Baubericht Stampe SV4 1:4 von Modellstudio Wolfgang Liening

Ein Doppeldecker mit Clark Y kann m.E. so leicht sein wie er will, dynamisch wird der eh nicht.

Das ist aber alles auch nicht schlimm bei so einem Sonntagnachmittags-Rentnerdoppeldecker.:D
 

Ralf35

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Die Stampe habe ich letzten Frühling, günstig aus einem Nachlaß erworben. Aufgrund der sehr miesen Bilder in der Anzeige,wollte die niemand haben.

Nach 2 Monaten ständiger Preissenkungen habe ich sie mir dann mal angesehen.Auf der Hinfahrt war ich schon am überlegen wie ich sie lackieren soll.In Natura sieht das ,mal abgesehen von der Kennung ganz nett aus.
Bei 300€ konnte ich nun wirklich nicht widerstehen.

Gut gebaut und definitiv nagelneu. Angeblich sollte sie wenige Flügel alt sein, da aber der Vergaser verkehrt herum montiert war, lief der Motor ohne Pumpe nur bis max Halbgas.
Ergo, nie geflogen die Gute
Nachdem der Motor langsam einläuft,reicht die Leistung vom ZG38 so halbwegs für Loopings und Rollen.
Das Highligt war ein Flug in der Dämmerung ,zur Musik aus dem Grammophon eines Vereinskollegen, auf unserem Sommerfest.:)

Profil ist übrigends symmetrisch.
Die Stampe will geflogen werden. Sie ist zwar gutmütig,aber beim landen muß man sie schon mit ordentlich Schleppgas auf den Boden bringen.

Böen sind definitiv ein Fremdwort, das Teil fliegt ohne zu wackeln weiter.:D
Bei unserem kurzen Platz wären mir 2 kg weniger auch ganz lieb,dafür wird die Pilot Bücker leichter.;)
 
Bei 300€ konnte ich nun wirklich nicht widerstehen.

Gut gebaut und definitiv nagelneu.

Na toll. Was tue ich hier eigentlich............:D
Haste gut gekauft.

Die schmückerei geht weiter. Die Scheibchen sind mal montiert und die selbstgebastelten Schriftzüge aus Orastick auch.

Die Scheibchen würde ich gerne mit irgendwas umrahmen. Nur diese Abkleberei mit anschl. lackieren wird bei mir gar nie was. Sieht nachher immer schlimmer aus als vorher. Zur Not lass ich das so.
 

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Ein Blick in die Innereien.

Links von den Servos der Empfänger und das externe Jeti BEC. Empfängerakku gibt´s nicht.

Vorne dann Regler und Akkuschacht.

Gruss Armin
 

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Nur diese Abkleberei mit anschl. lackieren wird bei mir gar nie was. Sieht nachher immer schlimmer aus als vorher. Zur Not lass ich das so.

Woher kenne ich das nur? Das ist immer wieder mein großes Problem. Ich lass ein Modell lieber etwas schmuckloser, bevor ich irgendwo Farbe drauf schmiere, die dann oll aussieht. Mir fehlt hier auch die Phantasie, wie das hinterher so aussehen könnte.
Aber deine Stampe wird schick!

Gruß Mirko
 
Nun ich habe für den braunen (Lederimitat) Rand / Rahmen des Cockpits einfach
20 cm Kabel abisoliert und es längs aufgeschnitten und angeklebt.
So sollte man doch auch den Rahmen der Fenster machen können, oder nicht ?


Zum lackieren klebe ich gerne mit Tesafilm ab. :D


Gruß
Andreas

Ja, mal sehen, aber ich glaub ich lass das erstmal so.

Wenn mich jemand danach fragt, dann sag ich einfach, dass das damals bei den Stampen der 357.Squadron der U.S. ARMY so original war. Alles scale. Frei nach dem Motto: Der Einäugige ist der König der Blinden. :D

Ich denke mal, morgen werd ich die Flügel noch verspannen und dann,.........ja dann könnte es in die Luft gehen.

Gruss Armin
 
Eine Seite ist fertig.
 

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Suuper gut :-)

sag einmal, wie hast du eigentlich nun dein HLW / SLW befestigt? Sind die Demontierbar?

