konstruktion, ob Rumpf, Fläche, Leitwerk besteht ja meist aus mehreren Bauteilen, die sich gegenseitig geradehalten wenn sie zusammengeleimt sind.
Selbst "Vollbalsaleitwerke" die aus 2 verzogenen Hälften zusammengeleimt werden, sind nach dem Aushärten des Klebers gerade.

Auch die geradeste Leiste verzieht sich, wenn einseitig Leim aufgetragen wird. Da beim Modellbau in den seltensten Fällen die Klebestellen symmetrisch gegenüber liegen hat jedes Bauteil das Verlangen sich in die ein oder andere Richtung zu biegen. Lässt man das zusammengeleimte Bauteil bis zum vollständigen Trocknen des Klebers auf dem Baubrett fixiert, dann bleibt es auch gerade.

Die größte Kraft, die das Bauteil verziehen kann, kommt dann beim Finish. Egal ob Bügelfolie, Bespannpapier, Seide oder Lackierung. Hier hilft nur ein vorher sinnvoller, steifer Aufbau.
Nur bei Bügelfolie läßt sich nachträglich noch durch einseitiges nachbügeln der ein oder andere Verzug rückgängig machen.

Das ausrichten der schiefen Leisten ist also eine Arbeit umsonst.
 
Mich würde ja interessieren, ob es nun funktioniert hat, mit Übermaß zu schneiden und dann zu begradigen.

Ja, das hat gut funktioniert.

Ich halte das auch nicht für überflüssig, insbesondere wenn die Leiste in einer eher filigranen Konstruktion eines der stärksten Bauteile ist. Zudem halte ich nichts davon, Spannungen, die vermeidbar sind, in eine Flügelkonstruktion einzubauen.
 
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