Gruß
Kolja

Im Rumpfheck ragen aus der Höhenleitwerksauflagefläche zwei 6mm Alurohre im Abstand von ca. 80mm empor. Auf diese wird das Höhenleitwerk, mit 2 Bohrungen mit 6mm im gleichen Abstand versehen, aufgefädelt. Das Seitenruder hat ebenfalls 2 Bohrungen, die mit den 2 Alurohren fluchten. Nach dem Bügeln habe ich Höhen-und Seitenleitwerk mit dem Rumpf verklebt. Den eigentlichen stabilen Halt erfährt das ganze Leitwerk aber mit der Verstrebung. Ich hab das nicht demontierbar ausgeführt, weil das Modell ja nun nicht sooooo riesig ist und eigentlich auch recht bequem transportiert und gelagert werden kann.

Gruss Armin
 
So, meine lieben "Follower" :D

Es ist vollbracht, heute war Erstflug. Und was soll ich sagen, das Teil fliegt "HAMMERGEIL".

Nix von wegen lahmer Clark Y Doppeldecker, der eben nur langsam im Kreis rumzuckelt. Ich hatte noch nie einen Doppeldecker in der Bauart eines Originals aus den 30er Jahren, welcher eine deratige Dynamik an den Tag legt. Überhaupt nicht mit der Trägheit einer Tiger Moth zu vergleichen. Ebenso haben alle Einstellungen auf Anhieb gestimmt.
Die glatte Folie, anstatt z.B. Oratex spielt da auch ein bisschen mit. Ich hatte mal eine Tiger Moth mit 1470mm Spannweite von DB Sport & Scale, welche mit glatter Folie auch flotter unterwegs war als mit Oratex.
Hier noch mal meine Einstellwerte zum Schluss:

Die Lage der unteren Fläche ist durch den Profilausschnitt im Rumpf gegeben, also ist das die unveränderbare Grösse, an der sich alles orientieren muss.
- Wenn ich also meine EWD-Waage an die untere Fläche häng und diese auf 0 stelle, hat das Höhenruder +1°EWD.
- Die obere Fläche hat zur unteren Fläche -1°.
- Der Sturz beträgt zur unteren Fläche 2° "nach unten".
- Der Seitenzug beträgt ebenfalls 2°, natürlich in Flugrichtung nach rechts.
- Der Schwerpunkt befindet sich an der Endleiste/Endkante des oberen Flügelmittelteils

Gemessen wurde mit der EWD-Waage IMMER durch die Profilsehnen aller Flügel und auch dem Höhenleitwerk. Also nix mit gerader Unterseite oder errechnetem, etc.
So eingestellt fliegt das Teil vom Charakter her so exakt, stoisch und schnell wie in etwa ein F3A Modell. Ich glaube auch, dass meine "ausgedünnten und verschlankten" Höhen-und Seitenleitwerke einen ordentlichen Beitrag dazu leisten.

Nun zum Bausatz:
Die Holzqualität ist durchschnittlich. Das Beplankungsbalsa und auch viele Frästeilbrettchen waren für meinen Geschmack durchweg zu leicht und somit auch viel zu weich. Bei den Sperrholzteilen würde ich mir anstatt der dünnen Pappelbrettchen anständiges Birkensperrholz wünschen. Die Bauanleitung ist eine DIN A5 Seite gross und gibt nur die grobe Richtung vor. Viele Dinge sind nicht klar zu erkennen, wie der Konstrukteur das ersonnen hat. Es fehlen Schnittzeichnungen. Die Passgenauigkeit der Rumpfspanten ist sehr gut. Die ganzen Rippen der beiden Flügelmittelteile sind dagegen eine kleine Katastrophe. Hier ist Nacharbeit erforderlich. Die Randbögen der Flügel würde ich im Nachhinein auch anders gestalten, als vom Konstrukteur vergesehen. Die Haube ist ordentlich gearbeitet, wenn auch die Frontseite nicht einer Stampe entspricht. Das fand ich ein wenig schade, weil das im Original sehr viel eleganter aussieht. Das Fahrwerk ist halbwegs ordentlich vorgebogen und muss nur geringfügig korrigiert werden.

Würde ich mir den Bausatz nochmal kaufen? Ja. Jetzt schon, weil ich wüsste, was ich alles anders machen würde. Für einen Anfänger oder auch einen unkreativen Menschen taugt der Bausatz nicht. Man sollte schon etwas Erfahrung im Doppeldeckerbau haben, sonst wird das nichts. Ich würde mir wünschen, dass der Hersteller einen reinen günstigen Rippen - und Spantensatz mit Haube anbieten würde. Das würde mir persönlich vollkommen genügen.

So, das war´s jetzt erstmal. Ich hoffe, dass das mitlesen ein wenig Spass gemacht hat und dass sich der eine oder andere "Nachbauer" genügend Infos aus dem Bericht ziehen kann um zu einem guten Ende zu kommen. Haut rein, so wie meine fliegt entschädigt das für vieles, was am Bausatz ein bisschen Kacke ist.

Gruss Armin
 

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Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Tstsss, der Maisi wieder.
Was ich vergessen habe : Mein 10s Antrieb mit dem Axi F3A und einer APC 18x8 passt bestens. Damit geht die Kiste wie Hölle senkrecht. Das ist zwar nicht Scale, macht aber richtig Spaß.
 

cruser

User
Hallo Armin,
vielen Dank für deinen Tollen Bericht! Wie gesagt hat der mich dazu gebracht selber an meiner Stampe weiter zu bauen.
Toll finde ich auch den Schlussbericht mit allen Einstellwerten! So bin ich guter Dinge das meine irgendwann auch mal fliegen wird :-)

Übrigens zur Motorhaube, ich sage es mal gaaanz vorsichtig, da ich nicht absehen kann wann ich fertig bin, aber ich habe ein Urmodell einer SV4B Haube gebaut. Das ist nun endlich fertig. Nun habe ich gerade begonnen dasUhrmodell abzuformen. Es könnte also sein, dass ich irgendwann (habe leider demnächste sehr wenig Zeit) auch die ein oder andere Haube aus der Form bekomme, Fals da Interesse besteht. Allerdings weis ich nicht wie gut ich das hinbekomme, da es mein "erstes mal" ist :rolleyes:

Übrigens, für die die es interessiter, ich berichte seeehr Sporadisch in dem anderen Stampe Thread:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/38586-Bau-einer-Hobbyland-Stampe/page3

Gruß
Kolja
 
Etwas furchtbares ist passiert:

Die von mir verbauten Dymond HV-Servos für die Querruder, welche ich mit 6 Volt betrieben habe, haben ab und zu beim Akkuanstecken den Dienst versagt. Man musste dann das entsprechende Servo kurz aus- und wieder anstecken und dann lief es. Weil mir das zu heiss war, hab ich die Servos gegen andere ausgetauscht. Beim ersten Flug mit den neuen Servos gab es kurz nach dem Abheben eine Windboe von rechts und ich wollte gegensteuern.
Noch vor dem heftigen Einschlag, der aufgrund meiner Korrektur erfolgte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Alter, du hast zwar die Ruder eingestellt, hast aber wg. Routine/Blindheit/dumpfes, altes Gehirn, die Laufrichtung nicht kontrolliert. Sowas ist mir noch GAR NIE passiert.

Wie dem auch sei, der Rumpf vorne war echt nur noch Brei. Mittlerweile habe ich aber alles wieder neu aufgebaut, Modellstudio Liening hatte mir 3 neue Spanten gefräst und eine neue Haube geschickt. Ausser dem Leitwerk hat alles irgendwas abgekriegt und ich musste nun alles wieder zusammenfrickeln. Ist mir aber gut gelungen, ist alles wieder wie neu. :D Irgendwann demnächst wird sie neu gebügelt. Aber nicht mehr gelb.

Und da hätte ich mal eine Frage. Das ganze Modell ist ja quasi "hohl", also die Folie liegt immer nur auf den Rippen, Spanten, Nasen-und Endleiste, etc. an. Wenn ich jetzt auf die Grundfolie zur Deko eine zweite Folie mit anderer Farbe draufkleben will (Orastick) bilden sich dabei IMMER sehr viele, kleine Bläschen. Gibt es da einen Trick, dass das nicht passiert? Ich kann mich nicht erinneren, dass mir das in Vergangenheit bei anderen Oldtimern, z.B. mit Oratex passiert ist. Auch bei einer geschlossenen Fläche z.B. hab ich damit keine Probleme.

Gruss Armin
 

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